[QUOTE="primavera7, post: 2302702"]
Ich mach's kurz:
Dass du nicht in die Klinik willst, ist Symptom deiner Erkrankung. Mangelnde Krankheitseinsicht. Du willst dich also nicht über drei Monate stationär behandeln lassen, weil du es deinen Eltern "nicht antun" willst. Willst du es ihnen lieber antun, dass du stirbst? Was ist denn dabei, sich etwa drei Monate lang ärztlich stationär behandeln zu lassen? Andere kranke Menschen liegen noch viel länger in einer Klinik. Was sind schon drei Monate gegen ein ganzes Leben, das du noch vor dir hast?
Du wirst deine Gewichtsprobleme mit Sicherheit nicht allein in den Griff bekommen. Sonst wäre es erst gar nicht soweit mit dir gekommen. Du willst dir nur nicht eingestehen, wie krank du bist. Du hast Angst, die Kontrolle an andere abgeben zu müssen.
Es ist Magersucht, ob dir diese Diagnose passt oder nicht. Es nützt dir nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Ja, du bist sehr krank, lebensbedrohlich erkrankt, und du kommst ohne professionelle Hilfe nicht mehr aus dieser Lage heraus. Wegen nichts und wieder nichts droht niemandem in unserem Rechtsstaat die Zwangseinweisung in eine Klinik noch wird diese vom Arzt oder Jugendamt befürwortet, wenn sie nicht notwendig ist.
Deshalb halte ich es in deinem eigenen Interesse für einen Segen, dass du noch minderjährig bist und zwangseingewiesen werden kannst, wenn du dich nicht freiwillig behandeln lässt. Ich an deiner Stelle würde mich allerdings kooperativ verhalten und freiwillig auf die Behandlung einlassen. Eines Tages wirst du dem Arzt und den Behördenvertretern noch dankbar sein.
Was ist eigentlich so schlimm daran, allein mit einer Situation nicht mehr fertig zu werden und sich helfen zu lassen? Es zeugt von viel mehr innerer Stärke und Reife, sich das einzugestehen, als sich und anderen etwas vorzumachen. Nicht Ärzte zerstören dein Leben, sondern du ganz allein, wenn du so weitermachst.
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