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Lachen in der Therapie - kann das mal ins Gegenteil umschlagen?

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
wie ist es eigentlich (z.b. bei euch?) wenn ihr in der therapie von etwas erzählt bzw. euch etwas einfällt, was euch damals, als es tatsächlich geschah, eher sehr belastet hat, sprich, ihr in der konkreten situation wirklich wütend, traurig, verletzt, angeekelt, verzweifelt oder hilflos ward oder euch ohnmächtig oder gedemütigt vorkamt.

bei mir ist es so, dass ich dann allermeistens zu lachen anfange, weil ich die situationen, aus dem abstand betrachtet eben auch wirklich als total lächerlich empfinde. damit meine ich aber nicht die gefühle, die ich damals dabei hatte, sondern wie sich (z.b./v.a.) meine mutter aufgeführt hat und anscheinend ernsthaft glaubte, sie würde zu meinem besten handeln/sie sei eine gute mutter/das was sie gerade tut wäre richtig oder normal/wir hätten ein ganz normales mutter-tochter-verhältnis oder dass es allgemein richtig sei mit menschen so umzugehen wie sie es tat.
ich glaube ich muss dann immer wegen diesem lächerlichen lachen, ich seh das im nachhinein wie so eine art kabarett/satire, v.a. wenn die therapeutin das was ich ihr erst mit meinen eigenen worten und eher situationsnah erzähle nochmal (meist auf einer abstrakteren ebene) wiedergibt/spiegelt.

ich wollte jetzt mal wissen, ob es eigentlich auch sein kann, dass sich die ganze sache mal so verändert, dass ich in dem moment statt zu lachen traurig werde, weil ich es auf einmal nicht mehr als so eine art komödie sehe, sondern auf einmal 1:1 die gefühle von damals wieder erlebe. kann/wird so was sein oder ist das eher unwahrscheinlich? zeit heilt ja bekanntlich alle wunden (was natürlich nicht heißen soll, dass es die daraus resultierenden veränderungen im gehirn/in der psyche wegmachen könnte!).
ja, freu mich auf eure antworten!
 

c123h

Aktives Mitglied
naja, lachen weil du etwas lustig findest ist wohl wahrscheinlich was anderes als lachen, weil du etwas lächerlich (=unmöglich, unpassend etc.) findest

wie du schon sagst, in dem fall betrachtest du wahrscheinlich die situation aus einer gewissen distanz heraus, so als würdest du einen film schauen, der mit dir nichts zu tun hat.

und ja - es kann und soll sogar auch ins gegenteil umschlagen, nämlich dann, wenn es notwendig wird, nicht aus der distanz zu schauen, sonden sich mit der situation zu identifizieren
 

T-Lithium-A

Aktives Mitglied
also in meiner therapie lache ich meist auch über situationen die mir eigentlich sehr weh tun ... ich denke das es wie schon gesagt eine art schutz ist um evt nicht nochmal die gefühle aufzuwühlen weil die psyche vlt noch nicht soweit ist das ganz zu verarbeiten ?!?!
 
G

Gast

Gast
was mich interessieren würde ist,warum du das fragst?

ich habe in therapie eigentlich nie über die dinge lachen können,die ich früher erlebt habe,bei mir war soviel an verletzheit da,das musste sofort raus.habe auch vor der therapie vieles im ansatz schon gewusst und durchgelebt..daher konnte ich durch anwesenheit einer anderen person praktisch sofort zur trauer übergehen.

lachen ist oftmals ein schutzwall, manchmal spürt man aber auch die traurigkeit nicht wirklich. das ist ja bei jedem verschieden.manche können das alles nur aus der distanz betrachten und trauern nie um diese dinge die waren....manche eben doch.

ich kenne es zwar sich irgendwie über bestimmte dinge lustig zu machen,doch in bezug auf meine vergangenheit ist das eher schwierig. klar waren auch sachen wo ich hinterher dachte,mein gott was war das denn.habe mich gefühlt wie damals und auch genau die situation wie damals empfunden und mich dann als kind gefühlt...rumgeheult und so. war schon komisch,aber es ist heilend gewesen....

dazu mussst du viel offenheit mitbringen und ich denke das kommt auch irgendwann, mus aber nicht..

tu was dir gut tut,ob das lachen oder weinen ist, egal hauptsache es tut dir gut. :)
 

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