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Langzeitstudentin ohne Plan

Tiny

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute,

derzeit plagt mich sehr meine Ruhelosigkeit. Ich habe jetzt mein drittes Studium abgebrochen, weil ich irgendwie nie meinen richtigen Weg gefunden. Mittlerweile sind 5 Jahre vergangen und ich habe keinen Abschluss und bin 26 Jahre. Es ist ziemlich frustrierend, denn ich habe das Gefühl, dass ich nicht ganz dumm bin, jedoch zeigen meine Leistungen etwas anderes. Gerade in dieser Gesellschaft, wo man nur etwas ist, wenn ein paar tolle Zahlen und Nummern auf einem Papier stehen. Doch ich bin sehr schnell gelangweilt, dann schwindet meine Konzentration und dementsprechend habe ich dann schlechte Noten in den Prüfungen geschrieben. Mir ist nun in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht unter ADHS leide. Die Schulzeit war für mich immer recht einfach, daher gab es dort nie große Auffälligkeiten was meine Leistungen anbelangt, da mir dort vieles zugeflogen ist. Zumindest waren meine Leistungen meist gut bis sehr gut ... oder auch nur durchschnittlich, je nach Interesse.

In den letzten Wochen habe ich sehr an meiner Intelligenz gezweifelt, irgendwie habe ich dann nach Intelligenztests gesucht und bin auf den Onlinetest der Mensa gestoßen. Zu meinem Erstaunen hatte ich fast alle Fragen richtig. Ich fühle mich nicht wie der nächste Einstein, jedoch gab es mir ein bisschen Aufschluss weswegen ich vielleicht so viele Interessen habe, welche ich sogar noch ziemlich gut meistere, die jedoch selten Menschen in dem Umfang wie ich verfolgen.

Ich fühle mich trotzdem sehr gehemmt in meinen nächsten Schritten. Vielleicht war das Ergebnis auch einfach nur Glück. Wie bereits erwähnt, habe ich jetzt vor ein paar Tagen mein duales Studium in Informatik abgebrochen. Es hatte mir absolut keine Freude bereitet mir sinnloses Wissen anzueignen, welches ich auch in ein paar Tagen aus Büchern, dem Internet und diversen Onlinevideos aneignen konnte bzw. könnte.

Zudem konnten mir einige Dozenten teilweise nicht mal meine Fragen beantworten und hatten auch keine Begeisterungsfähigkeit für ihr Fach ausgestrahlt, zu einem Fachidioten möchte ich jedoch nicht gehören. Meine Kommilitonen haben mich jedoch oft belächelt und für dumm erklärt, deswegen bin ich mir nicht sicher ob ich tatsächlich meine eigene Dummheit hier versuche schön zu reden und einfach akzeptieren sollte, dass ich ein Loser bin.

Ich habe nun absolut keine Ahnung wie es weitergehen soll. Ich wollte mich nicht durch etwas quälen was mir absolut keinen Spaß macht und was ich als sinnlos erachte. Ich werde kein Bafög bekommen und ein Studienkredit würde mir wahrscheinlich auch nicht genehmigt werden, da meine Bonitätsauskunft nicht die beste sein wird, ich habe keine großen Schulden, bin jedoch manchmal im Verzug im Zahlen meiner Rechnungen.

Ich bin ratlos was ich machen soll, ich möchte keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Mir ist für die Zukunft wichtig, etwas Kreatives mit einem technischen Anspruch zu machen, was mich wirklich fordert und Abwechslung bietet. Nur was? Mir kam in den Sinn Medieninformatik zu studieren, jedoch habe ich keine Ahnung wie ich das nun finanzieren soll und habe Angst, dass ich wieder gelangweilt bin. Jedoch wäre es das Studium was viele meiner Interessen abdecken würde. Ich hoffe es klingt jetzt nicht arrogant, nach dem missratenen Werdegang. Doch ich bin wirklich ratlos.

Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich.

Liebste Grüße

T.
 
Hallo,
es ist nicht selten, dass alles langweilig ist, wenn man hochintelligent ist. Kenne ich nur zu gut.
Bin ich laut mehreren IQ-Tests auch, aber ich persönlich gebe da nicht viel drauf. Mag sein, dass das so blöde Tests ergeben haben (habe die übrigens nicht freiwillig gemacht), aber was bringt es einem schon sowas bestätigt zu haben. Manche tun sich leicht, manche nicht. Dadurch ist man aber nichts besseres.
Was dir fehlt ist, dass du dich einfach mal durch was durch beißt. Warum willst du unbedingt studieren? Es scheint dich nur zu langweilen. Schau doch lieber mal nach einem Beruf, der was für dich ist. Danach kannst du immer noch studieren, Fernstudium z.B. Aber so hast du keine Probleme dir dann dein Studium zu finanzieren und die Jobchancen werden auch nicht besser. 3x abgebrochen, das schaut im Lebenslauf alles andere als gut aus. Welcher Arbeitgeber will jemanden, der alles hinschmeißt? Je länger du studierst desto schlechter werden deine Chancen. Erst recht bei deinem nicht vorhanden Durchhaltevermögen.
LG
 
Ich sehe auch eine Ausbildung (falls du noch eine kriegst) als sinnvollste Alternative - aus zwei Gründen:

1. Wenn du von "sinnlosem Wissen" redest, solltest du vielleicht mal etwas mehr Praxisbezug bekommen. Falls du danach noch studierst, verstehst du das Wissen vielleicht in größeren Zusammenhängen und es gewinnt tatsächlich an Bedeutung.

2. Du merkst selber, dass das mit dem Studium nicht gut geht und hast schon dreimal abgebrochen. Wenn du dir einfach nur sagst, "beim nächsten Mal wird alles anders" belügst du dich im Endeffekt selber.

Bin übrigens selber Mitglied bei Mensa, hab nach sehr theoretischer, naturwissenschaftlicher Vorprägung meiner Eltern auch erst eine Ausbildung gemacht und danach studiert, und habe es keine einzige Sekunde bereut.

Achso, egal wie hoch dein IQ wirklich ist: Sag niemals "ich mache etwas nicht richtig, weil es mir eh zu einfach wäre". Wenn du es so siehst, dann mach es einfach besser als alle anderen. Und nutze die Intelligenz um zu verstehen, wie du andere Leute (z.B. Professoren) von deinen Fähigkeiten überzeugst und wie du dich verkaufst. Auch solche Dinge, kann man durch Intelligenz lernen. Und das ist deutlich mehr wert, als sich hinzustellen und zu sagen "ich scheiter überall - bestimmt weil ich zu intelligent bin".
 
Hallo Tiny,

meiner Meinung nach ist ADHS eine Erfindung der Pharmaindustrie damit sie sich noch mehr dumm und dämlich verdienen. Vergiss den Quatsch bitte. (hoch-)intelligente Menschen langweilen sich sehr schnell und wenn man blöd genug ist, kann man das als Unaufmerksamkeit deklarieren.

Offensichtlich langweilen dich deine bisherigen Studiengänge und jetzt stellst du dich in Frage. Mit recht, aber leider mit dem falschen Ansatz. Du solltest nicht überlegen ob du krank oder zu doof bist, nö, du solltest überlegen was du bisher falsch gemacht hast. Potential ist eindeutig mehr als genug vorhanden, aber dir ist es noch nicht gelungen, es richtig einzusetzen.

Ein erste Frage könnte lauten "Wieso habe ich mich für diese 3 Studiengänge entschieden?" Lag es am Geld, weil es jemand anders so empfohlen hat, an den Karrierechancen, an der räumliche Nähe der Unis oder ... Und dann könnte du überlegen, was haben die gefundenen Antworten mit dir zu tun. Um es noch deutlicher zu formulieren: Was haben die gefundenen Antworten mit deinen Stärken und Leidenschaften zu tun. Solltest du die gar nicht kennen, dann ist's klar, die Wahl war ähnlich erfolgversprechend wie ein Glücksspiel. Und damit wüsstest du auch, was der nächste Schritt sein muss, oder?
 
Hallo,

ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung im Informatikbereich und diese habe ich auch gut gemeistert. Die beiden anderen Studiengänge habe ich nicht aus Langeweile abgebrochen, das hätte ich vielleicht genauer erläutern müssen. Private Probleme waren der Grund für den ersten Abbruch, finanzielle Schwierigkeiten waren der Grund für den zweiten Abbruch. Jedoch war das letzte Studium mehr oder weniger eine Vernunftsentscheidung, zum einen wird man bei einem dualen Studium bezahlt zum anderen musste ich auch nicht den Wohnort wechseln.

Das duale Informatikstudium war für mich tatsächlich eine Qual. Es fiel mir erst ziemlich schwer das Problem für mich zu ergründen, doch ich war tatsächlich sehr unzufrieden mit der Art der Ausbildung und dem Niveau und hatte absolut keine Freude daran. Ich hatte eher an meiner Intelligenz gezweifelt, da meine Noten absolut nicht dem entsprachen was ich sonst von mir kenne. Ich halte mich wie gesagt nicht für Einstein.

Das Studium Medieninformatik würde tatsächlich viele meiner Interessen abdecken. Ich habe ein Nebengewerbe im Bereich Fotografie/Webdesign/Mediendesign und verdiene ab und an mein Geld damit, leider ist die Auftragslage immer ziemlich schwankend, da ich in einer Kleinstadt wohne. Doch etwas mit Medien/Menschen/Technik ist eigentlich genau das was ich machen möchte und ich habe große Freude daran mich auf diesen Gebieten weiterzuentwickeln, denn das mache ich tagtäglich schon privat. Darin sehe ich mich auch als Mensch. Ich war jetzt eine Zeit lang in einem Forschungsinstitut angestellt, war jedoch sehr unzufrieden mit dem Aufgabenbereich den man mir zuteilte. Sonderlich viel habe ich in der Zeit auch nicht gelernt. Ich hatte das Gefühl meine Lebenszeit zu verschwenden, ein 9-to-5-Job der mich nicht fordert und eine theoretische Ausbildung die mich zum Fachidioten machen sollte. Dafür bekomme ich dann 3 Jahre lang ein paar 100€, damit auf einem Papier steht, dass ich den akademischen Grad Bachelor of Engineering habe.

Nun ist alles ziemlich verkorkst und ich muss einen vernünftigen Weg finden.
 
Hallo Tiny,

klingt für mich etwas komisch, denn nach einem Abbruch setzt man "normalerweise" dort wieder an. Aber egal, jetzt ist es eben so. Du hast also Freunde an Medieninformatik & Co. .. na das ist doch mal ein Anhaltspunkt (denke bitte daran, letztlich geht es immer um Gefühle und nicht um Rahmenbedingungen). Somit wäre es jetzt an der Zeit, einen Weg dorthin zu finden. Lege dabei deine Gedanken schwerpunktmäßig bitte nicht auf das was eh nicht geht sondern bitte dorthin wo es Chancen geben könnte. Beispiel: Im Medienbereich wird inzwischen sehr viel online gearbeitet, es spielt also ein untergeordnete Rolle in eine Kleinstadt zu wohnen.
 
Eventuell solltest du mal in dich gehen und suchen, was du dir von einem Studium erhoffst. Ist es die Alternative damit du nicht arbeiten muss (dann solltest du es lassen) oder ist es ein Werkzeug um dir später die 40 Jahre Arbeit zu veredeln (dann ist es das richtige). Man studiert nicht um Student zu sein, sondern um den späteren deutlich längeren Lebensabschnitt damit arbeiten zu können. Das wird schon daran deutlich, dass die spätere Arbeit und die Art wie man an Probleme rangeht in der Regel kaum noch etwas mit dem Studium zu tun hat.
 
Ich hab auch schon viele Jahre auf dem Buckel, aber 3 Studiengänge sind eine Hausnummer.
Wie hat dein Umfeld reagiert?

Ich wurde bisher übrigens immer angesprochen, warum ich so lange studiert habe.
Ich habe es zwar immer durchgezogen, aber vom Arbeitgeber (wo ich nebenher gejobbt habe) kamen blöde Fragen.
Waren dir die Konsequenzen klar?
Ich sags ehrlich. Einmal Abbruch okay. Zwei Mal auch. Nur 3?

Langzeitstudentin bist du nicht. Eher Studienabbrecherin. Langzeitstudentin ist man wenn man ein Fach 10 Jahre studiert.
 
... und dementsprechend habe ich dann schlechte Noten in den Prüfungen geschrieben
...
Wie bereits erwähnt, habe ich jetzt vor ein paar Tagen mein duales Studium in Informatik abgebrochen. Es hatte mir absolut keine Freude bereitet mir sinnloses Wissen anzueignen, welches ich auch in ein paar Tagen aus Büchern, dem Internet und diversen Onlinevideos aneignen konnte bzw. könnte.
...

Hallo Tiny,

ich verstehe eigentlich nicht so richtig, wie man schlechte Noten schreiben kann, wenn das alles so easy ist!!???

Wenn man ein intelligenter Mensch ist, dann sollte man eigentlich schnell eine sinnvolle Lebens-Aufgabe finden. Als intelligentem Menschen stehen einem zehntausend Türen offen. Und sich in unserer Gesellschaft nützlich machen, ist eigentlich eine Sache, die einem Freude bereitet.

Wenn Du meinst, dass Du psychisch vielleicht nicht ganz in Ordnung bist, dann weißt Du sicherlich als intelligenter Mensch, dass der Gang zum Arzt das Richtige ist.

Irgendwie fehlt mir bei Dir die Erkenntnis, dass man mit seinen Gaben auch eine Verantwortung für seine Mitmenschen hat. Also ich wäre froh, wenn ich einen IQ von 160 hätte. Vielleicht inspirieren Dich meine Worte etwas.
 
Ich sags mal ehrlich: Du hättest eigentlich beim ersten Versuch merken sollen (spätestens beim 2.), dass studieren nichts für dich ist.
In meinen Augen hat das auch was mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zu tun. Nicht nur mit Intelligenz.
Das macht bei keinem Chef einen guten Eindruck.
Einmal kann man sich ja irren. Aber drei Mal?
🙁

Sorry, dass ich das so sage. Aber wer drei Mal abgebrochen hat, ist nicht studierfähig.
 

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