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lasse mich zu sehr von der laune anderer bestimmen

korinna_21

Mitglied
hallo,

fühle mich total unwohl und fremdbestimmt. aber richtig unwohl. ich habe so das gefühl, dass ich mir zu oft sagen lasse, was ich zu tun oder zu lassen hätte.
so geht es mir auch mit dem aufstehen (das aufstehen ist hier ein beispiel). ich weiß, klingt vielleicht dumm, aber es ist leider so. ich habe so das gefühl, dass andere bestimmen, wann ich aufzustehen habe. wenn ich bei meinem freund bin, stehe ich nicht vor ihm auf. ich warte dann immer so lange, bis er lust hat, den tag beginnen zu lassen. und stehe nach nach ihm auf. und das nervt mich total. weil ich einerseits mein leben, und auch meine aufstehgewohnheit, selbst in die hand nehmen möchte, mich aber andererseits von anderen beeinflussen lasse. das argument, ich sei zu früh oder zu spät aufgestanden, macht mich schon im ansatz wahnsinnig. so ergeht es mir auch in meiner wg. ich habe so das gefühl, dass ich darauf achte, was die anderen denken könnten, wenn ich aufstehen würde, obwohl ich sozusagen grad keine termine, vereinbarungen, etc pp hätte. ich denke immer, die leute gucken mir auf die finger, wann ich aufstehe. und dass meine mitbewohner total sauer auf mich sind, wenn ich vor ihnen aufstehen würde, und nicht leise genug wäre, so dass sie zwangsläufig auch wach werden würden. ich glaube, ich habe angst, jemanden wecken zu müssen, weil ich nicht leise genug bin, und dass diese person seinen gräuel an mir auslässt.

geht mir nicht nur mit dem aufstehen so. das aufstehen war hier nur ein beispiel. was ich wirklich meine ist: mein problem ist, dass ich mein leben zu sehr von anderen bestimmen lasse, und zu wenig selbst in die hand nehme. ich möchte mein leben selbst in die hand nehmen. aber warum lass ich es von anderen so sehr beeinflussen und bestimmen? warum setz ich nicht selbst klar grenzen, sondern nehme die grenzen anderer an? wieso habe ich so viele hemmungen und angst? überschätz ich vielleicht mögliche negative konsequenzen)?
 

schnatti

Aktives Mitglied
also, hallo, mit deinen warumfragen, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du sie hast und dir dadurch antworten erhoffst, wirst du nicht weiterkommen.

fremdbestimmt leben hat etwas damit zu tun, dass du anderen macht gibst und sehr wenig bei dir selber guckst, was du möchtest. was scheren dich die anderen und wer sagt dir, dass sie tatsächlich das denken, was du ihnen unterstellst.

guck was du möchtest und gehe dem nach. fang im kleinen an, denn es geht nur schritt für schritt. vor alle, weil du schon ne ganze weile fremdbestimmt zu leben scheinst.

das aufstehen z.b. tus doch, wenn dir danach ist, vllt freut sich dein freund sogar, wenn du mal vor ihm aufstehst und ihn mit nem tollen frühstück überraschst. geh mal einen schritt weiter.

sollten deine mitbwohner duch geräusche in der wohnung wach werden, dann ist es übrigens ihre sache und ihr wachwerden. vllt war ihr schlaf gar nicht mehr so tief und vllt snd sie dir dankbar, dass sie nun mehr vom tag haben. zudem, wen du aufstehst, wirst du nicht einen hölenkrach verursachen.

fang an für dich verantwortung zu übernehmen und sie nicht permanent an andere abzugeben und dih zu ärgern.

schnatti, die weiß wovon du sprichst ;)
 

TMM

Mitglied
Ich könnte jetzt mit dem Stickwort "Kindheitstrauma" kommen. Kenne mich damit aber zu wenig wenig aus. Aber mit solchen Ängsten schon. Es gibt eine etwas merkwürdige Art, solche Ängste und Zwänge zu bekämpfen. Du musst wissen, dass alle möglichen Ängste in zwei Gruppen eingeteilt werden können: die Angst vor physischem Leiden (körperlicher Schmerz) und die Angst vor psychischem Leiden (seelischer Schmerz)
Ich nehme an, bei dir ist es zweites. Du könntest Angst vor Beschimpfungen haben, vor Kritik, schlechter Laune, unharmonischer Stimmung in der Luft, o.a.
Da du dich davon beherrschen lässt und alles Nötige tust, damit diese Angstvorstellung nicht Wirklichkeit wird, malst du dir damit unbewusst absolut unrealistische Konsequenzen von einem möglichem Versagen einer eigentlich winzig kleinen Alltagskleinigkeit aus.
Die nötige Massnahme dagegen ist nun folgende:
Stelle dich dieser Angst.
Stelle dich ihr, indem du dich kopfüber und masslos in sie stürzst.
Stehe morgen früher auf als dein Freund oder deine WG-Mitbewohner und veranstalte ein Chaos. Wirf z.B. absichtlich in der Küche ein paar Dosen auf den Boden ;), nehme Kleider aus dem knirrschenden Schrank, sei absichtlich aber wortlos laut... bis jemand sich beschwert. Entschuldige dich kurz und bündig, aber argumentier nicht zu lang. Sag zum Beispiel: "Oh, entschuldigung. Bin etwas durcheinander und habe schlecht geschlafen."
Und sei dir bewusst, dass du auf solche Stimmungen, die du in diesem Moment nur spielst, das Recht hast, weil du Mensch bist...
Du wirst, wenn womöglich auch bloss unbewusst, feststellen, dass die Konsequenzen halb so wild sind und bei dieser Auseinandersetzung auch noch Selbstbewusstsein tanken :D
 

Landkaffee

Urgestein
Ich behaupte mal, daß Du das WIRKLICH willst.

Du bist mir vollkommen egal. Dein Leben ist mir egal.
(ich bin ehrlich zu Dir. ich weiß, das klingt abstoßend.)

Das einzige, was mich wirklich interessiert, ist eben dieser eine Satz in Deinem Beitrag.

Aus einem Grund: Es fällt mir sehr leicht und macht mir viel Spaß, andere Menschen zu "produzieren".
(Produzieren - das hat einen leicht negativen Touch im Zusammenhang oder vielmehr Kontext dieser "schönen Welt" hier bei Hilferuf.de)

Es ist so, daß ich absolut rein egoistisch handle, indem ich diesen meinen Beitrag in diesem Deinem Thread hier verfasse.

Ich habe jahrelang in einem "Team" wie wahnsinnig (pathologisch arbeitssüchtig, arbeitswütig) gearbeitet. Meine einzige Aufgabe war es, andere Menschen groß zu machen, also ihr EGO zu "produzieren". Öffentlich kennst Du so etwas aus DSDS und all dem ganzen Hype (ich finde das ekelhaft - also DSDS, meine ich).
("Team" ist nichts für mich. Ich bin ein Soloplayer.)

Jetzt stell Dir folgendes vor: ich bin plötzlich draußen !!!!!

Das ist für mein EGO eine Katastrophe !!!!!

Ich habe genug Geld (ich habe genug im allgemeinen Sinne von "genug". Tatsächlich werde ich niemals "den Hals voll" kriegen).

Ich habe viel Zeit und mir ist langweilig.
(ich hatte sonst immer das "keine Zeit"-Syndrom. pathologisch.)

Ich brauche eine Möglichkeit, "wirken" zu können. Ich war nunmal immer "sehr gefragt". Das war gut für mein Ego.

Also: Wenn Du magst, dann - gebe ich Dir ein paar Tips. Es klingt etwas überheblich, von oben herab. Ich bin aber jemand, der sich das erlauben kann. Das mußt Du dann schon akzeptieren.

Die einzige Bedingung ist folgendes:

- Du versuchst nicht, mich zu "ergründen".

- Du stellst mir keine persönlichen Fragen.

- Ich erfahre von Dir nur das, was zielorientiert notwendig ist.
(Damit meine ich: keine persönlichen Daten, kein Kontakt außerhalb von Hilferuf.de)

- Du versuchst nicht, "eine Beziehung" zu mir aufzubauen.

Nimm es oder laß es.
@DISCRETE:
Und wenn Du ein dickes Buch schreibst?
Erinnerst mich an jemanden, der das durchaus erfolgreich gemacht hat und so endlich einmal sowohl "aufräumen" konnte als auch gesehen wurde.... .


@TE: Sorry, kam mir gerade so.

LG
Landkaffee
 

korinna_21

Mitglied
hallo

vielen vielen herzlichsten dank für eure antworten. ich fühle mich auf jeden fall innerlich stärker, auch wenn es nicht wirklich für eine absolute veränderung reicht, habe ich inzwischen das gefühl, dass ich auch mehr auf mich selbst und vor allen dingen auf meine eigenen bedürfnisse achten sollte und nicht ständig versuchen muss, es jedem und allem recht zu machen
zumindest habe ich inzwischen gelernt, darauf zu achten, was sozusagen andere tuen. damit meine ich, dass ich in erster linie mein augenmerk darauf gerichtet habe, welche verhaltensweisen von anderen sozusagen "störend" sein könnten. dadurch fühle ich mich noch mehr bestärkt, weil ich nun mehr und mehr mit eigenen augen sehen kann, dass andere auch grenzen überschreiten und sich sozusagen nicht an einer absolut perfekten norm halten, den anderen möglichst wenig zu nerven.

naja, wie gesagt, haben eure kommentare dazu beigetragen, dass ein sinneswandel sich langsam angebahnt hat. leider reicht es nicht aus. ich fühle mich immernoch total unwohl.
gründe:
ich fühle mich nicht wirlich geliebt. ich habe also das gefühl, dass man die liebe, die man mir schenkt, nur an bedingungen knüpft, die ich zu erledigen habe. entfallen die bedingungen, entfällt die zuneigung anderer.
zudem fühle ich mich total beobachtet. so als würden mir die leute auf die fingerspitzen glotzen (sorry, wegen dem krassen ausdruck, aber ich fühle mich tatsächlich so -leider). als würde man mir jeden noch so kleinen fehler total übel nehmen. und das macht mich unheimlich unsicher.
und ich habe das gefühl, dass man mir höchstungern eine zweite chance gibt, ja mir sogar höchstungern zuhört. ich habe das gefühl, dass jeder nur an sich selbst denkt, und dass ich im grunde den leuten relativ wurscht bin. hauptsache sie bekommen von mir, was sie wollen. der rest ist für sie schall und rauch. ich muss sozusagen allen mist alleine ausbaden, auch wenn ich ihn nicht verursacht habe.
ich mache mich immernoch zu sehr von der meinung anderer abhängig. ich neige leider immernoch zu sehr dazu, mich sozusagen einer meinung unterzuordnen, nur damit mein gegenüber zufrieden ist. und mich in solch einer situation zur seite stelle. mich mit meinen gefühlen und meinen problemen. ich verschanze und kugele mich irgendwie selbst in meine probleme ein.
wenn ich mit anderen rede, bin ich mir meiner aussagen meist sehr unsicher. wenn ich alleine bin, weiß ich, was ich im grunde will. aber wenn der andere beginnt, mich zu kritisieren, lass ich mich meist so stark von der kritik beeinflussen, dass ich anfange, an der "richtigkeit" meiner aussage zu zweifeln

wieso ich so bin? erfahrung. leider. ich habe sehr an meiner familie gehangen. sogar sehr. meine familienstruktur war so verankert, dass ich bei jeder gelengenheit bei meiner familie gehör fand. naja. meine familie ist streng religiös. und leider klappte das mit der religion und der "ausenwelt" (also dem alltag) nicht wirklich. das hat alles durcheinander geworfen. ich kam damit überhaupt nicht klar. wie meine familie reagiert hat? sie haben mich verstoßen. ich solle wiederkommen, wenn ich in der lage sei, meine probleme in den griff zu bekommen.
leider musste ich dadurch feststellen, dass meine familie nicht wirklich für mich da war. die anderen "probleme", die ich vorher hatte, waren nur nichtige kleinigkeiten. aber dann, als mich der große happen an problemen erwischt hat, habe ich kurzerhand einen weiteren berg an problemen aufgetischt bekommen: ich musste feststellen, dass meine familie ganz und gar nicht für einen da ist, wenn es einem mal wirklich schlecht geht. sondern nur bei nichtigkeiten, die durch eine kurze diskussion lösbar sind.
das hat mich echt total schockiert. und auch wenn der vorfall inzwischen ein ganzes jahr hinter mir liegt, bin ich immernoch total bafff. dieser schock, ausgestoßen zu werden, statt hilfe zu bekommen, sitzt bei mir so tief, dass ich total kaputt gegangen bin(und es hieß immer: "wenn dir jemand helfen kann, dann nur und nur deine familie" ich habe das natürlich geglaubt).
ich versuche mich inzwischen mit aller müh und not wieder aufzurappeln, nur fehlt mir ständig dieser rückhalt. jemand, der hinter einem steht, jemand, der für einen da ist, jemand, der ein offenes ohr hat, jemand, der einem wirklich hilft, wenn es einem wirklich sehr sehr schlecht geht, jemand, der einen wirklich liebt, und nicht nur vorgibt, einen zu lieben und bei nächster schwierigkeit über alle berge ist. jemand, auf den man sich wahrlich verlassen kann. so eine stütze fehlt mir so sehr. dass mein ganzes leben total durchwühlt ist und ich gar nicht zurecht komme. weder mit mir selbst noch mit meinen mitmenschen.
bei jeder handlungsweise eines menschen habe ich einen hintergedanken. und dieser hintergedanke sagt mir: dass ich im grunde allen leuten egal sei. und jeder nur an sich selbst denke.

deswegen bin ich sowas von heidenfroh, dass man sich hier die mühe gemacht hat, mir zu antworten und meine probleme ernst zu nehmen.

nochmal herzlichsten dank
 

TMM

Mitglied
Ich drehe die Fragen einfach mal um, nimms nicht persönlich:

- gibst du Liebe? liebst du jemanden (auch dein eigenes Selbst miteinbezogen) bedingungslos, so wie du geliebt werden willst?

- schaust du den Anderen (auch dein eigenes Selbst miteinbezogen) auf die Finger und kritisierst die kleinsten Fehler?

- gibst du Anderen (a.d.e.S.meb.) eine zweite Chance?

- bist du Anderen (a.d.e.S.meb.) eine Stütze?

- sind Andere(a.d.e.S.meb.) dir egal?


komm aus der Opferrolle raus! Du machst dich selbst zu einem.
Alle Anderen sind Projektionen deiner Selbst...
 

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