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Launen- und Stimmungsabhängigkeit auf Arbeit

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Extreme Gefühle auf Arbeit (und in Beziehungen zu Menschen generell)

ich habe ein problem, dass mich jetzt schon seit längerem verfolgt, auf allen arbeits/ausbildungplätzen die ich in den letzten jahren hatte. dazu zähle ich auch einen teil meiner schulzeit.

ich werde immer extrem traurig, niedergeschlagen, verunsichert und wütend, wenn ich merke, dass in der arbeit z.b. zwei oder auch mehrere leute eine gute stimmung haben, spaß miteinander haben, kurz - zumindest momentan (meistens ist es aber eine weitgehendst permanente) gute beziehung zueinander haben und ich selber keine so gute beziehung zu den beiden oder den mehreren personen habe.

ich komme mir dann immer ausgeschlossen und ungeliebt vor. ich weiß, dass das gar nicht von den leuten ausgeht, ich werde nur ausgeschlossen, weil ich mich so verhalte wie ich es tue (was ich aber gar nicht will, aber ich kann nicht anders). und so habe ich auf dauer gesehen alle meine letzten "arbeitsplätze" o.ä. verloren.

ich konnte zu den leuten dort keine sichere beziehung aufbauen, weil ich immer angst hatte vor diesem gefühl des sich ausgeschlossen fühlens. und dieses gefühl kommt über kurz oder lang immer wieder, weil ich es einfach nicht schaffe zu menschen eine stabile beziehung aufzubauen.
ich kann diesen "draht" zu menschen nicht längerfristig aufrechterhalten, das klappt wenn überhaupt immer nur kurzfristig, die beziehungen sind instabil. ich habe kein vertrauen darauf, dass die anderen menschen mich immer wieder in ihre mitte aufnehmen und außerdem finde ich eben oft diesen "draht", diesen zugang zu den menschen nicht und fühle mich dann wie abgekapselt. selbst wenn ich mitten unter ihnen bin. und das fühlen die anderen dann nach kurzer zeit auch und verlassen mich wieder, nicht unbedingt räumlich gesehen (da die leute ja auf arbeit nicht unbedingt einfach den raum verlassen können), aber eben logischerweise auf der beziehungsebene, weil ich eben diese verbindung zu ihnen nicht aufrecht erhalten kann. und das tut mir dann wieder furchtbar weh zu spüren.

durch (u.a.) dieses verhalten/diese art des fühlens habe ich jetzt schon 2x die oberstufe abgebrochen und bin aus einem fsj sowie einem fastfoodrestaurant gekündigt worden.:(

ich habe jetzt schon andere leute aus einer selbsthilfegruppe gefragt, wie sie mich und mein verhalten wahrnehmen (diese leute kann ich zumindest offen fragen). und diese meinten, so wie ich es mir schon fast dachte, dass sie das ähnlich fühlen wie ich, ich zeichne mich dadurch aus, dass ich zwar oft den anschein erwecke kontakt aufnehmen zu wollen, aber sobald es die anderen dann machen ziehe ich mich sofort wieder zurück, was dann für die anderen wiederum sehr irritierend wirkt. deswegen meiden die menschen mich dann auf dauer auch eher, weil ihnen dieses verhalten selber nicht gut tut.

was ich noch anmerken möchte, die einzige art von beziehungen, die ich wirklich gut aufrechterhalten kann ist die zu tieren (z.b. katzen) oder aber eine art "hassbeziehung" bzw. unsichere und ambivalente beziehung zu menschen. darin bin ich auch total gut geübt drin, habe viel erfahrung gesammelt. ich kann schwer erklären wie die dann funktionieren, aber sie kennzeichnen sich auf jedenfall dadurch aus, dass ich die jeweiligen personen auf der einen seite überhaupt nicht ausstehen kann und teilweise sogar verabscheue, aber wir trotzdem irgendwie so ein komisches "system" gefunden haben, in dem wir uns irgendwie miteinander arrangieren können.
wenn es auf arbeit nur solche menschen geben würde, dann könnte ich mich wahrscheinlich dort einigermaßen wohl fühlen. aber die meisten haben eben dieses "echte" (gesunde?) beziehungverhalten und deshalb leide ich sehr mit meiner komischen art.:(

was kann man da tun (abgesehen von therapie), hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht? wie heißt dieses verhalten?
 
Zuletzt bearbeitet:

juka

Aktives Mitglied
Ich verstehe noch nicht ganz wie es dazu kommen konnte, dass du deinen Job verloren hast? So wie du es geschildert hast bist du "nur" nicht normal sozial integriert, was aber normalerweise kein Kündigungsgrund ist..
 

juka

Aktives Mitglied
Und was mich auch noch interessiert: Was für Gedanken gehen dir denn durch den Kopf wenn die Menschen, deren Aufmerksamkeit du doch eigentlich ersehnst, dann mal auf dich zugehen?
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Ich verstehe noch nicht ganz wie es dazu kommen konnte, dass du deinen Job verloren hast? So wie du es geschildert hast bist du "nur" nicht normal sozial integriert, was aber normalerweise kein Kündigungsgrund ist..
also bei dem fsj wars so, dass ich mich um kinder hätte kümmern müssen und nachdem ich da überhaupt nicht zurecht gekommen bin, weil du ja zu kindern auch möglichst sichere beziehungen aufbauen musst und auch sonst extrem gelitten aheb, weil ich mir so ausgeschlossen vorgekommen bin, haben die mich dort gekündigt, weil die wahrscheinlich auch gesehen haben, dass ich vollkommen überfordert bin. genau haben sie mir eigentlich nie gesagt, was sache war, nur dass ich mich extrem unpassend verhalte. die meinten sogar, ich solle mal checken lassen, ob ich nicht autist sei. zu der zeit war ich schon so verzweifelt, dass ich das echt in erwägung gezogen habe. (bin ich aber nicht)

und bei dem fastfoodrestaurant, ja war ähnlich, dadurch, dass ich so unglücklich war, weil ich mir durch meine nichtdazugehörigkeit so fehl am platze vorgekommen bin, habe ich auch vieles falsch gemacht und konnte nicht dieses fake-grinsen (oder vll sogar echte grinsen?) bei den kunden aufsetzen, ich war ganz apathisch und habe nur meine tätigkeiten ausgeführt. aber letztendlich hat auch das ganze team unter meiner niedergeschlagenheit gelitten was dann nach 2 wochen ebenfalls zu einer kündigung führte. offiziell wars aber wegen eine hygiene-falschverhaltens, das stand zumindest auf der kündigung. ich habe mich zwar auch falsch verhalten, aber das lag daran, weil ich eh schon so verwirrt und verzweifelt war.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Und was mich auch noch interessiert: Was für Gedanken gehen dir denn durch den Kopf wenn die Menschen, deren Aufmerksamkeit du doch eigentlich ersehnst, dann mal auf dich zugehen?
hmm, also ich denke jetzt mal grade an eine bestimmte person. da ist es z.b. so, dass ich mich erst freue, wenn sie mich anlächelt, wenn sie mich sieht. dann kommt sie auf mich zu. ich fühle mich dann meistens etwas bedrängt und unsicher. wenn ich dann weiter mit ihr reden soll, rede ich meistens irgendwas sachliches. ja eigentlich immer. es geht immer um einen sachinhalt. das ist der person dann aber auf dauer zu langweilig und sie geht dann wieder in ihr zimmer. dann fühle ich mich traurig, weil ich eigentlich gern weiter mit ihr geredet hätte, aber die person gegangen ist. und ich auch merke, dass ich nicht über diese sachebene hinauskomme.

hmm, und sonst. ja, eigentlich ist mein problem, dass ich immer auf dieser verdammten sacheben bleibe, ich lass die leute nie näher an mich heran, wenn dann nur als eine art ausrutscher, aber sobald ich mich wieder "gefasst" habe wieder niente, schön auf distanz gehen. wenn die leute manchmal näher kommen wollen, "zu mir durchbrechen" wollen, hmm, ich "denke" da eigentlich gar nicht so viel, ich fühle dann eher einfach, dass sich was in meiner brust verkrampft und weiche der person dann auf der sachebene aus. ich fühle mich dann hilflos und ausgeliefert, wenn sich die person mir wirklich nähern möchte.

und wenn ich dann doch wirklich extrem um die aufmerksamkeit und die beziehung zu einem menschen kämpfe und mich eben ganz aufmerksam, interessiert und "verbindlich" verhalte, dann bin ich manchmal echt "euphorisch", weil ich in der situation dann unter allen umständen einen zugang zu dem menschen schaffen möchte. aber sobald der mensch dann auch das erhoffte verhalten zeigt (was bei oben beschriebenem anbahnungsverhalten erstmal sehr wahrscheinlich ist) gerate ich sofort wieder in diesen ängstlichen, vermeidenden sachebenen -modus.

so läuft das meistens bei mir ab, ja.:eek:
 

juka

Aktives Mitglied
Danke für deine Antworten.

Schon komisch, dass du dich hilflos und ausgeliefert fühlst, obwohl du doch gar keinem Druck ausgesetzt bist? Versuch doch mal deine Gespräche genau zu beobachten und die Kontrolle darüber zu behalten. Wenn dir das gelingt, kannst du in aller Ruhe überlegen was du von dir preis geben möchtest und was nicht und damit das ganze dann so dosieren, wie es für dich erträglich ist.
So wie du es schildest ist es ja kaum möglich überhaupt richtige Bekanntschaft zu dir aufzubauen. Aber ich finde es toll, dass du dagegen ankämpfen möchtest. Es fehlt nur noch die richtige Taktik, um deine Panik unter Kontrolle zu bekommen.

Wovor hast du eigentlich solche Panik? Das die Leute dein Vertrauen ausnutzen könnten, dich vielleicht nicht mögen könnten..
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Danke für deine Antworten.

Schon komisch, dass du dich hilflos und ausgeliefert fühlst, obwohl du doch gar keinem Druck ausgesetzt bist? Versuch doch mal deine Gespräche genau zu beobachten und die Kontrolle darüber zu behalten. Wenn dir das gelingt, kannst du in aller Ruhe überlegen was du von dir preis geben möchtest und was nicht und damit das ganze dann so dosieren, wie es für dich erträglich ist.
So wie du es schildest ist es ja kaum möglich überhaupt richtige Bekanntschaft zu dir aufzubauen. Aber ich finde es toll, dass du dagegen ankämpfen möchtest. Es fehlt nur noch die richtige Taktik, um deine Panik unter Kontrolle zu bekommen.

Wovor hast du eigentlich solche Panik? Das die Leute dein Vertrauen ausnutzen könnten, dich vielleicht nicht mögen könnten..

nee, das bringt nichts, wenn ich wieder anfange mich zu beobachten werde ich erst recht sachlich und wirke hözern, das muss schon aus mir selbst heraus kommen.

es geht auch nicht darum, was ich von mir preisgebe und was nicht, damit habe ich wiederum weniger probleme. ich könnte theoretisch mit jedem über alles, über jeden aspekt meines lebens reden. (so habe ich das früher gemacht) bis ich gemerkt habe, dass es den leuten oft sehr unangenehm ist, weil ich keinerlei gefühl für nähe und distanz gewahrt habe und somit anscheinend oft schamgrenzen überschritten habe.
seit ich das weiß, versuche ich die richtige balance zwischen nähe und distanz zu finden, scheitere aber eher kläglich, da ich immer noch viele grenzen überschreite und auch selber oft erst nach monaten merke, wenn umgekehrt, jemand eine meiner grenzen schon lange überschritten hat.

ich weiß nicht warum ich so bin, ich habe auch keine richtige panik, auch nicht wirklich innerlich, in diesen momenten ist das alles so weit in mir drinnen, dass sich das nur durch dieses dumpfe gefühl dieser verkrampfung in der brust oder durch ein gefühl der beklemmtheit äußert. ich glaube ich habe einfach angst vor nähe, sich einem menschen hinzugeben.
 
G

Gelöscht 12066

Gast
ich konnte meine gefühle nie in worte fassen, aber du hast das gut rübergebracht.. danke. inzwischen rede ich mir unbewusst ein, dass es mir egal ist.. dass ich niemanden brauche. und ich kapsle mich mehr und mehr ab. d.h. ich führe nur noch die nötigsten beziehungen (familie)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

juka

Aktives Mitglied
AndreaStinkt meinte:
ich glaube ich habe einfach angst vor nähe, sich einem menschen hinzugeben.
Du hast vorhin von der Arbeit gesprochen. Da sind die Bekanntschaften doch eh nicht so intensiv wie im Privatleben, darum verstehe ich nicht ganz wieso du Nähe und Hingabe erwähnst. Würde es um eine Beziehung gehen könnte ich es nachvollziehen.
 

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