Lebenslänglich allein?

Hallo ihr,

ich bin weiblich, 20 Jahre alt und hatte eigentlich noch nie einen Freund. Bis vor ein paar Monaten gab es da jemanden, in den ich verliebt war und ich war mir ziemlich sicher, dass er es auch ist..
Habe mich da leider sehr getäuscht..bei ihm kamen keine Verliebtheitsgefühle auf, auch wenn er es sich gewünscht hatte, sagte er..Naja ist auch egal, möchte jetzt nicht über ihn reden.

Ich habe Angst niemals einen Mann zu finden. Und ja, ich musste mir schon oft genug anhören, dass ich doch noch jung bin und auf jeden Topf ein Deckel passt. Wirklich daran glauben kann ich aber nicht..
Das Problem ist auch, dass ich absolut kein Partymensch bin und meistens zu Hause bin.
Nächstes Wochenende werde ich mit 2 Freundinnen mal in eine Szenebar gehen, mal schauen wie es da ist.
Aber es bringt ja auch nichts einmal dorthin zu gehen..und weitere Male wird es wohl so schnell nicht geben.
Es sei denn ich gehe allein..aber das möchte ich nicht.
Mir fällt es sehr schwer auf fremde Menschen zuzugehen. Gerade Männer machen mich nervös.
Habe schon oft überlegt, ob ich vielleicht eine Sozialphobie oder irgendwas ähnliches habe..

Achja, diese ganzen Partnerbörsen im Internet sind Mist. Dort wurde ich nur von Männern angeschrieben, die viel zu alt sind und mir auch sonst nicht zusagen. Und wenn man für den Kram nicht bezahlt, kommt man eh kaum weiter.
Werde ganz sicher kein Geld für sowas ausgeben. Selbst wenn ich das Geld dafür übrig hätte.

Ich weiß nicht was ich machen soll bzw. wie ich jemanden kennenlernen soll..so wird das doch nie was.

Gruß Vanitas

Hallo Vanitas,
ich kann deine Gedanken gut verstehen. Ich bin 27, hatte aber in deinem Alter ähnliche Probleme und Gedanken. Die Sprüche "du bist noch jung", "irgendwann findest du jemanden" kenne ich auch und es mag zwar irgendwo stimmen, aber Tatsache ist auch, dass man eben als zurückhaltender Mensch deutlich mehr Probleme hat als extrovertierte Menschen.

Ich war damals und bin heute auch kein Partymensch. Dafür wurde ich schon oft komisch angeschaut und bin auf Unverständnis gestoßen, aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass es auch nichts bringt sich zwanghaft zu verändern. Erstmal ist es zu anstrengend und warum sollte man etwas tun was man einfach nicht möchte und das nicht zu einem selbst passt?

Ob du eine Sozialphobie oder zumindest Ansätze hast kann man so schwierig sagen. Was empfindest du denn wenn du mit anderen und vor allem fremden Menschen zusammen bist? Ich hatte in der Jugendzeit bis vor einigen Jahren mit einer mittelschweren Sozialphobie zu kämpfen, aber habe sie heute dank längerer Behandlung und viel Kraft ganz gut im Griff.
Die Anzahl der Beziehungen die ich hatte, haben andere bereits mit 18, aber es ist mir egal. Ich bin wer ich bin und ich werde mich nicht für andere verändern. Auch wenn das bedeutet es schwieriger zu haben was die Partnersuche angeht.

Was den Abend in der Szenebar angeht...ein Versuch ist es auf jeden Fall Wert. Vielleicht gefällt es dir ja doch und wenn nicht, dann brauchst du ja nicht mehr hingehen. Ich finde halt, dass man sich nicht in eine Rolle zwingen sollte die nicht zu einem passt. Das hält man auf Dauer nicht durch.

Man lernt ja nicht nur auf Partys Leute kennen. Wie wäre es denn über Hobbys, Vereine, Kurse etc.? Oder fühlst du dich bei dem Gedanken an solche Orte unwohl oder bekommst sogar Angst? Das wäre dann ein Anhaltspunkt für soziale Ängste.

Hi!

Lebenslänglich allein ist wohl etwas sehr stark übertrieben. Ich hatte meine erste Freundin mit 18. Sicher, wenn du wenig unter Leute gehst ergeben sich kaum Gelegenheiten Männer kennenzulernen. Aber da hast du dann halt auch selbst Schuld. Im allg. gilt: Eine Frau, die tageslichttauglich ausschaut, ist nie lange allein. Ich denke die besten Chancen hättest du über Sitin's im Rahmen deiner Freundeskreise. In Discos/Bars wird man meistens nur von Vollidioten angequatscht.

@Ozymandias

Erstmal danke für deine Antwort. Du hast Recht, ich will mich auch nicht verbiegen..das kann ich auch nicht.
Hmm, es ist ganz unterschiedlich. Aber bei der Mehrheit der Menschen kann ich nicht so sein wie ich eigentlich bin..bin dann sehr verkrampft und rede kaum. Das ist bei meinen Freunden anders. Bei ihnen fühle ich mich wohl und kann totalen Unsinn machen. Aber würde sich jemand Fremdes oder jemand mit dem ich nicht viel zu tun hab, dazugesellen, würde ich so zu sagen erstarren..Wäre dann wieder sehr verkrampft und würde kaum etwas sagen.

Wenn ich unerwartet von Fremden angesprochen werde kriege ich keinen Ton raus bzw. erst nach einer Weile.
Irgendwie habe ich dann auch eine Denkblockade. Und Menschenmengen sind nichts für mich. Wenn der Bus mal wieder überfüllt ist und ich einsteigen muss, wird mir plötzlich ganz warm, ich kriege Schweißausbrüche und möchte einfach nur wieder raus.

Habe auch schon überlegt in einen Verein oder ähnliches zu gehen. Aber zum einen weiß ich nicht wohin und ich fühle mich auch nicht wirklich wohl bei dem Gedanken. Mal ganz abgesehen vom zeitlichen und finanziellen Aspekt..

@juka

Über meinen Freundeskreis wird sich nichts ergeben. Und eigentlich bin ich auch der Meinung, dass in Discos und so nur Idioten rumlaufen..trotzdem werde ich mal schauen wie es in dieser Bar ist.
Und zum Punkt "Eine tageslichttaugliche Frau bleibt nicht lange allein"..also ich wurde soweit ich mich
erinnere nie angesprochen, wenn ich denn mal doch unter Leuten war. Demnach müsste ich hässlich wie die Nacht sein..was ehrlich gesagt nicht sein kann. Ich finde zwar nicht, dass ich schön bin, aber hässlich eigentlich auch nicht.

Vielleicht in ner Singlebörse für Soziophobiker anmelden? Ja, es gibt sowas, bin da auch

Vanitas meinte:

Und zum Punkt "Eine tageslichttaugliche Frau bleibt nicht lange allein"..also ich wurde soweit ich mich
erinnere nie angesprochen, wenn ich denn mal doch unter Leuten war. Demnach müsste ich hässlich wie die Nacht sein..was ehrlich gesagt nicht sein kann. Ich finde zwar nicht, dass ich schön bin, aber hässlich eigentlich auch nicht.

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Entschuldige, ich wollte dir mit diesem Satz nicht zu nahe treten. Meiner Erfahrung nach ist es in der Regel so, dass sich die Frauenwelt halt wesentlich weniger "anbiedern" muss um in Kontakt mit dem anderen Geschlecht zu kommen als andersherum. Jagdtrieb der Männer eben Was natürlich für sich allein kein Garant für eine potentielle Beziehung darstellt.

Das Hauptproblem wird bestimmt deine Unsicherheit/Verschwiegenheit sein. Nach außen hin kann dein Gegenüber schwer unterscheiden ob du nur schüchtern, desinteressiert oder vielleicht sogar eingebildet bist.

Vermutlich liegst du damit richtig, juka.

Von irgendeinem Typen wird jede bestimmt mal angesprochen. Wurde auch schonmal von einem
angesprochen..da war ich gerademal 14 und der Typ bestimmt Anfang 40. :mad:
Also das muss ich auch nicht haben..
Von gleichaltrigen kam aber noch nie was.

Wäre schon froh, wenn ich in dieser Bar Leute kennenlernen würde, mit denen eine Freundschaft denkbar wäre..
Mein Freundeskreis ist nicht sonderlich groß und leider ziemlich verstreut.
Kann mich also nicht mal eben mit meinen Freundinnen treffen.

Hallo,

ich finde du machst dir vielleicht ein wenig zu viele vorzeitige Sorgen. Du bist 20 - es gibt Menschen, die hatten mit 30 und drüber noch nie eine/n Freund/in. Kannst dich gerne mal hier im Forum umschauen, da findest du jede Menge Leute mit demselben Problem, also bist du schon mal nicht allein.

Klar, das ist nicht schön und ich kann mit dir mitfühlen. Du solltest jetzt aber dich nicht unter Druck setzen und nicht den Erstbesten nehmen, der jetzt kommt, denn sowas endet oft mit einer unglücklichen Beziehung und Enttäuschungen.

Du kannst ja mit deinen Freundinnen vielleicht mal öfter ausgehen in Discos, Clubs etc. Erfahrungsgemäß wird man dort öfter angesprochen also sonst irgendwo und dadurch kann man leichter Leute kennen lernen.

Partnerbörsen sind wirklich Mist, vor allem wenn man auch noch dafür zahlen muss. Es gibt jedoch andere Internet-Communities, wo man durchaus schon nette und beziehungstaugliche Menschen kennen lernen kann. Schau doch auch mal hier im Forum gibt es auch die Möglichkeit: Sie sucht, Frau sucht Mann, Frau sucht Frau.

Dass du nicht so offen gegenüber fremden Menschen bist und nicht so leicht ins Gespräch kommst, könnte einfach daran liegen, dass du schüchtern bist und auch dich erst öffnest, wenn du den Menschen besser kennst. Ich denke, du brauchst beim Kennenlernen einfach etwas mehr Zeit, bis sich was entwickeln kann. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, so geht es ganz vielen Menschen.

Vanitas meinte:

Wenn ich unerwartet von Fremden angesprochen werde kriege ich keinen Ton raus bzw. erst nach einer Weile.
Irgendwie habe ich dann auch eine Denkblockade. Und Menschenmengen sind nichts für mich. Wenn der Bus mal wieder überfüllt ist und ich einsteigen muss, wird mir plötzlich ganz warm, ich kriege Schweißausbrüche und möchte einfach nur wieder raus.

Habe auch schon überlegt in einen Verein oder ähnliches zu gehen. Aber zum einen weiß ich nicht wohin und ich fühle mich auch nicht wirklich wohl bei dem Gedanken. Mal ganz abgesehen vom zeitlichen und finanziellen Aspekt..

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Die Frage ist dann warum du Schweißausbrüche und dieses Fluchtgefühl bekommst. Wovor genau hast du Angst? Sind es bestimmte Dinge die sich in diesen Situationen ergeben könnten wovor du Angst hast?

Wenn du ein paar positive Erfahrungen gemacht hast wirst du dann vielleicht lockerer und hast auch weniger Probleme dich unter fremden Menschen aufzuhalten. 1-2 positive Erlebnisse können da schon viel ausmachen.

Lass dir doch ein T-Shirt bedrucken mit irgendwas wie "Vorsicht, Schüchternheit am Werk" oder "Stille Wasser sind tief" und setz' dich damit an die Bar. Das hat mehrere Vorteile:

- Es könnte dich jmd. ansprechen, weil er deinen Spruch originell findet
- Die Leute missverstehen deine ruhige/zurückhaltende Art nicht als Desinteresse
- Du lässt dein "Manko" für dich arbeiten und nicht gegen dich
- Der offene Umgang mit deiner Art ist eh viel besser, da die Wahrheit sowieso ans Licht kommt, sobald du ein Gespräch führen möchtest.