Hallo,
erstmal zum Forum. Sehr übersichtlich und facettenreich ist das ganze hier. Mein Lob!
Erst mal etwas zu meiner Person.
Ich bin 21 Jahre alt, studiere, habe eine langjährige Freundin, gute Eltern, bin gesund und kein gewisses Problem das meine Zukunft im Weg stände. Ich mag Videospiele und Filme, in letzter Zeit zeichne ich auch gerne. Bin halt ein typischer 08/15 Deutscher.
Mir macht etwas ganz bestimmtes zu schaffen.
Man wird geboren, wächst und hat als Kind viel Kreativität und Träume und kann mit den kleinsten Dingen in seiner Fantasie Spaß haben. Man spielt den ganzen Tag. Man hat Spaß, man lebt und das ganze Leben ist ein Spielplatz. Dann wird man älter und geht zur Schule und verliert die Kreativität (Der Film "Wenn Träume fliegen lernen" behandelt ganz nett das Thema. Ein kleiner Filmtipp 😛).
Man muss Erfolg haben und versuchen zu den Besten zu gehören. Konkurrenzkampf. Nur die besten machen etwas aus sich im Leben.. Dann macht einen Abschluss und direkt darauf noch einen, der einen bestimmt was man in den nächsten 40 Jahren so macht.
Nun ist man nicht mehr jugendlich, die Kreativität und Fantasie ist auf ein Minimum geschrumpft, man benimmt sich nicht mehr kindisch und hat weniger Spaß im Leben, jeden Morgen schleppt man sich zur Arbeit um sich sein Leben zu finanzieren, durch die Arbeit hat man kaum noch Zeit für sich, die soziale Kontakte gehen flöten und schwupps hat man ein Kind, das dort beginnt, wo man angefangen hat..
Ich kenne es sehr gut wie Eltern (nicht meine) das Kind immer klar machen das man keine Zeit verlieren soll mit irgendwelchen Träumereien, sondern man möglichst schnell sein Studium beenden soll um möglichst eine gute Arbeitsstelle zu finden.
Ich habe ehrlich gesagt gar keine Lust darauf. Versteht mich nicht falsch. Ich bin keineswegs Selbstmord gefährdet, freue darauf mit meiner zukünftigen Frau meine Kinder groß zu erziehen, aber alles andere ist mir egal..
Dieses Leben macht in etwa so jeder Mensch mit kleinen Variationen. Man weiß ganz genau wie das Leben sich entwickelt. Wenn ich mir die erwachsenen Menschen anschaue, so merke ich das bei denen 10 Jahre kein Unterschied machen. Was sie mit 30 machen, machen sie auch mit 40, 50 oder gar 60.
Ich bin jetzt im Studium und bemerke wie fantasielos das ganze Leben ist und ich keine Lust habe auf die nächsten 40 Jahre. Man steht auf einmal kurz vorm Ende, hatte seinen Spaß, seine Freizeit und weiß das man die nächsten Jahrzehnte 42h pro Woche nur arbeiten wird und der Rest dazu da ist, anderen Verpflichtungen nachzugehen und sich von der Arbeit zu erholen.
Wieso macht fast jeder Mensch den gleichen 08/15 Kram und wieso gibt uns das System keine Sicherheit seinen eigenen Weg zu suchen und zu finden anstatt aufzuwachsen, zu lernen, zu arbeiten und abzutreten?
Ich kenne leider kaum Alternativen und bin auf der Suche nach ihnen.
Natürlich kann man sich auf eine einsame Inseln, oder irgendwo anders niederlassen und Selbstversorger sein, aber das wäre nichts für mich, auch wenn es so faszinierend ist.
Man kann als Photograph um die ganze Welt reisen und fremde Stämme und Kulturen kennen lernen, aber ich gehöre nicht zu den 1% die so etwas schaffen würden und ich will mein Leben mit meiner Frau verbringen.
Man kann sein ganzes Leben lang mit einem Wohnwagen die Welt bereisen und kurz nebenjobben um sich das nötigste zu leisten, doch habe ich nicht den Mut dafür und sehe keine Sicherheit für das hohe Alter.
Oder wie Beltracchi, an den verschiedensten Orten zu sein und nur 3 Dinge im Kopf haben. Malen, Drogen nehmen und zu leben. Aber ich möchte meinen Körper kein Schaden zu fügen und süchtig werden und habe kein Talent wie er.
Das einzige besondere und interessante was ich in meinem Leben realisiere, wäre auszuwandern. Aber ob ich hier, oder in Kanada leben, es ist das gleiche Problem in einer anderen Umgebung. Vielleicht ändert sich das Lebensgefühl, aber meine Lebensweise wird wohl nicht auf den Kopf gestellt.
Ich habe das Gefühl, das Leben und die Zeit verstreicht ohne das ich was davon habe. Ich mache alles, weil alle anderen es auch machen und ich in dieser Gesellschaft keine Alternative sehe, aber richtig Lust darauf habe ich nicht. Nach meinem Abschluss habe ich mir vorgenommen ein Jahr in Asien zu traveln, denn ich möchte noch etwas erleben, bevor ich ins Erwachsenenzeitalter stürze und etwas für mich tun, anstatt für meine Karriere. In letzter Zeit erhoffe ich auch, dort einen weiteren Weg für mein Leben zu finden.
Was denkt ihr? Habt ihr Ratschläge für mich? Vorschläge was ich machen könnte?
Gebt ihr euch zufrieden das ihr ein langweiliges und nicht einzigartiges Leben habt? Oder gibt es etwas in eurem Leben das es gerade nicht dazu macht?
Viele Grüße
schmaus
erstmal zum Forum. Sehr übersichtlich und facettenreich ist das ganze hier. Mein Lob!
Erst mal etwas zu meiner Person.
Ich bin 21 Jahre alt, studiere, habe eine langjährige Freundin, gute Eltern, bin gesund und kein gewisses Problem das meine Zukunft im Weg stände. Ich mag Videospiele und Filme, in letzter Zeit zeichne ich auch gerne. Bin halt ein typischer 08/15 Deutscher.
Mir macht etwas ganz bestimmtes zu schaffen.
Man wird geboren, wächst und hat als Kind viel Kreativität und Träume und kann mit den kleinsten Dingen in seiner Fantasie Spaß haben. Man spielt den ganzen Tag. Man hat Spaß, man lebt und das ganze Leben ist ein Spielplatz. Dann wird man älter und geht zur Schule und verliert die Kreativität (Der Film "Wenn Träume fliegen lernen" behandelt ganz nett das Thema. Ein kleiner Filmtipp 😛).
Man muss Erfolg haben und versuchen zu den Besten zu gehören. Konkurrenzkampf. Nur die besten machen etwas aus sich im Leben.. Dann macht einen Abschluss und direkt darauf noch einen, der einen bestimmt was man in den nächsten 40 Jahren so macht.
Nun ist man nicht mehr jugendlich, die Kreativität und Fantasie ist auf ein Minimum geschrumpft, man benimmt sich nicht mehr kindisch und hat weniger Spaß im Leben, jeden Morgen schleppt man sich zur Arbeit um sich sein Leben zu finanzieren, durch die Arbeit hat man kaum noch Zeit für sich, die soziale Kontakte gehen flöten und schwupps hat man ein Kind, das dort beginnt, wo man angefangen hat..
Ich kenne es sehr gut wie Eltern (nicht meine) das Kind immer klar machen das man keine Zeit verlieren soll mit irgendwelchen Träumereien, sondern man möglichst schnell sein Studium beenden soll um möglichst eine gute Arbeitsstelle zu finden.
Ich habe ehrlich gesagt gar keine Lust darauf. Versteht mich nicht falsch. Ich bin keineswegs Selbstmord gefährdet, freue darauf mit meiner zukünftigen Frau meine Kinder groß zu erziehen, aber alles andere ist mir egal..
Dieses Leben macht in etwa so jeder Mensch mit kleinen Variationen. Man weiß ganz genau wie das Leben sich entwickelt. Wenn ich mir die erwachsenen Menschen anschaue, so merke ich das bei denen 10 Jahre kein Unterschied machen. Was sie mit 30 machen, machen sie auch mit 40, 50 oder gar 60.
Ich bin jetzt im Studium und bemerke wie fantasielos das ganze Leben ist und ich keine Lust habe auf die nächsten 40 Jahre. Man steht auf einmal kurz vorm Ende, hatte seinen Spaß, seine Freizeit und weiß das man die nächsten Jahrzehnte 42h pro Woche nur arbeiten wird und der Rest dazu da ist, anderen Verpflichtungen nachzugehen und sich von der Arbeit zu erholen.
Wieso macht fast jeder Mensch den gleichen 08/15 Kram und wieso gibt uns das System keine Sicherheit seinen eigenen Weg zu suchen und zu finden anstatt aufzuwachsen, zu lernen, zu arbeiten und abzutreten?
Ich kenne leider kaum Alternativen und bin auf der Suche nach ihnen.
Natürlich kann man sich auf eine einsame Inseln, oder irgendwo anders niederlassen und Selbstversorger sein, aber das wäre nichts für mich, auch wenn es so faszinierend ist.
Man kann als Photograph um die ganze Welt reisen und fremde Stämme und Kulturen kennen lernen, aber ich gehöre nicht zu den 1% die so etwas schaffen würden und ich will mein Leben mit meiner Frau verbringen.
Man kann sein ganzes Leben lang mit einem Wohnwagen die Welt bereisen und kurz nebenjobben um sich das nötigste zu leisten, doch habe ich nicht den Mut dafür und sehe keine Sicherheit für das hohe Alter.
Oder wie Beltracchi, an den verschiedensten Orten zu sein und nur 3 Dinge im Kopf haben. Malen, Drogen nehmen und zu leben. Aber ich möchte meinen Körper kein Schaden zu fügen und süchtig werden und habe kein Talent wie er.
Das einzige besondere und interessante was ich in meinem Leben realisiere, wäre auszuwandern. Aber ob ich hier, oder in Kanada leben, es ist das gleiche Problem in einer anderen Umgebung. Vielleicht ändert sich das Lebensgefühl, aber meine Lebensweise wird wohl nicht auf den Kopf gestellt.
Ich habe das Gefühl, das Leben und die Zeit verstreicht ohne das ich was davon habe. Ich mache alles, weil alle anderen es auch machen und ich in dieser Gesellschaft keine Alternative sehe, aber richtig Lust darauf habe ich nicht. Nach meinem Abschluss habe ich mir vorgenommen ein Jahr in Asien zu traveln, denn ich möchte noch etwas erleben, bevor ich ins Erwachsenenzeitalter stürze und etwas für mich tun, anstatt für meine Karriere. In letzter Zeit erhoffe ich auch, dort einen weiteren Weg für mein Leben zu finden.
Was denkt ihr? Habt ihr Ratschläge für mich? Vorschläge was ich machen könnte?
Gebt ihr euch zufrieden das ihr ein langweiliges und nicht einzigartiges Leben habt? Oder gibt es etwas in eurem Leben das es gerade nicht dazu macht?
Viele Grüße
schmaus