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Lehrer nehmen mich gar nicht mehr dran, keine Lust mehr überhaupt mitzumachen

G

Gefühlskalt

Gast
Ich bin/war sehr gut wenn es um mündliche Mitarbeit geht. Aus diesem Grund haben sich praktisch alle meine Lehrer entschieden mich weniger dran zu nehmen, damit die anderen Schüler mehr zu Wort kommen. Da habe ich auch nichts gegen, ich verstehe das schon völlig. Mittlerweile wurde aber aus diesem "etwas weniger drannehmen" ein komplettes Ignorieren. Ich zeige eine Doppelstunde lang auf und bin dann am Ende nicht ein Mal drangekommen und das geht in mehreren Fächern so, auch den LKs. Die Leute, die sich am Anfang "mehr melden sollten" melden sich jetzt so oft wie ich vorher. Auch wenn ich seit 30 Minuten aufzeige, sobald jemand anderes aufzeigt kommt er sofort dran und ich werde ignoriert. Es ist so, als würde ich jeden Tag für 6-8 Stunden zur Schule gehen und davon 3-4 Stunden aufzeigen, nur um mit etwas Glück ein Mal was sagen zu dürfen. Bei einer Notenbesprechung wurde dann gesagt "ich geb dir mal 14 Punkte (1), aber vielleicht auch einen weniger, weil du sagst ja nicht mehr so viel". Dieses Argument hat mich richtig abgefuckt. Die Lehrer sagen, sie nehmen mich weniger dran, aber sehen, dass ich aufzeige. Dann kommt so was... "du sagst weniger". Ja, liegt bestimmt nicht daran, dass ich nicht drankomme :mad:
Als ich dann kurz danach in einer Stunde wieder komplett ignoriert wurde war dann der Punkt erreicht, dass ich jetzt gar keine Motivation mehr habe, überhaupt aufzuzeigen. Habe Donnerstag und Freitag nicht aufgezeigt, weil ich ja sowieso von vornherein vom Unterricht ausgeschlossen werde. Ich habe eigentlich gar keine Lust mehr überhaupt zur Schule zu kommen. Ich kann ja auch einfach nur zu Klausuren kommen, denn 3-4h am Schultag aufzuzeigen ist völlig unnötig, wenn ich von vornherein weiß, dass ich eh nicht drangenommen werde.
Selbst wenn ich einen Lehrer drauf ansprechen würde, glaube ich ist meine Motivation jetzt völlig futsch. Ich komme morgens schon mit einer keine-Lust-mehr-Haltung zur Schule und hoffe, dass die Zeit schnell herumgeht.
 
Ich kenne das Problem und wurde jahrelang auch so behandelt. Erst im allerletzten Halbjahr meinte mein LK Lehrer zu mir "Weißt du was, ich nehme dich wieder dran, die anderen hatten jetzt genug Chancen".

Dass die Frustration extrem hoch ist kann ich also nachvollziehen. Darf ich fragen, in welcher Stufe du bist? Unter Umständen würde ich nämlich wirklich sagen, Augen zu und durch.

Ansprechen würde ich die Lehrer trotzdem darauf ansprechen und das vor allem nicht bei der Notenvergabe. Denn da beschweren sich eben auch alle anderen, gerade als "Nichtproblemschüler" wird man da durchaus mal nicht ernst genommen.

Im Endeffekt finde ich, sollte man sich vor Augen halten: man sitzt so oder so im Unterricht, ob man jetzt drankommt oder nicht. Wen du dich meldest hast du wenigstens noch die chance darauf. Ich habe mir angewöhnt mich "niedrig" zu melden (Ellenbogen auf dem Tisch quasi, da wird man gesehen und muss sich trotzdem nicht so "anstrengen".

Ich erinnere mich aber noch gut dran, wie man sich ärgert wenn die anderen dann auch noch nicht drauf kommen, was gerade gefragt ist, und man den Gedanken schon 10 Minuten hatte...

Wie sieht das in solchen Momenten aus? Du wirst doch bestimmt bei schwierigeren Fragen bevorzugt drangenommen, oder wenn die anderen nicht auf den Gedanken kamen, der Lehrer aber weiß, er kann sich auf dich "verlassen"? In dem Fall auch das bei dem Gespräch mit dem Lehrer ansprechen.

Da du in der Oberstufe bist kannst du die Lehrer auch darauf hinweisen, dass in eurem Alter der Schüler die "Bringschuld" hat, das Lehrpersonal ist nicht mehr verpflichtet, die anderen zur Beteiligung zu motivieren. Dass am Ende kein Dialog den Unterricht gestalten soll versteht sich von selbst, aber wenn du dich unterfordert fühlst haben deine Lehrer das genauso Ernst zu nehmen, wie die Überforderung deiner Mitschüler.

Wünsche dir das Beste.
 
Hallo Gefühlskalt,

du hast Recht, es ist keine Motivation für dich.

Bitte spreche mal mit deinem Vertrauenslehrer oder hast du vielleicht eine Gruppe Mitschüler, die mit dir einige
Lehrer darauf hinweisen, wie unangenehm und frustrierend ihr Ignorieren für dich ist.
Auch gute Schüler dürfen nicht so behandelt werden.
Da kann ich dir nur den Rat geben, mit den Lehrern zu reden , alleine oder mit Hilfe deiner Mitschüler und wenn das nicht hilft zum Rektor zu gehen.
Toi, toi, toi Lasse den Kopf nicht hängen und vertraue auf dich.
Verliere nicht die Lust, dein Wissen mitzuteilen.
Das wäre schade.
Ich habe Nachhilfe einigen Schwächeren gegeben, das hatte mir u.A. geholfen.🙂
 
Ich sehe das etwas differenzierter, da ja anfangs alles in Ordnung war. Jetzt hat sich der Status verändert und die Frage müßte sein, warum ist das so. Aus eigener Erfahrung habe ich Lehrer und übereifrige Schüler kennengelernt, wo andere Schüler kaum die Chance hatten, sich ebensfalls am Unterricht zu beteiligen. Darauf hin wurden solche Schüler fast kaltgestellt, um ihnen zu zeigen, du bist nicht allein in dieser Klasse und mußt den Anderen auch die Zeit geben sich melden. Vielleicht ist das bei dir auch so gelaufen, wenn ja, sei so mutig und rede mit den betreffenden Lehrer. Zeige ihm dein Verständnis für die Situation, und dass du etwas moderater mit Wortmeldungen umgehst, damit die Anderen auch eine Chance haben. Dann wird alles gut, glaubs mir. Bloß nicht total zurückziehen, dass macht dich langfristig nicht glücklich...
 
Hallo,
an deiner Stelle würde ich mal nach dem Unterricht mit den Lehrern reden. Und ihnen sagen, dass du verstehst was sie sagen du dich aber ignoriert fühlst. Ich glaube das war nicht deren Absicht dir die Motivation zu nehmen. Liebe Grüße
 
,dass du verstehst was sie sagen du dich aber ignoriert fühlst.

Habe ich getan, hat sich nichts geändert. Mittlerweile gibt es auch ein ganz tolles Rollsystem, jede Woche eine Reihe weiter nach vorne, von ganz vorne wieder nach hinten. Das soll angeblich die mündliche Mitarbeit der Schüler steigern. Bringt aber nichts, wenn die Lehrer weiter ihren A**** nicht hochkriegen und praktisch die hintere Reihe ignorieren und nur mit der vordersten kommuniziert. Jetzt werden nicht die hinteren Reihen dauerhaft ignoriert, sondern jeder für knapp 2 Wochen, bis er wieder vorn sitzt. Ganz toll, Leute die gut mitmachen ignorieren und ihnen jede Motivation zu nehmen, damit die wieder schlecht werden, weil sie absolut keine Motivation mehr haben. Offensichtlich bringt man unmotivierte Schüler zu mehr Mitarbeit, indem man motivierte Schüler ignoriert, ganz große Klasse. Habe mittlerweile absolut keine Lust mehr in die Schule zu gehen. Von 1mündlich melde ich mich mittlerweile seit knapp 1 Woche gar nicht mehr und gehe mit Magenschmerzen nach Hause. Was für Menschen dürfen eigentlich Lehrer werden, ganz ehrlich :mad:
 
Gefühlskalt,

was Du da berichtest, liest sich heftig und ich verstehe Deinen Frust.
Ich rate Dir deshalb, nochmals auf die Lehrer zuzugehen, um ihnen ein Echo zu geben, wie ihr Verhalten Dich frustriert. Hilft das nicht, dann hilft nur noch, sich direkt an die Schulleitung zu wenden und Deinen Frust dort vorzutragen.
Es ist vielleicht nicht ganz freundlich gegenüber meinen aktiven Kollegen, aber ich versichere Dir, dass Schulleitungen heutzutage auf solche Mitteilungen von Schülern sehr sensibel reagieren. So kann es durchaus sein, dass sich ein Mitglied der Schulleitung bei den betroffenen Kollegen anmeldet und ihren Unterricht besucht.
Das ist ein nicht sehr gern gesehenes Vorgehen und wird von den Kolleg/Innen immer als deutlicher Fingerzeig verstanden.

Gruß

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rate Dir deshalb, nochmals auf die Lehrer zuzugehen, um ihnen ein Echo zu geben, wie ihr Verhalten Dich frustriert.

Das bringt ehrlich gesagt denke ich auch nichts mehr. Es hat eine Woche gedauert und meine gesamte Motivation ist weg, bin wieder da wo ich letztes Jahr war. Nach den Krankenhausaufenthalten und der Reha wieder Motivation zu sammeln hat sehr lange gedauert und innerhalb eines Augenblicks ist sie weg. Selbst wenn sie mich wieder dran nehmen ist meine Motivation nicht mehr da. Dann würde es mich eventuell sogar noch mehr runterziehen, weil ich denke, dass die mich nur dran nehmen, weil ich sie quasi gezwungen haben. Denke ehrlich gesagt darüber nach das Abi abzubrechen, aber keine Ahnung was ich dann noch machen soll. Nach dem halben Jahr auf der Intensivstation & Neurologie habe ich eigentlich nur Motivation in der Schule gefunden und die ist jetzt weg.
 
Das ist das Problem eines Schulsystems, das darauf ausgelegt ist, zu nivellieren. Schüler auf den beiden Enden der Glockenkurve fallen durch's Raster.

Das Problem? Die Lehrer wissen das. Sie kennen das Problem. In jeder Klasse/Stufe gibt es immer die 1-2 Überflieger, mit denen sie im Prinzip allein den Unterricht gestalten könnten. Der pragmatische Ansatz ist die Aufmerksamkeit auf alle anderen zu richten, denn der Überflieger kann sich im Grunde ja eh nicht mehr verbessern. Schüler, ganz gleich welcher Leistungskategorie sie angehören, brauchen jedoch Bestätigung und so verliert der Überflieger seine Motivation sich anzustrengen oder überhaupt noch groß zu partizipieren. Die Gefahr ist, dass auch der Überflieger irgendwann den Anschluss verliert, was nicht selten passiert. Es gibt genug begabte Schüler, die gefördert hätten werden müssen, aber stattdessen sich komplett verweigert haben.
Wie eingangs erwähnt, wissen die Lehrer sehr genau um diese Problematik, können aber im aktuellen Schulsystem wenig daran ändern, da es nicht ihre primäre Aufgabe ist Talente zu fördern, sondern möglichst viele Schüler durch den Stoff zu bringen, auch auf die Gefahr hin, dass ein sehr guter Schüler durch Unterforderung absackt. Im besten Fall rutscht er auf's Mittelmaß, was letztlich ohnehin das Ziel unserer Schul"bildung" ist. Man beruhigt sich in dem vermeindlichen Glauben, er ginge schon seinen Weg, auch ohne die Hilfe und Förderung des Lehrkörpers.


Es tut mir leid, TE, dass du dieses erdulden musst. Viel mehr als Durchhalteparolen kann ich dir leider auch nicht mit auf den Weg geben; höchstens vielleicht meinen eigenen Leidensweg durch das deutsche Schulsystem als abschreckendes Beispiel, aber das würde diesen Post nur unnötig in die Länge ziehen.

Ich kann dir nur raten, deine Zeit abzusitzen und alles stoisch zu ertragen. Das, was du halbscherzhaft erwähntest, nur noch zu den Klausuren hinzugehen, habe ich tatsächlich getan. Es gibt verständnisvolle Lehrer, die solch ein Verhalten sogar eventuell tolerieren. Meine taten es nicht. Nicht beim ersten Mal. Ich flog zwei Mal aus dem Abitur, bzw. flog ist falsch gesagt, denn sie konnten mich aufgrund meiner Noten und meiner ärztlichen Atteste, die sie irgendwann aber schon gar nicht mehr wirklich annahmen, nicht der Schule verweisen, ohne dass ich erfolgreich dagegen hätte klagen können. Sie baten mich, bzw. legten mir nahe zu gehen und falls ich nicht gehen würde, sollte ich mir überlegen, ob der Preis dafür es wert sei. Und der Preis war, dass sie mich tatsächlich ignorierten. Sie taten im Unterricht so, als sei ich nicht da. Ich konnte auf die Frage, ob irgendwer dieses oder jenes wisse, mich als Einziger melden und sie schauten in die Klasse und fuhren fort, "Keiner? Na gut, dann sage ich es euch.... ". Ich ging, 'freiwillig'. Irgendwann holte ich das Abitur nach, aber es war ein steiniger Weg und es hat mich viel Zeit gekostet, bis ich letztlich mein Studium beginnen konnte. Das hätte ich mir ersparen können, hätte ich einfach meine Zeit abgesessen, anstatt auf trotzige Provokation zu setzen.

so long
 

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