[QUOTE="Sigillaria, post: 4769213, member: 128781"]
Na ich weiß nicht...
Natürlich gibt's in Romeo und Julia ein paar schöne romantische Szenen, aber das Ende fand ich schon in der Schule ziemlich unlogisch und an den Haaren herbeigezogen.
Dieser Doppelsuizid aus Irrtum... also ich kenne das so, daß man gerade einen Menschen den man über alles liebt, nicht einfach so mal für tot hält.
Im Gegenteil, da würde man erstmal lange versuchen, den Puls und Atem zu finden, und vielleicht Hilfe zu holen.
Egal, ob da noch geholfen werden kann, oder nicht...
Nur weil Julia im Tiefschlaf ist und nicht reagieren kann, ist noch lange kein Grund, sie für tot zu halten und selbst sterben zu wollen.
Deshalb finde ich das Ende ziemlich theatralisch, aber letztendlich ist es ja auch ein Theaterstück, und keine Realität.
Kennt hier jemand Kellers Novelle "Romeo und Julia auf dem Dorfe"?
Da finde ich den Schluß noch viel konstruierter, und schon gar nicht romantisch.
Denn in diesem Fall hätte niemand mehr die beiden daran hindern können, sich zu verheiraten und gemeinsam woanders hinzugehen, und neu anzufangen.
Natürlich ist es immer hart, sozial abzusteigen, und gerade für stolze Schweizer Bauernsöhne und -töchter auch noch ziemlich demütigend, irgendwo als einfache Arbeiter anfangen zu müssen.
Aber Sami und Vreeli, die zwei Helden der Geschichte, waren schließlich jung, gesund und nicht auf den Kopf gefallen, und auch zu Kellers Zeiten haben solche Leute in der Schweiz immer ihr Auskommen gefunden.
Einen doppelten Selbstmord aus Angst vor dem Leben finde ich jedenfalls ganz und gar nicht romantisch...
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