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Liegt's am Studium oder an mir?

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Hey.

Ich bin grade mal wieder an einem Punkt, da würde ich das Studium am liebsten hinschmeißen und eine Ausbildung machen, weil mich alles nur noch ank*tzt.
Es nervt mich, dass es keinen Zusammenhalt gibt und wie der Studiengang strukturiert ist, und, das muss ich leider mal ehrlich sagen, auch, wenn ich es mir nie so recht eingestehen wollte: Die Studieninhalte interessieren mich nicht die Bohne.

Allerdings weiß ich nicht, ob das wahr ist und ob mich die Inhalte nicht interessieren - der Studiengang war schließlich mal mein Traumstudiengang - oder ob ich einfach zuviele Macken habe, um genau dieses Studium durchzustehen. Es ist schon so, ich studiere übrigens Design, dass ich gar keine Lust habe, mich damit über das Studium hinaus zu beschäftigen. Wo andere sich begeistert in Artbooks und Anleitungen stürzen, denke ich: Iiih wäh, bloß nicht.
Ich glaub aber, das liegt nicht an Desinteresse, sondern weil ich Angst davor hab. Ich will einfach nicht sehen, was andere Tolles machen, das ich nie könnte. Ich will meine Defizite nicht sehen, es ist so viel, es macht keinen Spaß, es ist die reine Plackerei. Ich bin auf Anfängerniveau und ganz da oben ist Profiniveau und ich will das nicht sehen, nicht hören und wollte es lange auch nicht aussprechen 😉

Mir graut einfach vor Wettkämpfen, ich will mich nicht mit anderen messen und vergleichen und genau das sind immer die Situationen, wo es zu einem Supergau kommt: Wenn ich Leistung bringen muss und mit anderen verglichen werde. Am Anfang des Studiums hab ich das noch ein paar Mal versucht, allerdings wurde meine wg. akuter Prokrastination zugegebenermaßen ziemlich schlechte Leistung dann auch so behandelt, als wäre sie ein ekliges Insekt, das man schnell wegwischen muss, das man am besten gar nicht erwähnt. Kritik gabs gar nicht, kommentarlos eine schlechte Note, und ich weiß nicht, warum. Nee, war technisch nicht gut, aber es gab schlechtere Arbeiten, die nicht so blöd ignoriert wurden. Ist ja auch egal. Auf jeden Fall hab ich da keinen Bock mehr drauf. So. Nun verkack ich grad zum zweiten Mal alle meine Kurse.

Eigentlich studiere ich nur weiter, weil mein Vater das gerne möchte und mich finanziell unterstützt. Ich bin jetzt Mitte 20 und hab keine Ahnung, wie ich aus der Nummer wieder rauskommen soll. Mein Vater denkt, alles läuft gut, nachdem ich zwei Semester in den Sand gesetzt hab, und ich denke, ich muss mich umbringen, um irgendwie mich zu befreien von diesem Scheiß. Es ist so teuer, ich wohne in einer anderen Stadt, und ich mag nicht mehr, ich will meine Kommilitonen nicht mehr sehen, ich will dieses Studium nicht mehr sehen, ich will alles abbrechen, ohne hinterher die Schuld ertragen zu müssen, meinen armen Vater, dessen ganzes Leben schief läuft und der ja so gerne stolz auf mich sein will, weil ich der einzige Hoffnungsträger der Familie noch bin, nachdem mein Bruder nichts macht und meine Mutter unheilbar krank ist, enttäuscht zu haben. Ich wünschte, ich könnte mich in Luft auflösen.

Jetzt hab ich überlegt, wieder Mal, mir einfach..."einfach"..haha, nahtlos eine Ausbildungsstelle zu besorgen, es durchzuziehen, finanziell unabhängig zu werden und meinen Vater vor vollendete Tatsachen zu stellen. Hier gehen die Probleme munter weiter: Es gibt ja keinen Beruf, der mich interessiert. Lol. Es gibt schon genau EINEN, und das wäre Tierpfleger. Als ob man da eine Stelle bekommen würde. Unter einem der ca. 5 Stellenangebote in der Stadt steht: 1034 Leuten gefällt das.
Super.

Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll, echt nicht. Ich weiß nur, dass ich dieses Studium so nicht schaffen werde, weil ich mir selbst im Weg stehe und ich weiß, dass gewisse Leute nur darauf warten, dass ich endlich das Handtuch werfe. Den Gefallen würde ich ihnen ja zu gerne tun...aber weiß nicht, was dann.
Wenn mir Kommilitonen erzählen, dass es in den späteren Semestern besser würde, weil jetzt hätten sie ja diese und jene Fächer, denke ich auch nur: Uargh nee. Na DA hab ich ja Bock drauf.
Ich kann an nichts mit Neugierde oder Interesse gehen, ich block erstmal alles ab, weil es ja wieder von mir Leistung erfordert und es wird mal wieder ans Licht kommen, dass ich eben einfach unfähig bin und nicht mithalten kann und nur Durchschnittsgrütze produziere.

Ach ja, und der Knaller: Ein Arzt hat bei mir letztes Jahr angeblich ADS diagnostiziert, aber Medikamente kriege ich nicht dagegen. Keine Ahnung, warum. Wollte er nicht sagen. Jetzt schaff ich mein Leben nicht, weil sich ein Arzt weigert, mir die mir zustehende Hilfe zukommen zu lassen. Alle kriegen Medikamente gegen sowas, aber ICH NICHT. Ich muss es ohne versuchen. Wieso hat ers dann überhaupt diagnostiziert???? Wenn in meinem Hirn wirklich was schief läuft und mich deswegen nichts wirklich juckt, außer allen Sachen, die den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben, wie soll ich dann jemals mein Leben auf die Reihe kriegen??

Ich hasse mein Leben. Am liebsten würde ich. BLABLA. Nichts würde ich am liebsten.
 
Laß Dich erst einmal ganz fest drücken. DAS ist wirklich eine Hühnerkacke!

Vor allen Dingen sehe ich Gefahr, je mehr Du das "verheimlichst" und hinauszögerst, desto größer werden auch Deine Schuldgefühle Deinem Vater gegenüber. Irgendwie stehst Du ja im Familienverband ganz schön unter Druck

Ein Arzt hat bei mir letztes Jahr angeblich ADS diagnostiziert
...und du keine Medikamente bekommst und Du jetzt im Leben nicht klar kommst, weil der böse böse Arzt...

da bin ich echt ein wenig wütend geworden. Ich habe mehrere Test machen lassen, es gibt spezielle Unikliniken, die das durchführen. Das ist ein längerer Prozeß. Dann frage ich mich, WIE der Arzt das festgestellt hat. Zum anderen, weißt Du überhaupt, was das für Hammadinga sind, die die ADS´ler einnehmen? Die KK bezahlen das auch nicht immer bei Erwachsenen.

Daß Du jetzt Dein Leben wegen Null Tabletten nicht gebastelt bekommst, denke ich auch nicht, da Du ja mindestens Abitur haben müßtest...

Oh, Mann...an Deiner Stelle würde ich zum Arbeitsamt gehen und da einen Test machen (nicht ADS, sondern Begabungstest, eben so Selbstfindungstest, die nicht schlecht sind) und mich dann wirklich bewerben.

Vor allen Dingen werde "konkret" - das mit dem Studium kann ich gut verstehen...

w.
 
Hallo, zunächst einmal kann ich dein Problem absolut nachvollziehen, da es mir mit meinen bald 27 schon ähnlich erging bzw. momentan auch wieder ergeht. Hast du schon einmal in Erwägung gezogen, evt. eine Depression entwickelt zu haben auf Grund der früheren Rückschläge und der ja anscheinend nicht zu knapp vorhandenen Familienproblematik? Motivationslosigkeit, keine Lust auf gar nichts mehr, diverse Ängste (auch vor der Zukunft...) können ihre Ursachen in depressiven Störungen haben bzw. all diese Gefühle so verstärken, dass es kaum noch möglich ist, ein "normales" Leben zu führen. Bevor dein Leben (und dein Studium) also völlig gelähmt wird, würde ich dir einen Besuch bei einem Psychiater / Psychiaterin anraten.
 
Was hat das Interesse mit dem Studium zu tun?
Man muss kein Interesse am Studienfach haben - man muss nur die Klausuren, Hausarbeiten, mündlichen Prüfungen, Referate, Essays etc. bestehen. Ich bin im 4. Semester und hatte bisher noch nie eine interessante Lehrveranstaltung.
Es gibt natürlich immer Leute, die noch besser sind, aber mit einem Schnitt von 1,9 habe ich ganz gute Chancen den geforderten Mindestschnitt von 2,5 für die Masterzulassung zu schaffen.
Ich hatte Anfangs extreme Probleme, habe mich mit Leistungen um die 3,0 im ersten Semester bis auf die Knochen blamiert, aber es wird im Verlauf des Studium besser - wenn man die richtige Technik anwendet und die Uni durchschaut. Ein Studium ist leichter als es aussieht. Man muss nur wissen, worauf es ankommt und wie man richtig lernt. Dann kann man jedes Modul locker bestehen.

Ich hatte anfangs eine Art Depressionsphase. In den Lehrveranstaltung (speziell in den Tutorien und Übungen) wirkten die Bemerkungen einiger Kommilitonen beängstigend - häufig kam der Gedanke, dassi ich auf die zum Teil qualitativ hochwertigen Antworten so vielleicht nie gekommen wäre. Ich habe auch oft die Dozenten beobachtet und war beeindruckt von ihrer Souveränität im Vergleich zu meinen mäßigen Wissen. Die Angst war ein ständiger Begleiter - der Lernstoff wirkte unüberschaubar und 2-3 Klassen zu hoch für mein Niveau. Hinzu kamen schlaflose Nächte, die Verschiebung von Klausuren aus Angst nicht zu bestehen etc.
Eine externe Ansprechstelle hatte ich nicht - ich war auf mich allein gestellt. Ich hatte oft das Gefühl gegen die gesamte Wissenschaft in den Prüfungen antreten zu müssen.
So lief im ersten Semester. Ich wollte alles hinwerfen und eine Ausbildung beginnen. Ich habe auch schon Bewerbungen geschrieben, aber keine Ausbildungsstelle bekommen. Heute würde ich sagen, ich hatte Glück keine Ausbildung zu bekommen. Denn dadurch kam es zwangsweise zu einer Fortsetzung des Studiums und ich konnte das Studium endlich zu meinen Gunsten umleiten. Aus der Komplexität des Studiums kann der Kick der Herausforderung werden.
Für mich setzte sich die Erkenntnis durch, dass letztendlich doch alle nur mit Wasser kochen. Lasse die anderen ruhig rumschwafeln, am Ende zählen nur die Prüfungsleistung. Eine Depression ist eine Ineffizienz. Und Ineffizienzen sind zu beseitigen. Mir hat es geholfen den innere Schweinehund zu ignorieren. Lass ihn ruhig jammern. Der innere Schweinehund soll ruhig sagen " wo bleibe ich und meine Seele. Das Studium ist ja so kompliziert, ich interessiere mich dafür doch gar nicht." Na und? Ich brauche kein Interesse, ich brauche nur gute Leistungen in den Prüfungen.
Die eigene Psyche hat mir gar nichts zu sagen - der innere Schweinehund produziert doch nur heiße Luft - er ist doch nur ein echter Schaumschläger und Jammerlappen.
Ich brauche einen Abschluss und bin nicht zum chillen an der Uni.
Es ist effizient die ganze Psyche auszublenden. Einfach anfangen mit dem lernen. Nicht jammern oder über Sinn und Unsinn der Module nachdenken sondern effektiv lernen, lernen, lernen. Genau das zählt in der heutigen Gesellschaft. Seitdem ich mich konsequent auf die prüfungsrelevante Elemente zu 100 % konzentriere und mich nicht vom inneren Schweinehund ablenken lasse, wurden auch die Noten schlagartig besser.
Das Leben ist kein Ponyhof! Es geht nicht darum, ob man glücklich ist oder nicht. Am Ende wird man dann doch primär nach den Studienleistungen gemessen. Universitätsmodule sind keinesfall unüberwindbar. Die Angst vor dem Modulen ist eine unnötige Ineffizienz, die den Lernprozess behindert.
Ich komme mit einem technisch-effizienten Lernverhalten im Moment sehr gut zurecht. Ich verschwende keinen Zeit mehr um mir über den Sinn, die Komplexität des Studiums und ähnlichen Quatsch nachzudenken.
Ich gehe pragmatisch an die Sache ran. Es ist vollkommen egal um welches Thema es geht um ob es mich interessiert oder nicht. Man kann alles lernen, wenn man die richtige Technik anwendet.
Für mich lautet die Devise beim lernen: Was ist klausurrelevant? Die klausurrelevanten Inhalte lerne ich dann. Dabei wende ich solange verschiedene Techniken an, bis die Inhalte sitzen.
Zur Not kann man auch erstmal auf Lücke lernen und lässt dann ggf. die Aufgabe aus einen Teilgebiet in der Klausur aus- hauptsache man erlebt nicht den Supergau und fällt komplett durch.
Die Fokussierung auf die Lerninhalte ist verdammt effizient. Man kommt ordentlich durch die Klausuren durch und nur das zählt. Auch eine 1 vor den Komma ist nicht unmöglich an der Uni.
Das Geschwafel der Kommilitonen und sonstige unwichtigen Details sind nicht klausurrelevant - also haben die Vergleiche nichts in deiner Gedankenwelt zu suchen.
Ein Studium ist ein berechbarer Prozess - wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Und das Wesentliche sind die Prüfungen, der Rest, der so an der Uni läuft und das Gejammer des innere Schweinehunds ist nicht relevant und verdient keine aktive Beachtung.
 
@ Gast, der den inneren Schweinehund effizient besiegt hat.

Nö, Interesse ist nicht notwendig um an der Uni gute Leistungen zu bringen
Aber schön ist es.

Mich kotzt mein Studium auch an. Ich ziehs nun durch weil ich schon einmal einen Fachwechsel vollzogen hab und nun einfach hoffe einen Masterplatz zu bekommen, der mich meinen Interessen wieder näher bringt.
Ich würde niemandem raten es genauso zu machen.
Natürlich misst die Gesellschaft uns nach Leistung. Ich erbringe Leistung. Glücklich bin ich trotzdem nicht. Und noch nie hat es mir einen Kick gegeben eine Klausur die mich inhaltlich nicht interessiert besser als andere geschrieben zu haben. Man steht nur neben sich und schaut sich selber zu.
 
Wenn du nur studierst, weil dein Vater das möchte ist das nicht gut. Versuch mit ihm nochmal darüber zu reden. Vorher musst du dir allerdings Alternativen überlegen.
Aber bitte hol dir keine Pillen um besser zu lernen, das sind nur ausreden. Lieber das Studium überdenken. Aber Zwangsweise auf ADS geil sein, um an Pillen zu kommen, ist schon nicht gerade gesund...
 
ich befinde mich in der absolut gleichen situation....studiere soziologie im 11. semester, letzte klausur käuferverhalten/marktforschung steht an und im nächsten semester diplomarbeit....ich kann statistische zahlen einfach nicht mehr sehen, ich habe im gesamten studium für die klausuren gelernt aber ohne wirkliches interesse, noten einigermaßen ok, aber die vorstellung, statistische analysen/recherchen etc. weiterhin zu machen....oh my god....

auf der anderen seite habe ich ja nur für die klausuren gelernt & mich nie wirklich freiwillig & gerne mit dem stoff auseinandergesetzt sodass ich mich, trotz der eventuellen 2 die dann in der klausur rausspringen sollte, nicht kompetent fühle...wenn ich mir dann vorstelle mich für ein praktikum in diese richtung zu bewerben....

dann stehen dann die evtl. einigermaßen guten noten auf dem blatt, und die leute erwarten hinter dieser bewerbung eine person die motiviert, leistungsbereit und engagiert an die ganze sache herangeht...und so sehe ich mich überhaupt nicht, mir wird bei dem gedanken echt schlecht....

mir fehlt es an leistungsbereitschaft, bzw habe ich auch eine gewisse leistungsangst, ich habe das gefühl, trotz lernerei für die klausuren absolut nichts zu können,

ich weiß nicht was ich machen soll, was ich mit mir anfangen soll...das studium hat mir meine gesamte motivation & orientierung geraubt, ich habe ein absolut negatives selbstbild von mir entwickelt, ich...boah, ich bin nur noch leer...hatte immer die kategorie "hartz IV leute" verachtet & bald gehöre ich selber dazu...

tierpflegerin hatte ich auch schon im kopf gehabt ;-)
 
Hey,

bleib locker!!!! Es gibt viele Leidensgenossen, glaub mir! Ich bin einer davon.

Studiere im vierten Semester Jura und müsste mein Grundstudium schon abgeschlossen haben. Mir fehlen allerdings noch ein paar Klausuren, und vor allem habe ich starke Wissenslücken. Die letzten Jahre waren wirklich nicht leicht und ich hatte den Kopf so gut wie immer woanders.

Du musst dir darüber klar werden, was du willst und vor allem was DIR im Leben wichtig ist. Du hast gesagt, dass dies immer dein Traum-Studiengang war/ist. Dann mach was draus. Durchhänger haben wir alle.

Aber etwas abzubrechen ist endgültig! versuch es weiter das kann ich dir nur ans Herz legen. Ich weiß, dass man oft zu hören bekommt, dass es nichts bringt wenn man sich quält und unglücklich ist. Ich habe ein früheres Studium nach einem Semester abgebrochen weil ich bemerkt habe, dass mir das Talent und vor allem das Verständnis dafür gefehlt hat. Hier war es notwendig abzubrechen, weil es zu nichts geführt hätte. Ich weiß natürlich nicht wie es mit deinen genauen Leistungen aussieht aber wenn du auch nur ein paar mal das Gefühl hattest "Hey, war doch gar nicht so übel" und du dich auch nur ein wenig angekommen gefühlt hast, dann reiß dich zusammen und mach weiter. Es MUSS dir egal sein, was andere über dich denken. Je mehr du selbst an Dir und deinem Weg zweifelst, umso mehr zweifeln die anderen und du bietest eine große Angriffsfläche. Sieh nicht alles so schwarz. SCHRITT FÜR SCHRITT!! Du musst dir Teilziele setzten und dir natürlich auch Alternativen überlegen, um selbst die Kontrolle behalten zu können und dir vor allem selbst ein Gefühl von Sicherheit zu geben.

Das die Lehrveranstaltungen teilweise nicht herausragend spannend sind, ist glaub ich der Normalfall. Du musst
dir Aspekte, die dich früher an deinem Studium interessiert haben und dich dazu bewogen haben dich dort zu bewerben raussuchen und dich darin spezialisieren. Du kannst ein Experte auf deinem Gebiet werden, wenn du es schaffst dich selbst zu motivieren und zu lernen. Das ist finde ich immer wieder ein lustiger Gedanke, wenn ich mal wieder vor meinen Büchern sitze. Das mit den Finanzen kann ich auch gut verstehen. Suche dir einen kleinen Nebenjob indem du idealerweise auch etwas für dein Studium lernen kannst. Ich habe mir damals einen Nebenjob im Verkauf gesucht, weil ich äußerst schüchtern war und meine Angst irgendwie selbst besiegen wollte. Du musst selbstbewusster werden und zu deinen Entscheidungen stehen. Selbst wenn du abbrechen möchtest, wirst du einen anderen Weg finden dich zu verwirklichen. Jede Entscheidung bringt dich im Leben irgendwie weiter, du darfst das nicht als Niederlage sehen. Wie gesagt, es geht hier um dich und nicht um deine Familie. Du musst dich nicht streiten oder erklären. Werde du dir erstmal klar darüber was DU willst und dann mach dir über deine Familie Gedanken.

Kopf hoch! Manche Dinge erledigen sich wie von selbst. Schlaf noch ein paar Nächte drüber.


Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und Energie!
 
😕 mich erstaunt, daß so viele unzufrieden sind im Studium. Ich fand das die beste Zeit. So viel Lernen fand ich sehr gut. Ich war regelrecht wissbegierig.
Ich hatte allerdings im Grundstudium immer das Gefühl, nix zu können bzw. große Wissenlücken zu haben, was sich nach dem Vordiplom geändert hat.
Heute arbeite ich und bin immer noch Gasthörerin. Ich finde das sehr lebendig.
Wünsche Euch, daß ihr mehr motiviert seid. Im Arbeitsleben wird es nicht unbedingt besser außer das man Feierabend hat und während des Studiums immer damit beschäftigt ist...ja, das ist schon heftig, aber die Vorlesungen finde ich immer sehr sehr interessant...
w.
 
Hallo,

danke für eure Antworten.

Die Antwort auf der ersten Seite hat mich nachdenklich gemacht, diejenige, die sagt, dass man einfach nur die Klausuren bestehen muss und überlegen muss, was relevant dafür ist und was nicht. Es ist sehr pragmatisch gedacht, aber so kann ich nicht leben, da ich eben nicht nur Klausuren bestehen muss, sondern später einen auf dem Studium aufbauenden Job haben werde und die Noten irrelevant sind, das Portfolio zählt. Und wenn man sich nie hinsetzen und was zeichnen will, weil man einfach keine Böcke hat, dann ist das sicher kein Problem, was nur mit der Uni/Klausuren zusammenhängt. Ich will ja kein Fachidiot werden und nur der Bachelor nützt mir nichts. Wichtig ist, was ich nach dem Studium kann, und wenn ich nie Lust hab, mich hinzusetzen und zu lernen, wird das auch niemals im Job klappen.

Andererseits - wenn ich dann mal dransitze, machts mir tierisch Spaß und ich denke, wieso hab ich das nicht eher gemacht? Ich gehe nicht eher weg, als bis es fertig ist, und bin so lange gefesselt. Genauso ist das teilweise auch mit anderen studienrelevanten Inhalten - erstmal graut mir total davor, aber dann macht mir die Tüftelei Spaß und ich frag mich, wieso ich nicht eher...

Wie gesagt, die Ängste stehen mir echt im Weg...hab auch keine Lust, mich zu engagieren im Studiengang, weil ich die Leute nicht leiden kann zum Großteil, von den Dozenten mal ganz zu schweigen. Alles so überkandidelt und heideidei, nicht mein Fall, nee. Blöderweise führt das schon dazu, dass man außen vor ist. Und oft sind es nur die Ängste, die mich hindern, zu Vorlesungen zu gehen. Ich stell mir vor, wie ich den Raum betrete und all sitzen da und glotzen mich an und dann muss ich meine Arbeiten zeigen, die MAL WIEDER nicht gut genug sind für den Herrn Dozenten und naja, oftmals hab ich auch gar keine Arbeiten gemacht, weil mich dieses Szenario zuhause schon entmutigte, und dann hat man wieder nächtelang nur vorm PC gesessen und sich von Pizza ernährt und nie die Sonne gesehen und es kommt ne Mail vom Vater, viel Glück für die Klausuren, und man will schreien: NEIN!!!! ICH MUSS HIER RAUS!!!

Dann kriegt man wieder die Hälfte nicht mit, weil die blöden Kommilitonen, die man kaum kennt, zusammenglucken und ihre Informationen nicht weitergeben, dh, die, die den Profs am meisten in den A* kriechen, wissen was über Terminänderungen/generell Abgaben etc., die sagens ihren Freunden und so wissen es dann zehn von dreißig, was überhaupt Sache ist, aber die Dozenten kriegens nicht hin, eine Mail rumzuschicken und Bescheid zu sagen, und so fühlt man sich immer, als würde man jeden Moment eine grauenhafte Hiobsbotschaft bekommen können, weil man mal wieder was verpasst hat und mal wieder einer derjenigen war, die von nix ne Ahnung hatten.

So, dann planen alle den Tag der offenen Tür und alle helfen und machen, aber ich geh natürlich nicht hin. Ja, ich würd gern helfen, ich würd gern mitmachen, aber ich hab einfach keine Lust, mir das zu geben, dann kommt man rein, wird von allen ignoriert, die Sachen von einem werden eh nicht ausgestellt, weil sie zu schlecht sind, und es besteht jederzeit die Gefahr, von einem Dozenten angesprochen zu werden, dass man das Fach xy ja nun nicht mehr bestehen könne, weil man zu wenig getan hätte. Oder was mit einem los sei. Oder ob man sich nicht überlegen wolle, es doch abzubrechen und zu lassen. Ich will das nicht hören. Meist geh ich nicht hin, weil mir die Sonne zu hell ist und ich Angst hab, mich rechtfertigen zu müssen für meine Unfähigkeit, zu leben. Meine Wohnung sieht immer noch aus wie Dreck und stinkt, mein Therapeut faselt von "inneres Ich", mit dem ich nix anfangen kann, und ...

Naja. Aber ich wollte dem Gast auf der zweiten Seite auch danken, denn sein Beitrag hat mich wirklich berührt. Und nicht losgelassen. Ja, es gab einen Grund, das zu studieren und ja, es gab Inhalte, die mich fasziniert haben und immer noch faszinieren, auf die ich Lust hätte und die ich auch privat gerne äh...also was ich gerne machen würde, WENN ich es schaffen würde, mein Leben sonst mal so auf die Reihe zu kriegen, dass ich dafür Zeit habe. Nein, ich will nicht alles auf ADS schieben, aber Fakt ist, dass ich es nicht mal schaffe, meinen Alltag auf die Reihe zu kriegen, nicht mal schaffe, morgens pünktlich zu sein, und schon überfordert bin, wenn ich "Geschirr spülen" und "Einkaufen" an einem Tag machen soll. Was, wenn es wirklich was im Hirn ist, was schiefläuft? Ich hab einen Freund, der hat ADHS, der ist 15 Jahre älter als ich. SEIN Leben ist heute vergeigt. Aus genau diesen Gründen. Hätte er früher Medikamente/Hilfe bekommen, hätte er vielleicht studieren können. Aber er konnte nicht. Nicht, weil er zu dumm ist, sondern weil er es organisationstechnisch nicht auf die Reihe bekommen hat und überfordert war, sich zu konzentrieren. Wenn der losquatscht, fallen einem die Ohren ab, und viele wenden sich schnell ab, weil sie überfordert damit sind, aber ich kann ihm wunderbar folgen, seinen kruden Gedankengängen, das war von Anfang an so, wir waren auf einer Wellenlänge, wieso ist ADS dann so absurd? Nur leider braucht man für eine weitere Diagnostik 600 Euro, weil die lieben Ärzte das ja nicht gratis machen. Und die Medis kosten dann auch.

Trotzdem - ich werd versuchen, mich auf das zu besinnen, was mir mal wichtig war. Ich hab nur keine Ahnung, wie ich Herr über die ganzen diffusen Ängste werden soll, das Chaos in meinem Leben, die komischen Zwänge, die ich hab...die Therapie scheint nicht auszureichen. Man redet drüber, aber ich bräuchte wen, der neben mir steht und mir hilft...vielleicht liegt es auch daran, dass man fast nie unter Menschen kommt. Ich schätze, ich treffe ungefähr alle 9,27363 Tage auf Mitmenschen, mit denen ich ein Wort wechsele. Die restliche Zeit gehe ich raus, um einzukaufen, wenn es dunkel ist, und meide es, Bahn zu fahren. Ich öffne nie die Tür, wenn es klingelt. Eigentlich fiebere ich immer nur den Semesterferien entgegen, wenn ich zu meinen Verwandten fahre, die mich lieben und mit denen ich reden kann. Zwar kann ich denen nicht die Wahrheit sagen, wie es um mich so steht, weil ich es satt habe, das schwarze Schaf zu sein, aber es tut trotzdem gut. Ic hab es auch satt, andere um Hilfe zu bitten, ich muss das ja irgendwie allein schaffen. Nur blöd, wenn man feststellt, dass man scheinbar nur Rückschritte macht.
 

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