G
Gast
Gast
Lohnt es sich mit 30+ nochmal zu studieren?
Ich habe bereits ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Damals aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich. Danach hatte ich Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Ich konnte keine Arbeitgeber von mir überzeugen. Es fehlte mir einfach an Kreativität eine Stelle zu finden die zu meinen Studium passt. Ich hatte mich z.B. als kaufm. Sachbearbeiter, Assistenz der Geschäftsführung, Empfangsmitarbeiter, Rezeptionist und ähnliches beworben.
Bei solchen stellen sind Industriekaufleute, Bürokaufleute, Hotelfachleute mit Praxiserfahrung im Kundenkontakt usw. halt fachlich einfach viel näher dran als ein Soziologe und Historiker, der nur analytische Fähigkeiten und Office-Kenntnisse in die Waagschale werfen kann aber ganz schlecht in Bereichen wie SAP, Kundenkontakte, Vertrieb, Buchhaltung, Praxiserfahrung usw. abschneidet. Die Unternehmen haben es immer geschafft fachlich besser geeignete Kandidaten zur Bewerbung zu bewegen, sodass ich immer das Nachsehen hatte. Die Agentur für Arbeit hatte dann die Idee mich zum Projektmanager in 3 Monaten weiterzubilden. In den 3 Monaten habe ich dann mehr "Relevantes" gelernt als im gesammten Studium, weil die Weiterbildung ein Hauch Praxisbezug hatte. Projektmanagement ist spannend. Aber wenn man kein Experte, kein "richtiger" Akademiker wie z.B. ein Ingenieure, Techniker usw. ist, dann kann man sich leider in den Bereich auch nicht durchsetzen. Bei einem Sicherheitsdienst habe ich es dann geschafft eine Stelle als Einsatzkoordinator/Personalplaner zu ergattern. Work-Life-Balance ist etwas für Weicheier und Warmduscher - ich komme mit einen hohen Arbeitsaufwand und ein stressigen Job klar - aber bei den Konditionen habe ich auf Dauer schon irgenwie Bauchschmerzen. Das Diensthandy nervt, im Sicherheitsdienst finde viele Einsätze Nachts statt und man muss 24h erreichbar sein - vergütet wird nur die Arbeitszeit im Büro, obwohl man ständig von zu Hause noch Sachen koordinieren muss wie z.B. Springer kurzfristig einplanen für kurzfr. Krankheitsausfälle bei Großveranstalltungen usw.
Nun werde ich dieses Jahr 30 und im Dezember 2017 sind endlich die Bafoegschulden abbezahlt. Es drängt sich die Frage auf, ob mein Leben bereits gelaufen ist und ich nur versuchen kann den Schaden zu begrenzen und durch hartnäckige Gehaltsverhandlungen und Leistungen das Gehal nochmal nach und nach um vielleicht 500-600 Euro hochzuschrauben und dann Ruhe zu geben. Oder ob ich nochmal etwas neues versuchen sollte? Lohnt es sich in meinem Alter noch zu studieren? Habe ich dann mit meinen Lebenslauf noch Chancen? Bekommen man dann als "richtiger Akademiker" wie z.B. ein spätberufener Juristen, der etwas handfestes studiert hat, vernünftige Stellen? Jura wäre interessant, ich habe mir in meiner Position selbstständig den Bereich der Arbeitsrecht erschlossen und vertreten mangels Alternativen im Unternehmen den Arbeitgeber vor Gericht. Ich habe ohne juristischen Beistand nur in rund 15 % der Fälle vor dem Arbeitsgericht heftige Niederlagen kassiert, in 60 % der Fälle habe ich bzw. das Unternehmen gewonnen, in 25 % der Fälle wurden Vergleiche geschlossen, die für beide Parteien ganz ok waren. Gut, ich kann jetzt nicht beurteilen, ob die Quote jetzt gut oder schlecht ist mangels Vergleichszahlen, der Arbeitgeber ist aber ganz zufrieden mit der Quote. Aber wie finanziert man so ein Studium so ganz ohne Bafoeg und Unterstützung mit ohne Startkapital? Vielleicht kann man 1-2 Semester stemmen und dann ist das Geld weg. Was dann? Bafoeg bekomme ich nicht, die Agentur für Arbeit wird mir ein Studium nicht bezahlen. Vielleicht lohnt es sich umzudenken. Bekommen so "High Potentials in spe" wie meine Wenigkeit, die bei der Studienwahl damals falsch abgebogen sind, aber prinzipiell Talent haben, sogar noch eine Chance auf ein duales Studium? Oder ist das ein ganz falscher Ansatz und sollte man sich eher an Ausbildungen orientieren? Dort hat man ja eine gewisse Vergütung. Gefühlt hat das Handwerk ein recht großen Bedarf. So als Handwerker hat man ein gewisses USP auf dem Markt, weil das nicht jeder Depp einfach so machen kann. Der Tischlerberuf wäre zum Beispiel ganz interessant. Der Verdienst stimmt, man kann sich selbst eigene Möbel bauen, kommt beruflich durch Montageeinsätze rum und lernt viele Städte und Orte kennen. Das hat irgendetwas. Oder wäre es clever als Altenpfleger/Gesundheitspfleger zu arbeiten? In den Pflegeheimen brennt der Baum. Dort tobt der War for Talent. Ein Pflegeheim überbietet das andere bei den Konditionen und man kann sich dn Arbeitgeber aussuchen. Dort kann man richtig Kohle machen und alte und pflegebedürftige Menschen wird es immer geben - Tendenz steigend. Die Roboter sind noch nicht so weit die Pflegekräfte zu ersetzen. Ich weiß einfach nicht, was ich so genau machen soll. Mein Wunsch wäre es ein Job zu bekommen, bei dem ich max 45-50h pro Woche arbeiten muss, keine 24h täglich erreichbar sein muss und ca. 2400-3000 Euro zu bekommen (es kann auch mehr sein). Oder von mir aus kann es auch ein Job ohne Work-Life-Balance sein mit 24h Erreichbarkeit, 60h Woche und so, aber dann mit einer Vergütung über 3000. Was würdet ihr empfehlen?
Ich habe bereits ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Damals aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich. Danach hatte ich Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Ich konnte keine Arbeitgeber von mir überzeugen. Es fehlte mir einfach an Kreativität eine Stelle zu finden die zu meinen Studium passt. Ich hatte mich z.B. als kaufm. Sachbearbeiter, Assistenz der Geschäftsführung, Empfangsmitarbeiter, Rezeptionist und ähnliches beworben.
Bei solchen stellen sind Industriekaufleute, Bürokaufleute, Hotelfachleute mit Praxiserfahrung im Kundenkontakt usw. halt fachlich einfach viel näher dran als ein Soziologe und Historiker, der nur analytische Fähigkeiten und Office-Kenntnisse in die Waagschale werfen kann aber ganz schlecht in Bereichen wie SAP, Kundenkontakte, Vertrieb, Buchhaltung, Praxiserfahrung usw. abschneidet. Die Unternehmen haben es immer geschafft fachlich besser geeignete Kandidaten zur Bewerbung zu bewegen, sodass ich immer das Nachsehen hatte. Die Agentur für Arbeit hatte dann die Idee mich zum Projektmanager in 3 Monaten weiterzubilden. In den 3 Monaten habe ich dann mehr "Relevantes" gelernt als im gesammten Studium, weil die Weiterbildung ein Hauch Praxisbezug hatte. Projektmanagement ist spannend. Aber wenn man kein Experte, kein "richtiger" Akademiker wie z.B. ein Ingenieure, Techniker usw. ist, dann kann man sich leider in den Bereich auch nicht durchsetzen. Bei einem Sicherheitsdienst habe ich es dann geschafft eine Stelle als Einsatzkoordinator/Personalplaner zu ergattern. Work-Life-Balance ist etwas für Weicheier und Warmduscher - ich komme mit einen hohen Arbeitsaufwand und ein stressigen Job klar - aber bei den Konditionen habe ich auf Dauer schon irgenwie Bauchschmerzen. Das Diensthandy nervt, im Sicherheitsdienst finde viele Einsätze Nachts statt und man muss 24h erreichbar sein - vergütet wird nur die Arbeitszeit im Büro, obwohl man ständig von zu Hause noch Sachen koordinieren muss wie z.B. Springer kurzfristig einplanen für kurzfr. Krankheitsausfälle bei Großveranstalltungen usw.
Nun werde ich dieses Jahr 30 und im Dezember 2017 sind endlich die Bafoegschulden abbezahlt. Es drängt sich die Frage auf, ob mein Leben bereits gelaufen ist und ich nur versuchen kann den Schaden zu begrenzen und durch hartnäckige Gehaltsverhandlungen und Leistungen das Gehal nochmal nach und nach um vielleicht 500-600 Euro hochzuschrauben und dann Ruhe zu geben. Oder ob ich nochmal etwas neues versuchen sollte? Lohnt es sich in meinem Alter noch zu studieren? Habe ich dann mit meinen Lebenslauf noch Chancen? Bekommen man dann als "richtiger Akademiker" wie z.B. ein spätberufener Juristen, der etwas handfestes studiert hat, vernünftige Stellen? Jura wäre interessant, ich habe mir in meiner Position selbstständig den Bereich der Arbeitsrecht erschlossen und vertreten mangels Alternativen im Unternehmen den Arbeitgeber vor Gericht. Ich habe ohne juristischen Beistand nur in rund 15 % der Fälle vor dem Arbeitsgericht heftige Niederlagen kassiert, in 60 % der Fälle habe ich bzw. das Unternehmen gewonnen, in 25 % der Fälle wurden Vergleiche geschlossen, die für beide Parteien ganz ok waren. Gut, ich kann jetzt nicht beurteilen, ob die Quote jetzt gut oder schlecht ist mangels Vergleichszahlen, der Arbeitgeber ist aber ganz zufrieden mit der Quote. Aber wie finanziert man so ein Studium so ganz ohne Bafoeg und Unterstützung mit ohne Startkapital? Vielleicht kann man 1-2 Semester stemmen und dann ist das Geld weg. Was dann? Bafoeg bekomme ich nicht, die Agentur für Arbeit wird mir ein Studium nicht bezahlen. Vielleicht lohnt es sich umzudenken. Bekommen so "High Potentials in spe" wie meine Wenigkeit, die bei der Studienwahl damals falsch abgebogen sind, aber prinzipiell Talent haben, sogar noch eine Chance auf ein duales Studium? Oder ist das ein ganz falscher Ansatz und sollte man sich eher an Ausbildungen orientieren? Dort hat man ja eine gewisse Vergütung. Gefühlt hat das Handwerk ein recht großen Bedarf. So als Handwerker hat man ein gewisses USP auf dem Markt, weil das nicht jeder Depp einfach so machen kann. Der Tischlerberuf wäre zum Beispiel ganz interessant. Der Verdienst stimmt, man kann sich selbst eigene Möbel bauen, kommt beruflich durch Montageeinsätze rum und lernt viele Städte und Orte kennen. Das hat irgendetwas. Oder wäre es clever als Altenpfleger/Gesundheitspfleger zu arbeiten? In den Pflegeheimen brennt der Baum. Dort tobt der War for Talent. Ein Pflegeheim überbietet das andere bei den Konditionen und man kann sich dn Arbeitgeber aussuchen. Dort kann man richtig Kohle machen und alte und pflegebedürftige Menschen wird es immer geben - Tendenz steigend. Die Roboter sind noch nicht so weit die Pflegekräfte zu ersetzen. Ich weiß einfach nicht, was ich so genau machen soll. Mein Wunsch wäre es ein Job zu bekommen, bei dem ich max 45-50h pro Woche arbeiten muss, keine 24h täglich erreichbar sein muss und ca. 2400-3000 Euro zu bekommen (es kann auch mehr sein). Oder von mir aus kann es auch ein Job ohne Work-Life-Balance sein mit 24h Erreichbarkeit, 60h Woche und so, aber dann mit einer Vergütung über 3000. Was würdet ihr empfehlen?