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Lokführer... geht's noch?! -> Total geschockt über so 'ne Dreistigkeit!

MissYou

Mitglied
Moin,

ich habe gerade interessehalber mal nach Schienensuizid gegoogelt und einen Artikel gefunden von einem Lokführer, der das miterlebt hat. Also einen Menschen überfahren / zerrissen :-'(
Da stand dann allen Ernstes drin:
"
Später wird Wilger erfahren, dass der Mann Anfang zwanzig war und wegen finanzieller Probleme aus dem Leben gegangen ist. „Aber das ist mir eigentlich egal, warum der sich umgebracht hat“, sagt der Lokführer. „Es ist einfach sehr egoistisch, sich auf die Schienen zu legen und andere da mit reinzureißen.“"

HALLO?!?!?!?!?! Wie kann man eigentlich so kackendreist sein?! Ich fass es nicht, "EGOISTISCH"!!! Denken eigentlich alle Lokführer so?! "Ach, jetzt hab ich den überfahren, na das tut mir jetzt mal gar nicht leid, wie kann der so egoistisch sein?" Am besten noch: "Wie kann der mir sowas antun?" Haben Lokführer auch nur ansatzweise ein Herz?! Verdammte Scheiße, sorry wenn das hier ein (oder sogar der in dem Artikel beschriebene) Lokführer liest und sich angesprochen fühlt, aber das ist doch wohl das Allerletzte!

Habt ihr Erfahrungen mit Schienensuizid? Also kanntet ihr jemanden, der das gemacht hat, und habt ihr anschließend mit dem (ich sag's jetzt mal knallhart, meine den Lokführer damit) "Schuldigen" gesprochen? Wie ging's dem? Tat es ihm leid? Tut es Lokführern, die einen Menschen überfahren, leid??? Für die Angehörigen, meine ich, NICHT für sich selber!!!

Würde mich freuen, wenn jemand antworten würde, ich fass es gerade wirklich nicht :-'( ich bin auf 180 :-'( oder weiter oben stand auch:
„Warum hat der, anstatt einen Lokführer zu belasten, keine Tabletten genommen?“

Wie kann man solche Aussagen tätigen?! Ich bin FASSUNGSLOS!!!
Ist meine Wut berechtigt oder übertrieben?
Ich zittere am ganzen Körper... da könnte ich ausrasten, wenn ich so einen Scheißdreck lese!!! :-'(

Liebe Grüße...
 
Nee. Jetzt hört sich alles auf. Jetzt schlägt's 13!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Zieht euch das mal rein!!! Der letzte Abschnitt:

"Auch andere Berufskollegen sind vor Gericht gezogen – einer sogar gegen die Hinterbliebenen einer Selbstmörderin. Nicht aus Geldgier, sondern weil er sich selbst als Opfer fühlt, sein Leben zerstört ist. Der ebenfalls aus dem Kreis Steinfurt stammende Lokführer, der wie Wilger arbeitsunfähig wurde, verklagte vor drei Jahren den Witwer der Selbstmörderin auf Schmerzensgeld. Mit Erfolg: Das Landgericht Bückeburg gab dem Mann recht. Die Familie der Frau, die sich auf der Bahnstrecke Hannover-Minden vor seinen Zug geworfen hatte, musste dem Lokführer 9000 Euro zahlen."

AAAAAAAAAAH ICH RASTE AUS!!!!!!!!!!!!!!! ICH DREH DURCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
So ganz unrecht hat der Lokführer ja nicht. Wenn man einen Menschen überfährt - und wirklich nichts dagegen tun kann - ist das sehr oft ein fürchterliches Erlebnis. Viele Lokführer können danach nie mehr arbeiten.

Übrigens scheint das eine seltsame Zeitung zu sein: ich glaube nicht, daß es sowas wie eine Sippenhaftung gibt.
 
Ganz ehrlich? Deine Wut ist nicht berechtigt. Es steht außer Frage, dass es schrecklich ist, wenn jemand verzweifelt genug ist, sich umzubringen. Da wage ich zu behaupten, dass auch der betreffende Lokführer das so sieht.

Aber
es ist definitiv egoistisch, da auch noch andere mit reinzuziehen, z.B. den Lokführer, vor dessen Zug man sich schmeißt. Der ist übrigens kein "Schuldiger" - immerhin hat der ja nicht entschieden, irgendwas tu zun, was ihn "schuldig" macht. Ihm wurde die Entscheidung abgenommen, indem sich der Suizidwillige vor seinen Zug geschmissen hat. Wie würdest du dich denn fühlen, wenn du auf einmal einen Menschen überfahren hättest, und zwar nicht etwa aus Leichtsinnigkeit/Fahrlässigkeit, sondern weil derjenige dir keine Chance gelassen hat? Dass der dann wütend ist, ist wohl mehr als verständlich - er muss ja jetzt für den Rest seines Lebens damit umgehen, jemanden überfahren zu haben, und da gibt es genug Leute, die mit so etwas eben überhaupt nicht umgehen können und massivste Probleme bekommen. Jemand, der sich vor einen Zug/ein Auto wirft, um sich umzubringen, beendet im Schlimmsten Fall nicht nur sein eigenes Leben sondern macht auch das eines oder mehrerer anderer Menschen kaputt.

Egoistisch ist es auch den Leuen gegenüber, die dann da die Schienen wieder säubern müssen. Ich hatte mal einen Bekannten, einen Feuerwehrmann, der hat da ausführlich drüber berichtet. Sowas will garantiert keiner machen, aber den Leuten bleibt auch keine Wahl.

Würde ich jemals ernsthaft abtreten wollen, dann bestimmt nicht so, dass ich auch noch andere Leute über Gebühr damit belaste.
 
Ich kenne einen ehem. Lokführer - der hat 'ne ausgeprägte PTBS, weil sich zweimal jemand vor seinen Zug geschmissen hat. ...gibt garantiert noch mehr als nur den einen.

Ich würde auf diese Artikel jetzt auch nicht allzuviel geben - was gesagt wurde entspricht ja nicht unbedingt gerade dem, was dann auch geschrieben wird - Artikel sind immer schön reißerisch formuliert etc.

Ansonsten sehe ich das durchaus auch so, dass man sich als potentiellen letzten Ausweg eine Möglichkeit suchen sollte, die niemanden direkt mitreinzieht.
 
Komm erstmal wieder runter.

In erster Linie kann es dem Zugführer ja egal sein, warum der Mensch sich das Leben nehmen will.
Und in gewisser Weise muss ich dem Lockführer recht geben. Immerhin kann er sich jetzt sein restliches Leben damit rumschlagen einen anderen Menschen platt gewalzt zu haben. Auch wenn er nichts dafür kann.

Das man dann vor Gericht ziehen muss und die Hinterbliebenen somit zusätzlich belastet find ich auch etwas übertrieben.
 
Selbstmord ist IMMER eine total egoistische Entscheidung!

Dass man damit noch andere "reinreiten" muss (Thema Traume oder sogar Gefährdung von anderen) macht die Sache nicht eben besser.
Deine Empörung ist für mich deshalb nicht ganz nachvollziehbar...

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie Medien mit Fakten umgehen. Selbst WENN der Lokführer das SO gesagt haben SOLLTE, ist es vielleicht nur seine Art, mit diesem furchtbaren Erlebnis umzugehen: Durch Abgrenzung.
 
Hi Du,

Deine Wut kann ich, wenn Du selber Betrofffene eines solchen Suizids bist, schon nachvollziehen. Aber ich verstehe auch den Lokführer, denn der hat ein heftiges Trauma und das heißt, dass er auf Abwehr schalten muss, um diese schlimme Situation selber zu überstehen. Ein Trauma oder Schock heißt, dass man mit heftigen Schuldgefühlen konfrontiert wird. Der Lokführer ist in eine Situation geraten, die er niemals gewollt hätte und für die er keine Verantwortung hat. Und um dieses zu kompensieren, schaltet er auf Abwehr und Wut. Das ist ganz normal und verständlich! Er hat ein Erlebnis gehabt, dass ihn nie mehr loslassen wird. Und er muss damit jetzt leben. Das ist auch sehr schlimm.

Liebe Grüße
 
Sicher sind suizidgefährtedete Personen in den meisten Fällen nicht mehr großartig in der Lage, das Für und Wider abzuwägen und sie sind wohl auch kaum in der Lage darüber nachzudenken, was sie anderen Menschen mit ihrem Suizid antun.

Trotzdem muss auch ich meinen Vorschreibern zustimmten. Ich gebe dem Lokführer auch nicht Unrecht...ich weiß nicht, wo ich das mal gelesen habe und ob es noch aktuell ist, aber irgendwo stand mal, dass ein Lokführer in seiner Karriere im Durchschnitt 3 Menschen überfährt. Stell Dir das mal vor. Was für eine Belastung ist das für die Lokführer??? Viele davon sind danach selbst betroffen von Depressionen oder PTBS. Es ist meiner Meinung nach ihr gutes Recht sich so zu äußern, denn durch solch einen Vorfall kann sich das Leben eines Lokführers grundlegend ändern! Hast Du es mal von der Seite gesehen?
 
Ich finde es um einiges dreister, wenn ein Selbstmörder Leid oder Gefahr über andere bringt.
DAS ist nämlich absolut nicht i.O.
Soll doch jeder mit seinem Leben machen war, er/sie will, aber andere da mit reinziehen ist einfach daneben.

Deine Entrüstung kann ich nicht nachvollziehen.
Natürlich ist in diesem Fall der Lokführer das Opfer. Wie kann das denn überhaupt zur Frage stehen???!!???
 

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