Lustlos

Ich weiß garnicht wie ich anfangen soll...ich bin 22 und seit 4 jahren arbeitslos...bin in der 11 klasse von der schule geflogen weil ich nur noch selten da war..und wenn ich da war,war ich mit meinen gedanken ganz wo anders..ich war nicht schlecht in der schule ich war sogar sehr gut nur hatte ich keine lust hinzugehen...nachdem ich geflogen bin habe ich 3-4 bewerbung geschrieben und nachdem das nichts wurde (ich weiß das ist viel zu wenig) hab ich auch da die motivation verloren...irgendwie ist meine stimmung seitdem völlig im keller..ich denke oft an selbstmord und leide an stimmungsschwankungen..alles erscheint mir sinnlos..ich habe aufgehört auszugehen und mich mit freunden zu treffen..sex hatte ich schon seit 4 jahren nicht mehr..ich sitze nur noch zuhause schlafe oder chatte..sport mache ich überhaupt nicht mehr obwohl ich früher nie stillsitzen konnte..ich war immer unter strom..fast schon hyperaktiv...ich lasse mich äusserlich gehen..bin abgemagert, hab nichtmal mehr lust zu essen...beweg mich nur noch wenn es sein muss...ich weiss nicht wann ich das letzte mal ehrlich gelacht hab..ich rede auch mit niemandem darüber..mit wem auch...das dumme ist, daß ich mich selbst dafür hasse irgendwie..ich will nicht so sein aber schaffe es auch nicht mich zu ändern...ich weiss auch nicht warum das so ist..es ist nichts vorgefallen...am meisten stört mich daß es menschen gibt mit wirklichen problemen und ich jammer euch hier voll mit diesem blödsinn..ich schäme mich dafür..ich weiss nicht wie das weitergehen soll..obs überhaupt weitergehen soll..aber selbst für selbstmord bin ich zu feige...jetzt habe ich von einer chatbekanntschaft von antidepressiva gehört...was meiner meinung nach aber nicht die richtige lösung ist..damit beseitige ich nicht das problem...ich sehs nur nicht mehr...ich weiss nicht mehr weiter ich mache jetzt einfach schluss...es regt mich gerade wieder tierisch auf..ich weiss garnicht warum ich das hier reinschreibe...

Hallo Gast,
was du beschreibst, hört sich nach einer waschechten Depression an.
Du kannst in Nichts etwas Positives sehen, hast zu überhaupt nichts mehr lust und flüchtest dich deshalb in den Schlaf, oder höchstens noch an den PC?!
Da wirst du allein nicht so einfach rauskommen!!

Ich kann dir nur ganz dringend raten, hole dir einen Termin bei einem Therapeuten (evtl. Verhaltenstherapie).
Nimm alle Kraftreserven, die du noch mobilisieren kannst, zusammen und mach es. Ich wünsche dir viel Glück und Kraft dafür, du wirst sehen, dass dir eine Verhaltensthera richtig gut tun kann.

Melia

Du hast jedenfalls kein Problem damit, Deine eigenen Fehler zu erkennen, damit bist Du schon einen großen Schritt weiter als viele andere. Respekt.
Die Lustlosigkeit könnte man, glaube ich, auch mit Hoffnungslosigkeit gleichsetzen, denn du weißt, dass es jetzt schwieriger wird etwas anzupacken als "damals" und dass Du es Dir nichtmal so einfach machen kannst, es auf jemand anderen zu schieben - was insgesamt die Entscheidung etwas zu ändern natürlich nicht wirklich einfacher macht. Aber nochmal: Respekt, dass Du so ehrlich zu Dir selber bist! Das heißt aber auch, je länger Du wartest, um so noch viel schwieriger wird es werden.
Antidepressiva sind keine Lösung, dem stimme ich zu, aber sie können einem den Anfang ein wenig erleichtern. Es geht natürlich auch ohne.

Aber es geht weder mit noch ohne, wenn dahinter keine Ziele stehen!

Nimm Dir nicht alles auf einmal vor. Ein erster Schritt wäre z.B. zu überlegen, was Du so richtig richtig gerne beruflich machen würdest, unabhängig von Schulabschlüssen, der Ausbildung dahin oder sowas. Jetzt zu Deinem großen Vorteil: Du bist jung! Du kannst noch locker (!) alles anfangen, was Du möchtest und auch alles erreichen. Auch wenn Du dafür nochmal mit dem Abi anfängst --- die große Frage: WHY NOT???
Und jetzt verrate ich Dir ein kleines Geheimnis:
Überleg nicht, ob Du den Hintern hochkriegst, mach es einfach ;O) Der erste Schritt ist schwer, der zweite leichter und die danach laufen fast von alleine, denn so wie das "Losgehen" ist auch das "wieder Stehenbleiben" eine Entscheidung, die Du aktiv treffen müsstest - aber das tust Du dann nicht mehr, weil Du weißt, wie es war, als Du keinen Schritt weiter kamst.

Übrigens glaube ich, dass sich dann auch viel viel einfacher die anderen Dinge regeln lassen.

Erscheint Dir dieser erste Schritt, zu träumen und zu planen zu schwer, dann habe keine Skrupel auch mal zu einem Psychologen zu gehen. Die sind nicht für Irre und Idioten da, sondern für Gestrandete dieser Gesellschaft.

Liebe Grüße
Gel06