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Macht es Sinn sich für Freunde zu verbiegen oder bleibe ich einfach besser alleine?

S

Sperling1982

Gast
Hallo, ich leide ziemlig an der Situation (trotz Lockerheit und aufgeschlossenem, freundlichen Wesen) noch nie die richtigen Freunde gefunden zu haben. Alles war irgendwie immer Oberflächlich, und zum Feiern oder Weggehen waren alle gut, sobald ich aber etwas mehr Tiefe erwartet habe oder wirklich die Hilfe eines Freundes brauchte, war keiner da. Dann war es immer so dass von selber wirklich wenig kam bzw. Unternehmungen etc.. und immer ich die Initiative ergreifen musste.

Ich bin an einem Punkt angekommen wo ich innerlich resigniere. Zu oft habe ich mich schon für andere verbogen, versucht es allen recht zu machen, war hilfsbereit wo ich nur konnte, aber habe nie das zurückbekommen was ich erwartet hatte.

Was macht man in dieser Situation? Weiter sich solchen Freunden anbiedern obwohl man tod unzufrieden ist, oder sich einfach damit abfinden und eben alleine bleiben? Sehne mich so nach wenigstens 2-3 guten Freunden, ich kann mir auch nicht vorstellen dass esan mir liegt, da ich immer auch Freund war und dies gezeigt habe.
 
Hallo!

Ich habe dein Problem auch und kann es daher wirklich verstehen. Eine gute Lösung habe ich bisher leider selbst noch nicht gefunden.
Trotzdem würde ich mich für niemanden verbiegen, auch wenn das ständige Außenseiter-Dasein etwas wehtun kann. Aber entweder man mag mich, so wie ich bin, oder man lässt es bleiben.
Lass doch bitte nicht zu, dass deine ganz eigene Persönlichkeit an solchen "Freunden" kaputtgeht, sonder sei du selbst! Denn früher oder später wirst du Leute finden, die dich genauso mögen, wie du bist!

LG
 
Wenn sie dich nur zum Feiern oder für andere Aktivitäten einladen, aber in schwierigen Sachen nicht für dich da sind, dann sind es auch keine Freunde sondern nur Bekannte.
Freunde nehmen dich so an wie du bist und mögen dich wie du bist. Verbiege dich nicht für andere Menschen, sondern bleibe wie du bist.
Kenne es selber, da ich in meinem ganzen Leben nur sehr wenige Menschen gefunden habe denen ich mich wirklich vertraut habe und auf die ich mich verlassen konnte. Leider sind die Wege mit der Zeit auseinander gegangen, da sie in andere Städte gezogen sind und jetzt bin ich an der selben Stelle wie du und bin auf der Suche nach solchen Leuten.
Man wird auch nie mehr als 2-3 wirklich enge Freunde haben, denn so enge Freundschaften wollen auch geflegt werden. Mir persönlich reicht es schon wenn man eine Person hat auf die man sich verlassen kann und der man helfen kann wenn sie in Schwierigkeiten steckt.

Doch trotz allem würde ich mich nie mehr für andere Menschen verbiegen um ihnen zu gefallen. Habe es früher auch gemacht, aber dadurch wirst du nicht glücklich, weil du dadurch nie die Menschen finden wirst nach denen du suchst.
 
Danke für deine Antwort. Ich habe schon an mir selbst gezweifelt, ob ich vielleicht anders ticke, bzw. ob das was ich unter einer Freundschaft verstehe die anderen schlicht nicht so sehen, oder aber unsere Gesellschaft ist eben schon so verkommen, dass für Spaß und eigene Vorteile jeder zu haben ist, sobald es aber ernst wird und man etwas selbstloser sein müsste, interessiert es keinen mehr.

Zeitweise habe ich schon versucht der - oder demjenigen nach seiner Fasson gerecht zu werden und habe dabei tatsächlich entgegen meinen Moral- und Wertvorstellungen gehandelt. Besser ging es mir trotzdem nicht. Ich habe einfach keine Lust mehr krampfhaft mich an Menschen zu klammern, die mir nicht das Gefühl geben dort gut aufgehoben zu sein bzw. einen immer wieder enttäuschen.

Aber du hast recht, Einsamkeit tut eben auch ziemlig weh, vor allem wenn man eigentlich von sich selbst überzeugt ist, ein guter Freund zu sein.
 
Es ist nunmal leider/zum Glück (Unzutreffendes bitte streichen, je nach Weltanschauung) so, daß echte Freunde rar gesät sind. Ich hab in meinem Leben tausende Menschen kennengelernt und 2 Freunde gefunden, einen mit 21 und einen mit 27, mit beiden war/bin ich verheiratet.
Mit dieser Situation bin ich sehr zufrieden, die Anzahl "Bekannter" die ich mir nebenbei für Spaßveranstaltungen halte, beträgt null. Ich glaub sowas braucht man nicht wenn man richtige wahre Freunde hat. Ich jedenfalls nicht.
Wie gesagt es kommt auf die Anschauung an.
 
Ich habe irgendwelche ähnliche Probleme, wobei sich das bei mir bissl anders gestaltet.
Die nötige Tiefe haben meine Kontakte meistens; aber die Leute halten mich mitunter richtig hin, haben sozialphobe Tendenzen, wollen den Kontakt nur über Internet/Telefon führen... nie mal richtig was unternehmen usw.

Langsam frage ich mich auch, wie das noch werden soll.

Das glaubt auch keiner, wie viele Kontakte ich schon abgebrochen habe, mittlerweile.
Habe mir das alles sehr lange angeguckt...
Aber wenn ich das Gefühl habe, dass die Leute mit mir keinen richtigen Real-Kontakt wollen - was soll das dann???
 
Aber wenn ich das Gefühl habe, dass die Leute mit mir keinen richtigen Real-Kontakt wollen - was soll das dann???

Oh ja, das kenne ich auch. Und auf so etwas lasse ich mich inzwischen auch nicht mehr ein. Du machst das schon richtig, wenn du solche oberflächlichen Kontakte nicht mehr akzeptieren willst! Das ist und wird wohl auch immer unbefriedigend bleiben, wenn man sich darauf einläßt.
 
@ Traumatisierter:

Ich bin an sich momentan echt psychisch stabil. So, dass ich es schon fast beängstigend finde. 😀
Aber dieses Thema nervt mich einfach, weil ich einfach, bis auf vllt. 2-3 Ausnahmen, noch nie passable Leute kennen gelernt habe.
Das sagt halt mein Therapeut auch, dass das in seinen Augen alles unbefriedigende Kontakte seien.
"Was wollen Sie mit Menschen, die sich mit Ihnen nicht treffen wollen?"

Teilweise frage ich mich bzw. erwische ich mich schon bei dem Gedanken, was an mir so falsch ist, dass das ständig so läuft.

Ich habe ja sogar den Eindruck, dass ich vielen Leuten sehr sympathisch bin; aber irgendwie will mich für Privates kaum jemand. Auch nicht für mal ins Kinogehen usw.
Meine Treffen pro Jahr kann ich an 2 Händen abzählen. Meistens sind es sogar eher weniger.

Ist es das Los der Leute, die n bisschen authentischer sind? - die anderen nichts vorspielen?
Dazu muss ich sagen, dass ich keiner bin, der anderen Leuten nur Bestätigung gibt.
Ich finde schon, dass man auch mal kritisieren muss.

Wie läuft es denn bei dir so?
 
Hallo Löwi,

ich weiß es natürlich nicht. Vielleicht liegt es ja an den heutigen sehr vielfältigen Möglichkeiten, ständig neue Menschen kennenlernen zu können, so dass viele Menschen vielleicht noch gar nicht damit umgehen können. So dass eine Art von Konsumismus in Beziehungen entsteht und jeder auf diesem Wege auch leicht austauschbar erscheint?

Es kommt sicherlich auch sehr darauf an, wo man seine Leute kennenlernt und wie der andere mit Bindungen generell umgeht. Ich habe solche Menschen ja auch öfters mal angezogen und wurde enttäuscht und ausgetauscht, als wäre nie etwas gewesen. Ich denke aber, dass es auch an mir lag, weil ich selbst gar nicht richtig hingeschaut habe, auf wen ich mich überhaupt eingelassen habe und in welchen Rahmen.

Meine wichtigste Arbeit war halt, mich gegen das abgrenzen zu lernen, was mir nicht gut tut. Vor allem, um solche unbefriedigenden Beziehungen eben gar nicht mehr zu erleben. Ich denke schon, dass da auch eine Art Überzeugung dahinter steht, dass man es selbst vielleicht ja gar nicht anders verdient hat. Obwohl man es sich durchaus zutraut, intensivere Beziehungen, ohne den einseitigen Anspruch auf eine ständige Bespaßung der anderen, führen zu können. Kritikfähigkeit ist zum Beispiel eine Eigenschaft, auf die ich heute ganz besonders viel Wert lege.

Ich bin heute sogar viel lieber allein als dass ich mich auf oberflächliche Beziehungen überhaupt noch einlasse. Ich habe auch meine Internetaktivitäten sehr stark zurückgefahren und habe das weitgehend auf diejenigen Kontakte begrenzt, mit denen ich auch regelmäßig einen lebendigen Kontakt habe. Und so kommen solche Probleme heute erst gar nicht mehr auf mich zu.

Dein Therapeut hat völlig recht mit seiner Aussage, finde ich. Und ich bin auch dabei, genau das jetzt auch in meinem Leben konsequent umzusetzen. Vielleicht ändert sich das Umfeld ja wirklich erst dann, wenn wir in der Lage sind, die Verluste zu ertragen, die in Wirklichkeit ja eingentlich nicht mal welche sind. Und wenn wir dann auch aktiv anders in Beziehungen hineingehen.

Liebe Grüße
Traumatisierter
 
Hallo Löwi,

ich weiß es natürlich nicht. Vielleicht liegt es ja an den heutigen sehr vielfältigen Möglichkeiten, ständig neue Menschen kennenlernen zu können, so dass viele Menschen vielleicht noch gar nicht damit umgehen können. So dass eine Art von Konsumismus in Beziehungen entsteht und jeder auf diesem Wege auch leicht austauschbar erscheint?

Es kommt sicherlich auch sehr darauf an, wo man seine Leute kennenlernt und wie der andere mit Bindungen generell umgeht. Ich habe solche Menschen ja auch öfters mal angezogen und wurde enttäuscht und ausgetauscht, als wäre nie etwas gewesen. Ich denke aber, dass es auch an mir lag, weil ich selbst gar nicht richtig hingeschaut habe, auf wen ich mich überhaupt eingelassen habe und in welchen Rahmen.

Meine wichtigste Arbeit war halt, mich gegen das abgrenzen zu lernen, was mir nicht gut tut. Vor allem, um solche unbefriedigenden Beziehungen eben gar nicht mehr zu erleben. Ich denke schon, dass da auch eine Art Überzeugung dahinter steht, dass man es selbst vielleicht ja gar nicht anders verdient hat. Obwohl man es sich durchaus zutraut, intensivere Beziehungen, ohne den einseitigen Anspruch auf eine ständige Bespaßung der anderen, führen zu können. Kritikfähigkeit ist zum Beispiel eine Eigenschaft, auf die ich heute ganz besonders viel Wert lege.

Ich bin heute sogar viel lieber allein als dass ich mich auf oberflächliche Beziehungen überhaupt noch einlasse. Ich habe auch meine Internetaktivitäten sehr stark zurückgefahren und habe das weitgehend auf diejenigen Kontakte begrenzt, mit denen ich auch regelmäßig einen lebendigen Kontakt habe. Und so kommen solche Probleme heute erst gar nicht mehr auf mich zu.

Dein Therapeut hat völlig recht mit seiner Aussage, finde ich. Und ich bin auch dabei, genau das jetzt auch in meinem Leben konsequent umzusetzen. Vielleicht ändert sich das Umfeld ja wirklich erst dann, wenn wir in der Lage sind, die Verluste zu ertragen, die in Wirklichkeit ja eingentlich nicht mal welche sind. Und wenn wir dann auch aktiv anders in Beziehungen hineingehen.

Liebe Grüße
Traumatisierter

Das ist wirklich drollig, Traumatisierter, denn der ganze Text könnte auch von mir stammen. 😀 😀 😀 :blume:
Genauso wie du, versuche ich es ja jetzt auch zu machen. Tue ich eigentlich auch schon seit geraumer Zeit. 🙁

Leider hat sich die Negativität meiner Kontakte bereits frühzeitiger angekündigt.
Kannst ja mal in meinen aktuellen Fred schauen. 😀
Es ist leider so, dass ich ähnlich wie du, über vieles hinweggesehen oder nicht richtig hingeschaut habe, ob die Leute wirklich zu mir passen. Eigentlich passten die überwiegend alle nicht. Weil ich z.B. kein Sozialphobiker bin und auch nicht jemand, der sich bloß 1*pro Quartal treffen will.

Dass ich auch gerne alleine bin, stimmt schon. Also lieber alleine, als in schlechter Gesellschaft!
 

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