[QUOTE="Freggy, post: 4724221, member: 131568"]
Meine Mama hat mir nie das Gefühl gegeben nicht genug zu helfen oder hätte es von mir verlangt. Sie hat mir auch nie Vorwürfe gemacht. Sie ist aber dennoch meine Mama und ich mache mir Sorgen. Auch um meine Geschwister.
Eine Therapie habe ich bisher nicht gemacht. Meine Kindheit und das Schicksal meiner Geschwister belastet mich gar nicht so sehr. Es ist eigentlich nur die Sorge um meine Mama. Wenn sie so weiter macht, dann kippt sie irgendwann tot um. Und natürlich auch etwas die Angst vor dem, was dann passiert.
Das ist natürlich auch eine Angst von mir. Sie wird älter und irgendwann wird sie nicht mehr da sein. Das kann jeden von uns, jederzeit treffen. Sie trifft keine Vorkehrungen für den Ernstfall.
Sie möchte nicht, dass ich meine Schwester darauf anspreche und ihr einen Floh ins Ohr setze. Sie kennt tief in ihrem Inneren nämlich das Ergebnis.
Meine Schwester ist zwar eingeschränkt, aber nicht zu 100%. Sie versteht einiges nicht so ganz und kann einiges nicht so richtig einschätzen. Alles andere klappt ganz gut. Unterhaltung über verschiedene Themen. Sie kann im Alltag einiges alleine. Sie hat ihre Hobbys. Geht gerne zur Arbeit und hat da Freunde gefunden. Sie könnte zwar nicht ganz alleine leben, aber z.B. eine betreute WG wäre ein Mehrwert für sie. Sie würde wahrscheinlich zu der Idee auch nicht nein sagen. Das weiß meine Mama und sperrt sich dagegen.
Ich möchte mich gar nicht so sehr reindrängen. Ich kann zuhören und Tipps geben, aber umsetzen muss sie es selber. Ich will nicht zu sehr aktiv werden, weil ich am Ende nicht verantwortlich sein möchte. Wenn man einmal dranhängt und sich kümmert, dann ist man schnell immer mit im Boot.
Meine Mama ist 56, meine Geschwister sind 25 und ich bin 29.
Ich habe meiner Mama schon ganz deutlich gesagt, was passieren wird, wenn ihr etwas passiert. Ich werde meine Geschwister nicht zu mir holen. Ich werde mich nicht so kümmern, wie sie es tut. Wenn ich so etwas sage, dann geht sie nicht darauf ein.
Ich kann auch verstehen, dass es schwierig ist. Meine Brüder müssten wahrscheinlich in ein Pflegeheim, wenn meine Mama nicht wäre. Das möchte sie nicht und ist, in gewisser Weise, auch verständlich. Sie können nichts alleine und niemand weiß, was und wie viel sie mitbekommen. Es wäre jedoch ein Anfang, wenn sie zu mindest alle Angebote, die ihr zur Verfügung stehen, annehmen würde. Das macht sie bisher nur so halbwegs.
Das ist bei meiner Schwester anders. Es würde Lösungen geben, die auch für meine Schwester gut wären.
Mein Vater ist vor 6 Jahren verstorben.
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