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Magersüchtige Mutter - Hilfe zum Verstehen?!

Hallo in die Runde,

ich glaube, dass meine Mutter (wieder) magersüchtig ist. Ich habe sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, aber meine Schwägerin hat mir erzählt, wie extrem abgemagert sie wäre, dass sie nichts isst und sich extrem in die Arbeit stürzt. Das Gleiche ist schon einmal passiert, und zwar vor 11 Jahren. Da war ich 14 und in der schlimmsten Phase hat sie 39kg auf die Waage gebracht bei 1,63m Körpergröße.
Es ist ja ungewöhnlich so herum, und ich als Tochter oder wir als ihre Kinder haben auch keinen Einfluss auf sie, was das betrifft. Eventuell hat sie schon Essstörungen während ihrer Jugend gehabt, da war ich ja nicht dabei :(. Meine Schwester hat leider selbst ein ähnliches Problem. Sie ist genauso groß wie meine Mutter und wiegt immer an die 50kg und findet sich viel zu fett.
Nun habe ich einen starken inneren Konflikt. Ich mache mir starke Sorgen, aber manchmal denke ich wirklich: "Wenn ihr das Essen nicht wollt, dann nur her damit. Ich kann mir nämlich nichts leisten." Vielleicht kann ich mich nicht in ihre Lage versetzen, dabei hatte ich während der Pubertät bis 20 auch manchmal essgestörte Gedanken, hab mich aber sehr früh mit dem Thema beschäftigt und konnte mich so immer noch rechtzeitig aus dieser falschen Denkweise befreien. Gleichzeitig sind mir die Hände gebunden. Ich bin aber auch so wütend. Sie verzichtet ja quasi FREIWILLIG aufs Essen, obwohl sie weiß, dass ich so schlimme finanzielle Probleme habe. Wie soll ich damit klarkommen? Und sie meldet sich überhaupt nicht mehr bei mir. Jedes Mal, wenn wir uns unterhalten, fragt sie mich nach meiner Figur, oder will, dass ich ihr per Skype zeige, wie meine Figur jetzt ist. Ich hasse das so! Früher hat sie mir auch bei 55kg bei 1,70m gesagt, ich wäre mollig (aber sicher). Außerdem dichtet SIE MIR immer an, dass ich fast nichts esse (freiwillig? Pahahahaha), was völliger Käse ist. Ich esse, wenn ich Geld habe, eher zu viel. Ich bin auch normalgewichtig mit 70kg bei 1,76m. Ich komme eher nach meinem Vater, der ist auch groß und nimmt verhältnismäßig langsam zu. Meine Schwester verhält sich ähnlich: Immer, wenn ich sie besuche, möchte sie meine Hosen anprobieren, weil sie ja weiß, dass diese ihr viel zu groß sein werden. Wahrscheinlich, damit sie sich dann neben mir dürr fühlen darf (sie glaubt echt, dass das schön ist. Ach, ich versteh' das einfach nicht mehr). Sie gibt auch keine Ruhe, bis ich sie meine Klamotten anziehen lasse. Das Problem ist auch, dass ich meiner Mutter nicht sagen kann: "Wenn du nichts isst, fallen dir irgendwann die Zähne aus, du kannst keine Kinder mehr bekommen und außerdem wächst dir dann so ein komischer Flaum auf der Haut, weil der Körper Erfrierungen entgegensteuern muss". Würde sie ja alles nicht mehr interessieren, da das zum größten Teil bereits eingetretene Alterserscheinungen sind. Außerdem redet sie sich immer heraus, sie hätte halt so viel Stress (ja, und ich bin der Weihnachtsmann und flieg mit dem Schlitten nach Hause). Ich weiß gerade nicht mal, ob ich mir Sorgen machen oder sauer sein soll. Irgendwie ist es gerade beides. Manchmal, wenn ich gerade generell gestresst bin, habe ich extreme Hassgedanken auf sie und kann noch schlechter mit dem Weinen aufhören. Dann habe ich wieder Phasen, da habe ich Angst, dass sie stirbt...
Ich überlege mir, den Kontakt abzubrechen, weil sie mir schadet mit ihren Sprüchen und ich ihr sowieso nicht helfen kann. Aber wenn ihr dann wirklich was passiert, könnte ich mir das nie verzeihen. Kann mir irgendjemand einen Ratschläge geben, was ich machen kann? Ich meine, Erfahrungen mit magersüchtigen Müttern werden wohl eher selten sein, aber vllt. hat ja irgendjemand esssgestörte Verwandte und kann mir einen Tipp geben, wie ich mit der Situation umgehen kann :)?
Danke schon mal!
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
sie stirbt...
Ich überlege mir, den Kontakt abzubrechen, weil sie mir schadet mit ihren Sprüchen und ich ihr sowieso nicht helfen kann. Aber wenn ihr dann wirklich was passiert, könnte ich mir das nie verzeihen. Kann mir irgendjemand einen Ratschläge geben, was ich machen kann? Ich meine, Erfahrungen mit magersüchtigen Müttern werden wohl eher selten sein, aber vllt. hat ja irgendjemand esssgestörte Verwandte und kann mir einen Tipp geben, wie ich mit der Situation umgehen kann :)?
Ich bin zwar keine Angehörige einer Magersüchtigen, aber ich bin selbst betroffen und bereits ein gutes Stück aus der Essstörung raus und arbeite hart an mir, dass ich nicht mehr da hinkomme, wo ich noch vor ein paar Jahren stand.

Deine Wut ist berechtigt. Und dieses für mich typische, magersüchtige Konkurrenzdenken ist Gift für dich. Du musst da dringend raus, wenn du dich nicht stabil abgrenzen kannst, sonst zieht es dich runter oder du läufst tatsächlich in Gefahr, selbst in diese Sucht reinzurutschen, wenn du schon früher ungute Gedanken in die Richtung hattest.

Das traurige ist: Deine Mutter und Schwester können sich nur selbst helfen, du bist nicht für sie verantwortlich. Ich weiß heute, wie wahnsinnig weh es Freunden und Angehörigen tut, dabei zuzusehen, wie du hungerst und deinen Körper geiselst. Aber, die andere traurige Wahrheit ist, dass es in einem gewissen Stadium Essgestörten total egal ist.

Egal ob deine Mutter wieder in die Magersucht reingerutscht ist und es deine Schwester auch ist: ich finde, sie haben sehr krasse Anzeichen dafür oder zumindest so negative Eigenarten, dass es für dich schlecht ist.

Du darfst dich da nicht reinreißen lassen. Deine Schwester und Mutter gehören ganz klar in eine Therapie, aber du bist nicht ihr Therapeut. Du kannst ihnen nur deine Unterstützung anbieten, die sie im Moment aber wahrscheinlich nicht annehmen können und wollen - sie sind ja viel zu sehr mit ihrem kranken Körperkult beschäftigt. Im schlimmsten Fall benutzen sie dich als Trigger und als magischer Vergleich, um sich in ihrem Hungerwahn anzuspornen. Das musst du dir nicht geben!

Deswegen grenze dich ganz klar ab. Und wenn dir nach einen Kontaktabbruch ist, tu es. Für dich. Das bedeutet auch nicht, für immer einen Kontaktabbruch zu machen. Aber manchmal muss man etwas für sich tun. Viel Liebe und Verständnis bringen dir die beiden ja nicht entgegen, oder? Wenn sie dich überwiegend runtermachen und in ihr gestörtes Konkurrenzdenken mit hineinziehen wollen?

Ich würde den beiden einfach sagen, dass eine familiäre und positive Beziehung für dich unter diesen Bedingungen nicht möglich ist und sich etwas ändern MUSS. Weil es dich mit der Zeit selbst krank macht oder zumindest runterzieht. Natürlich ist deine Figur absolut in Ordnung und es ist einfach wirklich und wahrhaftig wichtig, gut zu essen und sich auch mal fettes und überzuckertes Zeug zu gönnen.

Wenn sie deine Grenze nicht respektieren oder zumindest versuchen, auf dich zuzugehen, dann weißt du, dass die Essstörung sie im Griff hat. Dann musst du um deinetwillen die Grenze ziehen und das bedeutet nunmal auch, seinen Weg zu gehen und zumindest den Kontakt so stark zu reduzieren, wie es dir gut tut. Ohne schlechtes Gewissen. Deine Schuldgefühle bringen dir nichts und sind unberechtigt, weil du deine Mutter und Schwester einfach nicht retten KANNST. Diese Rolle solltest du auch nicht haben! Und deine Tür kann ihnen ja offen stehen, wenn sie sich in diesen selbstzerstörerischen Punkten geändert haben.

Vielleicht sind meine Worte hart, aber ich meine sie ernst, denn ich würde es schlimm finden, wenn du am Ende selbst in dieser Sucht landest, nur weil diese zwei Frauen dich mitreingezogen haben mit ihrem Verhalten, ohne auf dich zu achten oder Rücksicht zu nehmen.
 
G

Gast

Gast
Deine Wut ist verständlich. Nur: Sie verzichtet ja nicht freiwillig auf´s Essen, sondern ist krank.
Nichts desto trotz musst Du den Kontakt abbrechen, wenn es für Dich zu viel wird. Du bist zuerst für Dich selbst verantwortlich und erst dann kommen andere.
Wenn "etwas passiert", d.h., wenn sie sich zu Tode hungert, ist das nicht Deine Schuld. Weder viel Kontakt jetzt noch Kontaktabbruch werden daran etwas ändern.

Es tut mir sehr leid. Oft ist es ja umgekehrt, dass Eltern mitansehen, wie ihr Kind sich um sein Leben betrügt. Du musst mitansehen, wie sich Deine Mutter selbst für irgendetwas bestraft, was Du nicht verstehen kannst. Dir bleibt nichts anderes übrig, als Dich auf Dich selbst zu konzentrieren, mit Deiner Trauer, Deiner Verzweiflung, mit Deinem Zorn und Deiner Angst, vielleicht mit psychologischer Hilfe, umzugehen lernen. Pass auf Dich auf.

Für Deine Mutter kannst Du ganz wenig tun. Und wenn Du für sie da sein willst, stell sicher, dass sie Dich nicht kaputt macht. Sie macht sich selbst ihr Leben kaputt. Lass sie nicht noch Deins zerstören!

Alles Gute
 
G

Gast

Gast
Ich bin Tochter einer essgestörten Mutter. Momentan ist es besser bei ihr, aber sie hat so ihre Phasen. Außerdem kriege ich das nicht mehr so mit, seitdem ich ausgezogen bin. Nach außen scheint alles halbwegs normal. Ich habe ihre schlechte Einstellung zum Körper geerbt (Erziehung...), Essen ist mir zum Glück aber viel zu wichtig, um deshalb zu hungern oder nach dem Essen aufs Klo zu gehen.

Mein Ablösungsprozess zu Hause war stark mit der Krankheit meiner Mutter verknüpft. Ganz wichtig war, zu verstehen, dass die Esstörung bei ihr selbst von ihrer Mutter geerbt war und dass sie psychische Probleme hat, deren Symptom die Essstörung ist. Das heißt, ihre Essstörung steht nicht alleine, sondern in einer Reihe mit weiteren Problemen. Dazu gehört ständiges gestresst sein und beschäftigt sein mit sich selber. Sie würde sich niemals bei mir melden, wenn sie nicht eine ganz konkrete Frage hätte oder Hilfe bräuchte. Sie ist gestresst davon, wenn meine Geschwister oder ich nach Hause kommen oder sogar dort übernachten wollen. Das geht dann nicht. Das ist alles Ausdruck ihres sich Versteckens und mit sich selber beschäftigt seins. Außerdem hat sie nur ein geringes Verständnis für Probleme anderer Leute (weil sie mit sich selber so beschäftigt ist), kann schlecht abgeben oder teilen (Liebe, Zeit, Güter...). In ihren Augen sind alle anderen Schuld, dass ihr schlecht geht: Mutter, Vater, Ehepartner und wir Kinder. Ich habe ganz früh gelernt, dass ich schuld bin und suche heute immer die Schuld bei mir, wenn was nicht klappt. Und das, obwohl ich rational weiß, dass das nicht stimmt. Ist wie mit dem Verhältnis zum Körper. Du solltest also auch überlegen, wie deine Verhaltensmuster von der Situation deiner Mutter abhängen.

Ich habe mich ein paar mal mit ihr gestritten und sie war wirklich sauer als ich meinte, sie solle sich eine Therapie suchen. Hat sie dann aber doch gemacht. Hinten rum und keinem was davon erzählt. Ich habe für mich selber gelernt, dass ich keinerlei Verantwortung für sie übernehmen kann und darf, weil mich das kaputt macht. Wenn sie ankommt und um Hilfe fragt, kriegt sie die. Ansonsten involviere ich mich emotional nicht in ihre Welt. Ich habe das getan, was ich konnte - ihr zu sagen, dass sie sich Hilfe holen muss. Mehr kann ich nicht tun. Seitdem das auch in mein Unterbewusstsein übergegangen ist, bin ich sehr viel ruhiger. Ich habe dann versucht, von außen zu verstehen, warum sie so wurde wie sie ist und wie sich das auf mich auswirkt. Das Reflektieren hat mir weiter geholfen. Vielleicht kann dir dabei eine psychosoziale Beratungsstelle helfen oder ein Psychologe. Ich denke bei mir jedenfalls darüber nach, ob ich nochmal soetwas aufsuchen sollte, um das Thema für mich abzuschließen (falls das überhaupt möglich ist). Ein Kontaktabbruch - naja, ich weiß nicht, ob das hilft. Vielleicht ist Reflektieren, Aufarbeiten und Abgrenzen die bessere Möglichkeit.
 

Fragende

Aktives Mitglied
Hallo Tränendes Herzchen,

in meiner Familie ist davon niemand betroffen.

Wenn ich Kontakt zu Magersüchtigen hatte, hatte ich immer das Gefühl ich soll einerseits die "Schlankheiit" und die "Stärke des Nichtessens" bewundern und andererseits soll ich mir 'gefälligst' Sorgen machen. Aber genau das mit den Sorgen nicht ansprechen.

Mir kam es immer so vor, als 'leben' sie von dieser Sorge der Anderen.

Es ist (also ich sehe das so) aber schon auch ein kontrollieren durch den/die Magersüchtige/n. Weil sie mir immer das Gefühl gegeben haben, wenn ich jetzt das Richtige mache/sage, dann fangen sie an zu essen. Diesmal wollen sie wirklich was ändern. Dieses Mal... . Was dann leider doch mal wieder schief gegangen ist :rolleyes:

Aber die nehmen nochmal Anlauf. Gerade, wenn du dich abwenden willst. Manchmal spüren sie das vorher und machen dir wieder Hoffnung, wenn du diesmal noch 'bleibst', jetzt sind sie wirklich so weit... .

So hat es sich für mich jedes Mal angefühlt.

Jedes Mal, wenn wir uns unterhalten, fragt sie mich nach meiner Figur, oder will, dass ich ihr per Skype zeige, wie meine Figur jetzt ist. Ich hasse das so! Früher hat sie mir auch bei 55kg bei 1,70m gesagt, ich wäre mollig (aber sicher).
Da geht sie nicht mal im Ansatz mit dir gut um. Deine Schwester auch nicht.

Ich würde den Kontakt erstmal auf Eis legen. Wenn du jetzt Kontakt hast und lässt deine Schwester deine Hosen anprobieren und schickst deiner Mutter Bilder von dir, damit sie sich noch dünner fühlen können :rolleyes: unterstützt du deren Suchtverhalten. Ich kannte mal eine Magersüchtige, die hat ihren Sohn mit allem Möglichen vollgestopft, der war mit 5 Jahren schon total übergewichtig. Und was macht die Mutter? Nimmt den Gürtel ihres damals 5 Jahre alten Sohnes und sagt "guck mal, da würde ich zweimal reinpassen". Da sind mir die Worte im Hals stecken geblieben. Und als ich meine Worte wieder gefunden habe, war sie ganz betroffen :rolleyes:

Das hier:

"Wenn ihr das Essen nicht wollt, dann nur her damit. Ich kann mir nämlich nichts leisten."
halte ich für eine komplett andere Baustelle. Ist jetzt nicht böse gemeint. Nur bei Süchten - und Magersucht ist eine Suchterkrankung - vermischen sich manchmal Dinge miteinander, die nicht zueinander gehören. Jedenfalls so nicht zu einander gehören.

Warum hast du denn so wenig Geld? Warum kannst du dir nicht immer Essen leisten? Gehst du dann zur Tafel?
Was kannst du tun, damit es dir (was das betrifft) besser geht?

Da musst du ganz klar für dich sorgen. Deine Mutter und Schwester werden es nicht tun. Dir nicht mal helfen. Im Gegenteil.

Ich würde den Kontakt abbrechen. Es ist ihre Sucht, nicht deine.

Wenn sie mal ernsthaft Therapie machen, dann kannst du dir eine Kontaktaufnahme noch mal überlegen.

Hast du denn Hilfe? Jetzt? Therapie oder so?

Aber wenn ihr dann wirklich was passiert
Dann hat sich deine Mutter zu Tode gehungert. Da kannst du nichts dagegen machen. So hart es ist, es ist so.

Lieben Gruß
Fragende
 
Herzlichen Dank für all die lieben Antworten.
Ich hab langsam keine Worte mehr, weil mir alles einfach zu viel wird. Ich überleg echt, den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen. Sie hat mir auch schon so oft absichtlich wehgetan.
Das mit der Kontrolle hört sich wahrscheinlich an, sie will nicht nur sich selbst, sondern alle um sich herum kontrollieren. Mein Bruder, der übergewichtig ist, dem steckt sie die ganze Zeit Schokolade zu. Mein Bruder hat neulich mit ihr zusammen gekocht, weil er wollte, dass sie wieder was isst. Ich glaube, dass sie das nur an dem Tag so gemacht hat, damit er denkt, sie würde ab jetzt wieder genug essen wollen.
Und ihre Kontrollsucht ist bei mir immer schon am allerschlimmsten gewesen, schon, als ich klein war. Sie fühlt sich aber auch gleich viel besser, wenn es mir richtig dreckig geht. Ich glaube manchmal, das freut sie richtig. Da kommt auch gleich der Zusammenhang mit der finanziellen Situation. Sie hat mich mal, als ich gerade mein Konto neu eröffnet hatte und noch Geld hatte, nach meiner Pin-Nummer gefragt. Ich habe sie ihr natürlich nicht gegeben, aber die hat richtig drauf gedrängt und meinte die ganze Zeit, sie sei ja meine Mutter, dann könne ich ihr den Pin ja ruhig geben. Was sie wohl mit meinem Konto gemacht hätte? Es wahrscheinlich schon früher leer geräumt mit der Begründung, ihr stünde das Geld zu. Sie hat oft mein Kindergeld einfach so behalten. Und als ich mal ein ernstes Gespräch mit ihr führen wollte über dieses Thema, meinte sie, sie hätte irgendwelche Listen geführt, wo sie alles aufgeschrieben hat, was sie für mich ausgegeben hat und dass sie mir nichts schuldet. Sie hat noch nie was für mich ausgegeben. Als ich im Jugendheim gewohnt habe, da hat sie nicht mal ans Jugendamt den Unterhalt gezahlt. Es ist wohl nicht so, dass ich ihr egal bin. Sie will einfach, dass es mir richtig dreckig geht, genauso, wie es ihr geht. Sie möchte mich als Leidensgenossin haben, mit allen Mitteln, gleichzeitig soll ich mehr leiden als sie.

Ich habe gar kein Geld mehr. Ich habe zur Zeit keine Einkünfte, da mein Bafög im Juni das letzte Mal gezahlt wurde. Ich hab jetzt noch 6 Euro bar für die Fahrkarte, wenn ich zurück in Deutschland bin. Ich möchte nicht aufs Essen verzichten so wie sie, sondern muss es ab jetzt. Na ja, sie hat mir noch vor meinem Bruder gesagt, sie wolle mir Geld überweisen für den Ruckflug. Sie hat mir keinen CT. überwiesen und ich musste an meine Kreditkarte. Mit dem Minus auf der Kreditkarte und dem auf dem Konto zusammen (das schon so überzogen ist, dass ich nichts mehr abheben kann) weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll. Man muss dazu sagen, dass meine Mutter schon lange Schulden hat, durch meinen Vater damals. Sie hat es finanziell also nicht so gut, und sie will, dass ich auch ganz viele Schulden mache. Manchmal glaube ich, dass sie sich freuen würde, wenn ich obdachlos wäre oder mich umbringen würde. Sie möchte mich ganz unten sehen. Meine Geschwister hatten mir auch versprochen, was zum Flug beizusteuern, aber sie haben mir am Ende mit gar nichts geholfen.
Meibe Mutter schürt auch Konkurrenzdenken zwischen meinen Geschwistern und mir. Dabei macht sie vor allem mich schlecht, aber wohl nur, weil meine Geschwister sie noch nicht so "durchschaut" haben wie ich. Klar ist sie krank. Aber das rechtfertigt nicht, wieso sie so falsche Spiele treibt. Sie sagt immer mit einem ganz krassen Unterton, was meine Geschwister ja alles hinbekommen hätten und ich nicht, andererseits geht sie zu den beiden hin und macht mich bei ihnen schlecht. Manchmal macht sie aber auch meine Schwester schlecht, nur mein Bruder ist eigentlich ihr Heiligtum.

Und ich mache jetzt gegen meine Geldprobleme, dass ich mich für Jobs beworben habe und mich auch noch weiter bewerben werde. Außerdem bekomme ich wohl noch Bafög (verzinst), nur dass meine Mutter wieder rumheulen wird (entschuldigung...), dass sie ihre Einkünfte nicht offen legen möchte. Mein Vater wird auch von sich aus nichts ausfüllen. Das kann wieder eine Tortur werden :(. Ja und einen Studienkredit werde ich noch beantragen. Echt alles superätzend, aber ja, das ist ein anderes Thema.

Manchmal glaube ich, dass ich an der ganzen Situation schuld bin. Ich bin als einziges nicht gewollt gewesen, sie wollte auf keinen Fall noch ein Kind. Sie ist früh Mutter geworden, und hatte durch mich u.a. keine richtige Jugend, weil sie ja auf mich aufpassen musste und sie früher dafür sorgen musste, dass ich essen kann und sie selbst hat oft verzichten müssen, weil wir noch nie viel Geld hatten. Jetzt denkt sie wohl, es wäre gerecht, wenn ich jetzt genauso leide.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Liebes Tränendes Herzchen,

das hört sich für mich alles sehr ungut und alarmierend an. Wie ich bereits schon geschrieben habe, ein Kontaktabbruch muss nicht zwangsläufig "für immer" bedeuten. Es kann auch einfach eine wichtige Grenze sein, die man länger zieht. Und so wie sich die Zustände lesen, kannst du deiner Mutter nicht helfen und solltest es auch nicht tun.

Du solltest für dich erstmal auf die Beine kommen und solltest dich nicht mit ihrem krankhaften Konkurrenz- und Leistungsdenken anstecken lassen, was den Körper angeht. Und diese Dynamik, dass sie anscheinend will, dass du dich schlecht fühlst, weil es ihr hilft, kann dich auf Dauer kaputt machen.

Deine Familiensituation muss sich ändern. Und erst dann kannst du dich freier fühlen und wieder einen Schritt auf deine Familie, ganz besonders deine Mutter zumachen. Vielleicht versteht sie mit der Distanz, die du aufbaust dann einiges besser.

Es geht hier weniger um Schuld, sondern um Selbstschutz. Und dafür brauchst du auf keinen Fall Schuldgefühle haben! Du bist deswegen keine schlechte Tochter und Schwester. Die Situation ist so angespannt, verworren und schlecht, dass du das gar nicht lösen kannst.
 

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