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massive probleme mit dem studium. 11.Semester

  • Starter*in Starter*in unbekannt1108
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U

unbekannt1108

Gast
hallo,
ich studiere seit 11 Semestern Politik und weiss einfach nicht mehr weiter.
Ich belege zwar schon Kurse im Hauptstudium, habe aber noch kein Vordiplom. Bin einmal durch die Prüfung durchgefallen. Das ist mind. schon 2 Jahre her, hab mir seit dem jedesmal Atteste für die Prüfungstermine besorgt, traue mich auch nicht mehr ins Prüfungsbüro, um einen neuen Termin auszumachen, weil die mich da schon kennen.
Ich habe schon öfters überlegt das Studium abzubrechen, weiss nur nicht was ich sonst machen soll. Es fehlen ja nicht mehr viele Scheine bis zum Diplom, müsste vielleicht noch 1-1,5 durchhalten. Dann bin ich zwar schon 27, hätte aber wenigstens ein abgeschlossenes Studium.
Habe auch viele Freundschaften vernachlässigt oder gehe alten Bekannten aus dem Weg, weil ich Angst vor der Frage "Na bist du schon fertig mit der Uni?" habe. Will damit nur sagen, dass mein erfolgses Studium mein Selbstbewusstsein verringert hat.
Ich gehe inzwischen zwar wieder regelmäßig zur Uni (morgen steht ein Referat an, und bin wieder mal kaum vorbereitet), aber ich schaffe es einfach nicht meine schlechte Gewohnheiten (z.B. auf den letzten Drücker lernen) abzulegen.
Meine Eltern sprechen mich häufig auf die Uni an (Wann bist du fertig? Wann machst du eindlich dein Praktikum?), ich reagiere gereizt darauf.
Ehrlich gesagt macht mich die Situation echt unglücklich und ich könnte schon wieder heulen.
Ich trau mich auch gar nicht mehr mit meinen Freunden darüber zu reden. Die stehen inzwischen teilweise schon im Berufsleben oder kommen halt einfach klar mit ihrem Leben.
Jedes Semester berichte ich, dass es diesmal besser wird, dass ich meine Kurse besuche usw. und am Ende heule ich wieder, weil ich nur 1 von 4 geplanten Klausuren/Hausarbeiten geschrieben habe und selbst in der dann durchgefallen bin.
Beim Uni Psychologen war ich bisher nur einmal, aber ich merke das ich das dringend nötig habe. Es kann ja so nicht weitergehen.
Ich erwarte kein Mitleid oder Trost, bin mir auch darüber im Klaren, dass ich einfach was machen muss. Aber so einfach ist das ganze halt doch nicht.
Ich würde gerne wissen, was ihr, vielleicht jemand der in so einer ähnlichen Situation war, gemacht habt um aus dem ganzen Schlamassel wieder rauszukommen. Wem habt ihr euch anvertraut?
Ich versuche es ja schon seit längerem alleine daraus zu kommen, hat bis jetzt nicht gefruchtet.

Würde mich über eine Antwort freuen
 
hallo unbekannt 1108 !

puh 11 semster und kein vordiplom - ganz ehrlich, ich musste erst mal schlucken über diese lange zeit.

mir ist auch unklar, wie du in 1,5 jahren das diplom erreichen möchtest, wenn du noch kein vordiplom hast, aber gut ich bin nicht informiert über diesen studiengang.

mit 27 einen studienabschluss zu haben ist doch vom alter her völlig ok (ich war 26 als ich angefangen habe zu studieren) aber ich denke dein problem liegt an anderer stelle, wie du schon selbst erkannt hast.

was mir spontan einfällt, einfach mal nur als stichwort:

- angst auf eigenen beinen zu stehen - nach einem studienabschluss müsstest du ja raus in die "böse" berufswelt

- prüfungsangst (sowas ist gut therapierbar !)

- versagensängste

wie lebst du? WG , noch zu hause, mit freund in lebensgemeinschaft?
wie finanzierst du dein studium? wohin soll das studium führen - was ist der konkrete berufswunsch dahinter?

also falls es dir nicht zuviel ist, antworte doch einfach.

desira
 
"puh 11 semster und kein vordiplom - ganz ehrlich, ich musste erst mal schlucken über diese lange zeit. "

Was für ein Unsinn und wenn er 20 Semester auf den Buckel hätte, solange er sein Abschluss schafft ist das doch völlig egal! Die Äußerung ist einfach daneben, sorry.

"mir ist auch unklar, wie du in 1,5 jahren das diplom erreichen möchtest, wenn du noch kein vordiplom hast, aber gut ich bin nicht informiert über diesen studiengang.
"

Er hat fast alle notwendigen Scheine.


Ich rate dir folgendes. Akzeptiere die Situation wie sie ist, du bist im 11ten Semester und du hast dein Vordiplom noch nicht, na und? Du belegst schon Hauptseminare und hast fast alle Scheine und selbst wenn dem nicht so wäre, schlimm ist das nicht. Was ist denn das Schlimmste was dir passieren kann? Das du das Studium wegen deiner Angst hinwirfst und genau dahin manövrierst du dich mit deinen Selbstvorwürfen. Steh doch zu deiner Situation, wo liegt da denn das Problem? Du hast doch fast alle Scheine da kommen schon viele nicht hin du hast schon einiges erreicht auf das du Stolz sein kannst. Das ist er erste und grundlegende Punkt den du für dich so festhalten solltest. Das bist du und das hast du bisher geschafft und das ist ok so!
Der zweite Punkt ist, und der folgt direkt darauf, arbeite an deiner Prüfungsangst, geh in dich und frag dich warum und wovor du überhaupt Angst hast und nimm auf jeden Fall die Möglichkeit war zum/zur Unipsychologen/in zu gehen.
Dann wird der dritte Punkt wegfallen, du wirst die Seminare nicht mehr schmeißen. Aber halte dir vor Augen, dass das alles Zeit kostet! Im übrigen kannst du glaube ich beim Prüfungsamt auch um Aufschub bitten auf Grund deiner Prüfungsangst. Aber du mußt erst mal den Anfang machen und dir selbst zu vertrauen und selbst zu gestehen das du das schaffen kannst. Du schiebst ja nicht grundlos diese Prüfung vor dir her!

Ich weiß ja nicht wie es bei dir an der Uni ist, aber im generellen ist Politikwissenschaft nicht gerade ein einfaches Fach du kannst echt stolz auf dich sein, wenn du da durch kommst, bzw. auf das was du schon bisher geleistet hast.
Knick nicht ein, lass dir von anderen helfen und hilf dir selbst 😉
 
hallo desire drake,

ich wohne inzwischen wieder zu Hause, bekomme kein Bafög mehr und hab mich mit Nebenjobs und Wohngeld durchgekämpft.
Habe vorher 3 Jahre eine eigene Wohnung gehabt, schon ne große Umstellung, tut aber auch gut umsorgt zu werden.
Versagensängste habe ich schon. Vor ein paar Jahren dachte ich, dass ich ja noch sehr viel Zeit habe mir über die Zukunft und das Studium Gedanken zu machen.
Das mit den 1,5 Jahren bis zum Diplom war nur geschätzt.
Sobald ich die Zwischenprüfung ablege, wär ich auf jeden Fall schon einen Schritt näher am Ziel.
Was den Berufswunsch angeht: Ich interesse mich sehr für Journalismus. Wenn ich aber schon die Anforderung für Praktikantenstellen lese, verlässt mich schnell der Mut, weil ich mich nicht für qualifiziert halte.
 
@Faust
Danke für die aufmunternden Worte.
Mit der einen Sacharbeitern meiner Fakultät werde ich auf jeden Fall über meine Prüfungsangst reden, vielleicht kann sie ein gutes Wort für mich beim Prüfungsamt einlegen.
Dem Unipsychologen habe ich heute schon eine Email geschrieben, um so schnell wie möglich einen Termin auszumachen.
Heute war wieder einer dieser Tage an dem mal wieder total überfordert war (unitechnisch), daher mein Post.
Ist echt toll, dass man sich hier austauschen kann.

Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt (auch @desira)
 
Hallo,

Elf Semester sind in der Tat noch kein so großes Drama. Allerdings hast du recht: So langsam sollte das mit dem Diplom schon werden. Ich hab unter anderem auch Politikwissenschaften studiert und dort auch mein Diplom gemacht.

Was wirklich Quatsch ist, ist die Sache mit dem Prüfungsbüro. Die kennen dich da schon? Na und. Weißt Du, wieviele Studenten die da in jedem Semester sehen? Glaub mir, es ist echt egal, ob du schon mal durchgefallen bist. Das passiert anderen Leuten auch und grad für Menschen, die in einem Prüfungsbüro arbeiten,ist das einfach nur Alltag🙂

Warum meinst Du, kommst du mit dem Studium nicht klar? Ich fand das meiste davon eigentlich nicht so schwierig. Du gibst immer auf den letzten Drücker ab, schreibst du, bist aufs Referat schlecht vorbereitet. Woran liegt das?

Ich hab immer ziemlich schnell nachdem ich das Thema hatte, losgeschrieben. Klar, manchmal musste ich mich auch dazu zwingen, aber zumindest hatte ich dann nicht diesen Stress mit dem "letzten Drücker".

Kommst Du mit deinen Profs klar? Klar, die meisten Unis sind eben Massenbetriebe. Trotzdem muss ich sagen, dass ich damals die meisten Profs und Dozenten durchaus als hilfreich erlebt habe. Der Prof, der den Vorsitz bei meiner Prüfungskommission hatte, kannte ich entsprechend schon länger, hatte u.a. bei einem Buchprojekt unter seiner Leitung mitgemacht. Da ist dann schon so ein Verhältnis da, dass man sich traut, auch Fragen zu stellen, Unsicherheiten zuzugeben.

Hast Du denn ein Bild vor Augen, was du nach dem Studium machen willst? Sowas motiviert, die Sache durchzuziehen. Ich hatte auch Publizistik studiert und während des Studiums schon im Medienbereich gearbeitet. Dadurch hatte ich ein paar Kontakte und die Aussicht, nach dem Studium bei einem großen deutschen Zeitungsverlag einsteigen zu können. Das hat mich natürlich motiviert, durchzuziehen.

Ich kann mir z.B. vorstellen, dass du ein bisschen Angst vor dem "Danach" hast. Das ist auch nix Ehrenrühriges. Es ist schon so: Man geht in die Schule, macht Abi, studiert ... das sind alles in gewisser Weise geschützte Räume, in denen man sich bis Mitte 20 aufhält. Und dann soll man plötzlich ganz selbstständig sein: einen tollen Job haben, Geld verdienen, sein Leben komplett alleine finanzieren und organisieren. Das kann grad in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Angst machen.

Ich möchte Dir raten, dich wegen der 11 Semester nicht als Versagerin zu fühlen. Das ist Quatsch. Bitte brich dein Studium nicht ab - du schaffst es ganz sicher. Ob du psychologische Beratung brauchst, weiß ich nicht. Da musst du selber in dich reinhören. Vielleicht hilft dir die Suche nach einer Perspektive für das Leben nach dem Studium ja tatsächlich schon weiter🙂

*edit* Hehe, das mit dem Berufswunsch Journalismus hatte ich vorhin überlesen😉 Haben wir neben dem Studienfach noch mehr gemeinsam🙂. Da ich als Journalistin und Producerin arbeite, mein ganz konkreter Tipp: Bewirb dich um Praktika! Grad in dieser Branche zählen praktische Erfahrungen oft mehr als der Studienabschluss. Und lass dich nicht abschrecken: Die Bezahlung ist am Anfang oft mies, krieg ich bei uns auch mit wenn wir Praktikanten haben. Aber du brauchst die Erfahrungen und die Kontakte. Nicht zuletzt erfährst du nur in der Praxis, ob dir die Arbeit wirklich liegt. Also versuch es, in einem Praktikum hat man nichts zu verlieren!🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo unbekannt 1108 !

danke für deine antwort - sorry falls du das mit den 11 semestern ebenso "daneben" aufgefasst hat wie Faust, ich rechne persönlich immer mit 4-6 semestern zum vordiplom und das hätte ich wohl nicht so einfach auf die "umstülpen" dürfen - ich hoffe du bist mir nicht böse.

ich dachte mir, dass du auf der BaföG - Förderung schon wieder raus bist, deshalb meine Nachfrage - Du hast dich wieder zurück in die Familie begeben, daran ist nichts schlimmes -versteh mich bitte nicht falsch, ich versuche das ganze nur zu durchleuchten und hinterfragen.....

warum wieder zurück - natürlich ist es schön, wieder umsorgt zu werden , aber es nimmt dir auch freiheiten - zu tun uns zu lassen was und wann du es möchtest, ein selbstbestimmtes leben zu führen , eigenverantwortlich zu sein......

ich denke dass du an sich mit dem studium keine probleme hast (intellektuell gesehen) dass dieses schieben des studiums ( wie mein prof immer sagte: wer sein studium liebt, der schiebt) aus ängsten heraus entsteht.

und die sind die wurzels des übels, was leider - je mehr du herausforderungen und anforderungen ausweichst - immer schlimmer wird.

journalismus - wow finde ich klasse, wenn ich es nochmal entscheiden könnte, wäre dies auch eines meiner favoriten.

lass dich nicht erschrecken von den anzeigen, schau dass du irgendwo ein praktikum machen kannst, ich denke du musst raus bzw. zusätzlich zur uni einfach noch unter menschen, ins leben.

bewirb dich, du hast nichts zu verlieren !! erprobe dich, noch hast du zeit alles zu tun, was du möchtest.

ich sehe es nicht so wie Faust, das die dauer des studiums unerheblich ist, ich bin selbst personalerin gewesen und ab einen gewissen studiendauer ohne adäquate begründung sind diese bewerber nicht mehr eingeladen worden für weitere tests oder gespräche - dafür wurde von uns einfach zu viel negatives gesehen in diesem überlangen studium.

sorry, aber so habe ich das als "arbeitgeberin" kennen gelernt und auch praktiziert.

sei mutig - auch wenn es schwerfällt - das betrifft dein ganzes leben nicht nur das studium!

sei mutig, steh zu dir und deinen wünschen !

desira 🙂





hallo desire drake,

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Das mit den 1,5 Jahren bis zum Diplom war nur geschätzt.
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