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Mathematiker sucht Arbeit

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Gast
Hallo.

Ich bin neu hier, ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich habe Mathematik an der Uni HH studiert. Ich habe einen Bachelor- und einen Masterabschluss.

Den Master habe ich mit 1.1 abgeschlossen. Ich habe 11 Semester gebraucht und bin jetzt 24 Jahre alt.

Während meiner Studienzeit habe ich viele Tutorien in den Mathefächern geleitet und Übungszettel korrigiert.
Momentan bin ich auf Jobsuche, aber ich finde einfach nichts. Ich habe in dem letzten 6 Monaten ungefähr 80 Bewerbungen bundesweit verschickt und es hagelte nur Absagen.Darunter waren IT-Firmen, Banken, Unternehmensberatungen etc.

Ich wurde manchmal eingeladen, dann hieß es immer, Sie hören von uns. Aber am Ende kam nichts. Einmal wurde ich zu einem Plan-Spiel (Assesment-Center) eingeladen. Ich kam mit dem Erwartungsdruck nicht so klar und habe es versemmelt.

Nebenbei habe ich einen 450 Euro Job als Nachhilfelehrer bei der Schülerhilfe. Echt frustrierend. Die Kinder können meine Mathe-Leidenschaft nur bedingt teilen und haben überhaupt kein Bock.
Was kann ich machen?

Ich überlege eventuell eine Promotion zu machen, doch wer weiß wie es nach 4 - 6 Jahren danach aussieht. Viele, die bei uns in Mathe an der TU promoviert haben sind danach auch arbeitslos und arbeiten in teilweise ganz anderen Jobs.

Umschulen auf Lehramt schließe ich aus, dafür bin ich mir zu schade. Mein Studium ist intellektuell gesehen viel schwieriger als ein Lehramt-Studium. Das wäre für mich ein Abstieg.

Ich überlege vielleicht jezt einen Master in Informatik zu machen, um meine Jobchancen zu verbessern. Informatiker werden zurzeit gut gesucht.

Was würdet ihr machen?
 
Hi!
Mit einem Mathematikstudium einen Job zu finden, ist wirklich nicht ganz einfach. Ich kenne das von einem Freund, der in Mathe promoviert hat. Der war auch jahrelang arbeitslos. Mittlerweile hat er (auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit) einen Job in einer IT-Firma. Er fährt zu Firmen und auf Messen, verkauft speziell für einzelne Firmen geschriebene Programme.
Meine Meinung als Laie ist, dass du mit einem zusätzlichen Informatik-Master wahrscheinlich bessere Berufsaussichten hast als mit dem Doktor in Mathematik. Das ist einfach lebenspraktischer. Mit einem Mathe-Doktor bist du ein reiner Theoretiker.
 
Das kommt darauf an, in welche Richtung zu weitergehen willst. Ein Doktor in Mathematik würde dir die Möglichkeit geben, an der Uni zu bleiben, massiv deine Chancen in Richtung Unternehmensberatung erhöhen oder dich in interdisziplinäre Fächer einzuarbeiten.

Ein Master in Informatik ist klar, würde dir die Tür Richtung IT aufstoßen. Da gibt es natürlich mehr Jobs, aber da haben Mathematiker nicht so die Überchancen. Die nehmen meistens lieber reine Informatiker, die sich in eine Richtung spezialisiert haben. Davon ab, interessiert es dich denn? Oder wäre es nur wegen der Berufsaussichten?
Dein Vor- und Nachteil ist, dass in der Mathematik es extrem auf Leistung ankommt. Wenn du gut bist in dem was du machst, publizierst, netzwerkst, dann stehen deine Chancen gut. Daher mach das was dir am meisten liegt, dann wird es (wahrscheinlich) auch erfolgreich.

Wie flexibel bist du denn? Wenn es für dich eine Option wäre, würde ich an deiner Stelle ne Promotion im Ausland machen, am besten USA oder wenn das zu weit weg ist, in GB. Da sind die Jobaussichten für Naturwissenschaftler deutlich besser und man kann sich danach überlegen, ob man bleibt oder es wieder in Deutschland versucht.

Edit: Wie du wahrscheinlich weißt, hat die Uni HH leider nicht so einen super Ruf in den Naturwissenschaften (ob zu recht oder unrecht sei mal dahingestellt). Wie wäre es zwischendurch mit einem Praktikum an ner anderen Uni, um frischen Input zu bekommen und deine Motivation zu zeigen?
 
Umschulen auf Lehramt schließe ich aus, dafür bin ich mir zu schade. Mein Studium ist intellektuell gesehen viel schwieriger als ein Lehramt-Studium. Das wäre für mich ein Abstieg.

Das ist weit weniger ein Abstieg als Arbeitslosigkeit. Ansprüche dieser Art kannst du dir in deiner Situation garnicht leisten.
 
Das ist weit weniger ein Abstieg als Arbeitslosigkeit. Ansprüche dieser Art kannst du dir in deiner Situation garnicht leisten.

Warum nicht? Ich habe schon gesehen, dass Nachhilfe geben bedingt nur etwas für mich ist. Die Kinder sind so dumm, die raffen nichts. Mathematik ist ein Hassfach von 20 Schülern mögen das vielleicht 2.

Außerdem ist Schulmathematik für mich zu langweilig. Ich will lieber etwas anspruchsvolleres machen. Also Lehramt fällt schon mal definitiv raus.
 
Was hältst du vom "gehobenen Lehramt?" Also eine Karriere an der Uni. Machst halt den Doktor, dann wirst Prof und hast deinen Lehrstuhl. Da kannst du bei deinen Studenten wenigstens Interesse und ein Mindestmaß an mathematischer Begabung voraussetzen.
 
Was hältst du vom "gehobenen Lehramt?" Also eine Karriere an der Uni. Machst halt den Doktor, dann wirst Prof und hast deinen Lehrstuhl. Da kannst du bei deinen Studenten wenigstens Interesse und ein Mindestmaß an mathematischer Begabung voraussetzen.

Das wäre natürlich super. Klar, ich kann den Doktor machen, aber wie geht es danach weiter? Um Professor zu werden, braucht man gute Veröffentlichungen und auch ein bisschen Glück. Auf Professorenstellen bewerben sich viele Menschen.

Das müsste man realistisch sehen...
 
Die Kinder sind so dumm, die raffen nichts. Mathematik ist ein Hassfach von 20 Schülern mögen das vielleicht 2.

Jeder außerhalb des Mathematik-Universums tut sich nicht leicht mit Mathe. Ich weiß wovon ich spreche. Selbst der leidenschaftliche Mathe-Prof in meinem Informatik-Studium hat oft die Augen gerollt und musste in seinen Erläuterungen nach unten abstufen. Manchmal hat er diese Abstufung mit der Bemerkung kommentiert: "Ich erklärs euch jetzt so als wärt ihr 8 Jahre alt". Der Mann war von seinem ganzen Auftreten typisch nerdmäßig, dennoch sympathisch wenn man ihn näher kennenlernte. In der freien Wirtschaft wäre aus ihm nichts geworden.
Wenn du schon ein Problem hast mit Kindern die nichts raffen, dann besorg dir schonmal Beruhigungsmittel wenn du im Beruf mit Vorgesetzten, Managern und Schwätzern zutun hast, die im Unterschied zu den Kindern alles besser wissen und du mit geballter Faust in der Tasche ja und amen sagen musst.

Außerdem ist Schulmathematik für mich zu langweilig. Ich will lieber etwas anspruchsvolleres machen. Also Lehramt fällt schon mal definitiv raus.

Wenn du Anspruch willst, musst du in die Forschung gehen und eine universitäre Laufbahn verfolgen.
 
Das wäre natürlich super. Klar, ich kann den Doktor machen, aber wie geht es danach weiter? Um Professor zu werden, braucht man gute Veröffentlichungen und auch ein bisschen Glück. Auf Professorenstellen bewerben sich viele Menschen.

Das müsste man realistisch sehen...
Auf gute Jobs außerhalb der Uni bewerben sich auch viele Menschen. Eine Garantie auf irgendeinen Job wird dir niemand geben können. Das sollte dich aber nicht davon abhalten deine Ziele zu erreichen.
 
Dran bleiben. Nach dem MINT Studium einen Job zu finden ist echt atemberaubend schwer, selbst wenn man mit Auszeichnung abschließt. Ich habe ca 120 Bewerbungen bis zu meinem ersten Job geschrieben...

Es hat weniger was mit deiner Qualifikation zu tun als mehr damit, dass du erstmal für die Industrie eingearbeitet werden muss. Egal wer dich einstellt, er zahlt die ersten paar Monate erstmal für Schulungen und Einweisungen drauf, und das ist für einen MSc Gehalt nicht gerade wenig. Hast du den Berufseinstieg erstmal geschafft wirds leichter.

Bewirb dich v.a. bei den großen Dienstleistern (Hays, Ferchau, Brunel), die Bezahlung ist zwar mies aber du bekommst mehr Chancen. Und sende auch was Richtung Amerika. Deutschland ist ja tendenziell sehr wenig aufgeschlossen für Virtuelle Güter (laut diesem SPON Artikel), vielleicht suchen die ja nach guten Mathematikern Made in Germany.
 
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