Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Medikamente?

nana96

Mitglied
Hallo,

Ich suche hier nach Rat!

Ich leide unter Panik und Angst. Seit einigen Monaten kommen viele Anfälle und Weinausbrüche. Nach jedem einzelnen geht es mir dauerhaft schlechter, da dadurch die Liebe meines Freundes schwindet. Sein Verlust ist hierbei meine größte Angst: denn wenn ich ihn nicht verlieren würde, hätte ich das erste Mal Ausblick auf Glück.

Zusätzlich zur Verlustangst, Eifersucht, Einsamkeit, Zukunftsangst kommt derzeit noch mein Ausbilder hinzu. Er ist dement, panisch und macht meinen Arbeitstag zum Albtraum. Er ist komplett auf mich angewiesen, und ich würde gerne selbst etwas lernen als ihm ständig zu helfen. Wenn ich nur sein Gesicht sehe, seine Stimme oder schmatzen höre (er isst den ganzen Tag nur), breitet sich in mir höllische Panik aus. Es ist so kein Wunder dass ich dann abends bei meinem Freund ausbreche.

Da ich meinen Freund nicht verlieren will und mich auch selbst einfach nur noch schrecklich fühle und von diesem Schmerz gerne erholen würde, denke Ich nun daran, mir gleich Antidepressiva zu holen.

Als ich von den Nebenwirkungen Las, war ich derart geschockt und mein Körper auf Abwehr eingestellt , dass mir zum ersten mal schwarz vor den Augen würde.

Viele Therapeuten, zu denen ich im Notfall ging, sagten, ich sollte mir Antidepressiva verschreiben lassen. Die Nebenwirkungen seien nicht schlimm und man kann es jederzeit absetzen. Mein Psychiater, bei dem ich nun Therapie mache, und ein weiterer wollen mir allerdings einfach kein Antidepressiva verschreiben. Die Einschränkung im Alltag müsse ich nicht hinnehmen. Aber ich habe ja aktuell bereits heftige Einschränkungen!

Ich mache mir nur große Sorge um meinen körper: ich nehme schon täglich Schilddrüsenhormone und die Pille ein. Kann mein Körper so viel tägliche fremde Hormone verkraften? Was, wenn ich Pille und dann Antidepressiva wieder absetze ? Schafft es mein Körper dann normal weiter zu laufen?

Und ganz wichtig: zerstört Antidepressiva im geringsten die Fruchtbarkeit der Frau?

Ist es möglich Antidepressiva 3 - 4 Monate einzunehmen und dann wieder ohne Folgen abzusetzen? Dann hätte ich eine Verschnaufpause und meine Ausbildung ist vorbei (muss mich folglich nicht mehr mit dem Ausbilder herunschlagen)?

Wäre es in meiner Situation evtl aber auch okay einige Wochen von der Arbeit zuhause zu bleiben? Der Umgang mit dem Ausbilder macht mich in einem sehr große Ausmaß fertig und es gibt keine anderen Kollegen und auch ein Gespräch mit dem Chef zeigte, dass mein Problem verständlich ist und mein Ausbilder eigentlich berufsunfähig ist, man da aber erstmal nichts machen kann ...


Sorry für langen Text. Für Tipps wäre ich sehr dankbar
 
Hallo nana96,

schau mal hier: Medikamente?.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

Yannick

Sehr aktives Mitglied
Hallo nana96,

ich ahne Deinen Leidensdruck. Vielleicht kannst Du selbst Deinen Stress etwas
reduzieren, indem Du den Ausbildungsbetrieb wechselst. Sprich hierzu bitte
die zuständige Kammer an (steht im Ausbildungsvertrag). Du bist nicht die Be-
treuerin Deines Ausbilders. Gibt es in dem Betrieb andere Personen, die Deine
Ausbildung übernehmen können?

Ob für Deine Behandlung ein Antidepressivum notwendig ist, entscheidet der
behandelnde Arzt oder Psychiater. Eine allgemeingültige Aussage dazu kann
man nicht treffen. Die zahlreichen ADs haben recht unterscheidliche Neben-
wirkungen und manche kann man auch nicht 'einfach' absetzen. Da kann Dir
nur ein Fachmann helfen.

LG

Yannick
 

vienna

Mitglied
Hallo Nana,

also, erstmal ganz in Ruhe Stück für Stück ;)

Zunächst einmal würde ich mich an Deiner Stelle von Deinem Psychiater für einige Wochen krankschreiben lassen. Sage ihm dass Dein Arbeitssituation so belastend ist, dass Du nur noch weinst und Angstzustände hast, dann müsste er das eigentlich machen.
Falls der Psychiater das ablehnt - (eigentlich dürfte er das nicht, aber ich bin etwas irritiert darüber, dass er sich weigert Dir Antidepressiva zu verschreiben, das finde ich im höchsten Masse komisch, deswegen erwähne ich das) - kann Dich auch Dein Hausarzt krankschreiben.

Das ist erstmal das kurzfristige Notfallprogramm, damit Du sofort da rauskommst.

Zu den Antidepressiva. Die modernen verschriebenen Antidepressiva, zb Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer, wie Escitalopram, sind sehr gut verträglich ( auch mit der Pille ). Sie beeinträchtigen NICHT die Fruchtbarkeit, können aber dafür sorgen dass man während der Einnahme weniger Lust auf Sex hat. Du kannst sie immer wieder absetzen, (man nennt das Ausschleichen, dh man nimmt immer weniger und weniger, bis man ganz aufhört)und Du wirst nicht davon abhängig. Allerdings können Antidepressiva nur die Symptome lindern, um die Angstzustände wirklich in den Griff zu bekommen musst Du über einen längeren Zeitraum in die Therapie.

Mein Rat wäre also: Krankschreiben lassen, Antidepressiva verschreiben lassen. Dann erstmal zuhause runterkommen. Im Bedarfsfall Krankschreibung verlängern lassen. Die Tatsache dass Dein Chef weiss dass das Problem Dein Ausbilder ist, ist viel wert.Eigentlich liegt es an ihm, diesen Missstand zu ändern, den Ausbilder ins Gebet zu nehmen oder welche Schritte auch immer zu unternehmen, damit dieser nicht mehr das Betriebsklima vergiftet. Wenn er das nicht kann, hilft eigentlich nur entweder innerhalb des Betriebes einen anderen Ausbilder zu bekommen oder den Betrieb zu wechseln.

Während Du zuhause bist, versuch, Dich um einen Therapieplatz zu kümmern. Entweder kannst Du Dich an psychiatrische Institutsambulanz Deines Krankenhauses wenden, und fragen ob sie Dir einen Tagesklinikplatz anbieten können. Oder Du suchst über die Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung nach Psychotherapeuten, die von der Krankenkasse übernommen werden, und rufst sie der Reihe nach an, schilderst Dein Problem und bittest um Rückruf. Wenn Dir gerade alles zuviel wird, mach kleine Schritte, zb einen Telefonanruf pro Tag.

Du kannst das!
:)
 

vienna

Mitglied
hier noch die Links zu einigen Tageskliniken in Unterfranken.
Ich weiss nicht genau wo Du wohnst, aber im Prinzip ist es das wonach Du suchen kannst um kurzfristig wieder auf die Beine zu kommen. Tageskliniken wirken sehr gut bei Depressionen und so akuten starken Belastungsreaktionen wie Du sie hast.

Sozialzentrum am Rosensee | Bezirk Unterfranken | Allgemeinpsychiatrische Tagesklinik

https://zentrum-fuer-seelische-gesu...heit/unsere-leistungen/tagesklinik/index.html

Tagesklinik für Psychiatrie Schweinfurt - Verbund Gute Zeiten - schlechte Zeiten
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben