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Mehrarbeit oder einfach zu langsam?

SerenaSnape

Neues Mitglied
Hallo!
Ich arbeite in einem Altenpflegeheim in der Hauswirtschaft,seit knapp 2 monaten; bin also noch in der Probezeit und noch nicht vollständig eingearbeitet.
Habe bisher nur Frühschicht auf zwei Stationen gemacht. Der Dienst geht von 7 bis 13:30 Uhr.
Ich habe sehr viel Spaß und liebe den Job.
Mein Problem ist, dass ich die Arbeit, also die Aufgaben, die ich habe, einfach nicht pünktlich bis um 13:30 Uhr schaffe. Mamchmal brauche ich 15 Minuten länger, manchmal eine halbe Stunde, am Wochenende, wenn viel mehr anfällt, sogar eine Stunde (wobei das Wochenende jetzt nicht so das Problem ist)
Wir haben zwar ein Zeiterfassungssystem, aber gerechnet wird nur die Netto Arbeitszeit.
Ich schreibe auf, wenn ich länger bleibe, habe aber Angst, dass ich Ärger bekomme.
Mein Partner meint, ich müsste das schaffen, weil die anderen es ja auch schaffen.
Ich bin schwerbehindert (60%) und habe mehr schlechte Erfahrungen im Berufsleben gesammelt, als ich aufzählen kann.
Ich gebe mir sehr grosse Mühe, schneller zu werden, vergesse aber dann viel, oder mache Fehler, was darin endet, dass Geschirr kaputt geht oder ähnliches.
Ich liebe die Bewohner und ich liebe es, mich um sie zu kümmern. Habe von der Pflege sogar schon Lob bekommen, aber bin einfach unsicher.
Aber ich habe Angst, meinem Job zu verlieren.
Und ich kann es mir bei diesem Lohn auch nicht leisten, umsonst zu arbeiten. Ich brauche leider das Geld.
Ich weiß leider nicht, wie die Diakonie so reagiert, ob die mich entlassen, wenn ich dem Anspruch einfach nicht gewachsen bin, obwohl die meinen Lohn vom Integrationsamt gesponsert bekommen.
Ich liebe diesen Job und möchte ihn gerne auch die nächsten 25 oder 30 Jahre noch machen oder so lange, bis ich komplett blind und taub bin.
 
A

Angua

Gast
Ich habe eine Frage, liebe Serena
Ich gebe mir sehr grosse Mühe, schneller zu werden, vergesse aber dann viel, oder mache Fehler, was darin endet, dass Geschirr kaputt geht oder ähnliches.
Geht Dir das daheim im Haushalt auch so, besonders wenn Du unter Streß bist (Gäste usw.)?
 
G

Gelöscht

Gast
Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass deine neue Kollegen sehr viel mehr Routine besitzen als du und es dir deswegen so erscheint, wie es gerade ist?
 

Renasia

Aktives Mitglied
Wirst du denn zur Zeit noch eingearbeitet?
Wurdest du von einer o mehreren Personen eingearbeitet?
Wie ordentlich ist die Küche, wenn die anderen gehen?( Ich mach den Job auch und naja , ich hab auch Kollegen die immer sehr schnelk fertig sind , indem sie zb Teil der Arbeit stehen lassen due darfdann der nächste mitmachen.
- Routine u System sind die wichtigsten Sachen in dem Job, würde ich sagen.( Ich mach den Job jetzt n bisschen länger u könnt dur mittlerweile im Schlaf erzählen, was meine Bewohner zu essen bekommen,d.h ich muss nicht jedes mal nach gucken, das wiederum spart zb Zeit.
- Habt iht Pläne zu welchen Uhrzeiten was gemacht werden muss?
 

Renasia

Aktives Mitglied
Und ich glaube kaum das sie dich deswegen entlassen, bei uns werden Kräfte händeringend gesucht.Da die meisten den Job nicht machen wollen
- wenig Lohn, viel Arbeit
-Wochenendarbeit
- meist keine geregelte Az usw
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Und ich glaube kaum das sie dich deswegen entlassen, bei uns werden Kräfte händeringend gesucht.Da die meisten den Job nicht machen wollen
- wenig Lohn, viel Arbeit
-Wochenendarbeit
- meist keine geregelte Az usw
Ja ja das Fachkräftemärchen... Klar suchen die händeringend... Nach Arbeitern, die Arbeit für 5 erledigen, aber so viel kosten wie ein Praktikant. Kann ja wohl nicht sein, dass man von seiner Arbeit leben kann tztztz... Die Ansprüche :rolleyes:

Lieber drei Nebenjobs und Aufstocken, während der Chef sich seinen A**** mit Geldscheinen den A**** abputzt :rolleyes:
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ob zu langsames Arbeiten ein Problem ist, hängt von der Branche ab. In der Küche musst du zb. auf Zack sein, weil viele Kunden schnell fressen wollen.


Wie es in der Pflege aussieht, weiß ich nicht.
 

SerenaSnape

Neues Mitglied
Ich danke euch allen für die vielen Antworten!
Ich bin sehr glücklich und dankbar für eure Nachsicht.
Wie es bei mir zuhause ist : überhaupt nicht stressig, weil ich die Dinge zuhause ganz anders plane und hier auch nicht so penibel auf Dinge achten muss, wie das Tragen von Handschuhen und desinfizieren von Oberflächen. Ausserdem stelle ich dann das Essen so auf, dass sie jeder nehmen kann, soviel oder wenig er mag, oder halt Buffet. Geschirr wird dann gesammelt und später, wenn der Besuch weg ist, gespült. Zuhause geht es so, wie ich das will, da ist ja kein Zeitdruck, um Gottes Willen. Ausserdem kommen Freunde ja nicht zu mir, weil es schnell gehen muss. ;-)

Ich kenne meine Bewohner mittlerweile auch in und auswendig, weiß, was sie mögen und was nicht und gehe auf jeden ihrer Wünsche ein.
Meine Bewohner lieben mich, weil ich so Fürsorglich und Aufmerksam bin.
Und ich hab sie auch alle lieb, weil sie alle ganz liebe Menschen sind, mit Ecken und Kanten aber ganz besonders.
Zur Einarbeitung: die gab es nicht wirklich.
Meine bisherige Schicht wurde mir an 4 Tagen von 3 verschiedenen Personen gezeigt, von denen jeder anders arbeitet und jeder seine andere, eigene Herangehensweise hat.
Seitdem bin ich auf mich allein gestellt.
Ja, es gibt grobe Zeitpläne, wann ich wo sein muss, aber manchmal kommt was dazwischen, ich habe noch irgendwas anderes gemacht und schon bin ich irgendwo mal 5 Minuten später.
Und wirklich gesagt hat man mir das ein einziges Mal und ich traue mich schon gar nicht mehr, zu fragen.
Gestern und heute sollte ich Betten machen, bzwo darin eingearbeitet werden. Gestern haben wir von 8:30 bis 13:00 nur ein Zimmer gemacht. Den Rest der Zeit hat meine Vorgesetzte telefoniert oder wir haben irgendwas anderes gemacht, nur kein Bett gereinigt.
Heute war ich auf mich allein gestellt und war ziemlich planlos. War unsicher, was genau gemacht werden muss und weil ich keine Zeit habe, ewig nach jemandem zu suchen, der mir helfen kann, habe ich das mehr oder weniger irgendwie nach bestem Wissen und Gewissen gemacht.
Gestern hieß es noch, ich bräuchte nicht so lange zu bleiben, ich könne auch früher gehen.
Das Ende vom Lied war, dass ich sogar länger gearbeitet habe, als vorgesehen, weil meine Vorgesetzte mir zu einem Zeitpunkt, an dem ich schon hätte gehen können, noch ein weiteres Zimmer gegeben hat.
*Schulternzuck*
Ich verstehe es nicht. Absolut nicht.
Vor allem ist mir ein Grundsatz schleierhaft. Soll ich jetzt schnell irgendwas hinklatschen oder soll ich es gründlich und ordentlich machen, mit Herz, wie es in der Pflege sein sollte?
Immerhin sind das alles Menschen, die unsere Zeit und Hingabe verdienen.

Danke für eure Aufmerksamkeit,
Eure See
 
A

Angua

Gast
Ich kenne meine Bewohner mittlerweile auch in und auswendig, weiß, was sie mögen und was nicht und gehe auf jeden ihrer Wünsche ein.
Meine Bewohner lieben mich, weil ich so Fürsorglich und Aufmerksam bin.
Und ich hab sie auch alle lieb, weil sie alle ganz liebe Menschen sind, mit Ecken und Kanten aber ganz besonders.[…]
Vor allem ist mir ein Grundsatz schleierhaft. Soll ich jetzt schnell irgendwas hinklatschen oder soll ich es gründlich und ordentlich machen, mit Herz, wie es in der Pflege sein sollte?
Immerhin sind das alles Menschen, die unsere Zeit und Hingabe verdienen.
Die Quintessenz liegt wohl irgendwo dazwischen.
Die Pflegesituation in einem Heim ist ja so gestaltet, daß die Grundbedürfnisse eines jeden Bewohners unbedingt abgedeckt werden müssen. Das kommt auf jeden Fall vor Herz, Fürsorglichkeit und Aufmerksamkeit. So schlimm das jetzt auch klingen mag (ich hatte meine Oma letztes Jahr in der Kurzzeitpflege, mit Gehirnmetastasen).
Wenn Du Zeit verlierst mit eben gesteigerter Fürsorglichkeit, dann wirst Du damit laufend ein Problem haben. Es reicht einfach die Zeit nicht, die eingetaktet ist für bestimmte Arbeitsschritte.
Ansonsten würde ich mein Hauptaugenmerk auf die Tips von Renusia richten:
- Routine u System sind die wichtigsten Sachen in dem Job, würde ich sagen.( Ich mach den Job jetzt n bisschen länger u könnt dur mittlerweile im Schlaf erzählen, was meine Bewohner zu essen bekommen,d.h ich muss nicht jedes mal nach gucken, das wiederum spart zb Zeit.
- Habt iht Pläne zu welchen Uhrzeiten was gemacht werden muss?
Du kannst Dir nämlich genau wie Deine Kolleginnen Deine eigenen Routinen erarbeiten. Das Endergebnis zählt.
Mach Dir mal selbst eine Liste, was a) unbedingt, immer und sofort erledigt werden muß, b) was auch notwendig ist und c) was nicht so dringend ist. Konzentriere Dich auf a) und b). Konzentriere Dich darauf.
Ich bin sicher, Du meisterst den Job.
 

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