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Mein bester männlicher Freund hat eine neue Freundin

Przy

Neues Mitglied
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin ziemlich traurig und kann leider gar niemand davon erzählen.
Mein eigentlich noch bester Freund hat eine neue Frau an seiner Seite. Seit mehren Tagen. Unser regelmäßiger Whatsappschriftverkehr, der immer sehr nah und vertraut war, findet nun gar nicht mehr statt.

Unsere Geschichte ist einerseits romantisch und andererseits so verdammt traurig. Doch ich beginne von vorn.
Er ist ein eher entfernter guter Musikerkumpel meines Mannes. Ich habe schon zwei Frauen von ihm kennengelernt mit denen er jeweils lange zusammen war. Auch ich mache Musik und anfangs war es mir wichtig, dass er bei einem Musikprojekt von mir, wo auch mein Mann dabei ist, mitmacht. Im Laufe der Zeit haben wir uns ebenfalls angefreundet und in den letzten Monaten nachdem seine letzte Beziehung in die Brüche gegangen ist, ist diese Freundschaft zwischen uns sehr intensiv geworden. Wir haben uns sehr viel anvertraut und standen uns sehr nah. Es gab auch einen Kuss und viele liebe Flachsereien. Wir haben es gefühlt und darüber gesprochen, dass wir beide so gerne mehr gehabt hätten. Wir passen auch in allem richtig gut zusammen und fühlten uns sehr zueinander hingezogen. Ich war die Vernünftige, die die Grenzen aufrechterhalten hat und ihn etwas ausgebremst hat, was mir zugegebenermaßen sehr schwer fiel. Ich hätte mit ihm sofort im Bett landen können und ich weiß, es wäre der Knaller gewesen.

Was danach gewesen wäre. Ich weiß es nicht. Ich habe kleinere Kinder, denen ich keine zerrüttete Familie zumuten möchte und selbst, wenn wir schäbig genug gewesen wären und dies den Kindern und meinem Mann - seinem Kumpel hätten antun können… er selbst hat erwachsene Kinder und wäre mit dem Kinderchaos was bei uns manchmal herrscht niemals dauerhaft glücklich geworden, weil er von so kleinen Kindern einfach weit genug weg ist. Obwohl er sie sehr mag.
Ich hatte immer den Eindruck, dass ich mehr verliere, wenn wir zu viel riskieren als wenn wir nur Freunde bleiben.


Seit er mit seiner Dating Liebe zusammengekommen ist, ist er anders. Und eigentlich habe ich doch das Gefühl ihn verloren zu haben. Er meldet sich nicht mehr, flachst nicht mehr mit mir. Der Zauber, der uns umgeben hat ist weg. Er ist lieb, hat gefragt, ob ich traurig bin und mir gesagt, dass er mich sehr mag (früher hat er gesagt, dass ich ihm viel bedeute). Und dass er immer für mich da ist. Das war das Letzte was ich vor paar Tagen von ihm gehört habe.

Ich habe ihm gesagt, dass ich traurig bin, aber auch rational gedacht sehe, dass das alles nicht anders geht. Dass es mir bald wieder besser gehen wird und ich mich dann für ihn freuen werde.


Seit dem hat er sich nicht mehr gemeldet. Es ist so leer ohne ihn und ich vermisse ihn ganz schrecklich.
Er macht ja nichts falsch. Ich habe mich für meinen Mann und meine Familie entschieden und das würde ich auch wieder tun. Und ich wusste auch, dass das so passieren wird. Und er muss mich ja auch jetzt aus seinem Leben in diesem Bereich rauslassen sonst wäre es ihr gegenüber nicht fair und er muss ja auch frei sein um sich auf sie einlassen zu können. Ich weiß das alles, aber es fühlt sich so an als ob er weg wäre und das macht mich so traurig…Vergisst man als Mann weibliche Freundinnen, wenn „Mann“ eine neue Freundin hat? Und wie soll ich mich verhalten?

Wir waren immer extrem ehrlich zueinander und wir haben nie gelogen, wenn wir uns was gefragt haben. Ich meine er fragt ja nicht, aber wenn er es tun würde, möchte ich ihm nicht erzählen wie sehr ich ihn als Freund vermisse…
 
Liebe Przy,

da hattet ihr eine echt schöne Freundschaft. Das Schöne an solchen Freundschaften ist, dass man befreundet bleibt, selbst wenn man sich 10 Jahre nicht mehr sehen sollte. Wenn ihr Euch wiedersehen werdet, gibt es viel zu erzählen. Freu Dich darauf, denn so überwindest Du den Trennungsschmerz am leichtesten, denk ich.

LG, Nordrheiner
 
Hallo Nordrheiner,
danke für deine aufbauenden Worte. Das macht Mut!

Hallo Trampelzwerg,
Nein, Liebeskummer ist es nicht. Ich bin schon etwas älter und habe den ein oder anderen Liebeskummer schon mal er- und durchlebt. So fühlt es sich nicht an.
Ich habe auch schon mal eine beste Freundin verloren und darunter gelitten. SO fühlt es sich an.
Es ist das Gefühl etwas verloren zu haben was mich stark gemacht hat und in der Art nicht wiederkommen wird.

Ich bin Einzelkind. Sehr emotional. Habe eine sehr dominante Mutter. Wenn es bei mir zuhause Stress gab - und den gab es heftig und oft, habe ich mich oft sehr alleine gefühlt. Es war für mich ein schlimmes verzweifeltes Gefühl. Leider ist mir dieses Gefühl bis ins Erwachsenenalter erhalten geblieben.
Damals hatte ich einen Sandkastenkumpel zu dem ich oft geflüchtet bin.

Wenn ich heute Stress mit meinem Mann habe, geht es mir ähnlich wie früher. Mein guter Kumpel hat mich stark gemacht. Hatte ich Stress, habe ich mich nicht allein gefühlt. Allein der Gedanke, dass er da ist, hat gereicht, um selbstbewusst genug bei einem Streit zu reagieren. Und das ist jetzt weg, ich sitze wieder in meinem Einsamkeitskäfig und reagiere total irrational.

Ich vermisse wirklich nur den Mensch, der mir so nahe kommen durfte und so vertraut war.
 
Hallo Gästin,

das liest sich auch für mich nicht nach "bestem männlichen Freund"....Du hattest ja schon Sexfantasien über ihn und bleibst nur bei deinem ahnungslosen Mann, der auch noch mit dem Objekt der Begierde befreundet ist, weil du deinen Kindern "keine zerrüttete Familie zumuten willst".
Jetzt hat er eine Feste und meldet sich nach deinem Outing ("Ich bin traurig, weil du eine Freundin hast!") nicht mehr, und das macht er komplett richtig.
 
Du hast so sehr betont, dass er auf dich stand, ihr euch geküsst habt, du diejenige warst welche das Verhältnis verhindert hat. "Ich hätte mit ihm sofort im Bett landen können" Er war dein Notnagel, deine Absicherung. Er war deine Affäre.

Jetzt hat er eine richtige Beziehung und läuft dir nicht mehr nach. Das tut dir weh. Er hat dich verlassen, die Affäre beendet. Du redest es dir schön indem du behauptest du trauerst nur um einen guten Freund. Wenn er wirklich nur ein Freund für dich war, dann würdest du ihm seine Verliebtheit gönnen und abwarten können bis er sich freundschaftlich wieder meldet. Aber du willst doch mehr, das flachsen, das begehrt werden. Sehr egoistisch.
 
Du hast so sehr betont, dass er auf dich stand, ihr euch geküsst habt, du diejenige warst welche das Verhältnis verhindert hat. "Ich hätte mit ihm sofort im Bett landen können" Er war dein Notnagel, deine Absicherung. Er war deine Affäre.

Jetzt hat er eine richtige Beziehung und läuft dir nicht mehr nach. Das tut dir weh. Er hat dich verlassen, die Affäre beendet. Du redest es dir schön indem du behauptest du trauerst nur um einen guten Freund. Wenn er wirklich nur ein Freund für dich war, dann würdest du ihm seine Verliebtheit gönnen und abwarten können bis er sich freundschaftlich wieder meldet. Aber du willst doch mehr, das flachsen, das begehrt werden. Sehr egoistisch.

Genau.

Romeo und Julia, so hätte dir das gefallen. Und er der Depp, der sich verzehrt nach dir in seinen Träumen. Und selbstverständlich kein eigenes Leben führt.

Wie ein Freund verhältst du dich auf jeden Fall nicht, du bist eifersüchtig.
 
Ich finde die Bezeichnung bester Freund einfach sehr unpassend. Ich bin seit fast 20 Jahren mit einem Mann befreundet, der wirklich mein bester Freund ist. Da gab es niemals auch nur den Hauch von sexueller Spannung. Das ist nun mal die Basis einer echten Freundschaft.

Dieser Mann war deine Projektionsfläche und dein Ausflug aus deiner Ehe. Das fällt nun weg. Du solltest wirklich mal überdenken, wie du dein Leben weiterführen willst.

Genau.

Romeo und Julia, so hätte dir das gefallen. Und er der Depp, der sich verzehrt nach dir in seinen Träumen. Und selbstverständlich kein eigenes Leben führt.

Wie ein Freund verhältst du dich auf jeden Fall nicht, du bist eifersüchtig.

Auch wenn Gefühle im Spiel waren, sogar ein Kuß, was Zeichen einer sexuellen Spannung ist, sehe ich das differenzierter. Immerhin hat Przy eine Grenze gezogen. Und damit hat sie den Weg zurückgefunden zu einer Freundschaft, in der eben ein Romeo-Julia-Verhältnis nicht gelebt und auch nicht gewünscht wird. Aber die Julia in ihr war nicht tot. Sie meldet sich jetzt wieder.... und so ist es geboten, auch jetzt für Julia eine Grenze zu setzen.

Unsere Gefühle nehmen keine Rücksicht auf unsere Lebenssituation, für die wir uns entschieden haben und die wir auch als gut empfinden. So muß es kein Problem sein, wenn Gefühle für Dritte Personen auftauchen. Es wird nur dann zum Problem, wenn wir uns von diesen Gefühlen leiten lassen, anstatt sie abzulehnen. Und in der Vergangenheit hat das Przy gut hinbekommen. Also kann sie das jetzt auch hinbekommen.

Gefühle müssen kein Problem sein. Problematisch wird es erst, wenn Gefühle nicht zu der Situation passen, die wir wollen und wir dann den Gefühlen nicht adieu sagen.

LG, Nordrheiner
 
Gefühle müssen kein Problem sein. Problematisch wird es erst, wenn Gefühle nicht zu der Situation passen, die wir wollen und wir dann den Gefühlen nicht adieu sagen.

LG, Nordrheiner

Die Angst Gefühle zuzulassen, unterdrückte Gefühle sind eine psychohygienische Strategie.Menschen haben Angst Gefühle zuzulassen, bei einigen Menschen ist das Unterdrücken von Gefühlen eine persönlichkeitsbestimmende Eigenschaft.
Unangenehme Gefühle werden gern verdrängt.

Menschen, die negative Gefühle ständig unterdrücken, werden Represser genannt.
Indem Gefühle unterdrückt werden, verschwinden sie keineswegs!
Gefühle zu unterdrücken bedeutet, das Leben nicht in seiner vollen Intensität zu genießen.
Emotion sind die entscheidende Motivation zum Handeln, auch negative.
Ohne in die Denkvorgänge einfließende Emotionen werden kaum Handlungen gesetzt, die der jeweiligen Situation angemessen sind.
 
Ich glaube am ehesten verstanden hat mich Nordrheiner...
Es geht hier nicht um Liebe, sonst hätte ich das Thema auch unter diesem Punkt reingestellt.
Auch wenn da ein Knistern zwischen uns war, ich habe mich für ihn als Freund entschieden. Und zwar, weil ich ihn eben nicht verlieren wollte!!!!
Es ging mir nicht darum ihn um mich werben zu lassen oder ihn unglücklich hinter mir herlaufen zu lassen. Ich freue mich sehr wohl, dass er nicht mehr seiner alten Beziehung hinterhertrauert und glücklich ist. Und wenn ich Angst habe ihn verloren zu haben dann nicht, weil er ein potentieller Partner für mich wäre, sondern weil er mich, obwohl ich ihn nie direkt kontaktiert habe allein durch Wissen, dass er da ist, beruhigen konnte und mich gestärkt hat. Nur allein, weil ich wusste, dass er da ist. Und genau das will oder wollte ich nicht verlieren, weil es mir so gut getan hat.
Und was mach ich denn?
Er hat mich gefragt, ob ich traurig bin und ich habe ihm ehrlich "ja" gesagt. Bei dieser Traurigkeit geht es aber nicht darum, dass ich nun bedauere, dass er nicht hinter mir herläuft. Das war übrigens auch nie so. Wir haben beide abgeklärt, dass es nicht in Frage kommt. Bei dieser Traurigkeit geht es darum, dass ich mich nun wieder alleine fühlen muss, wenn ich mich mit meinem Mann streite, wieder dieses Scheißgefühl aus meiner Kindheit haben muss. Wenn ich mich mit meinem Partner streite, bin ich allein, weil ich mich ja mit meinem Partner streite.
Ich kann euch leider dieses Gefühl des "allein seins" nicht beschreiben, es ist so tief und so verzweifelt, dass es eben nicht normal ist es in dieser Form zu haben. Was einfach aus meiner Kindheit kommt. Ich bin mir dessen ja auch bewusst, aber ich kann es nicht abschalten.
Ich glaube ich hätte gerne jemand an meiner Seite wie einen Bruder. Immer da und verbunden. Ja, ich glaube das ist es.
 

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