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Mein Freund schiebt Eifersucht auf meinen Chef...

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Gast

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Hallo Leute,

Wie die Überschrift schon sagt, geht es um meinen Freund (29) und mich (22).
Er schiebt dauernd Eifersuchtszenen und macht mir indirekte aber direkte Vorwürfe bezüglich meinem neuen Chef.

Es geht darum: ich arbeite nun das zweite Jahr in einem Unternehmen, mit den Kollegen verstand ich mich von Anfang an super.
Mein vorheriger Chef war um die 40 und es klappte überhaupt nicht zwischen uns.
Ich hatte immer das Gefühl, dass er nicht froh war mich in seinem Team zu haben.
Es war schon ein "gutes" Verhältnis – rein Kollegial –zwischen uns, aber mehr auch nicht.
Mit den anderen Kollegen habe ich mich direkt angefreundet, wir haben auch öfter etwas zusammen unternommen und hatten/haben ein Kumpelmäßiges Verhältnis.
Die Kollegen, die schon länger da sind, waren auch mit unserem Chef privat Mega gut.
Alle, außer ich.
Ich habe bis heute keine Ahnung, was er gegen mich hatte. Seine Antworten und die Kommunikation zwischen uns war eher neutral, kurz und knapp. Nur ums Geschäftliche eben. Mit den anderen konnte er ne Stunde quatschen und lachen.

Naja, dies führte dazu, dass ich an Team-Veranstaltungen nur ungern teilgenommen habe. Ich fühlte mich einfach nicht wohl und das nur wegen meinem Chef.
Ich habe des Öfteren meinem Freund erzählt, dass es mich extrem belastet und dass das Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Chef doch entspannt sein sollte, sonst wäre es nichts...
Er hat mich unterstützt und mich motiviert.
Er sagte: „Ja, kommt sicher nur davon, dass ihr euch noch nicht lange kennt... Das legt sich noch...".

Schön wärs! – Mehr als ein Jahr ist vergangen und es blieb gleich.

Nun ist unser "alter" Chef vor 2 Monaten gegangen, da er jetzt der Leiter im anderen Betrieb ist und es kam ein neuer.
Da dachte ich nur: "endlich! Das ist meine Chance für ein Neuanfang mit meinem Chef!"

Und tatsächlich: wir verstanden uns sofort super!
Er begrüßte jeden, auch mich sehr freundlich, reichte jedem die Hand, stellte sich vor und war super sympathisch.
Er ist mit seinen 28 relativ jung, im Gegensatz zu unserem alten Chef. Er wurde auch aus einem anderen Betrieb zu uns versetzt.
Die anderen Kollegen hätten natürlich gern den alten wieder, da sie ja so "best Friends" mit ihm waren und sind nun so lala mit dem neuen.
Ich verstand und verstehe mich super mit ihm.
Er bot mir auch schon direkt am ersten Tag ein Kaffee an und fragte mich, ob ich mit ihm eine rauchen möchte.
Wir quatschten ein wenig, er fragte mich, wie es mir geht, wie ich mich in dem Unternehmen fühle, wo ich herkomme und und und...

Wir kamen relativ gut ins Gespräch, haben uns gut unterhalten, viel gelacht und so schloß ich ihn direkt am ersten Tag ins Herz – als Chef.
Seit dem Tag fragt er mich jeden Morgen, wie es mir geht, ob ich gut angekommen bin, ob daheim alles gut läuft...
Wenn ich geschäftlich eine Frage offen habe, kümmert er sich direkt um mich, macht ein kurzes Coaching mit mir und kümmert sich sehr gut um mich, aber auch um die anderen.

Als Chef ist er ein Geschenk Gottes für mich, im Vergleich zum damaligen.

Ich habe angefangen gerne zur Arbeit zu gehen, stehe auch gerne auf und komme gut gelaunt nach Hause.
Sogar den Kollegen ist aufgefallen, dass ich extrem gut gelaunt bin. Das war ich natürlich auch davor, aber eben nicht auf die Art und Weise...

Ich muss kurz erwähnen: ich bin nur von seiner Person begeistert! Als Chef liebe ich ihn! Im Vergleich zu davor ist das der Himmel für mich.

Gut ist auch, dass er auf Kompromisse eingeht, wenns mir mal vom Dienstplan her nicht passen sollte, dann klärt es es gerne ab und geht auf unsere Wünsche und Bitten ein.
Ebenso spricht er auch mal ein Lob aus, wenn wir besonders gut gearbeitet haben.
Vom alten Chef bekam man sowas nicht zu hören – zumindest nicht ich...

Weil alle die Woche so gut mitgearbeitet haben und ich mich besonders gut ins Zeug gelegt habe, hat er mir ein Kinogutschein+Tankgutschein gegeben.
Ich habe mich wirklich sehr gefreut für diese Anerkennung und habe es meinem Freund daheim erzählt.

Seine Aussage war nur: "Findest nicht, dass er als Chef ein bisschen zu viel Gutes für dich tut? Was läuft denn da..?"

Diese Aussage hat mich wirklich aus den Socken gehauen. Als würde ich ohne dass da "was läuft", keine Anerkennung verdienen.
Außerdem hätte er sich ein bisschen freuen können für mich, dass es bei mir nun so gut funktioniert mit meinem Chef und dass ich mich wohlfühle.
Er machte mir plötzlich Vorwürfe wie: "Ich seh doch, wie gut gelaunt du plötzlich immer nach Hause kommst. Irgendwas läuft da faul. Ein Chef ist nicht umsonst ein Chef und der führt sich ja auf wie dein Liebhaber, der dich mit irgendwelchen Gutscheinen beschenkt, dich zur Arbeit kommen lässt, wann DU es möchtest und wann es DIR passt (angedeutet auf die Dienstplanänderung, weil ich zum Arzt musste!)".

Wir haben aufgrund dessen heftig angefangen zu streiten und seit 17 Uhr ist er nicht mehr daheim. An sein Handy geht er auch nicht, er ist also fest davon überzeugt, dass da "was laufen könnte".

Ich versteh die Welt nicht mehr...
Nur, weil ich mich nun super wohl fühle, dass ich endlich mal einen Chef habe, für den ich ein kleines bisschen mehr als nur ne Arbeitnehmerin bin, flippt er gleich so aus?
Soll ich nun verheult nach Hause kommen, damit er bloß kein Verdacht schiebt?
Davor kamen auch schon dumme Kommentare, wenn ich mal etwas früher daheim war als sonst, wie: „Na, hattest wohl Schicht mit deinem neuen Chef oder warum schon so früh daheim?"

Ich habe nie darauf geachtet und habe es als Spaß genommen. Nun erklären sich seine Andeutungen von alleine.

Wir sind schon seit 3 Jahren zusammen und wohnen seit 1,5 Jahren zusammen. Mittlerweile sollte er schon wissen, wie ich drauf bin und wie ich ticke.
Ich mag nunmal ein gutes Verhältnis zu Menschen, mit denen ich es täglich zutun habe. Erst recht mit meinem Chef!

Nun weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Er wird sich sicher irgendwelche Filme schieben, wenn ich arbeiten bin.
Er ist ein Sturkopf und lässt mich nur schwer von seiner Meinung abbringen.
Ich habe ihm noch NIE einen Grund gegeben, eifersüchtig zu werden. Aber solche Aussagen sind unter aller Sau und ich hoffe, ihr versteht mich.
Da freut man sich einmal – da gönnt es dir der eigene Freund nicht.
Und das Schlimmste: was ist er für einer Meinung über mich, wenn er meint, ich kann ohne Geschleime und "Hingabe gegenüber meinem Chef" kein Erfolg erreichen im Beruf?

Was meint Ihr? Wie soll ich Handeln? Wie kann ich ihn überzeugen, dass es nicht so ist?

Danke schonmal im Voraus und LG
 
lass ihn erst mal in ruhe. wenn er sich wieder beruhigt hat, dann rede in aller ruhe mit ihm.

sag es ihm so, wie du es hier geschrieben hast.
 
Ein Mann in seinem Alter, sehr erfolgreich und charmant, der Dir in der Rolle als Chef gegenübersteht...
ja, Dein Freund ist eifersüchtig, und das kann man ihm schwer übel nehmen.
Ob berechtigt, hin oder her.

Dein Chef scheint eine Unternehmenskultur führen zu wollen, die sehr familiär ist und bei der jeder Beteiligte anerkannt und respektiert wird. Wenn seine Freundlichkeit jedem seiner "Schützlinge" gleich dosiert ist, dann ist er tatsächlich einfach nur so und möchte einfach ein sehr intimes Arbeitsverhältnis schaffen.
Dagegen spricht ja auch überhaupt nichts.

Ich denke, Dein Freund versteht genau diese Art von Umgangsetiquette falsch.
Man kann es ihm nicht übel nehmen, denn wenn ein Mann in der Regel sehr freundich zu einer Frau ist, hat er oft irgendwelche Absichten.

Herumstreiten bringt nichts.
Suche ein ernsthaftes Gespräch, vermittle Deinem Freund, dass Du sehr wohl weißt, was gerade mit ihm los ist und dass Du seine Ängste auch verstehen kannst und diese nicht leichtfertig hinnimmst. Und erklär ihm nochmal genau, weshalb Du gerade so euphorisch bist. Nicht weil Du verknallt bist, sondern weil Du endlich kein A*schloch mehr als Chef hast, ganz einfach.
Sag ihm, dass Du eine Person mit Anstand bist und er Dir vertrauen kann.
 
Erstmal hallo,

Ich kann deinen Freund sehr gut verstehen aber auch dich.
Wie würdest Du denn reagieren, wenn er von seiner neuen jungen Chefin mit Gutscheinen beschenkt wird, er gut gelaunt nach Hause kommt und dir mit leuchtenden Augen erzählt, wie toll sie doch ist.
Natürlich schiebt man Verdacht, ob man will oder nicht... Das ist aber auch was ganz normales.
Anderseits verstehe ich auch deine Lage. Wenn man davor mit einem Chef zu kämpfen hat, der einen überhaupt nicht anerkennen und wahrnehmen will, der einem die Lust an seiner Arbeit nimmt und dann ein totales Gegenteil von ihm kommt – da strahlt man, ja.
Ich denke es wird sich von alleine legen. Dein Freund sieht es dann nicht mehr so drastisch, sondern ist einfach der Meinung, dass du einen Chef abbekommen hast, der nicht nur nett zu dir ist, sondern auch zu anderen und für dich werden die Eigenschaften deines neuen Chefs standard. Du gewöhnst dich an ihn und wirst auch nicht mehr so voller Begeisterung über ihn vor deinem Freund herziehen.

LG
 
Ein neuer Mann tritt in dein Leben - in der Rolle deines Chefs - und plötzlich strahlst du jeden Tag und bist super gut gelaunt. Dann macht er dir noch Geschenke und sucht den Kontakt zu dir - dabei ist er nichtmal 30. Sorry, aber ich kann deinen Freund gut verstehen. Da würden bei mir auch alle Alarmglocken anspringen. Das hat auch gar nichts mit "nicht gönnen" zu tun. Dein Freund sieht die Beziehung gefährdet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er dir schon vertraut - aber deinem Chef eben nicht. Wie oft habe ich hier im Forum schon sowas ähnliches gelesen wie: "Nee da ist überhaupt nichts. Ich finde ihn nichtmal attraktiv". Und ein paar Monate später heißt es dann "Es hat sich einfach so entwickelt, ich konnte nichts dafür".
 
Stimme meinen Vorredner in dem Punkt zu, dass es irgendwo nachvollziehbar ist, wieso dein Freund sich Sorgen macht.

Authoritäre Stellungen wirken allgemein reizvoll, er ist im selben Alter, wie dein Freund, steht also potenziell in Konkurrenz zu ihm und die anderen Dinge, die hier bereits schon aufgezählt worden von meine Vorrednern.

Ein großer Prozentsatz der Konversationen zwischen Paaren oder allgemein Bekannten im Alltag dreht sich um die Arbeit, da man damit schließlich auch ein Großteil seiner Zeit zubringt. Meistens wird sich über die Belastungen, den Stress, ungeliebten Arbeitskollegen, den unfairen Chef, etc. ausgelassen oder halt witzige Anekdoten erzählt o.ä. . Wenn jemand jeden Tag nach Hause kommt und erzählt, wie glücklich er ist, wirkt das, glaube ich, irritierend, insbesondere wenn dieses Glück personifiziert wird. Ehrlich gesagt, ist das aber nicht dein Problem. Die Eifersucht deines Freundes ist das Problem deines Freundes, nicht deins. Er fühlt sich verunsichert. Dafür bist du ebenfalls nicht verantwortlich.

Wenn du allerdings weißt, dass dein Freund dieses Problem hat, dann solltest du, um des Hausfriedens Willen, nicht noch Wasser auf seine Mühlen gießen. Wenn über die Arbeit gesprochen wird, dann muss der tolle Chef nicht übermäßig viele Erwähnungen darin finden. Gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass er diese Erwähnungen mit passiv-aggressiven Kommentaren provoziert und dich in eine Art Rechtfertigungszwang bringt. Rede mit deinem Freund darüber.

In meiner letzten Beziehung hatte ich eine Art Kollegin, über die ich ebenfalls sehr viel geredet habe, ob nun im Guten oder Schlechten. Meine Freundin hat sich daran irgendwann gestört, weil sie gemerkt hat, dass sie eifersüchtig wird. Da ich nicht wollte, dass sie einen Grund zur Eifersucht hat, habe ich mich mit Geschichten über sie einfach zurückgehalten und sie hat sich im gleichen Zug ebenfalls zusammengerissen, was provozierende Kommentare o.ä. anging. Das hieß nicht, dass es tabuisiert war, über sie zu sprechen, aber in Gesprächen über den Alltag nahm sie einfach nicht mehr den prominentesten Platz ein.

Manchmal kommt es auch darauf an, wie über etwas gesprochen wird. Eine etwas diplomatischere Ausdrucksweise ist da oftmals hilfreich; "Schatz, wie war die Arbeit?" - "Ich liebe meinen neuen Chef! Heute hat er... .", weniger.

Vielleicht findet ihr auch so ein Arrangement.
 
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