Erst einmal Danke für euer Engagement.
Ich habe offensichtlich einige Details nicht erwähnt. Wir leben in Luxemburg und die Schulen und Systeme sind offensichtlich verschieden.
Bei uns gehen die Kinder im Alter von drei Jahren dreimal die Woche in eine Halbtagsschule. Diese ist ein besserer Spielhort an dem Kinder lernen sollen soziale Kontakte aufzubauen, besser zu sprechen und so weiter. Ab 4 gehen sie dann ganztags in die Vorschule. Ab 6 folgen dann die 1-6te Klasse. Ab 12 zweigt das ganze sich dann in verschiedene Richtungen.
So nun zurück zum Problem. Stand heute. Famielienministerium ist informiert und die Sozialberaterin hat mir diverse Anlaufpunkte gegeben. Der Schulinspektor ist informiert, hat mir eine schnelle Untersuchung zugesagt und will persöhnlich, inkognito, den Hof an zwei Tagen in dieser Woche kontrollieren. Sollte kein Lehrpersonal im Hof sichtbar sein wird ein Termin für die nächste Woche angesagt und das Personal abgemahnt. Er hat mir auch künftig Unterstützung zugesagt sollte das Lehrpersonal später seinen Unmut an dem kleinen auslassen.
Ein ärztliches Gutachten welches meinem Sohn Depressionen bescheinigt bedingt durch Stress durch Mobbing ist ausgestellt.
Erster Besuch bei einem speziellen Kinderpsychologen war heute. Keine Therapie. Die Todesabsicht schätzt sie als nicht akut ein sondern als ein Hilfeschrei. Samstag ist die nächste Sitzung. Ziel des Psychologen ist keine Therapie sondern ein sogenanntes Psychologisches Profil. Nach den Sitzungen wird sie persöhnlich in der Schule vorstellig um sich ein Bild vom Lehrpersonal zu machen. Danach erstellt sie einen kompletten Bericht mit Kopie an uns, den Schulinspektor und das Famielienministerium. Dieser Bericht dient auch den weiteren Schritten. Das Komitee zur Wahrung der Rechte der Kinder kann hier ebenfalls eingreifen.
Schlussendlich bleiben noch Versetzung und Zivilklage wegen Verletzung der Aufsichtspflicht.
Mein Sohn hat sich wieder etwas gefangen und möchte auch eigentlich wieder in die Schule. Ich habe sehr viel mit ihm geredet und ihm klar gemacht dass er nicht alleine ist. Das Problem ist dass er versucht mir, seinem Vater, nachzueifern. Ich habe eine sehr starke Persöhnlichkeit und meistere meine Probleme meist alleine. Er hat das auch versucht. Ich habe ihm klargemacht dass es keine Schande ist gegen 2-3 Elfjährige den kürzeren zu ziehen, und dass er solche Dinge sofort mitteilen solle damit wir sofort reagieren können.
Naja mal sehen wie es nun weitergeht. Ab Donnerstag werde ich ihn wohl wieder zur Schule lassen, falls er es dann immer noch will. Ich bin überzeugt dass sein Todeswunsch, nun da der Stein im Rollen ist, unnötig geworden ist. Er erträgt viel, wusste halt nur nicht wie er um Hilfe bitten soll ohne seinen Stolz zu verlieren. Ja, auch Kinder haben bereits Stolz.