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Mein Leben oder die Frage wann bin ich falsch abgebogen und wie finde komm ich zurück

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Gelöscht 34321

Gast
Tja, was gibt es zu erzählen....


Eigentlich könnte ich mit meinem Leben glücklich sein.


Gesundheit:
Außer kleinen Problemchen blendend.


Finanzielle Situation:
Perfekt. Bin an einem Punkt, an dem die Arbeit eigentlich nur zum Zeitvertreib und nicht zur Existenzsicherung dient.


Arbeit:
Sehr gut. Ein Job der mir Spaß macht. Keine Sorgen um den Arbeitsplatz und auch passende Perspektiven für die Laufbahn. Über das Gehalt kann man sich auch nicht beklagen.


Kindheit:
Herrlich. Kann mich über meine Eltern nicht beschweren.


Wenn es da nicht noch das aber in meinem Leben gäbe....


Liebe, Zuneigung, Geborgenheit oder das Gefühl von Sicherheit? Fehlanzeige.
Ich habe das Gefühl, als wäre ich irgendwann in meinem Leben mal falsch abgebogen und würde den richtigen Weg nicht mehr finden.


In der Vergangenheit hatte ich einen riesigen Bekanntenkreis, aber halt alles nur Bekannte und keine richtigen Freunde. Es gab eigentlich niemand mit dem / der ich über Probleme reden konnte oder der mit Halt gab.


Ich habe es in meinem Leben genau einmal geschafft – das war vor 12 Jahren –, dass ich mit einer guten Bekannten über meine Problem / Sorgen / Ängste geredet habe.... Und was war das Ergebnis? Mir ging es für ein paar Stunden besser, aber ich konnte meiner Bekannten nicht mehr unter die Augen treten, weil ich es nicht ertragen konnte, dass jemand weiß, wie es mir wirklich geht. Irgendwann hab ich dann einfach den Kontakt abgebrochen.


Welchen Eindruck andere von meinem Befinden bzw. meiner Stimmung haben, hängt eigentlich nur davon ab, wie stark ich im Moment meine Gefühle unter Kontrolle habe.


Ich habe mich schon oft gefragt, ob man ein Leben ohne Liebe, Zuneigung etc. führen kann. In der Vergangenheit war es auch kein großes Problem. Aber seit ein paar Jahren bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr Lebe, sondern einfach nur noch funktioniere.


Früher gelang es mir, mich mit meinem Leben arrangieren und mir mit materiellen Dingen eine Freude zu bereiten. Aber auch die Zeiten sind vorbei.
Früher ging ich noch auf Party´s, Feiern oder Feste. Aber heute? Die ganzen Bekannten von damals sitzen mittlerweile mit Frau und Kind zuhause oder sind mit der Frau unterwegs. Egal wo man hinkommt fühlt man sich wie das fünfte Rad am Wagen. Glückliche Pärchen? Ich könnte kotzen...
Da bleib ich lieber zuhause. Dadurch kam es dann auch, dass ich meinen Bekanntenkreis immer weiter eingeschränkt habe. Einladung zu einer Feier oder sonst etwas? Mal schauen, aber mir kommt mit Sicherheit „irgendetwas“ dazwichen. Zur Zeit könnte ich über Monate tot in meiner Wohnung liegen, ohne dass sich irgendjemand Sorgen machen würden. Meine Eltern und mein Arbeitgeber mal außen vor.


Bedingt dadurch sieht mein Tages- bzw. Wochenablauf auch recht gleichmäßig aus. Morgens aufstehen, ab zur Arbeit, den Job abliefern, allein zu Hause und irgendwann schlafen. Am Wochenende bleibt man einfach zu Hause oder fährt sinnlos auf zwei oder vier Rädern durch die Gegend. Oder geht Hobbys nach, die man alleine machen kann.
Die fast einzige Kommunikation außerhalb der Arbeit? „Hallo“ „Hallo“ „Wie immer einer große Schachtel?“ „Ja“ „6,50“ „Schönen Abend noch“ „Danke, gleichfalls“


Die Chancen jemanden kennen zu lernen, sind dadurch auch zugegebenermaßen etwas gering. Aber was würde es auch bringen? Zum einen bin ich mit der Zeit gefühlsmäßig abgestumpft. Wenn ich es nicht einmal schaffe, so eine banale Frage wie „Wie geht es dir?“ ehrlich zu beantworten, wie soll ich es da schaffen, mit jemandem über meine Gefühle für sie zu reden? Hinzu kommt noch, dass innerlich recht kalt geworden bin, zumindest im Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber. Schicksale interessieren mich recht wenig und lassen mich kalt.
Das nächste Problem ist dann noch, dass ,bedingt durch meine finanzielle Situation, immer die Frage in mir aufkommen würde, wieso ist sie mit mir zusammen? Geht es um mich oder einfach nur um ein finanziell sorgenfreies Leben?


Und was ist, wenn ich mal doch auf eine Beziehung einlasse und es mal richtig Ärger gibt? Ich bin es gewohnt, mit meinem Problemen alleine zurecht zu kommen. Es ist nicht einfach, aber noch geht es.
Ich vermeide es einfach, mich zur Ruhe kommen zu lassen. Ich bin eigentlich immer irgendetwas am machen, schaue nebenbei einen Film, höre ein Hörbuch oder lese etwas.
Ist das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich gehen dir Probleme richtig los... Mal 20 Minuten entspannen? Kein Chance! Sobald ich versuche mal etwas abzuschalten gehen die Gedanken und Sehnsüchte los.
So ein- bis zweimal im Monat bin ich an einem Punkt, in dem auch die Ablenkung nicht mehr wirkt. Meist am Wochenende wo einfach zu viel Freizeit vorhanden ist. Notfalls trinkt ich dann halt etwas. Alkohol ist zwar keine Lösung, aber man vergisst halt die Fragen. Solange das aber nur so selten passiert, sehe ich es nicht als Problem an.


Und genau hier ist der Knackpunkt... Ich sehne mich in diesen Momenten der Ruhe vor allem nach Geborgenheit, Nähe und Sicherheit. Aber im Moment ist es halt nur eine Sehnsucht danach.
Mich hat seit über 20 Jahren niemand mal in den Arm genommen, weil es mir einfach nur beschissen geht. Aneinandergekuschelt einschlafen und gemeinsam aufwachen? Nähe, Wärme oder Geborgenheit? Fehlanzeige...
Kenne ich einfach nicht...
Klar ist man auch mit der ein oder anderen im Bett gelandet. Aber war halt immer nach dem Motto: „War schön, ich geh dann mal nach Hause“.
Nur was ist wenn? Bis jetzt ist das alles nur eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach Gefühlen die ich bis jetzt nicht kannte. Was ist wenn ich sie kennengelernt habe? Mit einer Sehnsucht kann ich wesentlich einfacher fertig werden, als mit etwas, dass ich kenne gelernt habe und dann vermisse.


In den letzten paar Wochen hab ich mich mal gezwungen wegzugehen. Und ich muss sagen, da bleib ich lieber zu Hause. Klar lernt man Leute kenne, aber auf die meisten Leute die ich kennengelernt habe, kann ich auch verzichten.
Waren zwar auch ein paar nette weibliche Wesen dabei. Aber meist nur auf den ersten Blick.
Klar gibt es da die ein oder andere, mit der ich mir eine Beziehung oder den Versuch einer Beziehung vorstellen könnte.
Nur was mach ich? Ich werde kritisch und suche nach Fehlern oder Eigenschaften um sie mir schlecht zu reden. Bloß keine Gefühle aufkommen lassen und Probleme oder Gedanken vermeiden.


Selbst wenn ich mich drauf einlassen würde. Was würde es bringen? Eine Beziehung aufzubauen, bzw. mein Vertrauen zu erlagen würde Zeit und Arbeit bedeuten. Und dann kämen halt wieder die Zweifel bzw. die Frage auf, wieso? Geht es um mich oder um das was ich habe?


Irgendwie ist es ein Teufelskreis....


Bleibt halt nur die Frage, wann und wieso bin ich falsch abgebogen und wie finde ich wieder auf den richtigen weg zurück?


Aufgeben kommt für mich nicht in Fragen. Zumindest nicht solange, wie meine Eltern noch da sind. Das würde ich denen niemals antun. Ich hab nur Angst vor dem Tag, an dem sie nicht mehr da sind. Ich habe keine Ahnung, wie ich auf die Situation reagieren werde und wie sich meine Einstellung zum Leben dann verändern wird.
 
Bleibt halt nur die Frage, wann und wieso bin ich falsch abgebogen und wie finde ich wieder auf den richtigen weg zurück?

Auf die Frage habe ich auch keine Antwort.

Aber eine Gegenfrage: Hast Du schon mal dran gedacht, einfach nochmal "abzubiegen"? Mal raus und dorthin gehen, wo Dich niemand kennt? Ich meine jetzt nicht, mal für 'nen Abend in die Kneipe nebenan. Richtig (!) raus für ein Weilchen. Zum Beispiel... in eine Situation hinein, in der Du für andere was tust. Da kannst Du sicher sein, dass sie Dich nicht als erstes fragen, wie's Dir geht. Beziehung baut sich trotzdem auf. Jedenfalls besteht die Chance...

Wie fühlt sich so ein "schräger Gedanke" an? 🙂
 
Ich habe Dein Problem analysiert und verstanden. Der letzte Satz in Deinem Post ist dann wohl auch der Entscheidende: Du lebst für Deine Eltern oder versuchst deren Ideal zu entsprechen!
Die Lösung ist durch Interaktion mit anderen Menschen gekennzeichnet. Um dort hin zu kommen empfehle ich Dir zunächst mit einem Hund zu beginnen. Mache im ersten Schritt einen Termin mit dem örtlichen Tierheim und gehe zunächst mit den Hunden spazieren. Wenn Du einen passenden Hund gefunden hast, wirst Du auch sehr viel öfter draußen unterwegs sein und so mit anderen Hundehaltern in Kontakt kommen. Dies wäre dann ein erster Schritt – alles Weitere könnte sich dann daraus ergeben.
 

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