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Gast
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Hallo, mir geht es gerade ziemlich schlecht und ich bin hin und hergerissen. Die Vorgeschichte: Zu Beginn unserer Beziehung vor 22 Jahren gab es ein Mädel, dem mein Mann verfallen war. Dieses Mädel hat mit ihm gespielt und er hat es nicht gemerkt. Er meinte, sie seien nur Freunde-aber sie hat ihn geholt und weggestoßen und hat mir immer wieder gesagt: "Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen-und schon kommt er zu mir ". Er hat damals auswärts gearbeitet und ist bevor er heim kam immer erst zu ihr gefahren, war mit ihr im Urlaub-obwohl auch sie in einer Beziehung war. Ich war ziemlich verletzt - vielleicht auch naiv. Irgendwann sagte ich ihm damals, dass ich das nicht mehr aushalte, da es einfach zu weh tut. Ich gab ihn frei und wollte Schluß machen. Aber das wollte er nicht. Er schwor mir die große Liebe. Daraufhin meinte er, er würde den Kontakt abbrechen, da er mich liebt. Dies tat er dann auch-dachte ich jedenfalls.
Wir haben uns dann eine tolle Zukunft aufgebaut, wir haben zwei Kinder bekommen, sein Haus gebaut und ich dachte, es wäre alles in Ordnung. Sicher gab es hin und wieder Streit-aber wo gibt es das nicht. Im Großen und Ganzen waren wir glücklich. Vor etwa 3 Jahren habe ich mich dann selbstständig gemacht und viel Energie in unseren Traum von Selbstständigkeit gesteckt, da mein Mann meinte, dass ich die Firma aufbauen solle und er dann endlich nicht mehr diesen Druck in seinem Job aushalten müßte. Es war keine leichte Zeit - weder für ihn noch für mich - es hat viel Kraft gekostet - aber ich war mir sicher, dass wir diese Zeit mit Liebe überstehen würden. Sicher merkte ich, dass es ihn anstrengte-vielleicht mehr, als er vorher gedacht hatte, denn plötzlich war ich nicht die, die alles organisiert und zusammenhält. Der Haushalt und die Aufgaben mit den Kindern mussten nun geteilt werden - zu Spitzenzeiten musste er viele Dinge allein stemmen. Aber wir haben uns immer gegenseitig aufgebaut und uns gesagt, dass wir die harte Zeit bald überstanden haben und dann wieder viel mehr Zeit für uns haben würden. Sicher merkte ich, dass er sich von mir entfernte-ich sprach ihn an, aber er meinte alles sei gut. Es tat weh immer mehr zusehen zu müssen, wie liebevolle Gesten meinerseits nicht mehr wahrgenommen wurden, wie Zärtlichkeiten weniger wurden, er immer öfter irgendwas zu tun hatte, nur um nicht da sein zu müssen. Aber ich liebte ihn und ging davon aus, dass es seine Art sei, den Streß abzubauen. Er ließ sich plötzlich gehen-nahm sehr viel zu und wurde oft unsachlich. Ich fragte ihn jedesmal, was los sei - wie er sich fühlt. Aber jedesmal erhielt ich keine richtige Antwort. Er meinte, er hätte Streß, alles sei in Ordnung. Und dann plötzlich fing er an abzunehmen, seinen Stil zu ändern, Sport zu treiben - das wollte er wohl schon immer. Er war viel unterwegs-bei Kumpels und Bekannten-da war er auch wirklich-das weiß ich. Wenn er zu Hause war, war trotzdem nicht da. Er war oft abwesend und hörte nicht zu, wenn wir etwas besprachen. Für unsere Kinder war er kaum noch greifbar-darum hatte ich das Gefühl auffüllen zu müssen. Ich war immer für sie da - führte meine Firma - ich habe keine Angestellten oder so - und somit liegt die ganze Arbeit bei mir. Ich erledigte den Haushalt, war Seelsorger für unsere Mädels, Fahrdienst, Haushälterin - und die Frau die alles falsch machte. So fühlte ich mich.
Letztes Jahr im Sommer fuhren unsere Mädels ins Ferienlager-seit Jahren die erste ganze Woche ohne Kinder - wie habe ich mich gefreut. Endlich Zeit für Zweisamkeit. Aber mein Mann ging mir aus dem Weg-egal was ich anstellte - wie sehr ich mich um ihn bemühte - er ging mir aus dem Weg. Ich hielt es kaum noch aus. Zugegeben - ich reagierte in meiner Verzweiflung auch oft mit Vorwürfen - denn Einsamkeit in einer Beziehung ist das Schlimmste was man sich vorstellen kann. Eines Abends meinte mein Mann er bräuchte mal Zeit für sich und würde eine Lagerfeuer machen wollen. Gut dachte ich - er möchte abschalten. Ich zog mich also taktvoll zurück. Irgendwann in der Nacht hielt ich es nicht mehr aus - ich ging raus und hörte seine zärtliche Stimme, Worte die ich nicht verstehen konnte. So ging ich näher ran und hörte Sätze wie " ich hab das alles nur für Dich getan...." "Ich fühle mich so leer ...." ..... alles habe ich nicht verstanden, da sich plötzlich alles um mich herum gedreht hat. Was sollte ich tun - ich ging hin und fragte ihn mit wem er denn telefoniert hatte. Er meinte mit seinem Kumpel. Daraufhin bat ich ihn mich nicht anzulügen - und dann kam der Hammer - seine damalige Liebe.....mit er habe er schon länger wieder Kontakt ... er erzählte mir dann, dass er mich nicht mehr liebt, dass er so gern mit ihr telefoniert, dass sie ihn so gut versteht und dass er damals nicht aus Liebe zu mir, sondern unter Druck den Kontakt abgebrochen hatte. Er erzählte mir über sie und verstand nicht, dass ich sie nicht mag. Sie sprach abfällig über ihre Kinder - das was er sonst so verachtete faszinierte ihn plötzlich. Sie hatte keine Freunde- er fragte nicht warum wohl-er verstand es nicht. Sie erzählte ihm, dass sie ihren Mann schon ein paar mal betrogen hatte-aber das fand er normal.....
Zwischendurch sei erwähnt, dass mein Mann dieses Jahr 40 Jahre wird, ein immer sehr zuverlässiger und ehrlicher Mensch war, auf den sich jeder immer verlassen konnte - eben der typische Mann, der anfällig für Midlife-Crises-Symptome ist.
Ich brach zusammen, meine Welt, meine Träume, meine Ängste, meine Befürchtungen .... alles mit einmal zu verarbeiten war zuviel. Ich weinte und flehte, dass er mir erklären sollte, wie das kommen konnte.
Wir redeten dann viel - keine Vorwürfe - Gespräche über Überlastung und Einsamkeit, über Hoffnungen und Wünsche. Wir redeten viel und mein Mann schwor mir, dass nach diesen vielen Gesprächen und den schönen Stunden, die wir uns machten, seine Liebe wieder da sei - sie wäre nur verschüttet gewesen unter seiner Verzweiflung und Trauer, die er wohl empfunden hatte. Er hatte sich oft unverstanden gefühlt und gemacht und "funktioniert". Wir hatten super schöne etwa 3 Monate - ich fühlte ihn wieder, wir hatten tollen Sex, wir unterstützten uns und kamen zu Ruhe. Und ich bat meinen Mann mich nie wieder anzulügen. Das schwor er mir. Einzig der bittere Beigeschmack, dass er meinte, er hätte zu seinem Ex-Schwarm gern Kontakt, da sie ja auch so einsam sei-verheiratet, zwei Kinder und einen Mann der eine große Firma führt und daher so wenig Zeit für sie hat....die Arme. Es war ihm egal, dass ich ihm sagte, dass es mich zutiefst verletzt. Dass ich erst wieder Vertrauen aufbauen müsse....Habe ich die Zeichen nicht bemerkt-wollte ich sie nicht bemerken? Ich war verletzt, da mich meine Vergangenheit wohl nie loslassen würde. Ich redete mir ein, dass ich das völlig übertrieben sehe - ich litt leise und manchmal laut. Im Inneren spürte ich, dass mein Mann wohl doch nicht zurück gekommen sein konnte. Ich weiß nicht ob ihr das Gefühl kennt, wenn man mit jemanden derart verbunden ist ... und spürt, dass er nicht die gleiche Verbundenheit empfindet. Am Anfang sprach er von Angst, dass er alles wieder so an sich ranlassen würde und ihn das wohl so sehr verletzen würde-aber er schwor mir Liebe. Es wurde Monat für Monat schlimmer - ich spürte seine Verzweiflung, ich hatte das Gefühl er würde mich dafür hassen - ich gab ihm meine Liebe - er nahm sie nicht wahr. Dann fing er an seinen Frust an unseren Kindern auszulassen. Er war immer seltener zu Hause, hörte nicht zu, schrie die Kinder an, schrie mich an...war nur noch genervt und ich versuchte ihn zu retten. Ich zog mich zurück, damit ich nicht nerve, ich stürzte mich auf meine Kinder und in meine Arbeit. In meiner Beurteilung würde stehen: " Sie war bemüht den Anforderungen gerecht zu werden..." Manchmal fehlte mir die Kraft, dann stand ich wieder auf. Ich versuchte es mit Verständnis, aber das war nicht erwünscht-ich versuchte es mit viel Liebe-aber das wurde nicht gesehen. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr, denn immer wenn ich ihn fragte, sagte er er liebt mich noch, sei nur gerade im Streß.....aber ich habe es gespürt...ich wollte es nicht wahr haben. Es gab auch tolle Tage in dieser Zeit-keine Frage-aber ständig hatten wir Angst, einen Fehler zu machen und unseren Papa damit aufzuregen...
Ja und letzten Samstag - nachdem ich ihm erklärt hatte, dass er mich damit demütigt, dass mittlerweile über mich gesprochen würde, da mein Mann in unserem Supermarkt und eigentlich überall wo ihm Frauen begegnen mit geschwollener Hahnenbrust flirtet. Ich sagte ihm, dass ich das nicht mehr aushalte und am härtesten traf mich die Aussage, dass meine Kinder schon gar nicht mehr nach Hause kommen wollten, da es so schrecklich ist.
Ich möchte zwischendurch erwähnen, dass ich nicht die ganze Schuld auf meinen Mann schieben möchte - ich habe auch ab und zu die Nerven verloren - nie den Kindern gegenüber - aber meinem Mann gegenüber.
Ja also am letzten Samstag dann sagte er mir, dass es ihm so schlecht geht, da seine Liebe nur vorgespielt war. Es würde ihm so schwergefallen sein, einer Frau mit der er so lange zusammen war, zu sagen, dass er sie nicht mehr liebt und es tut ihm leid. Ich sei ja so nett und lieb, aber er fühlt sich leer, erdrückt und überfordert. Und dann sagte er, dass er nur mit mir geschlafen hätte, damit seine Lüge nicht auffliegt. Das war vielleicht ein Schlag ins Gesicht - 1 Jahr Lug und Betrug. Ich dachte ich dreh durch. Ich bin sofort zu meiner Freundin und habe dort meinen ersten Schmerz abgeladen. Nach 3 Stunden bin ich wieder heim und dachte für mich "SEI STARK. DIESES SCHWEIN HAT DAS NICHT VERDIENT - DAS BEKOMMST DU HIN - DIESE ERNIEDRIGUNG MUSST DU DIR NICHT GEFALLEN LASSEN" Das Problem ist aber, dass er durch seine Art alles nur viel schwerer macht. Er ist plötzlich wieder da - er hört seinen Kindern zu, man hat das Gefühl er kommt gern wieder nach Hause, er ruft sehr oft von Arbeit aus an, er sagt mir, dass er nichts mehr fühlt. Nur Leere - aber Erleichterung- der Druck sei weg. Er will uns unterstützen - die noch zu erledigenden Dinge fertigstellen, uns den Weg ebenen, unsere Angelegenheiten ordnungsgemäß regeln, so dass die Kinder und ich sorgenfrei leben können. Er will gern noch bei uns wohnen und Zeit mit uns verbringen und er weiß nicht was die Zukunft bringt - aber er liebt mich eben nicht mehr. Aber ich bilde mir ein, in seinen Augen sehe ich Liebe, er schaut mich nur aus Versehen direkt an - ansonsten versucht er auszuweichen, er hat oft aus Versehen Zärtlichkeit in seiner Stimme, er umarmt mich, wenn er geht. Er hat gesagt, er will nicht mit mir schlafen, da er nicht mehr lügen will-aber er will irgendwie nicht richtig gehen. Er sagt, wenn ich denke, dass er gehen soll, soll ich es sagen, dann würde er es tun - aber er will immer für uns da sein. Ich verstehe das alles nicht! Was soll ich machen. Ich habe in einem Ratgeber gelesen, man soll auf Abstand gehen, damit der Partner eine Möglichkeit hat, sich evtl. über seine Gefühle im klaren zu werden. Dort schreibt man, dass der Partner vielleicht aus der erdrückenden Nähe fliehen will - aber genau das macht mein Mann mir zum Vorwurf - er meint, dass er meine Nähe oft vermisst hat-widerum aber das Gefühl hatte, dass ich ihm zu nah war.... VERSTEHT DAS JEMAND?
Ich weiß nicht weiter - ich weiß nur, dass ich ihn trotzdem immer noch WAHNSINNIG liebe. Ich will ihn zurück-aber nur, wenn er mich WIRKLICH noch liebt - nicht aus Mitleid, Pflichtgefühl oder so - ich meine aus LIEBE! Aber wie soll er das erkennen, wo ich doch derzeit das Gefühl habe, er will es gar nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Ich habe ihn gebeten, bestimmte "Knöpfe" nicht zu drücken, damit ich nicht weinen muss - vor ihm. Aber hin und wieder drückt er wieder diese Knöpfe....ich weiß nicht warum-vielleicht kann er es nicht leiden, dass ich mich damit abgefunden habe, dass der Kampf vielleicht schon verloren ist. Ich habe mir vorgenommen um ihn und vor allem unsere Liebe zu kämpfen - aber mache mir auch nichts vor. Denke ich....Aber was ist richtig-was ist falsch. Ich möchte auch nicht auf mir rumtrampeln lassen. Ich habe das letzte Jahr so sehr gelitten - ich leide immer noch - aber ich habe auch Verantwortung. Soll ich ihn bitten, erst einmal auszuziehen. Er möchte das nicht und ich habe Angst, dass es falsch ist. Aber vielleicht findet er sich dann wieder? Oder er ist dann sauer.... Ich habe ihn heute früh gebeten, sich bitte ein anderes Schlafzimmer einzurichten, da ich es kaum ertrage neben ihm zu schlafen ... Kann mir jemand sagen, was richtig und was falsch ist? Wie verhalte ich mich richtig-ohne egoistisch zu sein, ohne Mitleid zu erregen - sondern im besten Fall seine Gefühle für mich wieder aufleben zu lassen, sofern noch welche da sind...wie lange soll ich ihn bleiben lassen....
Wir haben uns dann eine tolle Zukunft aufgebaut, wir haben zwei Kinder bekommen, sein Haus gebaut und ich dachte, es wäre alles in Ordnung. Sicher gab es hin und wieder Streit-aber wo gibt es das nicht. Im Großen und Ganzen waren wir glücklich. Vor etwa 3 Jahren habe ich mich dann selbstständig gemacht und viel Energie in unseren Traum von Selbstständigkeit gesteckt, da mein Mann meinte, dass ich die Firma aufbauen solle und er dann endlich nicht mehr diesen Druck in seinem Job aushalten müßte. Es war keine leichte Zeit - weder für ihn noch für mich - es hat viel Kraft gekostet - aber ich war mir sicher, dass wir diese Zeit mit Liebe überstehen würden. Sicher merkte ich, dass es ihn anstrengte-vielleicht mehr, als er vorher gedacht hatte, denn plötzlich war ich nicht die, die alles organisiert und zusammenhält. Der Haushalt und die Aufgaben mit den Kindern mussten nun geteilt werden - zu Spitzenzeiten musste er viele Dinge allein stemmen. Aber wir haben uns immer gegenseitig aufgebaut und uns gesagt, dass wir die harte Zeit bald überstanden haben und dann wieder viel mehr Zeit für uns haben würden. Sicher merkte ich, dass er sich von mir entfernte-ich sprach ihn an, aber er meinte alles sei gut. Es tat weh immer mehr zusehen zu müssen, wie liebevolle Gesten meinerseits nicht mehr wahrgenommen wurden, wie Zärtlichkeiten weniger wurden, er immer öfter irgendwas zu tun hatte, nur um nicht da sein zu müssen. Aber ich liebte ihn und ging davon aus, dass es seine Art sei, den Streß abzubauen. Er ließ sich plötzlich gehen-nahm sehr viel zu und wurde oft unsachlich. Ich fragte ihn jedesmal, was los sei - wie er sich fühlt. Aber jedesmal erhielt ich keine richtige Antwort. Er meinte, er hätte Streß, alles sei in Ordnung. Und dann plötzlich fing er an abzunehmen, seinen Stil zu ändern, Sport zu treiben - das wollte er wohl schon immer. Er war viel unterwegs-bei Kumpels und Bekannten-da war er auch wirklich-das weiß ich. Wenn er zu Hause war, war trotzdem nicht da. Er war oft abwesend und hörte nicht zu, wenn wir etwas besprachen. Für unsere Kinder war er kaum noch greifbar-darum hatte ich das Gefühl auffüllen zu müssen. Ich war immer für sie da - führte meine Firma - ich habe keine Angestellten oder so - und somit liegt die ganze Arbeit bei mir. Ich erledigte den Haushalt, war Seelsorger für unsere Mädels, Fahrdienst, Haushälterin - und die Frau die alles falsch machte. So fühlte ich mich.
Letztes Jahr im Sommer fuhren unsere Mädels ins Ferienlager-seit Jahren die erste ganze Woche ohne Kinder - wie habe ich mich gefreut. Endlich Zeit für Zweisamkeit. Aber mein Mann ging mir aus dem Weg-egal was ich anstellte - wie sehr ich mich um ihn bemühte - er ging mir aus dem Weg. Ich hielt es kaum noch aus. Zugegeben - ich reagierte in meiner Verzweiflung auch oft mit Vorwürfen - denn Einsamkeit in einer Beziehung ist das Schlimmste was man sich vorstellen kann. Eines Abends meinte mein Mann er bräuchte mal Zeit für sich und würde eine Lagerfeuer machen wollen. Gut dachte ich - er möchte abschalten. Ich zog mich also taktvoll zurück. Irgendwann in der Nacht hielt ich es nicht mehr aus - ich ging raus und hörte seine zärtliche Stimme, Worte die ich nicht verstehen konnte. So ging ich näher ran und hörte Sätze wie " ich hab das alles nur für Dich getan...." "Ich fühle mich so leer ...." ..... alles habe ich nicht verstanden, da sich plötzlich alles um mich herum gedreht hat. Was sollte ich tun - ich ging hin und fragte ihn mit wem er denn telefoniert hatte. Er meinte mit seinem Kumpel. Daraufhin bat ich ihn mich nicht anzulügen - und dann kam der Hammer - seine damalige Liebe.....mit er habe er schon länger wieder Kontakt ... er erzählte mir dann, dass er mich nicht mehr liebt, dass er so gern mit ihr telefoniert, dass sie ihn so gut versteht und dass er damals nicht aus Liebe zu mir, sondern unter Druck den Kontakt abgebrochen hatte. Er erzählte mir über sie und verstand nicht, dass ich sie nicht mag. Sie sprach abfällig über ihre Kinder - das was er sonst so verachtete faszinierte ihn plötzlich. Sie hatte keine Freunde- er fragte nicht warum wohl-er verstand es nicht. Sie erzählte ihm, dass sie ihren Mann schon ein paar mal betrogen hatte-aber das fand er normal.....
Zwischendurch sei erwähnt, dass mein Mann dieses Jahr 40 Jahre wird, ein immer sehr zuverlässiger und ehrlicher Mensch war, auf den sich jeder immer verlassen konnte - eben der typische Mann, der anfällig für Midlife-Crises-Symptome ist.
Ich brach zusammen, meine Welt, meine Träume, meine Ängste, meine Befürchtungen .... alles mit einmal zu verarbeiten war zuviel. Ich weinte und flehte, dass er mir erklären sollte, wie das kommen konnte.
Wir redeten dann viel - keine Vorwürfe - Gespräche über Überlastung und Einsamkeit, über Hoffnungen und Wünsche. Wir redeten viel und mein Mann schwor mir, dass nach diesen vielen Gesprächen und den schönen Stunden, die wir uns machten, seine Liebe wieder da sei - sie wäre nur verschüttet gewesen unter seiner Verzweiflung und Trauer, die er wohl empfunden hatte. Er hatte sich oft unverstanden gefühlt und gemacht und "funktioniert". Wir hatten super schöne etwa 3 Monate - ich fühlte ihn wieder, wir hatten tollen Sex, wir unterstützten uns und kamen zu Ruhe. Und ich bat meinen Mann mich nie wieder anzulügen. Das schwor er mir. Einzig der bittere Beigeschmack, dass er meinte, er hätte zu seinem Ex-Schwarm gern Kontakt, da sie ja auch so einsam sei-verheiratet, zwei Kinder und einen Mann der eine große Firma führt und daher so wenig Zeit für sie hat....die Arme. Es war ihm egal, dass ich ihm sagte, dass es mich zutiefst verletzt. Dass ich erst wieder Vertrauen aufbauen müsse....Habe ich die Zeichen nicht bemerkt-wollte ich sie nicht bemerken? Ich war verletzt, da mich meine Vergangenheit wohl nie loslassen würde. Ich redete mir ein, dass ich das völlig übertrieben sehe - ich litt leise und manchmal laut. Im Inneren spürte ich, dass mein Mann wohl doch nicht zurück gekommen sein konnte. Ich weiß nicht ob ihr das Gefühl kennt, wenn man mit jemanden derart verbunden ist ... und spürt, dass er nicht die gleiche Verbundenheit empfindet. Am Anfang sprach er von Angst, dass er alles wieder so an sich ranlassen würde und ihn das wohl so sehr verletzen würde-aber er schwor mir Liebe. Es wurde Monat für Monat schlimmer - ich spürte seine Verzweiflung, ich hatte das Gefühl er würde mich dafür hassen - ich gab ihm meine Liebe - er nahm sie nicht wahr. Dann fing er an seinen Frust an unseren Kindern auszulassen. Er war immer seltener zu Hause, hörte nicht zu, schrie die Kinder an, schrie mich an...war nur noch genervt und ich versuchte ihn zu retten. Ich zog mich zurück, damit ich nicht nerve, ich stürzte mich auf meine Kinder und in meine Arbeit. In meiner Beurteilung würde stehen: " Sie war bemüht den Anforderungen gerecht zu werden..." Manchmal fehlte mir die Kraft, dann stand ich wieder auf. Ich versuchte es mit Verständnis, aber das war nicht erwünscht-ich versuchte es mit viel Liebe-aber das wurde nicht gesehen. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr, denn immer wenn ich ihn fragte, sagte er er liebt mich noch, sei nur gerade im Streß.....aber ich habe es gespürt...ich wollte es nicht wahr haben. Es gab auch tolle Tage in dieser Zeit-keine Frage-aber ständig hatten wir Angst, einen Fehler zu machen und unseren Papa damit aufzuregen...
Ja und letzten Samstag - nachdem ich ihm erklärt hatte, dass er mich damit demütigt, dass mittlerweile über mich gesprochen würde, da mein Mann in unserem Supermarkt und eigentlich überall wo ihm Frauen begegnen mit geschwollener Hahnenbrust flirtet. Ich sagte ihm, dass ich das nicht mehr aushalte und am härtesten traf mich die Aussage, dass meine Kinder schon gar nicht mehr nach Hause kommen wollten, da es so schrecklich ist.
Ich möchte zwischendurch erwähnen, dass ich nicht die ganze Schuld auf meinen Mann schieben möchte - ich habe auch ab und zu die Nerven verloren - nie den Kindern gegenüber - aber meinem Mann gegenüber.
Ja also am letzten Samstag dann sagte er mir, dass es ihm so schlecht geht, da seine Liebe nur vorgespielt war. Es würde ihm so schwergefallen sein, einer Frau mit der er so lange zusammen war, zu sagen, dass er sie nicht mehr liebt und es tut ihm leid. Ich sei ja so nett und lieb, aber er fühlt sich leer, erdrückt und überfordert. Und dann sagte er, dass er nur mit mir geschlafen hätte, damit seine Lüge nicht auffliegt. Das war vielleicht ein Schlag ins Gesicht - 1 Jahr Lug und Betrug. Ich dachte ich dreh durch. Ich bin sofort zu meiner Freundin und habe dort meinen ersten Schmerz abgeladen. Nach 3 Stunden bin ich wieder heim und dachte für mich "SEI STARK. DIESES SCHWEIN HAT DAS NICHT VERDIENT - DAS BEKOMMST DU HIN - DIESE ERNIEDRIGUNG MUSST DU DIR NICHT GEFALLEN LASSEN" Das Problem ist aber, dass er durch seine Art alles nur viel schwerer macht. Er ist plötzlich wieder da - er hört seinen Kindern zu, man hat das Gefühl er kommt gern wieder nach Hause, er ruft sehr oft von Arbeit aus an, er sagt mir, dass er nichts mehr fühlt. Nur Leere - aber Erleichterung- der Druck sei weg. Er will uns unterstützen - die noch zu erledigenden Dinge fertigstellen, uns den Weg ebenen, unsere Angelegenheiten ordnungsgemäß regeln, so dass die Kinder und ich sorgenfrei leben können. Er will gern noch bei uns wohnen und Zeit mit uns verbringen und er weiß nicht was die Zukunft bringt - aber er liebt mich eben nicht mehr. Aber ich bilde mir ein, in seinen Augen sehe ich Liebe, er schaut mich nur aus Versehen direkt an - ansonsten versucht er auszuweichen, er hat oft aus Versehen Zärtlichkeit in seiner Stimme, er umarmt mich, wenn er geht. Er hat gesagt, er will nicht mit mir schlafen, da er nicht mehr lügen will-aber er will irgendwie nicht richtig gehen. Er sagt, wenn ich denke, dass er gehen soll, soll ich es sagen, dann würde er es tun - aber er will immer für uns da sein. Ich verstehe das alles nicht! Was soll ich machen. Ich habe in einem Ratgeber gelesen, man soll auf Abstand gehen, damit der Partner eine Möglichkeit hat, sich evtl. über seine Gefühle im klaren zu werden. Dort schreibt man, dass der Partner vielleicht aus der erdrückenden Nähe fliehen will - aber genau das macht mein Mann mir zum Vorwurf - er meint, dass er meine Nähe oft vermisst hat-widerum aber das Gefühl hatte, dass ich ihm zu nah war.... VERSTEHT DAS JEMAND?
Ich weiß nicht weiter - ich weiß nur, dass ich ihn trotzdem immer noch WAHNSINNIG liebe. Ich will ihn zurück-aber nur, wenn er mich WIRKLICH noch liebt - nicht aus Mitleid, Pflichtgefühl oder so - ich meine aus LIEBE! Aber wie soll er das erkennen, wo ich doch derzeit das Gefühl habe, er will es gar nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Ich habe ihn gebeten, bestimmte "Knöpfe" nicht zu drücken, damit ich nicht weinen muss - vor ihm. Aber hin und wieder drückt er wieder diese Knöpfe....ich weiß nicht warum-vielleicht kann er es nicht leiden, dass ich mich damit abgefunden habe, dass der Kampf vielleicht schon verloren ist. Ich habe mir vorgenommen um ihn und vor allem unsere Liebe zu kämpfen - aber mache mir auch nichts vor. Denke ich....Aber was ist richtig-was ist falsch. Ich möchte auch nicht auf mir rumtrampeln lassen. Ich habe das letzte Jahr so sehr gelitten - ich leide immer noch - aber ich habe auch Verantwortung. Soll ich ihn bitten, erst einmal auszuziehen. Er möchte das nicht und ich habe Angst, dass es falsch ist. Aber vielleicht findet er sich dann wieder? Oder er ist dann sauer.... Ich habe ihn heute früh gebeten, sich bitte ein anderes Schlafzimmer einzurichten, da ich es kaum ertrage neben ihm zu schlafen ... Kann mir jemand sagen, was richtig und was falsch ist? Wie verhalte ich mich richtig-ohne egoistisch zu sein, ohne Mitleid zu erregen - sondern im besten Fall seine Gefühle für mich wieder aufleben zu lassen, sofern noch welche da sind...wie lange soll ich ihn bleiben lassen....