EinsamerEngel
Mitglied
Hallo ihr Lieben.
Ich muss mir hier ein wenig von der Seele schreiben auch wenn ich alles noch nicht ganz begreifen kann. Seit ich 16 bin lebe ich mit meinen Großeltern zusammen. 5 Jahre. Meine Oma & mein Opa haben beide sehr viele gesundheitliche Probleme gehabt, schon immer. Im Juni diesen Jahres erfuhren wir als mein Opa im Krankenhaus untersucht werden sollte, weil er so viel abgenommen hat, dass er Lungenkrebs hat. Für meine Oma und mich ein riesiger Schock. Ca 1.5 Jahre vorher begann es bei ihm mit Demenz. Diabetes hat er seit 20 Jahren schon gehabt. Und dann auch noch Krebs? Ich habe immer gedacht so schlimme Krankheiten betreffen immer andere, aber nie die eigene Familie. Der Tumor war inoperabel & in seinem körperlichen Zustand ohnehin nicht mehr möglich. Mit 72 Jahren bei einer Größe von 1.75m wog er nur noch 50kg. Sein Körper war schon sehr geschwächt. Ein paar Wochen vergingen bis die Ärzte entschieden haben ihn in eine spezielle Lungenklinik zu schicken. Dort war er etwa 4 Wochen. Sie hatten versucht den Tumor mit Bestrahlung einzudämmen, aber er hat es nicht vertragen. Wurde unglaublich aggressiv und war kaum zu beruhigen. Darauf hin haben die Ärzte auch die Bestrahlung eingestellt und wir mussten uns mit dem Gedanken abfinden, dass unser Opa an dem Krebs sterben würde. Durch die Demenz und den Zucker wurde alles natürlich nicht einfacher. Als er nur 9 Tage wieder bei uns zuhaus war und relativ stabil war, ist meine Oma zusammengebrochen & musste ins Krankenhaus. Da ich die Pflege meines Opas nicht allein übernehmen könnte mussten wir ihn gezwungener maßen in Kurzzeitpflege geben. Meine Mama hat mir zum Glück bei allem geholfen. Wir haben ihn dann jeden zweiten Tag besucht. Oma meistens danach auch noch. Anfangs hat er sich noch gefreut, wenn wir gekommen sind, auch wenn er oft nach Oma gefragt hat und nachhaus wollte. Am Mittwoch war ich mit meiner Mama dann wieder bei ihm und es war schlimm ihn so zu sehen. Er baute innerhalb von 2 Wochen so stark ab. Seit der letzten Woche hatte er 7kg verloren, wollte nicht mehr essen, hat nur noch geschlafen. Schmerzen hatte er keine... Wenn er gesprochen hat, konnte ich ihn kaum verstehen. Als wir da waren wollte ein Pfleger ihm auf helfen und zum Tisch bringen weil es Mittagessen gab, doch er hatte keine Kraft aufzustehen. Essen konnte er laut Pflegern nur noch mit Hilfe. Er hat sich regelrecht aufgegeben und die ständige Frage nach Oma tat so weh. Es tat mir so leid ihm immer sagen zu müssen, dass sie im Krankenhaus liegt und bald nachhaus kommt wo er sie dann auch wiedersehen würde. Falsch gedacht. Heut Mittag ist mein Opa ganz allein, nur im Beisein 2er Pfleger friedlich eingeschlafen. Meine Tante stand vor der Tür und meinte wir sollten zu meiner Oma und anschließend den Ausweis von Opa im Heim abgeben. Bei meiner Oma angekommen erzählten wir ihr, dass wir damit rechnen müssten, dass er wohl nur noch wenige Tage bei uns sein wird, aber als meine Tante und ich im Heim ankamen war es bereits zu spät. Ich wollte nicht hören was sie mir dort sagten. Es war schrecklich und kaum ausgesprochen liefen mir schon die Tränen. Meine Tante ist mit einer Pflegerin nochmal zu ihm ins Zimmer, aber ich konnte es nicht. Ich mach mir so große vorwürfe... Es tut mir so leid, dass er meine Oma die letzten Wochen seines Lebens nicht mehr sehen konnte. Das war doch sein Wunsch. Er wollte meine Oma ehen, andersrum genauso. Noch mehr macht mich kaputt, dass ich mich nicht richtig verabschieden konnte. Als ich am Mittwoch mit Mama da war bin ich auch schnell gegangen weil ich anfangen musste zu weinen als ich gesehen habe wie die Pfleger meinen kraftlosen Opa zum Essen bringen wollten. Aber ich hab doch nicht gewusst, dass ich ihn das letzte mal sehen würde. Ich wollte mich verabschieden und ihm sagen, dass ich ihn liebe und sehr dankbar bin was er mir im Leben alles ermöglicht hat. Und ich kann es nun nicht mehr. Wie schrecklich muss es wohl sein, wenn man verwirrt ist & totkrank in einer fremden Umgebung ohne Frau, Kinder, Enkel zu sterben ? Ich hätte ihn so gern noch umarmt und seine Hand gestreichelt. Es tut einfach so schrecklich weh. Vor einem halben Jahr war er doch noch eingermaßen fit. Warum ist er jetzt gegangen ? Warum lässt er uns allein wo er doch weiß wie sehr wir ihn lieben Das Schlimme an allem ist, dass ich nicht traurig sein darf. Meine Oma hat sich den Lendenwirbel angebrochen als sie versucht hat Opa ins Bett zu heben. Sie ist psychisch schon seit jahren sehr instabil und hat oft zu kämpfen. Nimmt viele Medikamente. Leidet an Blutdruckproblemen & jetzt hat sie ihren Mann verloren ohne sich verabschieden zu können. Ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Ich habe Angst, dass sie sich davon nicht mehr erholt und ihm bald folgen könnte. Ich will meine Oma nicht auch noch verlieren. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist seit Jahren gestört...Meine Oma und mein Opa sind doch meine 'Eltern' Ich will es nicht wahr haben meinen wundervollen Opa niemals wieder zu sehen. Er war so ein herzensguter Mensch, auch wenn die Demenz ihm vieles genommen hat. Ich bin nur froh, dass er keine Schmerzen hatte & nicht so furchtbar leiden musste. Das tue ich jetzt aber umso mehr. Er fehlt mir so und ich wünschte ich könnte meinen Opa nur noch einmal umarmen und sagen, dass er nicht allein ist und wir immer bei ihm sein werden. Ich kann nicht schlafen, essen, denken. Ich bin kaputt Warum du ? :wein:
Ich muss mir hier ein wenig von der Seele schreiben auch wenn ich alles noch nicht ganz begreifen kann. Seit ich 16 bin lebe ich mit meinen Großeltern zusammen. 5 Jahre. Meine Oma & mein Opa haben beide sehr viele gesundheitliche Probleme gehabt, schon immer. Im Juni diesen Jahres erfuhren wir als mein Opa im Krankenhaus untersucht werden sollte, weil er so viel abgenommen hat, dass er Lungenkrebs hat. Für meine Oma und mich ein riesiger Schock. Ca 1.5 Jahre vorher begann es bei ihm mit Demenz. Diabetes hat er seit 20 Jahren schon gehabt. Und dann auch noch Krebs? Ich habe immer gedacht so schlimme Krankheiten betreffen immer andere, aber nie die eigene Familie. Der Tumor war inoperabel & in seinem körperlichen Zustand ohnehin nicht mehr möglich. Mit 72 Jahren bei einer Größe von 1.75m wog er nur noch 50kg. Sein Körper war schon sehr geschwächt. Ein paar Wochen vergingen bis die Ärzte entschieden haben ihn in eine spezielle Lungenklinik zu schicken. Dort war er etwa 4 Wochen. Sie hatten versucht den Tumor mit Bestrahlung einzudämmen, aber er hat es nicht vertragen. Wurde unglaublich aggressiv und war kaum zu beruhigen. Darauf hin haben die Ärzte auch die Bestrahlung eingestellt und wir mussten uns mit dem Gedanken abfinden, dass unser Opa an dem Krebs sterben würde. Durch die Demenz und den Zucker wurde alles natürlich nicht einfacher. Als er nur 9 Tage wieder bei uns zuhaus war und relativ stabil war, ist meine Oma zusammengebrochen & musste ins Krankenhaus. Da ich die Pflege meines Opas nicht allein übernehmen könnte mussten wir ihn gezwungener maßen in Kurzzeitpflege geben. Meine Mama hat mir zum Glück bei allem geholfen. Wir haben ihn dann jeden zweiten Tag besucht. Oma meistens danach auch noch. Anfangs hat er sich noch gefreut, wenn wir gekommen sind, auch wenn er oft nach Oma gefragt hat und nachhaus wollte. Am Mittwoch war ich mit meiner Mama dann wieder bei ihm und es war schlimm ihn so zu sehen. Er baute innerhalb von 2 Wochen so stark ab. Seit der letzten Woche hatte er 7kg verloren, wollte nicht mehr essen, hat nur noch geschlafen. Schmerzen hatte er keine... Wenn er gesprochen hat, konnte ich ihn kaum verstehen. Als wir da waren wollte ein Pfleger ihm auf helfen und zum Tisch bringen weil es Mittagessen gab, doch er hatte keine Kraft aufzustehen. Essen konnte er laut Pflegern nur noch mit Hilfe. Er hat sich regelrecht aufgegeben und die ständige Frage nach Oma tat so weh. Es tat mir so leid ihm immer sagen zu müssen, dass sie im Krankenhaus liegt und bald nachhaus kommt wo er sie dann auch wiedersehen würde. Falsch gedacht. Heut Mittag ist mein Opa ganz allein, nur im Beisein 2er Pfleger friedlich eingeschlafen. Meine Tante stand vor der Tür und meinte wir sollten zu meiner Oma und anschließend den Ausweis von Opa im Heim abgeben. Bei meiner Oma angekommen erzählten wir ihr, dass wir damit rechnen müssten, dass er wohl nur noch wenige Tage bei uns sein wird, aber als meine Tante und ich im Heim ankamen war es bereits zu spät. Ich wollte nicht hören was sie mir dort sagten. Es war schrecklich und kaum ausgesprochen liefen mir schon die Tränen. Meine Tante ist mit einer Pflegerin nochmal zu ihm ins Zimmer, aber ich konnte es nicht. Ich mach mir so große vorwürfe... Es tut mir so leid, dass er meine Oma die letzten Wochen seines Lebens nicht mehr sehen konnte. Das war doch sein Wunsch. Er wollte meine Oma ehen, andersrum genauso. Noch mehr macht mich kaputt, dass ich mich nicht richtig verabschieden konnte. Als ich am Mittwoch mit Mama da war bin ich auch schnell gegangen weil ich anfangen musste zu weinen als ich gesehen habe wie die Pfleger meinen kraftlosen Opa zum Essen bringen wollten. Aber ich hab doch nicht gewusst, dass ich ihn das letzte mal sehen würde. Ich wollte mich verabschieden und ihm sagen, dass ich ihn liebe und sehr dankbar bin was er mir im Leben alles ermöglicht hat. Und ich kann es nun nicht mehr. Wie schrecklich muss es wohl sein, wenn man verwirrt ist & totkrank in einer fremden Umgebung ohne Frau, Kinder, Enkel zu sterben ? Ich hätte ihn so gern noch umarmt und seine Hand gestreichelt. Es tut einfach so schrecklich weh. Vor einem halben Jahr war er doch noch eingermaßen fit. Warum ist er jetzt gegangen ? Warum lässt er uns allein wo er doch weiß wie sehr wir ihn lieben Das Schlimme an allem ist, dass ich nicht traurig sein darf. Meine Oma hat sich den Lendenwirbel angebrochen als sie versucht hat Opa ins Bett zu heben. Sie ist psychisch schon seit jahren sehr instabil und hat oft zu kämpfen. Nimmt viele Medikamente. Leidet an Blutdruckproblemen & jetzt hat sie ihren Mann verloren ohne sich verabschieden zu können. Ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Ich habe Angst, dass sie sich davon nicht mehr erholt und ihm bald folgen könnte. Ich will meine Oma nicht auch noch verlieren. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist seit Jahren gestört...Meine Oma und mein Opa sind doch meine 'Eltern' Ich will es nicht wahr haben meinen wundervollen Opa niemals wieder zu sehen. Er war so ein herzensguter Mensch, auch wenn die Demenz ihm vieles genommen hat. Ich bin nur froh, dass er keine Schmerzen hatte & nicht so furchtbar leiden musste. Das tue ich jetzt aber umso mehr. Er fehlt mir so und ich wünschte ich könnte meinen Opa nur noch einmal umarmen und sagen, dass er nicht allein ist und wir immer bei ihm sein werden. Ich kann nicht schlafen, essen, denken. Ich bin kaputt Warum du ? :wein: