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Mein Papa ist gestorben. Brauche Hilfe!

sonja0886

Neues Mitglied
Hallo!
Ich bin neu hier und habe gar keine Erfahrungen damit in einem Forum zu schreiben, ich weiß momentan nur leider nicht was mit mir los ist und suche nach Hilfe.
Mein Papa wurde vor 8 Tagen leblos auf der Baustelle gefunden. Er wurde eine Stunde lang wiederbelebt und sein Herz fing mehrfach wieder an zu schlagen. Die Ärzte sagten es sehe relativ gut für ihn aus doch leider mussten wir am nächsten Tag erfahren dass seine Organe nach und nach Versagen. Mein Papa hatte eine Patientenverfügung auf der mein Name stand und ich mich schweren Herzens dafür entscheiden musste ihn einschlafen zu lassen. Die Ärzte hat mir versichert dass er nie wieder derselbe sein würde und ich musste ihm zu Lebzeiten versprechen dass ich ihn niemals als Pflegefall nach Hause kommen lassen würde. Mein Papa hat sein ganzes Leben lang alles für mich gegeben und ich liebte ihn so sehr dass ich es nicht beschreiben kann. Ich erzähle davon weil ich die Hoffnung habe dass es dann besser nachzuvollziehen ist und mir vielleicht jemand dadurch besser helfen kann. Mein eigentliches Problem ist dass ich nicht trauern kann, es sind nun schon acht Tage vergangen aber es kommt mir vor als ob es gestern war. Die Tage ziehen einfach so an mir vorbei und jeder Tag gleicht dem anderen... ich habe selber drei Kinder und vernachlässige momentan alles sehr. Ich warte nur darauf dass jeder Tag vorbei ist. Ich fühle einfach nichts, ich kann nicht weinen ich kann essen und ich kann sogar ganz normal schlafen. Ich liege fast den ganzen Tag nur im Bett und warte auf das Ende des Tages nur um am nächsten Tag wieder weiterzumachen. Wie kann das sein dass ich nichts fühle? Ich konnte sogar gefasst den Sarg und die Traueranzeige aussuchen. Ich kümmere mich seit dem Tag auch rund um die Uhr um meine Mama. Ich schlafe bei ihr ich esse bei ihr ich rede mit ihr und möchte ihr einfach nur in dieser schweren Zeit beistehen. Ich kann sogar in dem Bett von meinem Vater schlafen ohne dabei irgendetwas zu empfinden oder auf seinem Stuhl sitzen. Meiner Mama geht es ähnlich wie mir sie sagt sie fühlt sich als wäre sie völlig gefühlskalt... ich muss noch dazu sagen dass mein Vater vorher nie irgendwelche Herzerkrankungen hatte und dies alles sehr sehr plötzlich geschah. Könnt ihr mir sagen was mit mir los ist oder mit meiner Mama? Ist es normal dass es uns so geht? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
 
A

astarius

Gast
Du hast ihn das letzte mal in einem "schlafenden" Zustand gesehen. Wenn jemand plötzlich umkommt ohne Hoffnungsmache von Ärzten, dann ist es für jeden Menschen im Umfeld leichter abzuschließen - und zu Trauern.

In deinem Fall ist eben das Problem, dass du unterbewusst wohl noch das Gefühl hast er würde noch leben. Das kommt oft vor wenn Menschen als Hirntot diagnostiziert werden, und nur noch an Maschinen hängen, aber nicht mehr wirklich leben. War in deinem Fall ja recht ähnlich. Außerdem trauert jeder Mensch anders, ich hab damals mit 10 auch eine Zeit gebraucht um zu realisieren, dass dieser Mensch nicht mehr wieder kommt. Nur war in meinem Fall der Tod sofort klar.

Mein Beleid jedenfalls, auch wenn es dir wahrscheinlich nicht hilft...
 

Old Flow

Aktives Mitglied
Hallo
Erst einmal, mein aufrichtiges Beileid.
Ein so plötzlicher und schockierender Verlust des Vaters, wirft einen aus der gewohnten Bahn. Ich habe das vor vielen Jahren auch erlebt.
Ich dachte das kann ja gar nicht sein. Als ich es etwas realisiert habe, war ich irgendwie geschockt. Und dann war ich unendlich traurig.
Jeder trauert halt anders. Da gibt es kein falsch und keine richtig.
Und jeder trauert auch unterschiedlich lange, was auch ganz normal ist
Wichtig ist nur, das man den Verlust für sich selbst, irgendwie und irgendwann verarbeitet.
Mach Dir keine Sorgen, Du tust schon das richtige.
Ich vermute, im Moment bist Du noch etwas abgelenkt, durch Dinge die halt erledigt und gemacht werden müssen.
Wenn Du auf deines Vaterst Stuhl sitzen möchtest tu das ruhig.
Wenn Du in die Natur gehst um an deine Vater zu denken ist das auch ok.
Und wenn Dir irgendwann nach weinen ist, weine einfach.
Dein Verhalten wird jeder verstehen.
Ich wünsche Euch die Kraft die Ihr in dieser schweren Zeit benötigt, und das Ihr bald wieder mit einem Lächeln, an Deinen Vater denken könnt.

LG
Old Flow
 

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