Diametral
Mitglied
Hallo alle miteinander,
ich bin momentan 27 Jahre alt und studiere Informatik. Informatik zu studieren oder generell in Richtung Informatik etwas zu machen war schon immer mein Traum gewesen, deswegen habe ich mich auch sehr auf das Studium gefreut und war auch recht motiviert am Anfang. Leider bin ich momentan sehr unzufrieden mit meinem Studium (bin noch 1. Semester) und überlege jeden Tag aufs neue zu schmeißen. Doch erstmal von Anfang an:
Von der 5ten bis zur 10ten Klasse habe ich in der Schule gar nix gemacht. Keine Hausaufgaben, keine Mitarbeit im Unterricht und sonst irgendwas. Ich habe nichts gelernt und habe trotzdem meinen Realschulabschluss bekommen. Das Problem ist, dass diese Wissenslücken mich im Studium nun einholen da ich z.B. nicht mal mit Brüchen rechnen kann.
Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine einjährige Berufsfachschule für Informatik besucht. Leider was das Jahr sowas von verschwendet, ich habe wieder kein bisschen gelernt und auch sehr schlecht abgeschlossen. Weiterhin hatte ich 40 Fehltage in dem einem Schuljahr angehäuft, an den meisten Fehltagen hab ich von morgens bis abends gezockt.
Doch es musste weitergehen. Deswegen entschloss ich mich für eine Ausbildung als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik. Die Ausbildung hat mit Spaß gemacht, doch das Problem war, dass es kein bisschen mit Informatik usw. zu tun hatte. Und auf dem Bau zu arbeiten wollte ich eigentlich nicht, nicht wegen Faulheit sondern weil ich nicht sehr handwerklich geschickt bin... was mir auch von Kollegen immerzu gesagt wurde
Die Ausbildung habe ich trotzdem durchgezogen, nach meinem Gesellenabschluss habe ich dann zwei Wochen in einem anderen Betrieb gearbeitet, bekam deswegen Depressionen worauf ich dann gekündigt habe.
Doch es musste weitergehen. Ich nahm einen Teilzeitjob an der mich wieder aus den Depressionen holte, wodurch ich meine Optionen abwägen konnte. Und ich entschied mich für ein Kolleg, wo man sein Abitur nachholen kann. Und man hat diese Schule mein Leben verändert. Ich fand neue Freunde und auch die Freude am Lernen. Ich schrieb gute bis sehr gute Noten, besonders im Fach Informatik wo ich durchgehend 13-15 Punkte geschrieben habe. Ich habe angefangen Sport zu machen und auch angefangen mein Handeln und das Handeln von anderen zu reflektieren. Kurzum ich wurde ein neuer Mensch. Mit einer für mich guten Leistung hab ich dann mein Abitur bestanden.
Und so ging es weiter. Ich schrieb mich ein für ein Studium in Informatik und freute mich sehr darauf. Aber wie bereits geschrieben bin ich leider überhaupt nicht zufrieden.
Mein größtes Problem ist Mathe. Ich sitze in den Vorlesungen und verstehe nix. Ich sitze in den Übungen und verstehe nix. Es wird mir von Tutoren und Freunden erklärt und ich verstehe nix. Dabei will ich verstehen und gehe Zuhause alles nochmal durch. Aber ich finde einfach keinen Draht zu diesem Mathe. Im Abi konnte ich noch auf dem Taschenrechner zurückgreifen. Nun wird mir leider bewusst, dass mir viele Grundlagen fehlen, die ich mir momentan beibringe...Deswegen habe ich keine Zeit für irgendetwas anderes. Dabei würde ich mich gerne irgendwo an der Uni engagieren, doch ich finde die Zeit dafür nicht, die nächste Hausarbeit ist ja auch noch nicht fertig...Klar ist ein Studium schwer und anstrengend, aber jetzt 6-8 Semester das so weiterzumachen wie momentan werde ich nicht schaffen. Wobei es später sogar mit großer Wahrscheinlichkeit noch schwieriger und anstrengender wird. Nebenbei habe ich auch noch einen Teilzeitjob, mit dem ich mein Studium finanziere. Und den kann ich nicht aufgeben, weil ich damit auch meinen Lebensunterhalt verdiene. Bafög kriege ich keins. Werde deswegen auch schon etwas depressiv, weswegen ich mich kaum aufraffen kann zu lernen. Einzig mein Nebenjob ist momentan mein Lichtblick, dort gehe ich immer mit Freude hin.
Und wie geht es weiter? Das ist die Frage die ich mir momentan stelle. Habe schon überlegt, auf eine Fachhochschule zu wechseln und dort "Angewandte Informatik" zu studieren. Nur weiß ich nicht, ob es dort mit Mathe besser laufen wird, da dies dort auch vorhanden ist. Auch überlege ich eine Ausbildung als Fachinformatiker anzufangen, besonders deswegen weil mir Arbeiten im allgemein immer Spaß gemacht hat, auch momentan in meinem Nebenjob. Aber nochmal eine Ausbildung anzufangen, nochmal 3 Jahre als Azubi sich schimpfen lassen? Außerdem wäre ich am Ausbildungsende 30 Jahre alt...
Irgendetwas anderes als in Richtung Informatik kann ich mir nicht jedenfalls vorstellen, das ist meine Leidenschaft und wird es auch immer bleiben. Danke jedenfalls, wer bis hier hin gelesen hat, das tat gut, sich das von der Seele zu schreiben 🙂
TL: DR
Bin unzufrieden mit meinem Informatik-Studium (aufgrund von Mathe und fehlender Freizeit) und wäge folgende Optionen ab:
Vielleicht hat jemand etwas ähnliches durchgemacht und kann von seinen Erfahrungen berichten? Ihr könnt mich auch gerne als Faul beschimpfen, dazu stehe ich jedenfalls 😀
ich bin momentan 27 Jahre alt und studiere Informatik. Informatik zu studieren oder generell in Richtung Informatik etwas zu machen war schon immer mein Traum gewesen, deswegen habe ich mich auch sehr auf das Studium gefreut und war auch recht motiviert am Anfang. Leider bin ich momentan sehr unzufrieden mit meinem Studium (bin noch 1. Semester) und überlege jeden Tag aufs neue zu schmeißen. Doch erstmal von Anfang an:
Von der 5ten bis zur 10ten Klasse habe ich in der Schule gar nix gemacht. Keine Hausaufgaben, keine Mitarbeit im Unterricht und sonst irgendwas. Ich habe nichts gelernt und habe trotzdem meinen Realschulabschluss bekommen. Das Problem ist, dass diese Wissenslücken mich im Studium nun einholen da ich z.B. nicht mal mit Brüchen rechnen kann.
Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine einjährige Berufsfachschule für Informatik besucht. Leider was das Jahr sowas von verschwendet, ich habe wieder kein bisschen gelernt und auch sehr schlecht abgeschlossen. Weiterhin hatte ich 40 Fehltage in dem einem Schuljahr angehäuft, an den meisten Fehltagen hab ich von morgens bis abends gezockt.
Doch es musste weitergehen. Deswegen entschloss ich mich für eine Ausbildung als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik. Die Ausbildung hat mit Spaß gemacht, doch das Problem war, dass es kein bisschen mit Informatik usw. zu tun hatte. Und auf dem Bau zu arbeiten wollte ich eigentlich nicht, nicht wegen Faulheit sondern weil ich nicht sehr handwerklich geschickt bin... was mir auch von Kollegen immerzu gesagt wurde
Die Ausbildung habe ich trotzdem durchgezogen, nach meinem Gesellenabschluss habe ich dann zwei Wochen in einem anderen Betrieb gearbeitet, bekam deswegen Depressionen worauf ich dann gekündigt habe.
Doch es musste weitergehen. Ich nahm einen Teilzeitjob an der mich wieder aus den Depressionen holte, wodurch ich meine Optionen abwägen konnte. Und ich entschied mich für ein Kolleg, wo man sein Abitur nachholen kann. Und man hat diese Schule mein Leben verändert. Ich fand neue Freunde und auch die Freude am Lernen. Ich schrieb gute bis sehr gute Noten, besonders im Fach Informatik wo ich durchgehend 13-15 Punkte geschrieben habe. Ich habe angefangen Sport zu machen und auch angefangen mein Handeln und das Handeln von anderen zu reflektieren. Kurzum ich wurde ein neuer Mensch. Mit einer für mich guten Leistung hab ich dann mein Abitur bestanden.
Und so ging es weiter. Ich schrieb mich ein für ein Studium in Informatik und freute mich sehr darauf. Aber wie bereits geschrieben bin ich leider überhaupt nicht zufrieden.
Mein größtes Problem ist Mathe. Ich sitze in den Vorlesungen und verstehe nix. Ich sitze in den Übungen und verstehe nix. Es wird mir von Tutoren und Freunden erklärt und ich verstehe nix. Dabei will ich verstehen und gehe Zuhause alles nochmal durch. Aber ich finde einfach keinen Draht zu diesem Mathe. Im Abi konnte ich noch auf dem Taschenrechner zurückgreifen. Nun wird mir leider bewusst, dass mir viele Grundlagen fehlen, die ich mir momentan beibringe...Deswegen habe ich keine Zeit für irgendetwas anderes. Dabei würde ich mich gerne irgendwo an der Uni engagieren, doch ich finde die Zeit dafür nicht, die nächste Hausarbeit ist ja auch noch nicht fertig...Klar ist ein Studium schwer und anstrengend, aber jetzt 6-8 Semester das so weiterzumachen wie momentan werde ich nicht schaffen. Wobei es später sogar mit großer Wahrscheinlichkeit noch schwieriger und anstrengender wird. Nebenbei habe ich auch noch einen Teilzeitjob, mit dem ich mein Studium finanziere. Und den kann ich nicht aufgeben, weil ich damit auch meinen Lebensunterhalt verdiene. Bafög kriege ich keins. Werde deswegen auch schon etwas depressiv, weswegen ich mich kaum aufraffen kann zu lernen. Einzig mein Nebenjob ist momentan mein Lichtblick, dort gehe ich immer mit Freude hin.
Und wie geht es weiter? Das ist die Frage die ich mir momentan stelle. Habe schon überlegt, auf eine Fachhochschule zu wechseln und dort "Angewandte Informatik" zu studieren. Nur weiß ich nicht, ob es dort mit Mathe besser laufen wird, da dies dort auch vorhanden ist. Auch überlege ich eine Ausbildung als Fachinformatiker anzufangen, besonders deswegen weil mir Arbeiten im allgemein immer Spaß gemacht hat, auch momentan in meinem Nebenjob. Aber nochmal eine Ausbildung anzufangen, nochmal 3 Jahre als Azubi sich schimpfen lassen? Außerdem wäre ich am Ausbildungsende 30 Jahre alt...
Irgendetwas anderes als in Richtung Informatik kann ich mir nicht jedenfalls vorstellen, das ist meine Leidenschaft und wird es auch immer bleiben. Danke jedenfalls, wer bis hier hin gelesen hat, das tat gut, sich das von der Seele zu schreiben 🙂
TL: DR
Bin unzufrieden mit meinem Informatik-Studium (aufgrund von Mathe und fehlender Freizeit) und wäge folgende Optionen ab:
- Durchs Studium durchquälen
- Auf Fachhochschule wechseln
- Ausbildung als Fachinformatiker anfangen
Vielleicht hat jemand etwas ähnliches durchgemacht und kann von seinen Erfahrungen berichten? Ihr könnt mich auch gerne als Faul beschimpfen, dazu stehe ich jedenfalls 😀