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Mein Sohn macht was er will

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Gast

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Guten Tag,
ich bin 31 Jahre alt und die Mutter eines 13 Jährigen Jungens. Ich bin alleinerziehend von Anfang an, ein Kontakt zu dem Vater meines Kindes besteht nur sehr selten, da er in den Niederlanden lebt. Seit ungefähr 4 Monaten geht hier zu Hause die Post ab. Mein Sohn war schon immer nicht sehr kooperativ was das Helfen im Haushalt angeht, aber mittlerweile verweigert er jegliche Anweisungen von mir und seine Hausaufgaben erledigt er schon lange nicht mehr ohne Streit und dem Androhen von Konsequenzen. (häufig stell ich als Konsequenz den Wlan Router aus, bis die Hausaufgaben fertig sind.) Er lügt mich dann aber meist an und zeigt mir schon in der Schule erledigte Aufgaben. Im Streit wirft er mir sehr oft vor, dass er gut verstehen kann, weshalb sein Vater „abgehauen“ ist. Ich sei eine dumme und unfähige Mutter. Er schreit mich oft an und hat mich letztens sogar mit einem Kleiderbügel beworfen. Diese täglichen Auseinandersetzungen sind sehr anstrengend für mich, weil ich beruflich bis in den späten Nachmittag arbeite und dann einfach nur noch gestresst bin. Teilweise zeigt er auch in der Schule immer häufiger respektloses Verhalten besonders gegenüber Lehrerinnen (erfuhr ich auf dem Elternsprechtag). Er besucht die siebte Klasse einer Hauptschule. In seiner Jungs Clique findet er Zuflucht wenn es bei uns mal wieder Auseinandersetzungen gab. Mit ihnen versteht er sich gut. In unserem Keller wird oft sehr lang Playstation gezockt, sogar Nachts. Das finde ich in dem Alter und in diesem Ausmaß überhaupt nicht gut, aber wenn ich etwas dagegen sage, macht er es meist trotzdem und lädt einfach seine Freunde trotz Verbot ein. Ich weiß nicht mehr weiter und denke, dass ich als Mutter versage. Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben, gerade was z.B. die Hausaufgabensituation angeht!
Viele Grüße
 
Hallo,

die Theorie ist relativ einfach, die Praxis um so schwieriger. Deinem Sohn fehlt einfach der Respekt. Du hast ihm offensichtlich zu wenig Grenzen gesetzt (sorry für diesen harten Satz). Und genau darin liegt jetzt auch die Lösung, sprich du müsstest jetzt klare Grenzen setzen und das ohne Wenn und Aber durchziehen. Allerdings ist das ultraschwer noch dazu als Alleinerziehende. Guck dir mal ein paar Sendungen "Die strengsten Eltern der Welt" an, dann weißt du vielleicht was ich meine.
 
Dein Sohn ist mitten in der Pubertät, schwieriges Alter... Hast Du mal darüber nachgedacht, eine Erziehungsberatung aufzusuchen? Gibt es z. B. bei Pro Familia. Du bist ja ganz alleine vor einem Berg Arbeit und Verantwortung... Ich wüsste auch nicht, wie ich das alleine bewältigen sollte.

Die Aufsässigkeit Deines Sohnes muss ja irgendwo einen Grund haben. Ich denke, dass es vieles mit seinem Vater zu tun hat. Und dann wäre es doch schön, wenn Ihr einen Weg findet, GEMEINSAM als Team durch seine Teeniezeit zu kommen.
 
Du bist einfach nicht konsequent genug. Ihm fehlt der Respekt und auch die Angst vor Konsequenzen.

Wenn er Dich wegen der Hausaufgaben anlügt und Du es rauskriegst, dann bleibt für jede Lüge der Router einen ganzen Tag aus.

Wenn er abends oder nachts zockt und Du das nicht willst, dann schmeiß die Kumpels raus und nimm ihm die Konsole weg.

Wenn er im Haushalt nicht hilft, dann koche nur für Dich , bis er wieder hilft und wasche und bügle seine Wäsche nicht, bis er wieder hilft.

Er wird helfen, weil er nicht dreckig und verknittert in der Schule erscheinen und ausgelacht werden will.

Und er wird helfen , weil er irgendwann auch mal wieder was warmes Essen will.

Wenn Du jetzt nicht konsequent bist, tanzt er Dir mit 16 auf der Nase rum.
 
Hallo ich bin 16 und kann glaube ganz gut beide seiten verstehen! Versuch mit deinem Sohn zu reden und klär ihn über deine Ängste und Sorgen auf. Versuch auf jedenfall ruhig zu bleiben, das ist ganz wichtig. Oft helfen Schuldgefühle mehr als Bestrafungen. Dein Sohn möchte ja auch das du stolz auf ihn bist! Jungs in seinen alter brauchen jemanden mit dem sie auch über ihre sorgen reden können und durch zu viel Bestrafung gefährdest du vielleicht eure "Beziehung".

Du solltest deinem Sohn nahe bringen das es dich stolz machen würde wenn er im Haushalt mehr helfen würde und verspricht im vielleicht eine Belohnung bei besonderen Leistungen.
 
Hallo! Zum letzten Beitrag. Er tanzt dir jetzt schon auf der Nase rum.

Ich denke, du weißt bestimmt selber, dass du Konsequenter sein müsstest. Doch es wird seine Gründe haben, warum du es nicht kannst. Und warum du dich hilflos und überfordert fühlst, deinem Sohn gegenüber.
Es wird auch seine Gründe haben, wodurch die Kumpels und dein Sohn einfach die Nacht bleiben und zocken und du da nicht handeln kannst. (Bitte gehe beim nähsten mal in den Keller und schicke sie nach hause)" Feierabend, ihr geht jetzt nach hause". Fängt dein Sohn an dagegenzuwettern. Sag ihm bitte: "Das hast du nicht zu entscheiden". Ich hoffe, du kannst so auftreten.
Dein Sohn wünscht sich evtl. klare Regeln und ein klares Verhalten von dir und ist wütend, dass du wohl eher leidest und vieles mit dir machen lässt. Dies wird schon Jahre so gehen, vermute ich.

Der erste Schritt ist, dir Hilfe beim Jugendamt zu holen und Familienhilfe zu beantragen. (Bitte jetzt keine abfälligen Kommentare über JA, es gibt auch Leute da, die ihren Job können). Erziehungsberatungsstelle ist auch erst mal eine Möglichkeit, um sich da für weitere Schritte beraten zu lassen.

Drücke dir die Daumen!
 
Liebe gestresste Mutter,

leider passiert das immer wieder, dass Kinder in solchen Familienkonstellationen ausflippen, opponieren und gewissermaßen nicht mehr einzufangen sind.

Als Lehrer erlebte ich das ebenso bei vielen Kids wie auch in meiner Zeit als alleinerziehender Vater, als eines meiner Kinder auch völlig aus dem Ruder lief. Vor allem in der Vater-Rolle fiel es mir besonders schwer, eine sachliche Ebene im Umgang mit diesen Konflikten zu finden.

Da ist einem Kind ein Elternteil abhanden gekommen, was schon schlimm genug ist, nehmen sie doch wahr, dass die heile Welt zerbrochen ist. Von dem einen Elternteil verlassen, erwarten sie, dass ihnen dieser Verlust ausgeglichen wird. Wir wissen um die Unmöglichkeit solcher Erwartungen, und als Elternteil empfindet man eine kaum auszuhaltende Ohnmacht, ja auch ein Schuldgefühl.

Da zerreißt sich jemand, versucht halbwegs eine Normalität zu sichern. Und es gelingt nicht. Schnell kommt da das Gefühl des Versagens auf. Und außerhalb ist da jemand, der vielleicht mit einem gewissen Vergnügen zuschaut, was da schief läuft.

Das ist schier unerträglich. Ich habe seiner Zeit aus falschem Stolz darauf verzichtet, etwa das Jugendamt mit an Bord zu holen. Heute nach so vielen Jahren sehe ich das anders. Eltern sollten in diesen Situationen ihren Kids auch klarmachen, dass ihre eigene Leidensfähigkeit Grenzen hat, und dass sie sich von ihrem Nachwuchs nicht zermürben lassen.

Es gibt in vielen Orten Jugendwohngruppen für Kinder und Jugendliche in solchen Situationen, in denen junge Menschen auf Zeit leben können und erst einmal Abstand zu den familiären Spannungen gewinnen.
Vielleicht wäre dies für Dich und Deinen Junior eine Möglichkeit.

Ihr könntet beide erst einmal zur Ruhe kommen. Entfällt diese Möglichkeit für Dich, weil Du das nicht möchtest, dann solltest Du Dir dennoch Rat holen beim Jugendamt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie Deinem Junior die Konsequenzen seines Tuns vor Augen führen und er dann begreift, dass sein Verhalten auch für ihn Folgen hat.

Ich wünsche Dir Erfolg in Deinem Bemühen!

Alles Gute!

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:
du bist viiiiiel zu inkonsequent.
meiner ist such 13 und bei so einer lüge bliebe für 7 tage das Internet aus und die Freunde draussen....

gibt es keinen Stiefvater mit etwas durchsetzungsvermögen?
 
Ich denke, es wäre sehr hilfreich, wenn Du Dir Erziehungshilfe suchst bzw. findest.

Wie viele schon geschrieben haben:
Inkonsequenz führt leider oftmals genau zum schlechten Verhalten. Meines Erachtens hilft es nicht, wenn andere Leute die Konsequenzen aufzeigen und durchsetzen. Es ist wichtig, dass Du lernst, wie Du Grenzen setzt und sie bei Übertreten sinnvoll sanktionierst.

Wenn Du das nicht für Dich schaffst, wird es mit Deinem Sohn immer schlimmer – und es hilft ihm letztlich auch nicht, sondern legt ihm extreme Steine für seine Zukunft in den Weg. Wenn er heute kein richtiges Verhalten lernt, wird er es später müssen, dann aber aufgrund von ganz anderem Druck. Vielleicht lernt er es gar nicht mehr und dann wird’s schwierig: im Job, mit Freunden etc.

Vielleicht wäre es auch gut, wenn Du Dir selbst persönliche Hilfe und Unterstützung suchen würdest – ich glaube, Dir fehlt auch selbst die Kraft, weil Du diese in Job und Alltag steckst und kaum mehr Energie für die Erziehung Deines Sohnes übrig bleibt. Das ist nicht gut.

Am besten Du gehst ein paar Sachen Schritt für Schritt an, um Dir den Respekt Deines Sohnes wiederzuerlangen:
Was gar nicht geht: Dein Sohn bestimmt, wer zu Euch nach Hause kommt und wie lange diese dort bleiben und was sie dort machen. Du bist die Hausherrin, Du bestimmst, wer zu Euch kommt, wie lang der Besuch bleibt und ob der Besuch überhaupt kommt.
Wenn Dein Sohn seine Freunde unerlaubt einlädt, schmeißt Du sie wieder raus, wenn sie kommen. Das würde ich ihm so ankündigen, damit er weiß, dass es kracht, wenn sie kommen. Wenn er sie trotzdem einlädt, lässt Du sie gar nicht ins Haus bzw. schmeißt sie raus. Wenn sie nicht gehen wollen – da reicht ein Griff zum Telefon und zur 110. Wenn Dein Sohn dann mit seinen Freunden gehen will und trotz Deiner Ansage nicht daheim bleiben will: sag ihm, dass Du ihn über die Polizei dort abholen lässt, wo er jetzt hingeht. Und die Spielekonsole ist erstmal weg. Und zwar nicht nur für einen Tag, sondern für länger. Man könnte hier eine Vereinbarung treffen: wenn er sich an Deine Ansagen hält und auch beweist, dass er das dauerhaft über einen gewissen Zeitraum tut, darf er sie wieder benutzen. Dann allerdings nur eine begrenzte Zeit am Tag (kann ja nicht sein, dass er stundenlang damit rumspielt). Wenn es ihm langweilig genug ist, dann macht er vielleicht auch wieder seine Hausaufgaben.

Weißt Du: Dein Sohn merkt ganz genau, dass Du entweder die Kraft nicht hast, Dich zu wehren oder lieber den einfacheren Weg gehst. Und das nutzt er aus. Er fühlt und merkt keine Grenzen, deshalb überschreitet er ständig Deine Grenzen – aber nur, weil er nicht wirklich merkt, dass es Grenzen sind. Grenzen heißt: da geht’s nicht weiter.

Vielleicht strukturierst Du auch mal für Dich, was sind die nervigsten, schlimmsten Themen und besprichst mit einem Erziehungsberater wie man da vorgehen kann. Und dann kommen die nächsten Themen dran und die nächsten. Dein Sohn ist in der Pubertät – das wird nicht leicht. Aber noch schwieriger wird es, wenn Du weiterhin nichts tust.

 
Ich kann mich denen nur anschließen welche dir raten sich Hilfe zu holen. Für deinen Sohn kommt da das JA in Frage und für dich wäre die Diakonie Hilfreich, denn du brauchst als allein erziehende Mutter auch jemanden welcher dir den Rücken stärkt und dir in Situationen wo du nicht weiter weist Rat geben kann.

Auch kannst du dich jeder Zeit Anonym an die Telefonseelsorge wenden, die haben den Vorteil das sie halt immer besetzt sind. Die Telefonnummer findest du auch hier im Forum.

Auf keinen Fall kann und darf es sein, das dein Sohn bestimmt wer zu Besuch kommt und wie lange dieser bleibt. Notfalls holst du die Polizei und lässt sie entfernen. Das hat auch zur Folge das auch ihr Elternhaus darüber in Kenntnis gesetzt wird.

Du musst deinen Sohn aufzeigen wo deine Grenzen liegen und das du auf jeden Fall auch bereit bist dich zur Wehr zu setzen.
Er lotet die Grenzen aus, und wenn er diese jetzt nicht gesteckt bekommt, dann wird es in Zukunft noch schwieriger. Ich weis das dies alles nicht einfach ist, auch mein Sohn war mal 13.:blume:
 

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