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mein verlobter will in geerbtes haus einziehen, ich will dort nicht wohnen

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Violet_26

Gast
hallo,

ich wende mich mit einem großen problem an euch. mein verlobter (27) und ich (26) sind jetzt 3 jahre zusammen, wohnen aber aufgrund der arbeitsplatzsituation noch nicht zusammen. ursprünglich hatten wir geplant, uns eine schöne große wohnung in der großstadt zu kaufen, zumal wir von dort beide unsere arbeitsplätze gut erreichen können.

jetzt ist aber sein opa verstorben und hat seiner familie ein haus vererbt, in das mein partner nun unbedingt einziehen möchte. ich bin aus mehreren gründen dagegen.

1. das haus befindet sich in einem richtigen "bauernkaff". wenn man hier kein auto hat, hat man sozusagen verloren. ich darf aufgrund meiner kurzsichtigkeit keinen führerschein machen und wäre somit auf die öffentlichen angewiesen, um meinen arbeitsplatz zu erreichen. ein bus fährt aber nur alle 2 stunden, was bedeutet ich müsste um 4:30 uhr jeden morgen aus dem haus gehen, um meinen arbeitsplatz um 7 erreichen zu können und wäre abends erst um 20:30 zuhause.

2. das haus ist komplett renovierungsbedürftig. da weder er noch ich das geld aufbringen können, das alles machen zu lassen, müssten wir selbst ran. mir persönlich ist das einfach zuviel an körperlicher arbeit und an zeit, zumal ich neben meinem beruf sowieso nur eine sehr knapp bemessene freizeit habe.

3. meine schwägerin, seine schwester, zieht nebenan ein, also ins selbe haus. passt mir in sofern nicht, da ich mit der familie nicht gut klarkomme (und sie mit mir auch nicht). ich teile weder ihren christlichen glauben noch ihre einstellung zum leben, was von ihnen aber nicht akzeptiert wird. ich habe mich eigentlich gefreut, mit ihnen weniger zu tun haben zu können, sobald wir mal ein eigenes zuhause haben, aber da sich das haus ja im selben ort befindet und nur 5 gehminuten von seinem elternhaus weg ist, hat sich das thema mit "mehr privatsphäre" wohl erledigt.

der kracher aber ist, dass seine andere schwester ihn gefragt hat, ob sie bei uns im hausteil mitwohnen könne, sozusagen als eine art WG. sie fragte dies in meinem beisein, während er nur sagte, das könne man sich ja durchaus mal überlegen. ich wurde nichtmal gefragt.

traurig finde ich auch, dass mein partner mich in puncto haus total übergangen hat und einfach entschieden hat, es zu nehmen und damit ende. ich habe ihm von anfang an gesagt, für mich kommt das nicht in frage hier zu wohnen, weder in dem ort, noch in diesem haus. das haus gehörte seinem opa väterlicherseits und sein vater war und ist eine person, die sich überall einmischt, alles besser weiß und einen nie in ruhe lassen kann.

wenn ich z.b. helfe, im garten meines freundes bzw. dem garten seines elternhauses rasen zu mähen, stiefelt mir mein lieber herr schwiegervater in spe wie ein wachhund hinterher (und zwar die komplette zeit, was bei dem riesigen garten gut und gerne 2 stunden sind!) und hält mir predigten darüber, wie ich zu mähen habe, dass das gras hier und da ja viel kürzer ist als dort drüben etc.pp., einfach ein furchtbar anstrengender mensch. da das haus ja seinem vater gehörte, bezweifle ich, dass er dort dann seine finger rauslassen wird. ich denke viel eher, dass er sich da auch ständig einmischen wird, wie man was zu machen hat usw., zumal er bereits ankündigte, dass er dort seinen traktor unterstellen will und noch ein paar andere dinge, durch welche er dann sowieso ständig auf dem hof rumschwänzeln würde.

mein partner lässt sich von dem plan mit dem haus aber nicht abbringen. ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht leben möchte, aber er hat seine wahl bereits getroffen, da er meint, so eine chance bekomme er nie wieder. haltet ihr es für sinnvoller, die beziehung zu beenden, da keiner von uns einlenken will?
 
mein partner lässt sich von dem plan mit dem haus aber nicht abbringen. ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht leben möchte, aber er hat seine wahl bereits getroffen, da er meint, so eine chance bekomme er nie wieder. haltet ihr es für sinnvoller, die beziehung zu beenden, da keiner von uns einlenken will?

Wenn Du Dich liebst, dann verwirkliche Deine Vorstellungen vom Leben.

Wenn Du ihn liebst, dann liebe ihn, aber baue ihn nicht in Deinen Lebensplan ein.

Wenn er Dich liebt wird er mit Dir leben wollen - ganz egal wo.
 
Hallo Violet,

bleibe bei deinem Bauchgefühl. Das scheint kein Ort zu sein, an dem Du gerne leben möchtest. Er ist zu weit draußen, hat eine schlechte Anbindung und bringt erhebliche Einbußen in puncto Leben mit sich. Irgendwie hast Du dir das alles anders vorgestellt. Ich nehme an Du liebst deinen Verlobten. Nun hat er plötzlich die Richtung gewechselt und untergräbt wie selbstverständlich dein Leben. "Die Frau sei dem Manne Untertan" irgendwie so steht das in der Bibel.

Bleibe bei Dir. Frage dich - wie Du es schon gemacht hast - was Du willst. Manche mögen mich steinigen, aber nur aus Liebe allein über seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinweg gehen und alles mögliche ertragen, hat noch nie zu einer gemeinsamen liebevollen Beziehung geführt. Seine Familie wirst Du nicht ändern und Du hast jedes Recht dich zu fragen, ob Du mit ihnen leben kannst, willst und auch auf Dauer möchtest.

Wenn möglich, kannst Du dich ja für ihn freuen, dass er offensichtlich seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat und seinen Traum im Kreise der Familie leben wird. Dein Weg führt in eine andere Richtung. Lass gut auf dich wirken, ob Du ihm nur aus Liebe bereit bist zu folgen. Er wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal über dich hinweg gegangen sein.
 
Entschuldige meine Frage Violet, aber hattest Du hier vor einiger Zeit schon mal einen thread eröfnet, wo es darum ging, daß Dein Verlobter ständig bei seinen Eltern im bäuerlichen Betrieb aushilft in seiner Freizeit und auch von Dir Mithilfe erwartet wird?

Wenn nicht, dann verzeih bitte. Jedenfalls klingt die Situation so ähnlich. Da ging es auch um starken Familienzusammenhalt und sehr engen Umgang und gegenseitige Unterstützung.


Ich glaube nicht, daß Du glücklich wirst in der Wohnsituation im geerbten Haus, wenn für Dich das Lebensmodell "Großfamilie" auf dem Land nicht vorstellbar ist. Ein solches Lebensmodell hat viele Vorteile und schöne Seiten. Aber eben auch andere. Mit dieser permanenten Nähe der gesamten Sippschaft muß man erst mal zurecht kommen.

Und dazu kommt Deine fehlende eigene Mobilität. Ich bin selbst in einer Kleinstadt großgeworden. Ich weiß, wie blöd die Verbindungen im Öffentlichen Nahverkehr sind und wie mühselig, wenn man darauf angewiesen ist. Und ich weiß auch, wie schwer man es auf den Dorf als "Zugezogene" haben kann.

Aber Du kannst Deinen Verlobten nicht hindern, seinen Lebensweg zu gehen. Er scheint dieses Modell anzustreben. Für ihn fühlt es sich richtig an. Und er trifft seine Entscheidungen klar.

Du darfst Deinen Lebensweg auch klar verfolgen. Und wenn der Dich nicht in ein "Bauerkaff" führt, dann könnt Ihr die Beziehung aufrecht erhalten, indem Ihr Euch gelegentlich begegnet. Und wenn Dir oder ihm das zu wenig ist, dann sehe ich keine rosigen Aussichten für Euch.

Denn die Frage wo man lebt und wen man um sich schart, das ist so wesentlich für die gemeinsame Lebensgestaltung, daß ich meine, in den Punkten müßte man schon miteinander übereinstimmen und zueinander passen. Zumindest, wenn man zusammenleben will.
 
Entschuldige meine Frage Violet, aber hattest Du hier vor einiger Zeit schon mal einen thread eröfnet, wo es darum ging, daß Dein Verlobter ständig bei seinen Eltern im bäuerlichen Betrieb aushilft in seiner Freizeit und auch von Dir Mithilfe erwartet wird?

Wenn nicht, dann verzeih bitte. Jedenfalls klingt die Situation so ähnlich. Da ging es auch um starken Familienzusammenhalt und sehr engen Umgang und gegenseitige Unterstützung.

All diese Werte sind in jedem familienfreundlichen Land der Welt Normalität und für eine familienorientierte nicht faule Frau normalerweise kein Problem.
 
Warum willst du dann in diese ach so böse Familie einheiraten?
Was ist das denn für eine Frage?

Threaderstellerin, ich kann Dir nur empfehlen, ihm das ganz klar zu sagen. Wenn ihr keinen Kompromiss findet, solltest Du gehen. Diese Wohnverhältnisse klingen wahrlich nicht schön. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du Dich in die Enge getrieben fühlst, wenn seine ganze Familie, mit der vielleicht nicht das beste Verhältnis besteht, nur eine Ecke weiter wohnt oder sogar im selben Haus. Allein die Vorstellung klingt für mich ziemlich psychisch klaustrophobisch. Und nein, ich finde nicht, dass Du abwertend klingst. Du hast einfach keine besondere Lust, Dein restliches Leben dort zu verbringen und das ist okay. Es ist Dein Leben. Ihr müsst nur einen gemeinsamen Weg finden, das zu klären. Akzeptiere jedoch nichts, was Du aus tiefer Überzeugung wirklich nicht möchtest.
 

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