manekineko
Neues Mitglied
Hallo,
warum ich mich heute hier angemeldet habe& meine Geschichte hier niederschreibe, weiß ich selber nicht genau. Vielleicht weil ich es einfach nur loswerden will& gerade keiner da ist, dem ich das hier anvertrauen kann, also nutze ich am besten die Anonymität des Internets und kriege vielleicht den Kopf frei.
Vorsicht, die Geschichte wird lang und kompliziert.
Also es geht um mich (21) und meine beste Freundin (19). Ich fange am besten so an, wie wir uns kennengelernt haben. In den letzten drei Jahren habe ich eine Ausbildung gemacht, in einem Beruf, der mir endgültig aber überhaupt nicht gefallen hat. Sprich, ich habe die drei Jahre mit Mühe und Not durchgezogen, um keinen "Ausbildungsabbruch" im Lebenslauf zu haben. Es war von Anfang an klar, das ich am Ende der 3 Jahre noch eine neue Ausbildung oder irgendetwas anderes mache, denn eigentlich war ich überqualifiziert für diesen Beruf (das sage nicht nur ich selber, sondern auch meine Eltern, Lehrer& die eine Tante vom Arbeitsamt).
Ich bin in diese Ausbildung gegangen, quasi ohne Freunde. Ich hatte generell nicht viele Freunde in meinem Leben. Einige sind weggezogen, andere naja, haben in einer Freundesclique angefangen zu lästern (ja, auch über mich, das wusste ich), deswegen habe ich mich Schritt für Schritt von dieser Clique distanziert, bis ich nach dem Realschulabschluss komplett mit ihnen den Kontakt (von meiner Seite aus) abgebrochen habe. Denn wenn man mit 14 Jahren googlet: "meine Freunde mögen mich nicht", ist diese Freundschaft alles andere als gesund. Eigentlich hatte ich damals gehofft, auf der Realschule wird alles besser, nachdem ich 4 Jahre auf dem Gymnasium das Opfer gespielt habe. Ja, drei Jahre davon hatte ich immerhin 1-2 Freunde, die mich dann aber im 4ten Jahr komplett alleine in dieser Klasse gelassen haben. Ich weiß nicht ob es Mobbing war, es hat sich vielleicht so angefühlt? Aber es war nicht schön, ein ganzes Jahr alleine in dieser Klasse zu verbringen, wenn man tagtäglich ausgegrenzt wird, ausgelacht wird, mit dämlichen Spitznamen benannt wird& die Klassenkollegen dich nicht in ihre Gruppen bei den tollen Gruppenarbeiten haben wollen (deswegen hasse ich Gruppenarbeiten bis heute& werde nervös sobald es ans Einteilen der Klasse geht, weil ich Angst habe über zu bleiben). Lustigerweise fanden die Lehrer sogar das es meine Schuld war. Ich hätte mich mehr "einbinden" oder "integrieren" sollen. Da saß ich also heulend im Kunstunterricht, weil niemand mich in seiner Gruppe haben wollte und die Lehrerin (super diese Pädagogen heutzutage!) mir die Schuld gab an meiner Situation. Leider war keiner in meiner Haut, denn wie hätte ich mich Integrieren sollen, wenn alle gegen mich waren? Die Leute nicht auf mein "Hallo" reagierten? Ich immer am Rand und außerhalb des Kreises stand, weil kein Platz mehr war?
Naja ich weiß, es gibt Leute, die gehen durch sowas länger als ich. Aber das bedeutet nicht, das es mich nicht genauso verletzt hat.
Das war das Gymnasium. Dann kam die Realschule. Wie gesagt, das Thema mit der Freundesclique. Am Anfang war noch alles okay. Gut, ich war nicht beliebt in der Klasse, aber wann war ich das schon? Es war immerhin kein ausgrenzen mehr, ich hatte Freunde, für Gruppen& Partnerarbeiten. Also ich dachte, es wären Freunde.
In der Realschule hab ich einen ziemlichen Stilbruch gehabt. Ich hab angefangen mich anders, auffälliger zu kleiden. Auch als stilles, schüchternes, zurückhaltendes (wie auch immer man es nennen will) und introvertiertes Mädchen. Tja, meine lieben "Freunde", die dann angefangen haben zu lästern, meinten zu mir, dann irgendwann in der 10ten Klasse, als sie mich auf dem Schulhof beiseite genommen haben, "ich müsse mich entscheiden", "ich könne ja nicht schüchtern sein& mich so auffällig kleiden", "das passt nicht zu dir", "entweder so oder so".
Früher hab ich jeden Tag fast dasselbe getragen. Jeden Tag eine Bluse& eine schwarze Jeans. Ich war froh, das sich mein Stil geändert hatte& war Stolz das zu tragen, was ich tragen wollte, was mir gefallen hat. Und dann konnten das nichtmal meine Läster-Freunde akzeptieren. Ok, dachte ich mir, nach dem Abschluss ist Schluss. Ich war lieber alleine, als mit denen befreundet. Weil das war für mich keine Freundschaft.
Dann hatte ich aber noch, ich nenne sie hier mal Sara. Sara war die Schwester von einer der Läster-Freundinnen& sie war einfach nur lustig. Ich habe mit ihr gelacht, mich mit ihr verstanden, sie hatte sogar die selben Interessen wie ich. Anime& Japan. Das hat uns verbunden& ich hatte mit ihr eine wirklich schöne Zeit. In der 10te Klasse& die nächsten (fast) zwei Jahre hatte sie mich begleitet. Wir waren zusammen auf Konzerten, hatten am selben Tag Geburtstag& haben uns immer gesagt, das wir später zusammen nach Japan fliegen werden (gut jetzt war ich dieses Jahr alleine da), aber dann das: Ich hatte wirklich Angst, meinen Führerschein zu machen. Sie war zwei Jahre älter als ich& hatte ihren schon& fand meine Angst albern. Da kritisierte sie zum ersten Mal meine Schüchternheit. Kritik ist okay. Aber nicht so. Es kam noch zwei Mal vor, das sie meine Schüchternheit an mir bemängelte& das dritte Mal, hab ich abgeschlossen. Ich dachte Freunde mögen an einem die Stärken, aber auch die Schwächen, ich dachte Freunde akzeptieren einen so wie man ist? Aber das war wohl nicht der Fall. Sie knallte mir zum wiederholten Mal in einer langen Whatsapp-Nachricht alles an den Kopf. Wie ich bin, das ich es so, wie ich bin im Leben zu nichts bringen werde. Nichts erreichen werde&&&
Ich habe schon sehr lange extreme Selbstzweifel& das weiß ich. Ich bin extrem verletzlich& das weiß ich. Vielleicht habe ich damals überreagiert, aber ich weiß noch, wie ich die Nachricht gelesen habe& einfach nur heulend mitten in der Nacht da lag. Es war nicht schön. Ich hätte an ihr auch alles kritisieren können, aber ich mochte sie, so wie sie war. Mit all ihren Fehlern& Ecken und Kanten. Sie war einfach für mich eine wirklich sehr gute, wenn nicht sogar beste Freundin.
Dann war ich alleine. So gut wie alleine. Eine andere Freundin, die habe ich sogar heute noch, hab ich in der Fahrschule kennengelernt. Ich nenne sie hier mal Lisa. Sie ist auch eine wirklich unbeliebte Person bei uns im Dorf (meine Familie ist hier komplett Außenseiter, was mich aber auch nicht stört, im Gegenteil, ich bin froh, denn die Vergangenheit hat uns gezeigt, was das hier zum Teil für Idioten sind, komme ich später aber noch zu), also sie hat ein paar Freunde, vermutlich sogar mehr als ich, aber auch sie hat ihre Fehler& komischen Eigenarten, aber ich mag sie so, wie sie ist. Wir fahren 1-2x im Jahr nach Hamburg, zum Shoppen& schreiben ab und zu, aber mehr ist da auch nicht.
Dann kommen wir zu meiner Ausbildung. Am Anfang, das erste Jahr, war ich auch da ziemlich alleine. So richtige Freunde hatte ich nicht, klar mit ein paar Leuten hab ich mich recht gut verstanden, aber das wars.
Dann kam das 2te Jahr. Im Dezember hatten wir unser erstes "Seminar". Wir würden in der Ausbildung drei solcher Seminare haben, quasi Lehrgänge. Wo wir den praktischen Teil unserer Ausbildung erweiterten. Dort mussten wir zum Leid aller übernachten, jeweils eine Woche lang, da der Ort in dem das Seminar stattfand eigentlich zu weit weg war, um jeden Tag hinzufahren.
Ich hatte mein Auto& meinen Führerschein damals schon, war auch schon 18& für mich war klar, das ich selber hinfahren würde, statt mit dem Zug. Dann hat sie mich gefragt. Sie? Na die Person aus dem Titel. Meine "beste" Freundin, oder was-auch-immer. Ja, jetzt wirds erst spannend, Freunde.
Ich nenne sie mal Julia. Julia hat mich gefragt, ob ich sie mitnehmen würde. Unsere Klasse teilte sich auf in "Fachverkäufer" und "Bäcker". Wir gehörten zu den Bäckern, aber Julias Freunde waren unter den Verkäufern, also waren ihre Freunde nicht mit auf dem Seminar. Deswegen hatte sie wohl mich gefragt. Ich hab "Okay" gesagt, war zwar etwas irritiert, weil ich niemals jemanden so direkt gefragt hätte, aber okay.
Dann kam der Tag der Tage. Sonntag vor dem Seminar. Abends wollte ich losfahren, doch am morgen fing es schon an. Wir hatten den kompletten Tag vor dem Seminar miteinander geschrieben, sowas hatte ich noch nie erlebt. Ich war normalerweise super schlecht im "Schreiben" (also so auf Whatsapp&&&), brauchte zum Teil eine Woche (Kein Scherz) um zu antworten. Wir haben uns unsere Nervosität versucht gegenseitig loszuwerden& uns Bilder vom Koffer geschickt&&&
Dann auf dem Seminar selber waren wir auf einem Zimmer. Wir haben uns am ersten Abend schon, für meine Verhältnisse, relativ offen unterhalten. Dafür, das wir sonst nie wirklich miteinander geredet hatten.
Die Woche ging so relativ gut für mich rum, wir haben immer zusammengearbeitet, waren wirklich ein gutes Team& haben uns echt gut verstanden.
Nach dem Seminar, ich würde nicht sagen, das wir Freunde waren, aber vielleicht gute Bekannte. Wir haben in der Schule, zwar erst sehr schleppend, uns in den Pausen miteinander unterhalten& die Teamarbeiten, zumindest getrennt von den Verkäuferinnen, wo ja Julias eigentliche Freunde waren, zusammen gemacht.
Im Januar dann, kam schon der zweite Lehrgang. Natürlich fuhren wir wieder zusammen, waren wieder zusammen auf einem Zimmer& haben uns gut verstanden.
Das ganze wurde über die Wochen und Monate immer mehr& immer intensiver. Wir haben mehr miteinander geschrieben, geredet& gelacht. Uns besser kennengelernt& eigentlich würde ich heute sagen, das wir sowas wie Seelenverwandte sind...
Wir haben die gleiche Vorstellung vom Leben, die selben Ziele, wir wollen beide nur reisen& die Welt sehen.
Wir sind sehr oft einer Meinung, haben die selben Gedanken, sagen teilweise dasselbe zur gleichen Zeit, denken dasselbe. Jeder in unserem Alter denkt nur an saufen und feiern. Aber Julia und ich hassen beide Feiern und trinken auch keinen Alkohol.
In der Klasse waren wir dann irgendwann die einzigen die immer am reden waren. Wir haben über Urlaub, Gott und die Welt geredet. Ihre Freundinnen, die Verkäufer distanzierten sich immer mehr von ihr.
Sie ließ mich immer mehr in ihr Leben& ich sie in meins. Es waren buchstäblich sie und ich, zusammen gegen den Rest der Welt.
Dann kamen, ich nenne sie mal, Tina und Saskia. Tina war mal mit Julia befreundet. Und dementsprechen, vielleicht neidisch auf mich? Ich denke mir bis heute, das ich doch ncihts dafür kann? Ich kann doch nichts dafür, das sie mich so in ihr Leben gelassen hat, warum dann dieser Hass auf mich???
Tina hat mich gehasst. Super plötzlich kam das. Bevor ich mit Julia befreundet war, war Tina immer nett zu mir.
Doch Tina hat über mich gelästert, hinter meinem Rücken& vor Julia natürlich. Doch Julia hatte mir alles erzählt, offen und ehrlich. Sie hatte mich vor Tina in Schutz genommen& mich verteidigt.
&mit jedem Mal bekam Tina genau das, was sie nicht wollte. Mit jedem Mal, mit dem Tina über mich lästerte und Julia mit alles erzählte, mochte und vertraute ich Julia immer mehr.
Unsere Freundschaft wurde enger& vertrauter. Wir haben uns über alles unterhalten. Wirklich über alles. Über Dinge, über die ich nicht mal mit meiner Mutter rede.
Wir waren dieses Jahr zusammen im Urlaub. Eine Idee von Julia. Nach unserer bestandenen Abschlussprüfung einfach diesen Urlaub zu buchen& das Ende der Ausbildung so zu feiern, war eines der schönsten Dinge in meinem Leben. Der Urlaub war einfach perfekt. Wir hatten zwar die ein oder andere Auseinandersetzung, aber das kommt in den besten Ehen vor. Spaß, aber wir waren 14 Tage lang, Tag und Nacht zusammen, dafür war dieser Urlaub wirklich harmonisch& einfach nur schön.
Mit dem Ende dieses Urlaubs begann so aber auch ein neues Kapitel in meinem Leben& auch in Julias.
In meinem Leben stand eine neue Ausbildung auf dem Plan, nach der vorangegangenen Ausbildung, die abgesehen von der Freundschaft mit Julia, die durch diese entstanden war, einfach nur komplett ätzend war. Ich war wirklich froh, das es endlich vorbei war. Aber heute kann ich so nicht mehr denken.
Julias Leben war etwas komplizierter. Plan A hat nicht funktioniert, und so musste ein Plan B her. Sie ist jetzt angestellt, hat einen halbjahres Vertrag, ist zwar nicht die Welt, aber sie war froh etwas gefunden zu haben.
Jetzt arbeitet sie schon etwa 1 1/2 Monate in der Firma, ich bin seit August in der Ausbildung& bis jetzt läuft alles eigentlich super. Wir planen eigentlich zwei Reisen nächstes Jahr. Die eine wollten wir im Dezember eigentlich buchten.
Ich glaube ich habe jetzt 3x das Wort "eigentlich" in meinen letzten Sätzen verwendet?
Sie hat dort natürlich Leute kennengelernt. Nachdem ich mir vorher, bevor ich in meine neue Klasse gekommen bin, tausend Mal anhören musste, dass sie Angst hat, das ich sie ersetze& sie ist in der Beziehung wirklich hartnäckig und schnell mal eifersüchtig. Ich habe sie immer wieder beruhigt& ihr gesagt, das sie keine Angst haben muss. Menschen mögen mich einfach nicht. Und ich hatte Recht. Ich habe bis jetzt noch keinen kennengelernt, mit dem ich mich wirklich so verbunden fühle, wie mit Julia. Da könnte man natürlich sagen, aber Julia habe ich doch auch erst im 2ten Jahr kennengelernt... Das stimmt, aber die Mädchen aus meiner jetzigen Klasse sind, einmal eine 3er Clique, die mir wirklich nicht sympathisch ist. Und ein anderes Mädchen, was aber so vom Charakter her einfach anders ist& niemals die Chance dazu hätte Julia zu ersetzten. (Ich habe schon mit ihr zusammengearbeitet.)
Ich hätte wirklich nicht gedacht, das meine Angst das Julia mich ersetzen könnte so groß ist. Sie hat in ihrem Betrieb ein Mädchen kennengelernt. Wir machen tagtäglich etwa 10 Memos? Also, wenn nicht sogar noch mehr. Unser Chat ist voll mit 5-15 Minuten langen Memos, ellenlangen Texten, also die Gesprächsthemen gehen uns wirklich nicht aus, außer heute.
Julia hat mir in den Memos jeden Tag von diesem Mädchen erzählt. Jeden einzelnen Tag. Wie gut sie sich verstehen& wie viel Spaß sie auf der Arbeit haben& wie lustig sie ist. &wie süß& das sie sich da so ähnlich sind, beide klein&&& &das sie immer ankommt& Julia umarmt& sich immer freut sie zu sehen& immer bei Julia ankommt, wie ein kleines Kind, das gerade den Weihnachtsmann sieht.
Dann erzählt sie mir, das die Leute bei ihr auf der Arbeit sie immer fragen, wo denn ihre "beste Freundin" ist, wenn sie nicht zusammen sind&&&
Das verletzt mich. Ich habe das Thema eigentlich schon mit ihr besprochen, das ich halt Angst habe, ersetzt zu werden, die 2te Wahl zu sein, weil das nicht das erste Mal so wäre. Sie versteht mich, sagt aber das es Schwachsinnig ist, das ich sie so ersetze, aber wer weiß das schon?
Dann schrieb sie, dass sie "jetzt gerade nicht glaubt, das sie mich ersetzt". Und dieses jetzt gerade macht mich fertig. Ich will nicht solange gut sein, bis sie einen besseren gefunden hat. Ich kann das nicht. Ich heule in letzter Zeit deswegen ständig. Bei sämtlichen Liedern im Radio kommen mit auf der Heimfahrt die Tränen& ich heule einfach. Ich bekomme auf der Arbeit einfach andauernd Tränen in den Augen deswegen. Ich dachte, das sie wirklich jemand sein könnte, der ewig in meinem Leben bleiben würde, aber dieses "jetzt gerade" zerstört einfach alle meine Hoffnung darin. Alle sagen mir, ich soll im hier und jetzt leben& nicht daran denken, was mal sein könnte. Aber ich weiß das ich am Boden zerstört sein werde. Mein Herz würde brechen, wenn ich sie verlieren würde. Weil sie einfach meine Seelenverwandte ist. Wie kann ich das ignorieren??
Ich habe einfach das Gefühl, das ich nur die Zeitüberbrückung bin, eine Freundin, mit der sie reisen kann, bis sie ihre wahre Liebe kennenlernt, denn dann, das hat sie selber so gesagt, würde sie wahrscheinlich mit ihrem Zukünftigen in den Urlaub fahren. Wobei ich mir denke, kann man nicht selbst, wenn man eine Beziehung hat, auch mal mit der (besten) Freundin in den Urlaub fahren? Es muss ja nicht jedes Mal sein, aber ab und zu vielleicht?
Wir haben das Thema schon mehrmals durchgekaut& abgesprochen, aber dann kam gestern das.
Ihre Mutter, eine ihrer Verkäuferinnen-Freunde, eine andere Freundin, ich nenne sie mal Jenny& ein anderer Freund, ich nenne ihn mal Ben, haben ihr gestern geschrieben, das sie sich ja verändert hätte& kaum noch Zeit hätte mit ihnen zu schreiben.
Jenny war mal Julias beste Freundin, ich kann sie wirklich irgendwo verstehen. Das Julia kaum noch Zeit für sie hat& vergisst ihr zu schreiben ist wirklich schade.
Ihre Mutter hat glaub ich deswegen zu kämpfen, weil Julia im Schichtsystem arbeitet& ihre Mutter selber von 8-18 Uhr aus dem Haus ist. Sprich, sie sehen sich nur wirklich wenn Julia Frühschicht hat& selbst dann nur abends kurz.
Ben ist ein Idiot. Er schreibt Julia immer, dass "Ich ja die einzige in Julias Leben wäre", "Julia immer nur von mir redet", "Ob Julia sich vielleicht mit mir in einer eigenen Welt abschottet", "Julia sich verändert hätte" und "ob Julia demnächst mit mir lesbisch werden würde". Ben war mit Julia und meinem Bruder mal in einer Klasse. Ja, Julia war mit meinem Bruder in einer Klasse, komisch genug.
Ben wohnt in meinem Dorf und ist ein riesengroßer Idiot. Sein großer Bruder hatte meinen Bruder damals gemobbt/geärgert. Natürlich fing Ben dann auch damit an. Einige Freunde von Ben zogen mit& die haben meinen Bruder einfach gemobbt. Ich würde sagen, das es wirklich heftiges Mobbing war, jetzt kein Schlagen oder so, aber ich weiß noch wie mein kleiner Bruder weinend auf dem Fahrrad nach Hause kam, weil er auf dem Fußballplatz gelockt wurde, nur damit sie ihn da fertig machen konnten. Er hatte in dieser Klasse wirklich keine leichte Zeit. Seitdem sind wir gegen fast das ganze Dort und das ganze Dorf ist gegen uns. Es ist okay, hier herrscht sowieso eine Hirachie von Dorfprominenten, die hier das sagen haben, jeder lästern über jeden& wenn du anders bist hast du sowieso verloren.
Aber das interessiert mich nicht, ich will hier sowieso raus. Hier zu bleiben, ist für mich keine Option.
Ben war außerdem mal mit Julia zusammen. Noch heute schmeißt er sich regelmäßig wenn sie sich treffen an sie ran& fässt sie an& was weiß ich was. Schlimm genug, aber warum sie dennoch mit ihm befreundet ist weiß ich nicht. Es ist aber auch nicht meine Sache, denn ich werde ich nicht sagen, mit wem sie befreundet zu sein hat und mit wem nicht.
Ich weiß ganz genau das Ben eifersüchtig ist. Es ist nicht das erste Mal, das ich Thema in Ben und Julias Whatsappchat bin. Sie erzählt mir das jedes Mal. Und jedes Mal, wenn sie mich in Schutz nimmt, weil er mich oder meine Familie angreift.
Aber ich halte das nicht mehr aus. Ich fühle mich durch Ben einfach durch die Vergangenheit verfolgt. Mein Bruder tut mir so leid, wenn ich daran denke was früher da war. Ich könnte heulen. Ich könnte diesem Ben persönlich eine rein hauen, weil ich weiß wie es ist. Alleine gegen alle. Es ist ein scheiß Gefühl& das jahrelang durchzustehen will ich mir wirklich nicht vorstellen.
Jedenfalls denkt sich mein Kopf durch Bens Worte, meinen Namen& das Wort "Veränderung", das ich diese Veränderung in Julias Leben bin. Julia hat sich nicht verändert. Es bin ich die Ben stört. Wenn ich nicht mehr da wäre, ich wette Ben wäre der glücklichste Mensch auf diesem Planeten.
Dadurch denke ich mir schon den ganzen Tag, mache mir vorwürfe&&& das Julia mehr Freunde, bessere Freunde hätte, wenn ich nicht wäre. Jenny, Ben, ihre Verkäuferinnen-Freundin, zu allen drei hätte Julia mehr Kontakt, wenn mein Chat mit ihr nicht wäre. Sie meinte dazu nur, das muss sich ändern, sie muss sich ändern. Aber so höre ich da nur raus, das sie auf Ben hört. Ben spinnt. Jenny hat mich da nicht reingezogen, Jenny hat einfach nur das Gefühl Julia nicht mehr so wichtig zu sein, weil Julia eben nicht so viel antwortet, aber Jenny hat mich da nicht mit reingezogen.
Julia hat es selber gesagt. Wenn sie auf Whatsapp Online geht, dann nimmt sie sich meist nur Zeit für meinen Chat.
Aber ich verlange es nicht von ihr. Ich habe ihr heute noch nicht geschrieben. Die Memos habe ich mir heute im Auto angehört, vor der Arbeit. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich fühle mich wie ein Fehler im System. Ich wünsche mir, ich könnte mich löschen. ich kann einfach nicht mit Menschen, mit jedem Tag der vergeht wird mit das immer mehr bewusst.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe keine Lust und keine Kraft, ihr meine Gedanken immer und immer wieder mitzuteilen, weil sie sie einfach nicht verstehen kann. Sie ist nicht ich& weiß eben doch nicht immer wie ich mich fühle. Ich kann und will nicht mehr von anderen Menschen verletzt werden. Manchmal fühle ich mich in meiner eigenen Haut gefangen& will einfach nur raus hier. Ich halte das nicht mehr aus.
Vielleicht bin ich eine Mimose, reagiere über. Aber warum liege ich hier heulend im Bett, höre mir das Lied "fucking perfect" von Pink an? Warum verletzt es mich denn immer wieder so? Ich würde gerade am liebsten alles meiner Mutter erzählen, aber das kann ich nicht. Wahrscheinlich würde sie es mir mal wieder vorwerfen, ob ich denn schon wieder eine Freundin verlieren will. Nein, will ich nicht. Aber ich will nicht mehr hier liegen und weinen.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll? Wenn ich ihr schreibe oder in einer Memo alles erkläre, kommt wieder nur "nein das ist nicht so blablabla", aber es fühlt sich für mich einfach so an.
Ich glaube der Text ist super verwirrend, aber ich musste das mal eben loswerden.
Falls überhaupt jemand bis hierhin gelesen hat (Respekt!).
warum ich mich heute hier angemeldet habe& meine Geschichte hier niederschreibe, weiß ich selber nicht genau. Vielleicht weil ich es einfach nur loswerden will& gerade keiner da ist, dem ich das hier anvertrauen kann, also nutze ich am besten die Anonymität des Internets und kriege vielleicht den Kopf frei.
Vorsicht, die Geschichte wird lang und kompliziert.
Also es geht um mich (21) und meine beste Freundin (19). Ich fange am besten so an, wie wir uns kennengelernt haben. In den letzten drei Jahren habe ich eine Ausbildung gemacht, in einem Beruf, der mir endgültig aber überhaupt nicht gefallen hat. Sprich, ich habe die drei Jahre mit Mühe und Not durchgezogen, um keinen "Ausbildungsabbruch" im Lebenslauf zu haben. Es war von Anfang an klar, das ich am Ende der 3 Jahre noch eine neue Ausbildung oder irgendetwas anderes mache, denn eigentlich war ich überqualifiziert für diesen Beruf (das sage nicht nur ich selber, sondern auch meine Eltern, Lehrer& die eine Tante vom Arbeitsamt).
Ich bin in diese Ausbildung gegangen, quasi ohne Freunde. Ich hatte generell nicht viele Freunde in meinem Leben. Einige sind weggezogen, andere naja, haben in einer Freundesclique angefangen zu lästern (ja, auch über mich, das wusste ich), deswegen habe ich mich Schritt für Schritt von dieser Clique distanziert, bis ich nach dem Realschulabschluss komplett mit ihnen den Kontakt (von meiner Seite aus) abgebrochen habe. Denn wenn man mit 14 Jahren googlet: "meine Freunde mögen mich nicht", ist diese Freundschaft alles andere als gesund. Eigentlich hatte ich damals gehofft, auf der Realschule wird alles besser, nachdem ich 4 Jahre auf dem Gymnasium das Opfer gespielt habe. Ja, drei Jahre davon hatte ich immerhin 1-2 Freunde, die mich dann aber im 4ten Jahr komplett alleine in dieser Klasse gelassen haben. Ich weiß nicht ob es Mobbing war, es hat sich vielleicht so angefühlt? Aber es war nicht schön, ein ganzes Jahr alleine in dieser Klasse zu verbringen, wenn man tagtäglich ausgegrenzt wird, ausgelacht wird, mit dämlichen Spitznamen benannt wird& die Klassenkollegen dich nicht in ihre Gruppen bei den tollen Gruppenarbeiten haben wollen (deswegen hasse ich Gruppenarbeiten bis heute& werde nervös sobald es ans Einteilen der Klasse geht, weil ich Angst habe über zu bleiben). Lustigerweise fanden die Lehrer sogar das es meine Schuld war. Ich hätte mich mehr "einbinden" oder "integrieren" sollen. Da saß ich also heulend im Kunstunterricht, weil niemand mich in seiner Gruppe haben wollte und die Lehrerin (super diese Pädagogen heutzutage!) mir die Schuld gab an meiner Situation. Leider war keiner in meiner Haut, denn wie hätte ich mich Integrieren sollen, wenn alle gegen mich waren? Die Leute nicht auf mein "Hallo" reagierten? Ich immer am Rand und außerhalb des Kreises stand, weil kein Platz mehr war?
Naja ich weiß, es gibt Leute, die gehen durch sowas länger als ich. Aber das bedeutet nicht, das es mich nicht genauso verletzt hat.
Das war das Gymnasium. Dann kam die Realschule. Wie gesagt, das Thema mit der Freundesclique. Am Anfang war noch alles okay. Gut, ich war nicht beliebt in der Klasse, aber wann war ich das schon? Es war immerhin kein ausgrenzen mehr, ich hatte Freunde, für Gruppen& Partnerarbeiten. Also ich dachte, es wären Freunde.
In der Realschule hab ich einen ziemlichen Stilbruch gehabt. Ich hab angefangen mich anders, auffälliger zu kleiden. Auch als stilles, schüchternes, zurückhaltendes (wie auch immer man es nennen will) und introvertiertes Mädchen. Tja, meine lieben "Freunde", die dann angefangen haben zu lästern, meinten zu mir, dann irgendwann in der 10ten Klasse, als sie mich auf dem Schulhof beiseite genommen haben, "ich müsse mich entscheiden", "ich könne ja nicht schüchtern sein& mich so auffällig kleiden", "das passt nicht zu dir", "entweder so oder so".
Früher hab ich jeden Tag fast dasselbe getragen. Jeden Tag eine Bluse& eine schwarze Jeans. Ich war froh, das sich mein Stil geändert hatte& war Stolz das zu tragen, was ich tragen wollte, was mir gefallen hat. Und dann konnten das nichtmal meine Läster-Freunde akzeptieren. Ok, dachte ich mir, nach dem Abschluss ist Schluss. Ich war lieber alleine, als mit denen befreundet. Weil das war für mich keine Freundschaft.
Dann hatte ich aber noch, ich nenne sie hier mal Sara. Sara war die Schwester von einer der Läster-Freundinnen& sie war einfach nur lustig. Ich habe mit ihr gelacht, mich mit ihr verstanden, sie hatte sogar die selben Interessen wie ich. Anime& Japan. Das hat uns verbunden& ich hatte mit ihr eine wirklich schöne Zeit. In der 10te Klasse& die nächsten (fast) zwei Jahre hatte sie mich begleitet. Wir waren zusammen auf Konzerten, hatten am selben Tag Geburtstag& haben uns immer gesagt, das wir später zusammen nach Japan fliegen werden (gut jetzt war ich dieses Jahr alleine da), aber dann das: Ich hatte wirklich Angst, meinen Führerschein zu machen. Sie war zwei Jahre älter als ich& hatte ihren schon& fand meine Angst albern. Da kritisierte sie zum ersten Mal meine Schüchternheit. Kritik ist okay. Aber nicht so. Es kam noch zwei Mal vor, das sie meine Schüchternheit an mir bemängelte& das dritte Mal, hab ich abgeschlossen. Ich dachte Freunde mögen an einem die Stärken, aber auch die Schwächen, ich dachte Freunde akzeptieren einen so wie man ist? Aber das war wohl nicht der Fall. Sie knallte mir zum wiederholten Mal in einer langen Whatsapp-Nachricht alles an den Kopf. Wie ich bin, das ich es so, wie ich bin im Leben zu nichts bringen werde. Nichts erreichen werde&&&
Ich habe schon sehr lange extreme Selbstzweifel& das weiß ich. Ich bin extrem verletzlich& das weiß ich. Vielleicht habe ich damals überreagiert, aber ich weiß noch, wie ich die Nachricht gelesen habe& einfach nur heulend mitten in der Nacht da lag. Es war nicht schön. Ich hätte an ihr auch alles kritisieren können, aber ich mochte sie, so wie sie war. Mit all ihren Fehlern& Ecken und Kanten. Sie war einfach für mich eine wirklich sehr gute, wenn nicht sogar beste Freundin.
Dann war ich alleine. So gut wie alleine. Eine andere Freundin, die habe ich sogar heute noch, hab ich in der Fahrschule kennengelernt. Ich nenne sie hier mal Lisa. Sie ist auch eine wirklich unbeliebte Person bei uns im Dorf (meine Familie ist hier komplett Außenseiter, was mich aber auch nicht stört, im Gegenteil, ich bin froh, denn die Vergangenheit hat uns gezeigt, was das hier zum Teil für Idioten sind, komme ich später aber noch zu), also sie hat ein paar Freunde, vermutlich sogar mehr als ich, aber auch sie hat ihre Fehler& komischen Eigenarten, aber ich mag sie so, wie sie ist. Wir fahren 1-2x im Jahr nach Hamburg, zum Shoppen& schreiben ab und zu, aber mehr ist da auch nicht.
Dann kommen wir zu meiner Ausbildung. Am Anfang, das erste Jahr, war ich auch da ziemlich alleine. So richtige Freunde hatte ich nicht, klar mit ein paar Leuten hab ich mich recht gut verstanden, aber das wars.
Dann kam das 2te Jahr. Im Dezember hatten wir unser erstes "Seminar". Wir würden in der Ausbildung drei solcher Seminare haben, quasi Lehrgänge. Wo wir den praktischen Teil unserer Ausbildung erweiterten. Dort mussten wir zum Leid aller übernachten, jeweils eine Woche lang, da der Ort in dem das Seminar stattfand eigentlich zu weit weg war, um jeden Tag hinzufahren.
Ich hatte mein Auto& meinen Führerschein damals schon, war auch schon 18& für mich war klar, das ich selber hinfahren würde, statt mit dem Zug. Dann hat sie mich gefragt. Sie? Na die Person aus dem Titel. Meine "beste" Freundin, oder was-auch-immer. Ja, jetzt wirds erst spannend, Freunde.
Ich nenne sie mal Julia. Julia hat mich gefragt, ob ich sie mitnehmen würde. Unsere Klasse teilte sich auf in "Fachverkäufer" und "Bäcker". Wir gehörten zu den Bäckern, aber Julias Freunde waren unter den Verkäufern, also waren ihre Freunde nicht mit auf dem Seminar. Deswegen hatte sie wohl mich gefragt. Ich hab "Okay" gesagt, war zwar etwas irritiert, weil ich niemals jemanden so direkt gefragt hätte, aber okay.
Dann kam der Tag der Tage. Sonntag vor dem Seminar. Abends wollte ich losfahren, doch am morgen fing es schon an. Wir hatten den kompletten Tag vor dem Seminar miteinander geschrieben, sowas hatte ich noch nie erlebt. Ich war normalerweise super schlecht im "Schreiben" (also so auf Whatsapp&&&), brauchte zum Teil eine Woche (Kein Scherz) um zu antworten. Wir haben uns unsere Nervosität versucht gegenseitig loszuwerden& uns Bilder vom Koffer geschickt&&&
Dann auf dem Seminar selber waren wir auf einem Zimmer. Wir haben uns am ersten Abend schon, für meine Verhältnisse, relativ offen unterhalten. Dafür, das wir sonst nie wirklich miteinander geredet hatten.
Die Woche ging so relativ gut für mich rum, wir haben immer zusammengearbeitet, waren wirklich ein gutes Team& haben uns echt gut verstanden.
Nach dem Seminar, ich würde nicht sagen, das wir Freunde waren, aber vielleicht gute Bekannte. Wir haben in der Schule, zwar erst sehr schleppend, uns in den Pausen miteinander unterhalten& die Teamarbeiten, zumindest getrennt von den Verkäuferinnen, wo ja Julias eigentliche Freunde waren, zusammen gemacht.
Im Januar dann, kam schon der zweite Lehrgang. Natürlich fuhren wir wieder zusammen, waren wieder zusammen auf einem Zimmer& haben uns gut verstanden.
Das ganze wurde über die Wochen und Monate immer mehr& immer intensiver. Wir haben mehr miteinander geschrieben, geredet& gelacht. Uns besser kennengelernt& eigentlich würde ich heute sagen, das wir sowas wie Seelenverwandte sind...
Wir haben die gleiche Vorstellung vom Leben, die selben Ziele, wir wollen beide nur reisen& die Welt sehen.
Wir sind sehr oft einer Meinung, haben die selben Gedanken, sagen teilweise dasselbe zur gleichen Zeit, denken dasselbe. Jeder in unserem Alter denkt nur an saufen und feiern. Aber Julia und ich hassen beide Feiern und trinken auch keinen Alkohol.
In der Klasse waren wir dann irgendwann die einzigen die immer am reden waren. Wir haben über Urlaub, Gott und die Welt geredet. Ihre Freundinnen, die Verkäufer distanzierten sich immer mehr von ihr.
Sie ließ mich immer mehr in ihr Leben& ich sie in meins. Es waren buchstäblich sie und ich, zusammen gegen den Rest der Welt.
Dann kamen, ich nenne sie mal, Tina und Saskia. Tina war mal mit Julia befreundet. Und dementsprechen, vielleicht neidisch auf mich? Ich denke mir bis heute, das ich doch ncihts dafür kann? Ich kann doch nichts dafür, das sie mich so in ihr Leben gelassen hat, warum dann dieser Hass auf mich???
Tina hat mich gehasst. Super plötzlich kam das. Bevor ich mit Julia befreundet war, war Tina immer nett zu mir.
Doch Tina hat über mich gelästert, hinter meinem Rücken& vor Julia natürlich. Doch Julia hatte mir alles erzählt, offen und ehrlich. Sie hatte mich vor Tina in Schutz genommen& mich verteidigt.
&mit jedem Mal bekam Tina genau das, was sie nicht wollte. Mit jedem Mal, mit dem Tina über mich lästerte und Julia mit alles erzählte, mochte und vertraute ich Julia immer mehr.
Unsere Freundschaft wurde enger& vertrauter. Wir haben uns über alles unterhalten. Wirklich über alles. Über Dinge, über die ich nicht mal mit meiner Mutter rede.
Wir waren dieses Jahr zusammen im Urlaub. Eine Idee von Julia. Nach unserer bestandenen Abschlussprüfung einfach diesen Urlaub zu buchen& das Ende der Ausbildung so zu feiern, war eines der schönsten Dinge in meinem Leben. Der Urlaub war einfach perfekt. Wir hatten zwar die ein oder andere Auseinandersetzung, aber das kommt in den besten Ehen vor. Spaß, aber wir waren 14 Tage lang, Tag und Nacht zusammen, dafür war dieser Urlaub wirklich harmonisch& einfach nur schön.
Mit dem Ende dieses Urlaubs begann so aber auch ein neues Kapitel in meinem Leben& auch in Julias.
In meinem Leben stand eine neue Ausbildung auf dem Plan, nach der vorangegangenen Ausbildung, die abgesehen von der Freundschaft mit Julia, die durch diese entstanden war, einfach nur komplett ätzend war. Ich war wirklich froh, das es endlich vorbei war. Aber heute kann ich so nicht mehr denken.
Julias Leben war etwas komplizierter. Plan A hat nicht funktioniert, und so musste ein Plan B her. Sie ist jetzt angestellt, hat einen halbjahres Vertrag, ist zwar nicht die Welt, aber sie war froh etwas gefunden zu haben.
Jetzt arbeitet sie schon etwa 1 1/2 Monate in der Firma, ich bin seit August in der Ausbildung& bis jetzt läuft alles eigentlich super. Wir planen eigentlich zwei Reisen nächstes Jahr. Die eine wollten wir im Dezember eigentlich buchten.
Ich glaube ich habe jetzt 3x das Wort "eigentlich" in meinen letzten Sätzen verwendet?
Sie hat dort natürlich Leute kennengelernt. Nachdem ich mir vorher, bevor ich in meine neue Klasse gekommen bin, tausend Mal anhören musste, dass sie Angst hat, das ich sie ersetze& sie ist in der Beziehung wirklich hartnäckig und schnell mal eifersüchtig. Ich habe sie immer wieder beruhigt& ihr gesagt, das sie keine Angst haben muss. Menschen mögen mich einfach nicht. Und ich hatte Recht. Ich habe bis jetzt noch keinen kennengelernt, mit dem ich mich wirklich so verbunden fühle, wie mit Julia. Da könnte man natürlich sagen, aber Julia habe ich doch auch erst im 2ten Jahr kennengelernt... Das stimmt, aber die Mädchen aus meiner jetzigen Klasse sind, einmal eine 3er Clique, die mir wirklich nicht sympathisch ist. Und ein anderes Mädchen, was aber so vom Charakter her einfach anders ist& niemals die Chance dazu hätte Julia zu ersetzten. (Ich habe schon mit ihr zusammengearbeitet.)
Ich hätte wirklich nicht gedacht, das meine Angst das Julia mich ersetzen könnte so groß ist. Sie hat in ihrem Betrieb ein Mädchen kennengelernt. Wir machen tagtäglich etwa 10 Memos? Also, wenn nicht sogar noch mehr. Unser Chat ist voll mit 5-15 Minuten langen Memos, ellenlangen Texten, also die Gesprächsthemen gehen uns wirklich nicht aus, außer heute.
Julia hat mir in den Memos jeden Tag von diesem Mädchen erzählt. Jeden einzelnen Tag. Wie gut sie sich verstehen& wie viel Spaß sie auf der Arbeit haben& wie lustig sie ist. &wie süß& das sie sich da so ähnlich sind, beide klein&&& &das sie immer ankommt& Julia umarmt& sich immer freut sie zu sehen& immer bei Julia ankommt, wie ein kleines Kind, das gerade den Weihnachtsmann sieht.
Dann erzählt sie mir, das die Leute bei ihr auf der Arbeit sie immer fragen, wo denn ihre "beste Freundin" ist, wenn sie nicht zusammen sind&&&
Das verletzt mich. Ich habe das Thema eigentlich schon mit ihr besprochen, das ich halt Angst habe, ersetzt zu werden, die 2te Wahl zu sein, weil das nicht das erste Mal so wäre. Sie versteht mich, sagt aber das es Schwachsinnig ist, das ich sie so ersetze, aber wer weiß das schon?
Dann schrieb sie, dass sie "jetzt gerade nicht glaubt, das sie mich ersetzt". Und dieses jetzt gerade macht mich fertig. Ich will nicht solange gut sein, bis sie einen besseren gefunden hat. Ich kann das nicht. Ich heule in letzter Zeit deswegen ständig. Bei sämtlichen Liedern im Radio kommen mit auf der Heimfahrt die Tränen& ich heule einfach. Ich bekomme auf der Arbeit einfach andauernd Tränen in den Augen deswegen. Ich dachte, das sie wirklich jemand sein könnte, der ewig in meinem Leben bleiben würde, aber dieses "jetzt gerade" zerstört einfach alle meine Hoffnung darin. Alle sagen mir, ich soll im hier und jetzt leben& nicht daran denken, was mal sein könnte. Aber ich weiß das ich am Boden zerstört sein werde. Mein Herz würde brechen, wenn ich sie verlieren würde. Weil sie einfach meine Seelenverwandte ist. Wie kann ich das ignorieren??
Ich habe einfach das Gefühl, das ich nur die Zeitüberbrückung bin, eine Freundin, mit der sie reisen kann, bis sie ihre wahre Liebe kennenlernt, denn dann, das hat sie selber so gesagt, würde sie wahrscheinlich mit ihrem Zukünftigen in den Urlaub fahren. Wobei ich mir denke, kann man nicht selbst, wenn man eine Beziehung hat, auch mal mit der (besten) Freundin in den Urlaub fahren? Es muss ja nicht jedes Mal sein, aber ab und zu vielleicht?
Wir haben das Thema schon mehrmals durchgekaut& abgesprochen, aber dann kam gestern das.
Ihre Mutter, eine ihrer Verkäuferinnen-Freunde, eine andere Freundin, ich nenne sie mal Jenny& ein anderer Freund, ich nenne ihn mal Ben, haben ihr gestern geschrieben, das sie sich ja verändert hätte& kaum noch Zeit hätte mit ihnen zu schreiben.
Jenny war mal Julias beste Freundin, ich kann sie wirklich irgendwo verstehen. Das Julia kaum noch Zeit für sie hat& vergisst ihr zu schreiben ist wirklich schade.
Ihre Mutter hat glaub ich deswegen zu kämpfen, weil Julia im Schichtsystem arbeitet& ihre Mutter selber von 8-18 Uhr aus dem Haus ist. Sprich, sie sehen sich nur wirklich wenn Julia Frühschicht hat& selbst dann nur abends kurz.
Ben ist ein Idiot. Er schreibt Julia immer, dass "Ich ja die einzige in Julias Leben wäre", "Julia immer nur von mir redet", "Ob Julia sich vielleicht mit mir in einer eigenen Welt abschottet", "Julia sich verändert hätte" und "ob Julia demnächst mit mir lesbisch werden würde". Ben war mit Julia und meinem Bruder mal in einer Klasse. Ja, Julia war mit meinem Bruder in einer Klasse, komisch genug.
Ben wohnt in meinem Dorf und ist ein riesengroßer Idiot. Sein großer Bruder hatte meinen Bruder damals gemobbt/geärgert. Natürlich fing Ben dann auch damit an. Einige Freunde von Ben zogen mit& die haben meinen Bruder einfach gemobbt. Ich würde sagen, das es wirklich heftiges Mobbing war, jetzt kein Schlagen oder so, aber ich weiß noch wie mein kleiner Bruder weinend auf dem Fahrrad nach Hause kam, weil er auf dem Fußballplatz gelockt wurde, nur damit sie ihn da fertig machen konnten. Er hatte in dieser Klasse wirklich keine leichte Zeit. Seitdem sind wir gegen fast das ganze Dort und das ganze Dorf ist gegen uns. Es ist okay, hier herrscht sowieso eine Hirachie von Dorfprominenten, die hier das sagen haben, jeder lästern über jeden& wenn du anders bist hast du sowieso verloren.
Aber das interessiert mich nicht, ich will hier sowieso raus. Hier zu bleiben, ist für mich keine Option.
Ben war außerdem mal mit Julia zusammen. Noch heute schmeißt er sich regelmäßig wenn sie sich treffen an sie ran& fässt sie an& was weiß ich was. Schlimm genug, aber warum sie dennoch mit ihm befreundet ist weiß ich nicht. Es ist aber auch nicht meine Sache, denn ich werde ich nicht sagen, mit wem sie befreundet zu sein hat und mit wem nicht.
Ich weiß ganz genau das Ben eifersüchtig ist. Es ist nicht das erste Mal, das ich Thema in Ben und Julias Whatsappchat bin. Sie erzählt mir das jedes Mal. Und jedes Mal, wenn sie mich in Schutz nimmt, weil er mich oder meine Familie angreift.
Aber ich halte das nicht mehr aus. Ich fühle mich durch Ben einfach durch die Vergangenheit verfolgt. Mein Bruder tut mir so leid, wenn ich daran denke was früher da war. Ich könnte heulen. Ich könnte diesem Ben persönlich eine rein hauen, weil ich weiß wie es ist. Alleine gegen alle. Es ist ein scheiß Gefühl& das jahrelang durchzustehen will ich mir wirklich nicht vorstellen.
Jedenfalls denkt sich mein Kopf durch Bens Worte, meinen Namen& das Wort "Veränderung", das ich diese Veränderung in Julias Leben bin. Julia hat sich nicht verändert. Es bin ich die Ben stört. Wenn ich nicht mehr da wäre, ich wette Ben wäre der glücklichste Mensch auf diesem Planeten.
Dadurch denke ich mir schon den ganzen Tag, mache mir vorwürfe&&& das Julia mehr Freunde, bessere Freunde hätte, wenn ich nicht wäre. Jenny, Ben, ihre Verkäuferinnen-Freundin, zu allen drei hätte Julia mehr Kontakt, wenn mein Chat mit ihr nicht wäre. Sie meinte dazu nur, das muss sich ändern, sie muss sich ändern. Aber so höre ich da nur raus, das sie auf Ben hört. Ben spinnt. Jenny hat mich da nicht reingezogen, Jenny hat einfach nur das Gefühl Julia nicht mehr so wichtig zu sein, weil Julia eben nicht so viel antwortet, aber Jenny hat mich da nicht mit reingezogen.
Julia hat es selber gesagt. Wenn sie auf Whatsapp Online geht, dann nimmt sie sich meist nur Zeit für meinen Chat.
Aber ich verlange es nicht von ihr. Ich habe ihr heute noch nicht geschrieben. Die Memos habe ich mir heute im Auto angehört, vor der Arbeit. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich fühle mich wie ein Fehler im System. Ich wünsche mir, ich könnte mich löschen. ich kann einfach nicht mit Menschen, mit jedem Tag der vergeht wird mit das immer mehr bewusst.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe keine Lust und keine Kraft, ihr meine Gedanken immer und immer wieder mitzuteilen, weil sie sie einfach nicht verstehen kann. Sie ist nicht ich& weiß eben doch nicht immer wie ich mich fühle. Ich kann und will nicht mehr von anderen Menschen verletzt werden. Manchmal fühle ich mich in meiner eigenen Haut gefangen& will einfach nur raus hier. Ich halte das nicht mehr aus.
Vielleicht bin ich eine Mimose, reagiere über. Aber warum liege ich hier heulend im Bett, höre mir das Lied "fucking perfect" von Pink an? Warum verletzt es mich denn immer wieder so? Ich würde gerade am liebsten alles meiner Mutter erzählen, aber das kann ich nicht. Wahrscheinlich würde sie es mir mal wieder vorwerfen, ob ich denn schon wieder eine Freundin verlieren will. Nein, will ich nicht. Aber ich will nicht mehr hier liegen und weinen.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll? Wenn ich ihr schreibe oder in einer Memo alles erkläre, kommt wieder nur "nein das ist nicht so blablabla", aber es fühlt sich für mich einfach so an.
Ich glaube der Text ist super verwirrend, aber ich musste das mal eben loswerden.
Falls überhaupt jemand bis hierhin gelesen hat (Respekt!).