[QUOTE="Holunderzweig, post: 4298126, member: 125171"]
Hi liebe Jolanda..
Deine Freundin hat sicher auch ein biologisches Problem, das auf ihre Psyche einwirkt. Wie du beschreibst, hat sie sicher viele Mängel, die natürlich dazu führen, dass sie lieber das Leben beendet, als noch weiter so leben zu müssen.
Lachen kann von einer Minute auf die andere den Botenstoffhaushalt wieder etwas regulieren, oder lange genug urlauben, sich ausruhen können, verwöhnt werden, sich berühren lassen durch Massagen, Umarmungen, länger dauernde Hingabe und Zeit für Ausklagen und sich beweinen dürfen so richtig, das alles wäre nötig, hat sie aber nicht.
Natur kann auch viel bewirken, gehts, dass du sie überlisten kannst für Spaziergänge, meist wehren sich schwer Depressive gegen alles, was helfen würde, sie wollen ja nicht mehr hoch, sie wollen weg, daher ist sicher sehr schwer auf jemanden einzureden, das würde sicher nicht helfen. Aber austricksen hilft schon, das habe ich schon oft so gemacht, mit guten Erfolgen. Reden...eingehen aufs Klagen, mitgehen mit dem Klagen, es anhören, dann Zug um Zug das Gespräch umlenken...an etwas denken lassen, das gut ist und war- wie zum Beispiel virtuell einen Umzug andenken, wo wäre dieser wohl am Nettesten...? Sie muss dann aus dem "Schwächezentrum" in dem sie sich gedanklich befindet aussteigen und an einen Ort denken, an dem sie gerne wäre, zugleich schaltet dann die Hirnaktivität wo anders. Es wird ausgestiegen praktisch aus dem Areal, wo sie nur mehr Wände sieht. Sich etwas vorstellen, verbunden mit Gefühlen ( ja das wäre schön..) das hat große mentale Kraft.
Kurz und knapp, etwas Liebevolles denken lassen, das kann mehr helfen, als ein Medikament. Das IST praktisch ein Medikament, das ihr fehlt. Vielleicht hilft ihr ein kleines Kätzchen? Ein süßer kleiner Hund? Fange sie geschickt ein und lass sie etwas sehen, spüren, das sie schon lange nicht mehr hatte. Geh vorsichtig vor, lenke sie ab, im wahrsten Sinn des Wortes. Sie bräuchte Trödeln, Ferien mit jemand Lieben, sei es bloß für eine gute Stunde zwischendurch immer wieder neben ihr sein und nichts weiter. Nähe, ausreichend lange macht auch viel aus. Wenigstens zwanzig Minuten zusammen verbringen, nur so, ohne etwas zu wollen, ruhig, lieb beisammensein, das kann auch kein Medikament ersetzen, was das bewirkt. Da kann man über Banales sprechen, um das gehts nicht, es geht um die erlebte Nähe.
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