sommerregen2
Neues Mitglied
Hallo
Ich sehe dieses Forum als letzte Hoffnung an, denn ich bin momentan seelisch am Ende und weiß wirklich nicht mehr weiter. Wer meine Vorstellung nicht gelesen hat, ich bin bereits 17 Jahre und bin eine junge Frau.
Alles fing damit an, als ich Ende April 2018 von einem wirklich netten Mann (18 Jahre) angesprochen wurde, ob ich mit ihm aus ausgehen würde. Ich fand ihn von Anfang an wirklich sehr attraktiv und habe dann natürlich ja gesagt. Zwischeninfo: ich hatte noch nie einen Freund und wollte eigentlich auch keinen. Meine Eltern sorgen sich sehr um mein Leben und wollen immer wissen, was momentan los ist usw. Nachdem ich mit dem jungen Mann, nennen wir ihn mal Blume, Nummern ausgetauscht hatte und wir ein Treffen ausmachten, war mir allerdings klar, dass ich meinen Eltern nicht davon erzählen könnte bzw würde. Warum? Weil ich von der Situation, die so plötzlich kam, einfach überrollt wurde und schlichtweg völlig überfordert war. Einerseits sehnte ich mich schon manchmal nach einem Partner, andererseits hatte ich immer den Gedanken im Kopf, dass es ja eh nur schiefen gehen wird und ich danach verletzt bin (ja, ich bin leider ein pessimistischer Mensch und sehe zuerst negative Seiten). Ich wusste auch einfach nicht, was ich selbst wollte. Ich war wirklich wirklich überfordert und verstand gar nicht, was gerade in meinem Leben abging. Dass sich jemand für mich ernsthaft interessiert war mir neu.
Jedenfalls habe ich dann meine Eltern angelogen und gesagt, dass ich mit einer Freundin weggehe. Ich habe mich mit Blume getroffen, es war sehr schön und wir haben langsam angefangen, uns kennenzulernen. Da ich ein Mensch bin, der einfach seine Zeit braucht, habe ich auch nichts überstürzt und immer auf mein Bauchgefühl gehört. Der Grund, warum ich nicht gleich die Wahrheit gesagt habe, war vor allem der, dass ich Blume nicht kannte und nicht wusste, was für ein Typ er war. Mein Gedanke war, wenn er nicht zu mir passt und das Date ein Reinfall wird, dann ist es eh nicht der Rede wert und dann will ich es nur vergessen. Ich mag es nicht, wenn mich dann ständig jemand fragt, wie es denn gelaufen ist, wie er war und wieso er mir nicht gefallen hat usw. Ich bin ein eher verschlossener Mensch, der alles mit sich selbst ausmacht und nicht gerne über Gefühle redet. Das wissen meine Eltern eigentlich, schließlich sollten sie mich ja am besten kennen. Allerdings habe ich mich einer einzigen Freundin anvertraut, das wars auch.
Es kam natürlich wie es kommen musste, das zweite Treffen zwischen Blume und mir stand an. In der Zwischenzeit hatten wir viel geschrieben und wir verstanden uns wirklich auf Anhieb prima. Da ich mir nun sicher war, dass er "der Rede wert" war, erzählte ich meiner Mutter, dass ich mich mit einem Jungen treffen würde. Tja. Seit daher bin ich seelisch am Ende, denn was folgte war Psychoterror.
Sie war erst sehr überrascht und dann skeptisch. Wie ich es schon vorher wusste kamen tausend Fragen, die ich geduldig beantwortete und dann sagte ich natürlich, dass ich mich bereits mit ihm getroffen hatte. Ja, ich hätte es nicht sagen müssen und es hätte mir unglaublich viel Ärger erspart, aber ich wollte es nicht verheimlichen, da es früher oder später eh rauskommen würde. Nachdem meine Mutter es meinem Vater erzählt hatte, eskalierte bereits die Situation. Ich wurde schon fast angeschrien, warum ich denn gelogen hatte. Natürlich kann ich verstehen, dass man als Elternteil sauer ist, wenn man vom Kind angelogen wird, aber meinen Standpunkt muss man schließlich auch verstehen. Und nebenbei gesagt sind meine Eltern auch nicht immer ehrlich zu mir. Sie führen außerdem eine unglückliche Ehe, sie verstehen sich einfach nicht mehr, was eher die Schuld von meinem Vater ist. Er ist ein Narzisst. Wir haben auch kein gutes Verhältnis, wenn wir zusammen in einem Raum sind, eskaliert es sofort, weil er mich immer grundlos provozieren muss und uns alle verrückt macht. Aber das ist jetzt eine andere Geschichte.
Ab diesem Tag musste ich mir jede freie Sekunde den Vorwurf anhören, dass ich gelogen hatte. Sie haben mich deswegen so fertig gemacht, dass ich mich nicht mehr auf mein zweites Date freuen konnte und eigentlich nur am Weinen war. Das Date verlief zum Glück trotzdem gut. Ich konnte bei ihm gut abschalten. Das zweite Date war an einem Samstag und wir hatten schon vorher geplant, dass wir uns dann Sonntag nochmal treffen wollten. Meine Mutter war dagegen und zwang mich, ihn anzulügen, dass wir am Sonntag Besuch bekommen würden. Sie hatte den Eindruck. ich würde mich nur dann mit ihm treffen, wenn er Lust hätte, dabei habe ich die Tage und das Programm entschieden. Aber da redet man gegen eine Wand. Nach diesem Treffen fing nun das Theater mit der Frage "warum seid ihr nicht zusammen, wenn ihr euch immer trefft?" an. So. Tut mir leid, aber das ist fast das dümmste, was ich je gehört hatte. Warum zum Geier sollte ich mit jemanden eine Beziehung eingehen, den ich erst seit ca einer Woche kannte. Und WAS ist so schwer daran zu verstehen, wenn man sich immer trefft, um sich kennenzulernen? Das war für meine Eltern überhaupt nicht zu verstehen. Nach dieser Logik haben die beiden geheiratet als sie sich das erste Mal gesehen haben, oder was??? Im Vergleich zu heute war das aber noch harmlos.
Nach einiger Zeit sind wir ein Paar geworden. Zwischendurch kam natürlich immer "sag mal warum tust du das, was er sagt? Bist du seine Puppe? Du sagst immer nur ja!". Wir haben Treffen gemeinsam entschieden. Ich bin 16Jahre alt, habe einen starken Charakter und scheue mich nicht davor zu sagen, wenn mir etwas nicht passt. Ich würde niemals etwas tun, was ich nicht selbst will. Kam bei meiner Mutter nicht an.
Ich weiß gar nicht mehr, wie das alles anfing, aber jedenfalls ist sich meine Mutter jetzt zu 100% sicher, dass er ein Mann ist, der schon Sex hatte, der nur mit mir spielen will und mich dann fallen lässt. Er würde es ja nicht ernst mit mir meinen und ich wäre so naiv, dass ich ihm alles glaube, was er sagt. Irgendwann war ich kurz vorm Explodieren, habe mich aber gehalten und gemeint, dass ich nicht ihren Rat brauche. SELBST WENN er ein Mann wäre, der mich nur veräppelt. Tja, dann isses halt so. Ich muss auch meine Erfahrung machen. Ich bin alles, nur nicht naiv. Für mein Alter bin ich schon sehr reif, das sagen mir eigentlich alle. Klar, keiner weiß was die Zukunft bringt und wenn wir mal ehrlich sind weiß keiner, ob der Mann, den wir lieben, uns einmal verarscht. Liebe bedeutet aber immer ein gewisses Risiko, was man eingehen muss. Und ich muss sagen, es ist das schönste Risiko, was man nur eingehen kann. Seit ich mit ihm zusammen bin fühle ich mich endlich lebendig und geliebt. Klar lieben mich meine Eltern, das möchte ich gar nicht in Frage stellen, aber er ist wirklich der erste Mensch, der mir das Gefühl gibt, dass ich etwas wert bin. Ich habe mich noch nie in Anwesenheit eines anderen Menschen so sicher und geborgen gefühlt und dazu muss man sagen, dass ich schon immer ein Einzelgänger bin und lieber alleine bin als in Gesellschaft. Niemals hätte ich gedacht, dass ich in der Lage wäre, einen Menschen so sehr zu lieben wie ihn.
Jedenfalls verging dann etwas Zeit, es gab immer wieder Streit zwischen mir und meinen Eltern. Allerdings schien es so, als ob sich meine Eltern beruhigt hätten und etwas lockerer drauf wären, aber falsch gedacht. Als ich meine Mutter auf die HPV-Impfung ansprach, die ich eigentlich schon vor drei Jahren hätte machen sollen, eskalierte es schon wieder. „Meinst du ich bin bescheuert, ich weiß genau, warum du dich plötzlich impfen lassen willst!“, schrie sie mich schon fast an und ich war wegen ihrer Reaktion wirklich fassungslos. Bis man vollständig gegen die Viren geschützt ist, müssen alle drei Impfungen abgeschlossen sein, das heißt ich hätte erst nach mind einem halben Jahr das „go“ für sexuellen Kontakt. Was mich aber mehr schockierte war die Tatsache, dass sie es als „schlimm“ ansah, dass ich früher oder später Sex haben wollte. Ich bin 16, da ist es doch klar, dass man Bedürfnisse hat und mit seinem Freund nicht nur Händchenhaltend in der Stadt rumlaufen möchte. Als ich sie einen Monat später auf die Pille ansprach, wurde ich angeschrien, dass es nicht normal wäre, dass ich Sex haben will. Dabei wollte ich die Pille hauptsächlich wegen meiner starken Schmerzen während der Periode. Aber das sei gelogen gewesen, ich wollte die Pille nur um „so schnell wie möglich unter ihm zu liegen“ und „mich von ihm körperlich zerstören zu lassen“.
Anfang Juli war es nun soweit und er lernte meine Eltern kennen. Ich fürchtete mich wirklich sehr davor, aber es lief doch ganz gut und ich dachte, dass die schlimme Zeit mit dem ständigen Streit nun vorbei war. Wieder falsch gedacht. Sie meinten zwar, dass er ganz nett sei und sie ihn mögen würden, aber so wirklich überzeugt sind sie anscheinend doch nicht gewesen. Als ich zum zweiten Mal zu ihm wollte, gab es schon wieder Streit „wieso trefft ihr euch nur bei ihm?“, „mach nicht immer das, was er will“, „er soll dich abholen!“. ICH wollte aus eigener Entscheidung zu ihm, da wir bei ihm Zuhause mehr Privatsphäre haben. Ich teile mir mein Zimmer mit meiner Schwester (10Jahre) und meine Eltern kommen ständig ins Zimmer oder schreien durch die ganze Wohnung. Bei ihm allerdings ist es ruhig, er hat sein eigenes Zimmer und seine Mutter stört nicht. Ich möchte einfach nur ruhige Stunden mit ihm verbringen, bisschen kuscheln und reden, ohne dass man sich dabei ständig beobachtet oder belauscht fühlen muss. Das scheint bei meiner Mutter auch nicht angekommen zu sein, denn sie ist der Meinung, dass wir uns nur außerhalb treffen sollten, da ich ihn sonst wie ein „König“ behandeln würde. Ich möchte auch nicht, dass er mich ständig irgendwo abholen oder hinbringen muss, wie es meine Mutter fordert. Er ist mein Freund, nicht mein Butler oder Reiseführer. Außerdem wäre es für ihn immer ein Umweg und ich möchte erstens nicht, dass er sich wegen mir unnötigen Stress macht und zweitens bin ich kein kleines Kind, das den Weg nicht findet und auf irgendwen angewiesen ist.
Es passt meiner Mutter auch nicht, wenn ich mit ihm länger schreibe. Wenn ich morgens mit ihm über Whatsapp schreibe, heißt es, ich sei nicht mehr normal weil ich nach ihm süchtig bin. Ich solle nicht immer so tun, als ob ich den ganzen Tag nichts zu tun hätte. Ja, ich treffe mich auch mit Freunden oder gehe sonst wohin, da hat sich nichts geändert. Da er aber sein Abi hat, hat er nun eben etwas mehr Zeit und die wollen wir schon gemeinsam verbringen. Wenn ich abends mit ihm schreibe, ist es ihr auch nicht recht, da ich spätestens um 23Uhr schlafen soll (auch am Wochenende), denn wenn ich noch spät aufs Klo gehe würde sie immer von den Geräusche wachwerden und wegen mir unter Schlafstörungen leiden. Also nebenbei gesagt gehe ich nicht alle 2 Minuten auf die Toilette sondern höchstens noch einmal bevor ich schlafe.
Wenn ich länger im Bad brauche, weil ich mir die Beine rasieren muss oder sonst was, wird wieder ein Aufstand gemacht, was ich denn da drin so lange mache, ich sei nicht normal etc.
Ein weiterer Punkt ist das Thema Arbeiten. Ich habe vor in den Sommerferien zu arbeiten, da ich erstens genau weiß, dass ich es in dieser Wohnung nicht lange aushalte und zweitens… naja Geld ist nicht schlecht . Von meinen Eltern bekomme ich plötzlich gar nichts mehr, denn „wer ein Freund hat, kann auch arbeiten gehen“.
16 Jahre lang wurde mir von meinen Eltern immer gesagt, ich soll mal rausgehen und nicht immer zuhause rumhocken. Nun ist es soweit und ich will öfters raus und alles endet in Geschrei. Ich möchte nicht nächtelang auf irgendwelche Partys gehen, da ich sowieso kein Partymensch bin, aber wenigstens vormittags/mittags/nachmittags meinen Freund besuchen. Als ich mich um 13Uhr verabredet habe, war es meiner Mutter „zu früh“ und ich musste Zuhause hocken. Irgendwie widersprüchlich, oder? Letztes Jahr meinten sie noch, ich soll mir ein Freund suchen und bisschen rumknutschen wie andere in meinem Alter, nun mach ich es und es ist auch wieder falsch.
Ich halte es für falsch und sinnlos, einer 16 Jährigen vormittags den Ausgang zu versperren. Das hat mich so genervt und verletzt, dass ich bereits zum zweiten Mal heimlich nach der Schule zu ihm bin. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber wenn meine Eltern nicht wissen, dass ich bei ihm bin, dann fühle ich mich viel leichter und besser. Sonst stehe ich immer unter Druck und Stress, weil ich nicht länger als vier Stunden bleiben darf und dann gleich nachhause muss. Als ich einmal später als vereinbart gekommen bin, weil ich beim Kuscheln nicht auf die Uhr gesehen habe, gabs Theater.
Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Ich fühle mich in dieser Umgebung zuhause einfach nicht mehr wohl. Mein zuhause fühlt sich nicht mehr wie ein zuhause an, sondern wie ein fremder unangenehmer Ort, an dem man nicht freiwillig sein möchte. Mittlerweile bin ich sogar froh, wenn ich in der Schule bin und nicht Zuhause. Als ich 13 war, hatte ich leichte Depressionen. Und wenn wir ehrlich sind, ich fühle mich momentan wie damals. Eine ständige innere Leere, die nur gefüllt wird, wenn ich wirklich abgelenkt bin. Um ehrlich zu sein fing alles an, als die Pubertät in der siebten Klasse ihren Höhepunkt erreichte. Ich hatte keine Lust mehr zu lernen, dementsprechend sanken meine Noten und mit Mama und Papa gabs ständig Konflikte oder Streit. Doch anstatt meine schwierige Situation zu erkennen, haben sie es verschlimmert. Als ich frech war, wurde mir mein Handy weggenommen. Von meinem eigenen Vater wurde ich oft als "dumm" bezeichnet. Er meinte das wahrscheinlich meistens nur aus Spaß, doch es traf mich jedes Mal mitten in mein Herz. Jedes Mal verletzte es mich. Irgendwann war es so schlimm, dass ich anfing mich selbst zu verletzen. Ich wünschte mir so sehr, dass alle meine Konflikte ein Ende haben würden. Ich wollte sterben. So sehr habe ich mir Aufmerksamkeitsstark von ihnen gewünscht, doch ich habe sie nicht bekommen. Ich habe mich einfach alleine gefühlt und ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Meine Hormone spielten komplett verrückt und anstatt mir zu sagen, dass es normal ist, wenn ich als Pubertierende manchmal schnell genervt bin oder zickig reagiere, bekam ich nur zu hören, dass es nicht normal ist. Hinblickend frage ich mich nun, ob sie nicht in der Pubertät gewesen sind? Es ist vollkommen normal, wenn man an manchen Tagen gereizt ist oder mal Zeit allein verbringen möchte. Die habt das irgendwie nicht ganz verstanden und den Fehler immer nur bei mir gesucht. Ich kann es auch verstehen, wenn Eltern mal überfordert sind und vielleicht selbst nicht mehr weiter wissen. Das ist normal. Aber irgendwann kommt auch ein Punkt. Der kam nicht.
Ich suchte in der Schule Aufmerksamkeit und dort fand ich sie. Als ich mich mit einer Vertrauenslehrerin in Verbindung setzte, weil ich meine Noten verbessern wollte, rutschte mir oft etwas über meine außerschulische Situation heraus. Es tat gut, mit einer vernünftigen Erwachsenen zu sprechen und auch wenn sie nicht einmal ein Viertel wusste, schlug sie ein Gespräch mit meinen Eltern vor. Als sie Zuhause anrief, wurde ich beschimpft. Ich sei nicht ganz dicht, dass ich Lügen rumerzähle oder einer fremden Person Dinge sage, die sie nichts anzugehen hat. Wieder haben sie nicht meinen verzweifelten Schrei nach Aufmerksamkeit bemerkt. Ich bekam große Schuldgefühle und schämte mich seit diesem Tag. Ständig wurde ich an diesen "Fehler" erinnert. Es war die Hölle. Doch hätte ich gewusst, dass es irgendwann mal schlimmer wird, wäre es wohl besser gewesen, ich hätte mich damals wirklich umgebracht.
An dieser Stelle muss ich sagen, dass es mir wirklich leid tut, dass der Text bereits vier Seiten bei Word besetzt. Ich habe den Text einige Monate stehengelassen und ich muss sagen, immer wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, passiert das Gegenteil.
Als mein Freund nach einigen Monaten Beziehung Geburtstag hatte, wollte ich bei ihm übernachten, da es am Wochenende war. Ich erzählte meiner Mutter, dass zwei Freunde kommen würde und wir gemeinsam kochen und dann einfach nur einen gemütlichen Abend haben würden. Wir befanden uns auf der Straße, als ich sie das gefragt hatte. Und ich wurde von meiner eigenen Mutter auf offener Straße als Schlampe bezeichnet. Noch nie hatte mich ein Mensch so sehr verletzt, dabei habe ich weder etwas schlimmes gesagt noch gemacht. Weil ich den Geburtstag von meinem Freund feiern wollte, wurde ich als Schlampe bezeichnet. Ich war unglaublich verzweifelt und suchte Hilfe bei meinem Vater, indem ich ihn eine Nachricht geschrieben hatte, da ich mich nicht traute, ihn anzusprechen. Die Folge: er petzte es meiner Mutter und meinte er hätte mich für diese SMS schlagen sollen. Es ist nicht das erste Mal, dass mir mit Gewalt gedroht wird, ausgeführt wurde sie allerdings noch nie. Ich durfte ihn dann nur ein paar Stunden an seinem Geburtstag besuchen.
Zwischenzeitlich ist nicht viel passiert, da auch meine Sommerferien vorbei waren und mein Freund anfing zu arbeiten. Momentan haben wir Ende Dezember und ich bin schon wieder an einem emotionalen Tiefpunkt angelangt. Ich kann jeden Abend nicht einschlafen, weil mein Kissen von Tränen durchnässt ist und am Tag könnte ich auch nur noch weinen. Ich weiß nicht weiter und fühle mich nur noch schlecht. Ich weiß nicht, wieso ich das verdient habe oder wieso mir Gott solch ein Leiden antut. Manchmal will ich nur noch sterben, damit das alles ein Ende hat. Und wieso? Weil ich Silvester mit meinem Freund verbringen wollte. Als Nebeninfo, ich war jedes Jahr an Silvester Zuhause und wir haben noch nie etwas gemacht. Meine Mutter und meine Schwester gehen früh ins Bett und mein Vater schläft auf der Couch ein, während ich mich dann bis Mitternacht langweile. So war es jedes Jahr. Deswegen hatte ich vor paar Tagen gefragt, ob ich zu meinem Freund kann. Die Antwort war sofort nein, denn Silvester sei ein Familienfest (?). Als ich meinte, dass wir sowieso nichts machen, kam die Antwort meiner Mutter, dass ich mit meinem Freund auch nichts mache außer Sex. Es wäre mir neu, dass sie neuerdings unter seinem Bett ist und alles mitverfolgt, was wir tun. Wir treffen uns sehr oft in der Stadt, gehen essen oder shoppen usw, also weiß ich nicht, warum sie auf so etwas kommt. Es geht doch nicht nur ums „Rumgevögle“, ich möchte an Silvester einfach Zeit mit ihm verbringen, wie es auch normale Paare tun.
Als mein Vater mich nach Silvester fragte, meinte ich nur, dass ich wohin wollte aber nicht darf. Mehr nicht. Meine Mutter bekam es mit und ging mit meinem Vater ins Schlafzimmer, um hart über mich abzulästern, während ich alles hören konnte. Ich sei schon wieder nicht normal. Ich sei respektlos und unerzogen. Ich gehe zu weit. Sie sei eine sooo moderne Mutter, die mir alle Freiheiten geben würde, doch ich würde eine Grenze betreten. Und so weiter und so fort… mein Handy wollen sie mir auch wegnehmen. Als ich an das Geschenk meines Freundes bastelte, sagte mir meine Mutter ich soll mir nicht allzu große Mühe geben. An dieser Stelle tut es mir nicht leid, dass ich dem Menschen, den ich liebe, eine Freude bereiten will. Nur weil meine Eltern nie erfahren haben, was Liebe ist… dazu muss man noch sagen, dass meine Mutter den Ton angibt. Mein Vater stimmt ihr bei allem zu, auch wenn sie sagen würde dass Spongebob existiert. Er hat Angst vor ihr. Eigentlich würde er mir viel mehr erlauben, was den Ausgang betrifft, doch wenn er solche Andeutungen macht wird er von meiner Mutter beschimpft und dann knickt er ein. Ich weiß einfach nicht, was bei denen los ist. Ich weiß nur, dass ich so nicht mehr weiterleben kann und will, da ich mich depressiv fühle und meine Beziehung sehr darunter leidet. Wir können nie irgendwas machen, da wir nur vormittags maximal vier Stunden gemeinsam haben. Mir geht es wirklich sehr schlecht und ich bin mir nicht sicher, ob sich die Situation verbessert, wenn ich nächstes Jahr 18 werde. Könnt ihr mir einen Rat geben? Mit meinen Eltern ruhig darüber reden ist komplett sinnlos und dann werde ich nur wieder beschimpft… vielleicht wäre es auch gut zu wissen, dass meine Mutter damals von ihren Eltern ähnlich wie ich behandelt wurde, allerdings einige Stufen schlimmer.
Danke schon mal und sorry für den Text, ich hoffe das klappt alles mit den vielen Absätzen
Ich sehe dieses Forum als letzte Hoffnung an, denn ich bin momentan seelisch am Ende und weiß wirklich nicht mehr weiter. Wer meine Vorstellung nicht gelesen hat, ich bin bereits 17 Jahre und bin eine junge Frau.
Alles fing damit an, als ich Ende April 2018 von einem wirklich netten Mann (18 Jahre) angesprochen wurde, ob ich mit ihm aus ausgehen würde. Ich fand ihn von Anfang an wirklich sehr attraktiv und habe dann natürlich ja gesagt. Zwischeninfo: ich hatte noch nie einen Freund und wollte eigentlich auch keinen. Meine Eltern sorgen sich sehr um mein Leben und wollen immer wissen, was momentan los ist usw. Nachdem ich mit dem jungen Mann, nennen wir ihn mal Blume, Nummern ausgetauscht hatte und wir ein Treffen ausmachten, war mir allerdings klar, dass ich meinen Eltern nicht davon erzählen könnte bzw würde. Warum? Weil ich von der Situation, die so plötzlich kam, einfach überrollt wurde und schlichtweg völlig überfordert war. Einerseits sehnte ich mich schon manchmal nach einem Partner, andererseits hatte ich immer den Gedanken im Kopf, dass es ja eh nur schiefen gehen wird und ich danach verletzt bin (ja, ich bin leider ein pessimistischer Mensch und sehe zuerst negative Seiten). Ich wusste auch einfach nicht, was ich selbst wollte. Ich war wirklich wirklich überfordert und verstand gar nicht, was gerade in meinem Leben abging. Dass sich jemand für mich ernsthaft interessiert war mir neu.
Jedenfalls habe ich dann meine Eltern angelogen und gesagt, dass ich mit einer Freundin weggehe. Ich habe mich mit Blume getroffen, es war sehr schön und wir haben langsam angefangen, uns kennenzulernen. Da ich ein Mensch bin, der einfach seine Zeit braucht, habe ich auch nichts überstürzt und immer auf mein Bauchgefühl gehört. Der Grund, warum ich nicht gleich die Wahrheit gesagt habe, war vor allem der, dass ich Blume nicht kannte und nicht wusste, was für ein Typ er war. Mein Gedanke war, wenn er nicht zu mir passt und das Date ein Reinfall wird, dann ist es eh nicht der Rede wert und dann will ich es nur vergessen. Ich mag es nicht, wenn mich dann ständig jemand fragt, wie es denn gelaufen ist, wie er war und wieso er mir nicht gefallen hat usw. Ich bin ein eher verschlossener Mensch, der alles mit sich selbst ausmacht und nicht gerne über Gefühle redet. Das wissen meine Eltern eigentlich, schließlich sollten sie mich ja am besten kennen. Allerdings habe ich mich einer einzigen Freundin anvertraut, das wars auch.
Es kam natürlich wie es kommen musste, das zweite Treffen zwischen Blume und mir stand an. In der Zwischenzeit hatten wir viel geschrieben und wir verstanden uns wirklich auf Anhieb prima. Da ich mir nun sicher war, dass er "der Rede wert" war, erzählte ich meiner Mutter, dass ich mich mit einem Jungen treffen würde. Tja. Seit daher bin ich seelisch am Ende, denn was folgte war Psychoterror.
Sie war erst sehr überrascht und dann skeptisch. Wie ich es schon vorher wusste kamen tausend Fragen, die ich geduldig beantwortete und dann sagte ich natürlich, dass ich mich bereits mit ihm getroffen hatte. Ja, ich hätte es nicht sagen müssen und es hätte mir unglaublich viel Ärger erspart, aber ich wollte es nicht verheimlichen, da es früher oder später eh rauskommen würde. Nachdem meine Mutter es meinem Vater erzählt hatte, eskalierte bereits die Situation. Ich wurde schon fast angeschrien, warum ich denn gelogen hatte. Natürlich kann ich verstehen, dass man als Elternteil sauer ist, wenn man vom Kind angelogen wird, aber meinen Standpunkt muss man schließlich auch verstehen. Und nebenbei gesagt sind meine Eltern auch nicht immer ehrlich zu mir. Sie führen außerdem eine unglückliche Ehe, sie verstehen sich einfach nicht mehr, was eher die Schuld von meinem Vater ist. Er ist ein Narzisst. Wir haben auch kein gutes Verhältnis, wenn wir zusammen in einem Raum sind, eskaliert es sofort, weil er mich immer grundlos provozieren muss und uns alle verrückt macht. Aber das ist jetzt eine andere Geschichte.
Ab diesem Tag musste ich mir jede freie Sekunde den Vorwurf anhören, dass ich gelogen hatte. Sie haben mich deswegen so fertig gemacht, dass ich mich nicht mehr auf mein zweites Date freuen konnte und eigentlich nur am Weinen war. Das Date verlief zum Glück trotzdem gut. Ich konnte bei ihm gut abschalten. Das zweite Date war an einem Samstag und wir hatten schon vorher geplant, dass wir uns dann Sonntag nochmal treffen wollten. Meine Mutter war dagegen und zwang mich, ihn anzulügen, dass wir am Sonntag Besuch bekommen würden. Sie hatte den Eindruck. ich würde mich nur dann mit ihm treffen, wenn er Lust hätte, dabei habe ich die Tage und das Programm entschieden. Aber da redet man gegen eine Wand. Nach diesem Treffen fing nun das Theater mit der Frage "warum seid ihr nicht zusammen, wenn ihr euch immer trefft?" an. So. Tut mir leid, aber das ist fast das dümmste, was ich je gehört hatte. Warum zum Geier sollte ich mit jemanden eine Beziehung eingehen, den ich erst seit ca einer Woche kannte. Und WAS ist so schwer daran zu verstehen, wenn man sich immer trefft, um sich kennenzulernen? Das war für meine Eltern überhaupt nicht zu verstehen. Nach dieser Logik haben die beiden geheiratet als sie sich das erste Mal gesehen haben, oder was??? Im Vergleich zu heute war das aber noch harmlos.
Nach einiger Zeit sind wir ein Paar geworden. Zwischendurch kam natürlich immer "sag mal warum tust du das, was er sagt? Bist du seine Puppe? Du sagst immer nur ja!". Wir haben Treffen gemeinsam entschieden. Ich bin 16Jahre alt, habe einen starken Charakter und scheue mich nicht davor zu sagen, wenn mir etwas nicht passt. Ich würde niemals etwas tun, was ich nicht selbst will. Kam bei meiner Mutter nicht an.
Ich weiß gar nicht mehr, wie das alles anfing, aber jedenfalls ist sich meine Mutter jetzt zu 100% sicher, dass er ein Mann ist, der schon Sex hatte, der nur mit mir spielen will und mich dann fallen lässt. Er würde es ja nicht ernst mit mir meinen und ich wäre so naiv, dass ich ihm alles glaube, was er sagt. Irgendwann war ich kurz vorm Explodieren, habe mich aber gehalten und gemeint, dass ich nicht ihren Rat brauche. SELBST WENN er ein Mann wäre, der mich nur veräppelt. Tja, dann isses halt so. Ich muss auch meine Erfahrung machen. Ich bin alles, nur nicht naiv. Für mein Alter bin ich schon sehr reif, das sagen mir eigentlich alle. Klar, keiner weiß was die Zukunft bringt und wenn wir mal ehrlich sind weiß keiner, ob der Mann, den wir lieben, uns einmal verarscht. Liebe bedeutet aber immer ein gewisses Risiko, was man eingehen muss. Und ich muss sagen, es ist das schönste Risiko, was man nur eingehen kann. Seit ich mit ihm zusammen bin fühle ich mich endlich lebendig und geliebt. Klar lieben mich meine Eltern, das möchte ich gar nicht in Frage stellen, aber er ist wirklich der erste Mensch, der mir das Gefühl gibt, dass ich etwas wert bin. Ich habe mich noch nie in Anwesenheit eines anderen Menschen so sicher und geborgen gefühlt und dazu muss man sagen, dass ich schon immer ein Einzelgänger bin und lieber alleine bin als in Gesellschaft. Niemals hätte ich gedacht, dass ich in der Lage wäre, einen Menschen so sehr zu lieben wie ihn.
Jedenfalls verging dann etwas Zeit, es gab immer wieder Streit zwischen mir und meinen Eltern. Allerdings schien es so, als ob sich meine Eltern beruhigt hätten und etwas lockerer drauf wären, aber falsch gedacht. Als ich meine Mutter auf die HPV-Impfung ansprach, die ich eigentlich schon vor drei Jahren hätte machen sollen, eskalierte es schon wieder. „Meinst du ich bin bescheuert, ich weiß genau, warum du dich plötzlich impfen lassen willst!“, schrie sie mich schon fast an und ich war wegen ihrer Reaktion wirklich fassungslos. Bis man vollständig gegen die Viren geschützt ist, müssen alle drei Impfungen abgeschlossen sein, das heißt ich hätte erst nach mind einem halben Jahr das „go“ für sexuellen Kontakt. Was mich aber mehr schockierte war die Tatsache, dass sie es als „schlimm“ ansah, dass ich früher oder später Sex haben wollte. Ich bin 16, da ist es doch klar, dass man Bedürfnisse hat und mit seinem Freund nicht nur Händchenhaltend in der Stadt rumlaufen möchte. Als ich sie einen Monat später auf die Pille ansprach, wurde ich angeschrien, dass es nicht normal wäre, dass ich Sex haben will. Dabei wollte ich die Pille hauptsächlich wegen meiner starken Schmerzen während der Periode. Aber das sei gelogen gewesen, ich wollte die Pille nur um „so schnell wie möglich unter ihm zu liegen“ und „mich von ihm körperlich zerstören zu lassen“.
Anfang Juli war es nun soweit und er lernte meine Eltern kennen. Ich fürchtete mich wirklich sehr davor, aber es lief doch ganz gut und ich dachte, dass die schlimme Zeit mit dem ständigen Streit nun vorbei war. Wieder falsch gedacht. Sie meinten zwar, dass er ganz nett sei und sie ihn mögen würden, aber so wirklich überzeugt sind sie anscheinend doch nicht gewesen. Als ich zum zweiten Mal zu ihm wollte, gab es schon wieder Streit „wieso trefft ihr euch nur bei ihm?“, „mach nicht immer das, was er will“, „er soll dich abholen!“. ICH wollte aus eigener Entscheidung zu ihm, da wir bei ihm Zuhause mehr Privatsphäre haben. Ich teile mir mein Zimmer mit meiner Schwester (10Jahre) und meine Eltern kommen ständig ins Zimmer oder schreien durch die ganze Wohnung. Bei ihm allerdings ist es ruhig, er hat sein eigenes Zimmer und seine Mutter stört nicht. Ich möchte einfach nur ruhige Stunden mit ihm verbringen, bisschen kuscheln und reden, ohne dass man sich dabei ständig beobachtet oder belauscht fühlen muss. Das scheint bei meiner Mutter auch nicht angekommen zu sein, denn sie ist der Meinung, dass wir uns nur außerhalb treffen sollten, da ich ihn sonst wie ein „König“ behandeln würde. Ich möchte auch nicht, dass er mich ständig irgendwo abholen oder hinbringen muss, wie es meine Mutter fordert. Er ist mein Freund, nicht mein Butler oder Reiseführer. Außerdem wäre es für ihn immer ein Umweg und ich möchte erstens nicht, dass er sich wegen mir unnötigen Stress macht und zweitens bin ich kein kleines Kind, das den Weg nicht findet und auf irgendwen angewiesen ist.
Es passt meiner Mutter auch nicht, wenn ich mit ihm länger schreibe. Wenn ich morgens mit ihm über Whatsapp schreibe, heißt es, ich sei nicht mehr normal weil ich nach ihm süchtig bin. Ich solle nicht immer so tun, als ob ich den ganzen Tag nichts zu tun hätte. Ja, ich treffe mich auch mit Freunden oder gehe sonst wohin, da hat sich nichts geändert. Da er aber sein Abi hat, hat er nun eben etwas mehr Zeit und die wollen wir schon gemeinsam verbringen. Wenn ich abends mit ihm schreibe, ist es ihr auch nicht recht, da ich spätestens um 23Uhr schlafen soll (auch am Wochenende), denn wenn ich noch spät aufs Klo gehe würde sie immer von den Geräusche wachwerden und wegen mir unter Schlafstörungen leiden. Also nebenbei gesagt gehe ich nicht alle 2 Minuten auf die Toilette sondern höchstens noch einmal bevor ich schlafe.
Wenn ich länger im Bad brauche, weil ich mir die Beine rasieren muss oder sonst was, wird wieder ein Aufstand gemacht, was ich denn da drin so lange mache, ich sei nicht normal etc.
Ein weiterer Punkt ist das Thema Arbeiten. Ich habe vor in den Sommerferien zu arbeiten, da ich erstens genau weiß, dass ich es in dieser Wohnung nicht lange aushalte und zweitens… naja Geld ist nicht schlecht . Von meinen Eltern bekomme ich plötzlich gar nichts mehr, denn „wer ein Freund hat, kann auch arbeiten gehen“.
16 Jahre lang wurde mir von meinen Eltern immer gesagt, ich soll mal rausgehen und nicht immer zuhause rumhocken. Nun ist es soweit und ich will öfters raus und alles endet in Geschrei. Ich möchte nicht nächtelang auf irgendwelche Partys gehen, da ich sowieso kein Partymensch bin, aber wenigstens vormittags/mittags/nachmittags meinen Freund besuchen. Als ich mich um 13Uhr verabredet habe, war es meiner Mutter „zu früh“ und ich musste Zuhause hocken. Irgendwie widersprüchlich, oder? Letztes Jahr meinten sie noch, ich soll mir ein Freund suchen und bisschen rumknutschen wie andere in meinem Alter, nun mach ich es und es ist auch wieder falsch.
Ich halte es für falsch und sinnlos, einer 16 Jährigen vormittags den Ausgang zu versperren. Das hat mich so genervt und verletzt, dass ich bereits zum zweiten Mal heimlich nach der Schule zu ihm bin. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber wenn meine Eltern nicht wissen, dass ich bei ihm bin, dann fühle ich mich viel leichter und besser. Sonst stehe ich immer unter Druck und Stress, weil ich nicht länger als vier Stunden bleiben darf und dann gleich nachhause muss. Als ich einmal später als vereinbart gekommen bin, weil ich beim Kuscheln nicht auf die Uhr gesehen habe, gabs Theater.
Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Ich fühle mich in dieser Umgebung zuhause einfach nicht mehr wohl. Mein zuhause fühlt sich nicht mehr wie ein zuhause an, sondern wie ein fremder unangenehmer Ort, an dem man nicht freiwillig sein möchte. Mittlerweile bin ich sogar froh, wenn ich in der Schule bin und nicht Zuhause. Als ich 13 war, hatte ich leichte Depressionen. Und wenn wir ehrlich sind, ich fühle mich momentan wie damals. Eine ständige innere Leere, die nur gefüllt wird, wenn ich wirklich abgelenkt bin. Um ehrlich zu sein fing alles an, als die Pubertät in der siebten Klasse ihren Höhepunkt erreichte. Ich hatte keine Lust mehr zu lernen, dementsprechend sanken meine Noten und mit Mama und Papa gabs ständig Konflikte oder Streit. Doch anstatt meine schwierige Situation zu erkennen, haben sie es verschlimmert. Als ich frech war, wurde mir mein Handy weggenommen. Von meinem eigenen Vater wurde ich oft als "dumm" bezeichnet. Er meinte das wahrscheinlich meistens nur aus Spaß, doch es traf mich jedes Mal mitten in mein Herz. Jedes Mal verletzte es mich. Irgendwann war es so schlimm, dass ich anfing mich selbst zu verletzen. Ich wünschte mir so sehr, dass alle meine Konflikte ein Ende haben würden. Ich wollte sterben. So sehr habe ich mir Aufmerksamkeitsstark von ihnen gewünscht, doch ich habe sie nicht bekommen. Ich habe mich einfach alleine gefühlt und ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Meine Hormone spielten komplett verrückt und anstatt mir zu sagen, dass es normal ist, wenn ich als Pubertierende manchmal schnell genervt bin oder zickig reagiere, bekam ich nur zu hören, dass es nicht normal ist. Hinblickend frage ich mich nun, ob sie nicht in der Pubertät gewesen sind? Es ist vollkommen normal, wenn man an manchen Tagen gereizt ist oder mal Zeit allein verbringen möchte. Die habt das irgendwie nicht ganz verstanden und den Fehler immer nur bei mir gesucht. Ich kann es auch verstehen, wenn Eltern mal überfordert sind und vielleicht selbst nicht mehr weiter wissen. Das ist normal. Aber irgendwann kommt auch ein Punkt. Der kam nicht.
Ich suchte in der Schule Aufmerksamkeit und dort fand ich sie. Als ich mich mit einer Vertrauenslehrerin in Verbindung setzte, weil ich meine Noten verbessern wollte, rutschte mir oft etwas über meine außerschulische Situation heraus. Es tat gut, mit einer vernünftigen Erwachsenen zu sprechen und auch wenn sie nicht einmal ein Viertel wusste, schlug sie ein Gespräch mit meinen Eltern vor. Als sie Zuhause anrief, wurde ich beschimpft. Ich sei nicht ganz dicht, dass ich Lügen rumerzähle oder einer fremden Person Dinge sage, die sie nichts anzugehen hat. Wieder haben sie nicht meinen verzweifelten Schrei nach Aufmerksamkeit bemerkt. Ich bekam große Schuldgefühle und schämte mich seit diesem Tag. Ständig wurde ich an diesen "Fehler" erinnert. Es war die Hölle. Doch hätte ich gewusst, dass es irgendwann mal schlimmer wird, wäre es wohl besser gewesen, ich hätte mich damals wirklich umgebracht.
An dieser Stelle muss ich sagen, dass es mir wirklich leid tut, dass der Text bereits vier Seiten bei Word besetzt. Ich habe den Text einige Monate stehengelassen und ich muss sagen, immer wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, passiert das Gegenteil.
Als mein Freund nach einigen Monaten Beziehung Geburtstag hatte, wollte ich bei ihm übernachten, da es am Wochenende war. Ich erzählte meiner Mutter, dass zwei Freunde kommen würde und wir gemeinsam kochen und dann einfach nur einen gemütlichen Abend haben würden. Wir befanden uns auf der Straße, als ich sie das gefragt hatte. Und ich wurde von meiner eigenen Mutter auf offener Straße als Schlampe bezeichnet. Noch nie hatte mich ein Mensch so sehr verletzt, dabei habe ich weder etwas schlimmes gesagt noch gemacht. Weil ich den Geburtstag von meinem Freund feiern wollte, wurde ich als Schlampe bezeichnet. Ich war unglaublich verzweifelt und suchte Hilfe bei meinem Vater, indem ich ihn eine Nachricht geschrieben hatte, da ich mich nicht traute, ihn anzusprechen. Die Folge: er petzte es meiner Mutter und meinte er hätte mich für diese SMS schlagen sollen. Es ist nicht das erste Mal, dass mir mit Gewalt gedroht wird, ausgeführt wurde sie allerdings noch nie. Ich durfte ihn dann nur ein paar Stunden an seinem Geburtstag besuchen.
Zwischenzeitlich ist nicht viel passiert, da auch meine Sommerferien vorbei waren und mein Freund anfing zu arbeiten. Momentan haben wir Ende Dezember und ich bin schon wieder an einem emotionalen Tiefpunkt angelangt. Ich kann jeden Abend nicht einschlafen, weil mein Kissen von Tränen durchnässt ist und am Tag könnte ich auch nur noch weinen. Ich weiß nicht weiter und fühle mich nur noch schlecht. Ich weiß nicht, wieso ich das verdient habe oder wieso mir Gott solch ein Leiden antut. Manchmal will ich nur noch sterben, damit das alles ein Ende hat. Und wieso? Weil ich Silvester mit meinem Freund verbringen wollte. Als Nebeninfo, ich war jedes Jahr an Silvester Zuhause und wir haben noch nie etwas gemacht. Meine Mutter und meine Schwester gehen früh ins Bett und mein Vater schläft auf der Couch ein, während ich mich dann bis Mitternacht langweile. So war es jedes Jahr. Deswegen hatte ich vor paar Tagen gefragt, ob ich zu meinem Freund kann. Die Antwort war sofort nein, denn Silvester sei ein Familienfest (?). Als ich meinte, dass wir sowieso nichts machen, kam die Antwort meiner Mutter, dass ich mit meinem Freund auch nichts mache außer Sex. Es wäre mir neu, dass sie neuerdings unter seinem Bett ist und alles mitverfolgt, was wir tun. Wir treffen uns sehr oft in der Stadt, gehen essen oder shoppen usw, also weiß ich nicht, warum sie auf so etwas kommt. Es geht doch nicht nur ums „Rumgevögle“, ich möchte an Silvester einfach Zeit mit ihm verbringen, wie es auch normale Paare tun.
Als mein Vater mich nach Silvester fragte, meinte ich nur, dass ich wohin wollte aber nicht darf. Mehr nicht. Meine Mutter bekam es mit und ging mit meinem Vater ins Schlafzimmer, um hart über mich abzulästern, während ich alles hören konnte. Ich sei schon wieder nicht normal. Ich sei respektlos und unerzogen. Ich gehe zu weit. Sie sei eine sooo moderne Mutter, die mir alle Freiheiten geben würde, doch ich würde eine Grenze betreten. Und so weiter und so fort… mein Handy wollen sie mir auch wegnehmen. Als ich an das Geschenk meines Freundes bastelte, sagte mir meine Mutter ich soll mir nicht allzu große Mühe geben. An dieser Stelle tut es mir nicht leid, dass ich dem Menschen, den ich liebe, eine Freude bereiten will. Nur weil meine Eltern nie erfahren haben, was Liebe ist… dazu muss man noch sagen, dass meine Mutter den Ton angibt. Mein Vater stimmt ihr bei allem zu, auch wenn sie sagen würde dass Spongebob existiert. Er hat Angst vor ihr. Eigentlich würde er mir viel mehr erlauben, was den Ausgang betrifft, doch wenn er solche Andeutungen macht wird er von meiner Mutter beschimpft und dann knickt er ein. Ich weiß einfach nicht, was bei denen los ist. Ich weiß nur, dass ich so nicht mehr weiterleben kann und will, da ich mich depressiv fühle und meine Beziehung sehr darunter leidet. Wir können nie irgendwas machen, da wir nur vormittags maximal vier Stunden gemeinsam haben. Mir geht es wirklich sehr schlecht und ich bin mir nicht sicher, ob sich die Situation verbessert, wenn ich nächstes Jahr 18 werde. Könnt ihr mir einen Rat geben? Mit meinen Eltern ruhig darüber reden ist komplett sinnlos und dann werde ich nur wieder beschimpft… vielleicht wäre es auch gut zu wissen, dass meine Mutter damals von ihren Eltern ähnlich wie ich behandelt wurde, allerdings einige Stufen schlimmer.
Danke schon mal und sorry für den Text, ich hoffe das klappt alles mit den vielen Absätzen