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Meine Familie findet mich zu “deutsch” und ich finde sie einfach nur asozial

Kantis

Neues Mitglied
Hallo.
Ich muss mich unbedingt irgendwo ausheulen, weil ich sonst innerlich kaputt gehe, deswegen entschuldige ich mich für einige verwirrende Inhalte oder für eine komische Struktur.


Zu meiner Person: Ich bin 17, männlich und besuche die elfte Klasse eines Gymnasiums, mache also nächstes Schuljahr mein Abitur.


Zu meiner Familie:
Meine Mutter war bei meiner Geburt 19 und konnte kein Deutsch sprechen. Sie und mein Vater waren frische Migranten aus Polen, weil es bei ihnen in der ländlichen Gegend keine strahlenden Zukunftsaussichten gab und mein Vater als Schlesier durch seinen Opa offiziell deutsche Wurzeln hatte und somit nach DE konnte (vielleicht spielt das eine rolle und ihr könnt meine eltern damit besser verstehen). meine Eltern haben sich getrennt, als ich zwölf und in der sechsten Klasse war. Das war kurz vor meiner Pubertät und das hatte schwere Folgen für mich. Ich litt Monate später unter Zwangsstörungen mit verdammt komischen kräfteraubenden Ritualen, habe erkannt, dass ich schwul bin (ja das hat nichts mit der Scheidung meiner Eltern zu tun aber ich hatte niemanden dem ich das anvertrauen konnte) und mein Notendurchschnitt sank von 1,6 auf 2,7 (eigentlich immer noch recht gut aber für mich ein radikaler sprung weil ich nie so einen schnitt hatte). Das ding ist, dass nicht nur meine schulischen Leistungen in den keller fielen, sondern auch die meines bruders, der jetzt 12, damals 7 war, allerdings war ich ja bereits auf einem gymnasium, auf dem ich mich übrigens später sehr unwohl fühlte, und mein bruder noch in der grundschule. aufgrund seiner schlechtem leistungen kam er leider auf die förderschule und musste die 3. klasse wiederholen. meine „freunde“ aufm gymmi fanden natürlich jeden förderschüler und damals noch sonderschüler und generell gesamtschüler asozial und wollten nichts mit denen zu tun haben. Nach der scheidung litt meine mutter selbst an psychischen problemen und meinte mal dass ich und meinBruder daran Schuld wären (obwohl es eigentlich mein Vater war). Demzufolge vernachlässigte sie uns beide schon und ich fühlte mich nach der scheidung total verloren, insbesondere deswegen, weil wir in einen fremden stadtviertel zogen, in dem ich niemanden kannte. Meine Freunde in der Klasse verlor ich dann auch, wahrscheinlich weil ich mich vom verhalten total veränderte.


So nun von der vorgeschichte zur gegenwart:
Mit 16 zog ich von meiner mutter aus. Ich zoffte mich immer wieder mit meinem stiefvater, wir hatten mit geldproblemen zu kämpfen und ich war immer kurz davor, von zuhause wegzulaufen. Ich zog zu meinem Vater und ja, die Sitiation hat sich tatsächlich gebessert. Mein vater wohnt mit seiner partnerin und ihren zwei kindern hier. finanziell geht es mir nun besser und ich fühle mich in der schule nicht mehr als aussenseiter. Allerdings fühle ich mich hier auch nicht komplett wohl: jeder in der familie hier ist homophob, weshalb ich ihnen ncht sagen kann, dass ich schwul bin. Zudem sieht es in unserer wohnung schlimm aus: Mehlmotten in der Küche, verschimmeltes Essen, das wochenlang im Kühlschrank rumsteht, und harte alte Brötchen im Brotkasten die niemand wegwirft. die küche und das bad sind ein chaos. Zudem komme ich mit meinen beiden „stiefgeschwistern“ nicht klar. 1 Stiefschwester (14) und 1 stiefbruder(21) .meine stiefschwester vergleicht sich immer mit mir, obowhl sie 14 und ich 17 bin. sie hält sich für was besseres, beleidigt meine familie als hässlich, tanzt meinem vater auf der nase rum, der übrigens so blöd ist und sich das ganze gefallen lässt, boxt ihn, und wenn ich mal den fernseher im wohnzimmer blockiere, greift sie mich mit einer gardinenstange oder einem angeschalteten bügeleisen an? WTF. Sie wird hier anscheinend wie die Queen behandelt. mein Stiefbruder ist 21, sucht ständig einen job, sein zimmer stinkt nach zigarettenrauch, obwohl mein vater das rauchen in der wohnung verboten hat (mein vater kann sich da nicht durchsetzen und behandelt die alle immer als friends) und er ist rassistisch, reisst dumme witze über türken usw. Er macht sich vor meinem Vater über seine Familie lustig und mein vater sagt nichts dazu wo ich mir nur denke : alter?
So und ich fühle mich in so einer chaotischen Wohnung total unwohl, ich werde angefeindet, wenn ich anfange ein buch zu lesen oder was und mein vater stellt sich immer auf die seite seiner partnerin und das belastet mich. Ich kann hier nie entspannen, ich bin ständig angespannt, komme nie zum gemeinsamen mittagessen mit denen und wenn meine stiefschwester was von mir will reagiere ich direkt aggressiv. Ich kann mich so schwerlichst auf die schule konzentrieren.


So nun noch was zu meiner Person:
Ich weiss nicht, inwiefern mich diese ganzen lebensumstände beeifnlussen. ich
habe keine wirklichen freunde momentan. ich weiß nicht mit wem ich silvester verbringen soll. Habe das gefühl, ich könne mit gleichaltrigen nicht mithalten und habe in der schule nicht viele freunde. nur eben oberflächliche bekamntschaften. fühle mich tatsächlich unter jüngeren wohler und schreibe bspw. auf whatsapp die meiste zeit mit einem 14 jährigen jungen. Ich leide unter psychosomatischen beschwerden (zB nächtliches zähneknirschen, kopfschmerzen) und fühle mich manchmal so verloren auf dieser welt.
Ich weiss nie wer ich eigentlich bin.


Da meine restliche familie in polen wohnt, konnte ich mir nie bei meiner oma oder meinen tanten hilfe holen. Weil ich mich mit 15 hier in DE so allein fühlte, habe ich DE gehasst, mir war alles egal und ich wollte die schule abbrechen (habe nur noch 4en 5en und 6en geschrieben) und nach polen ziehen lol. mittlerweile bin ich etwas reifer und finde DE wieder ganz gut, nur fühle ich mich hier trotzdem allein. Ich fühle mich zu „deutsch” in meiner familie. da ich
auf deutsch meine gefühle besser ausdrücken kann als auf polnisch, habe ich angefangen, mit meinem vater statt wie üblich auf polnisch auf deutsch zu reden und er ist so ausgerastet! er meinte mal wenn ich nicht polnisch reden würde dass er gar nicht mit mir reden wollen würde.


Wo kann ich mir Hilfe holen? ich würde am liebsten ausziehen. Ich würde am liebsten in eine Wohnung ziehen und selbstständig werden, mich von dieser pathologischen familie nicht mehr beeinflussen lasssn. allerdings möchte ich nicht alleine sein und mich von irgendjemandem aus dem jugendamt beraten bzw „erziehen“ lassen haha auch wenn sich das komisch anhört. In eine WG ziehen oder zum betreuten wohnen gehen. soll ich mich direkt ans jugendamt wenden? oder sind meine lebensumstände nicht „schlimm“ genug und ich sollte mich mal nicht so anstellen? Ich habe mich darum bemüht, beim jugendpsychologen einen termin zu bekommen, aber meine briefanfrage wird nie beantwortet.


Viele Grüße und Danke fürs Lesen


Kantis
 

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