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Meine Freundin möchte keine Kinder... ich bin verzweifelt - Was soll ich machen?

Stargazer

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen!

Ich habe ein Problem, welches hier im Forum (mindestens) schon einmal besprochen wurde. So habe ich mir etwa den Thread von „Günni“ alias „GernePapa27“ von 2008 durchgelesen. Trotzdem ist es bei mir ein anderer (Einzel-)Fall und daher mache ich diesen Thread auf.

Meine Freundin möchte keine Kinder, aber für mich ist das ein Herzenswunsch.

Ich sollte zuerst vielleicht unsere Situation beschreiben: Sie wird bald 20 und ich bin 24 Jahre alt. Wir sind seit 2 Jahren zusammen und lieben uns sehr. Ich bin Student (Lehramt) und sie hat gerade ihr Abi gemacht und möchte Elektrotechnik (Ingenieurs-Bachelor) studieren, einen nicht unbedingt "Familien-kompatiblen" Beruf. Wir kommen zwar aus der gleichen Stadt, leben aber in einer Wochenend-Fernbeziehung, da ich in einer anderen Stadt studiere. Dies wird auch erst einmal eine Weile so bleiben, trotzdem wünsche ich mir jeden Tag, endlich mit ihr zusammen zu ziehen. Am Wochenende klappt es jedenfalls super: Wir sind leidenschaftlich, haben viele Gemeinsamkeiten und verstehen uns gut. Sie möchte auch gerne zusammen ziehen, aber um das Thema soll es hier gar nicht gehen.
Zu Beginn unserer Beziehung hatten wir nicht weiter über das Thema „Kinder“ gesprochen, sondern waren schlicht und einfach froh, uns zu haben, da es für uns beide die erste Beziehung ist. Je mehr ich diese Frau zu lieben gelernt habe, desto mehr kam bei mir auch der Wunsch nach Kindern auf. Ich möchte nicht sofort Kinder, sondern erst, wenn ich denen auch „was bieten“ kann, also wenn ich ein festes Einkommen habe. Dass ich des Öfteren über Kinder gesprochen habe, hat ihr aber anscheinend zu denken gegeben und vor etwa einem halben Jahr ist sie auf mich zugegangen und hat mir gesagt, dass sie keine Kinder will, also generell nicht (auch nicht später). Wir haben nun schon mehrfach darüber ausgiebig gesprochen.

Als Gründe gibt sie an, dass sie lieber Karriere machen will und den „Aufwand“ und Stress der Kinder scheut. Auf ihre Figur ist sie zudem auch sehr bedacht. Kurz gesagt, sie denkt, dass sie mit Kindern ihre „Freiheit“ aufgeben würde, das hat sie wirklich so gesagt. Nach ihrer eigenen Aussage ist sie auch kein Familienmensch, sie kann sich nicht mit der Mutterrolle identifizieren.
Ich hab die Vermutung, dass ihre Abneigung gegen eigene Kinder auch mit ihrer eigenen Lebensgeschichte zusammen hängt: Ihre Mutter hatte mit ihrem ersten Mann 2 Kinder und mit ihrem zweiten Mann noch mal 2 Kinder (sie ist das jüngste der 4 Kinder). Nun trennt sich ihre Mutter aber auch von ihrem zweiten Mann. In beiden Ehen hat der Mann sie betrogen. Ich vermute, dass meine Freundin insgeheim Angst davor hat, das auch zu erleben, obwohl sie es abstreitet, wenn ich sie daraufhin anspreche. Dazu kommt, dass sie in ihrer eigenen Kindheit nicht viel „Elternliebe“ gespürt hat (meiner Einschätzung der Eltern UND ihrer eigenen Aussage nach), wohingegen ich in einem sehr innigen Verhältnis zu meinen Eltern aufgewachsen bin. Ich vermute, dass dies auch eine gewisse Auswirkung hat.
Wenn ich meine Freundin zu dem Thema anspreche, kommt trotzdem nur die Aussage, dass sie nicht will, weil ihr „die Zeit zu schade“ ist und sie keine Hausfrau / Mutter sein möchte, sondern in ihrem Job hoch hinaus will. Eine Karriere gibt ihr nach eigener Aussage mehr zurück als eigene Kinder. Ich frage mich nur, wie sie das im Voraus beurteilen kann. Sie sagt ja auch nicht, dass ihre Entscheidung final wäre, sie meint aber, dass sie sich wohl nicht ändern wird.

Ich könnte so noch lange weiter erzählen, aber um nun („Lange Rede, Kurzer Sinn“) meine Fragen zu formulieren:
1.) Wie kann ich meiner Freundin eventuelle Ängste nehmen?
2.) Gibt es eine Möglichkeit, meine Freundin davon zu überzeugen, dass Kinder was Tolles sind? Ich will sie nicht überreden, ich weiß, dass das nicht gut geht. Ich meine wirklich, bei ihr einen Kinderwunsch zu schaffen.
3.) Sie ist ja noch sehr jung und gerade aus der Schule raus. Meint ihr, dass sie „von alleine“ einen Kinderwunsch entwickeln könnte? Im Moment sagt sie, dass sie lange darüber nachgedacht hat und es einfach „nicht will“ (das Bekommen und Aufziehen von Kindern).

Ich wende mich an Euch, weil wir echt in einer Zwickmühle stecken: Wir beide lieben uns sehr und wollen nicht einfach Schluss machen. Andererseits haben wir aber (nach jetzigem Stand) unterschiedliche Lebensvorstellungen.
Ich liebe einerseits meine Freundin sehr, andererseits kann und will ich ohne Kinder nicht leben. Ich werde jetzt schon immer traurig und bekomme einen dicken Stich in der Magengegend, wenn ich schwangere Frauen oder kleine Kinder sehe und mir dann vorstelle, dass ich sowas nie erleben werde, wenn ich mit ihr zusammen bleibe. Ich liebe sie aber so sehr, dass eine Trennung (eigentlich) auch nicht in Frage kommt…

Was soll ich tun? Ich hoffe, ihr könnt mir (uns) helfen.

Vielen Dank und viele Grüße.
Stargazer
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann sehr gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Ich selbst musste auch feststellen, dass mein erster richtiger Partner kein Kind mit mir bekommen wollte, obwohl das auch bei mir ein lang ersehnter Wunsch war.

Ihr seid aber noch sehr jung - vor allem sie mit gerade mal 20 Jahren. Sie ist nicht finanziell abgesichert. Du würdest zwar als Student nach deinem Studium schnell einen gut bezahlten Job bekommen, doch da ihr ja eben noch so jung und eben vollkommen unerfahren auf dem Gebiet Erziehung seid, müsstet ihr euch zu zweit um die Kleine oder den Rabauken kümmern, was aber nunmal nicht geht, da du als "Ernährer" alles Geld in die Familie bringen müsstest und somit alles auf deiner Freundin lagern würde, die ja noch nicht mal alle Rechte als Volljährige (21 Jahre) besitzt. Wenn ihr das ignoriert, würde deine Freundin möglicherweise mit dem Baby in eine Mutter-Kind Einrichtung gezwängt werden, wo man es ihr ja sogar wegnehmen könnte. (Ist eine reine Vermutung und Unterstellung von mir, aber nachdem was ich hier alles gelesen habe...).

Ich würde mich nicht deshalb von deiner Freundin trennen. Lasst euch etwas Zeit. Wenn ihr euch wirklich liebt, bleibt ihr bestimmt noch einige Jahre zusammen und könnt euch dann nochmal mit der Frage beschäftigen, ob ihr Kinder bekommen wollt (auch wenn´s vor allem dir schwerfällt). Vielleicht habt ihr ja in der Zwischenzeit schon geheiratet.

Es würde nichts bringen, wenn du deine Freundin (auch ungewollt) dazu drängst ein Kind in die Welt zu setzen, mit dem ihr dann nichts anzufangen, geschweige denn mit ihm umzugehen wisst. Und Beratungen und Ratgeber(-Bücher) helfen da auch nicht viel nach.

Ich persönlich kann deine Freundin sehr gut verstehen, du kannst sie ja mal fragen, ob sie momentan kein Kind haben möchte, weil sie noch in der Ausbildung und so jung ist, oder ob sie auch generell keinen Kinderwunsch hegt.

Du kannst dir natürlich auch eine andere suchen. Das würde ich aber als äußerst feige betrachten und wer weiß, ob dann mit der neuen Freundin meine Befürchtungen wahr werden...

Entschuldige bitte, ich wollte dir eigentlich weiterhelfen aber in manchen Fällen muss man auch hart formulieren und sich auch mal auf die Gegenseite stellen. Im Grunde meine ich´s aber gut mit dir und wenn du ein bisschen nachdenkst, wirst du das auch begreifen ;-)
 
und somit alles auf deiner Freundin lagern würde, die ja noch nicht mal alle Rechte als Volljährige (21 Jahre) besitzt. Wenn ihr das ignoriert, würde deine Freundin möglicherweise mit dem Baby in eine Mutter-Kind Einrichtung gezwängt werden, wo man es ihr ja sogar wegnehmen könnte.

´tschuldigung für etwas OT, aber hier in Deutschland tritt die Volljährigkeit mit all ihren Rechten und Pflichten mit Vollendung des 18. Lebensjahres ein.

Wenn eine 20-jährige ledige Mutter ein Kind bekommt, wird sie bestimmt niemand irgendwo "hineinzwängen" oder ihr das Kind wegnehmen.
 
Warte mal ein paar Jährchen ab. Mit 20 haben die wenigsten Menschen einen unbezwingbaren Kinderwunsch.
 
Ich würde auch sagen: Gib ihr Zeit. Mit 20 sind tausend andere Dinge wichtig. Da ist man grad erwachsen, will sich ausprobieren, seinen beruflichen Weg finden ect. Heutzutage dürften eher weniger Frauen so jung schon einen konkreten Kinderwunsch haben. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass sich das bei ihr später ändert. Wenn Du sie liebst, würde ich an deiner Stelle mit dem Thema erstmal aufhören - gut möglich, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlt und mit noch mehr Abwehr reagiert.

Letztlich würde alles auf die Frage zulaufen: Wen liebst Du mehr: deine Freundin /also einen realen Menschen, der sein Leben mit dir teilt/ oder den Gedanken an deine ungeborenen / also noch "un realen" Kinder?

Ich meine nur: in eurem Alter müsst ihr euch mit einer so grundlegenden Frage noch nicht beschäftigen. Genießt die gemeinsame Zeit und schaut, was euch die Zukunft bringt.
 
Du kannst sie zu nichts zwingen. Wenn sie nicht möchte, möchte sie nicht. Das kann sich noch ändern, muss aber nicht.
Habt ihr darüber gesprochen, dass Du die Kindererziehung übernehmen kannst? Anscheinend sieht sie nur die beträchtlichen Kosten, die sie übernehmen müsste. Wieviel davon würdest Du übernehmen?

Ich halte es für gut möglich, dass sie bei ihrer Meinung bleiben wird.
 
Habt ihr darüber gesprochen, dass Du die Kindererziehung übernehmen kannst? Anscheinend sieht sie nur die beträchtlichen Kosten, die sie übernehmen müsste. Wieviel davon würdest Du übernehmen?

Eben. Du solltest mit deiner Freundin ein offenes Gespräch führen, wenn ihr in Ruhe zu zweit seid. nehmt euch gerne 1-2 Stunden Zeit. Frage deine Freundin erstmal, wie ich dir bereits geraten habe, ob sie nur momentan oder auch später keine Kinder bekommen möchte. Gerät sie schon jetzt in Panik, frag´ sie, ob ihr wannanders darüber sprechen könnt.
Frag´ sie als Nächstes ganz vorsichtig nach dem Grund. Wenn sie dir, was wir alle vermuten und auch am wahrscheinlichsten ist, sagt, dass sie nicht weiß, wie ihr das Kind erziehen und wie ihr den stressigen Haushalt und die finanzielle Situation / Die optimale Versorgung für das Baby regeln sollt, dann nenne ihr alle deine Ideen und Lösungsvorschläge. Achte aber darauf, dass du vernünftige und auch genügend davon für sie bereit hälst. Lässt sie sich nicht überzeugen, lass´ sie erst einmal in Ruhe.

Wie gesagt hat das Kinder kriegen noch Zeit - Wir haben unseren Sohn auch erst mit Mitte 30 bekommen 😀

Ich kann verstehen, dass du dich jetzt sehr nach einem Kind sehnst. Bestimmt gehörst du so wie ich zu den Menschen, die sich schon seit ihrer Jugend ein Kind wünschen bzw. gewünscht haben. Aber du musst auch verstehen, dass man nicht einfach so mir nichts dir nichts ein Kind in die Welt setzen kann. Ist es erst einmal da, kommt große Komplexität ins Spiel. Da hilft dir Uneinsichtigkeit und Unvernunft nicht weiter.
 
Hallo und danke für die bisherigen Antworten.

Natürlich habe ich lange mit ihr gesprochen.

Mit 20 Kinder kriegen war ja auch nie Thema. Wie gesagt ist es meine Absicht (und das sieht meine Freundin genauso), dass Kinder generell erst mit Ende 20 / Anfang 30 Sinn machen, wenn finanziell eine solide Basis da ist.

Der Punkt ist nur, dass sie jetzt schon "weiß", dass sie auch später keine Kinder will. Ich hab das "weiß" extra in Anführungszeichen gesetzt, weil sie mir sagte, dass sie "nicht in die Zukunft sehen kann und es natürlich möglich wäre, dass sich ihre Meinung ändert". Nach aktuellem Standpunkt will sie aber niemals Kinder bekommen. Und zwar, weil sie logisch überlegt hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass sie Kinder für zu aufwändig hält. Und weil sie für Kinder generell nichts übrig hat und manche fremde Kinder regelrecht hasst. In der Mutterrolle kann sie sich auch nicht sehen.

Zusammengefasst: Sie meint zwar, dass es sich noch ändern kann, dass es momentan aber in keinem Falle in Frage kommt. Und wenn ich ihre Argumente sehe, dann fürchte ich, dass sich das nicht ändern wird. Auch nicht mit der Zeit.

Gibt es da vielleicht Erfahrungen, ob der "Mutterinstinkt" (wenn ich das mal so nennen darf) irgendwann von alleine einsetzt, wenn man vorher strickt dagegen war?
 
Gib ihr Zeit. Doch das wurde hier ja schon gesagt.
Wäre es für Dich denkbar, dass Deine Freundin die Ernährer-rolle übernimmt später? Und dass Du zuhause bleibst oder teilzeit arbeitest?
Fakt ist leider, dass es schwer ist in Deutschland Kinder und Karriere zu vereinbaren. Einer muss zuhause bleiben oder teilzeit arbeiten. Also, wie wäre es mit Dir? ;-)
Ernst gemeint jetzt.
 
Zusammengefasst: Sie meint zwar, dass es sich noch ändern kann, dass es momentan aber in keinem Falle in Frage kommt. Und wenn ich ihre Argumente sehe, dann fürchte ich, dass sich das nicht ändern wird. Auch nicht mit der Zeit.

Gibt es da vielleicht Erfahrungen, ob der "Mutterinstinkt" (wenn ich das mal so nennen darf) irgendwann von alleine einsetzt, wenn man vorher strickt dagegen war?

Sicher kann sie sich ändern. Ihr beide seid noch sehr jung, eigentlich zu jung, um definitiv ja oder nein zu einem Kind zu sagen. Vielleicht wächst der Wunsch nach einem Kind mit zunehmendem Alter, vielleicht, nachdem sie sich einige Jahre in ihrem Beruf bewiesen hat, vielleicht, wenn die biologische Uhr abläuft - aber nur vielleicht.

In meinem Bekanntenkreis hat sich gerade ein Pärchen getrennt, das das gleiche Problem hatte wie ihr. Nach ueber 10 Jahren Zusammenlebens haben sie sich nun im Alter von inzwischen über 30 getrennt, weil das Thema "Kind" immer mehr zu einem Diskussionsthema wurde.

Gib ihr Zeit. Diskussionen zu diesem Zeitpunkt sind unnötige Luftdiskussionen. Sie bringen gar nichts und bauen höchstens eine unnötige Abwehrhaltung auf, so dass es, wenn das Thema wirklich mal akut werden sollte, nur noch heisst "nerv mich nicht" oder sie aufspringt und den Raum verlässt.
 
Zuletzt bearbeitet:

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