Meine geliebte Mutter ist tot.

NIELS1

Mitglied
Guten Tag. Meine Name ist Niels und ich bin 36 Jahre alt.
Ich habe gestern als ich von der Arbeit kam meine Mutter (71) leblos im Flur aufgefunden.
Ich habe den Notarzt verständigt und versucht erste Hilfe zu leisten. Doch es war schon zu spät.
Der Arzt sagte das sie wohl eine halbe bis dreiviertelstunde bevor ich reinkam einen Herzinfarkt bekam.
Das allerschlimmste ist das meine 5 jährige Beziehung vor 2,5 Monaten gescheitert ist und meine Mutter der einzige Mensch war den ich noch hatte, der mir nahsteht. Mein Vater starb 2009 an Krebs. Ich habe auch keine richtigen Freunde und bin jetzt ganz allein und weiß nicht weiter. Ist das zu selbstsüchtig oder ungemessen für mein Alter? Meine Mutter hat bis zuletzt sehr unter dem Verlust meines Vaters gelitten. Der einzige kleine Trost der mir noch bleibt ist der Glaube das sie jetzt bei ihrem geliebten Schatz ist.
Ich bin wie betäubt und habe seit gestern nur im Bett gelegen und Tv geschaut. Ich konnte noch nichtmal richtig weinen nur ein paar kurze Anfälle die aber gleich wieder aufhörten. Ich habe oft in den letzten Jahren an die Möglichkeit ihres Todes gedacht aber diese Gedanken schnell wieder verworfen. Das dieser Tag irgendwann kommt ist klar. Aber ich hatte mir immer ausgemalt, das meine Mutti mindestens 80 wird. Sie war gesundheitlich noch gut in Form. Alle schätzten sie immer viel jünger ein. Ach ich weiß einfach nicht mehr weiter.
 
Guten Tag. Meine Name ist Niels und ich bin 36 Jahre alt.
Ich habe gestern als ich von der Arbeit kam meine Mutter (71) leblos im Flur aufgefunden.
Ich habe den Notarzt verständigt und versucht erste Hilfe zu leisten. Doch es war schon zu spät.
Der Arzt sagte das sie wohl eine halbe bis dreiviertelstunde bevor ich reinkam einen Herzinfarkt bekam.
Das allerschlimmste ist das meine 5 jährige Beziehung vor 2,5 Monaten gescheitert ist und meine Mutter der einzige Mensch war den ich noch hatte, der mir nahsteht. Mein Vater starb 2009 an Krebs. Ich habe auch keine richtigen Freunde und bin jetzt ganz allein und weiß nicht weiter. Ist das zu selbstsüchtig oder ungemessen für mein Alter? Meine Mutter hat bis zuletzt sehr unter dem Verlust meines Vaters gelitten. Der einzige kleine Trost der mir noch bleibt ist der Glaube das sie jetzt bei ihrem geliebten Schatz ist.
Ich bin wie betäubt und habe seit gestern nur im Bett gelegen und Tv geschaut. Ich konnte noch nichtmal richtig weinen nur ein paar kurze Anfälle die aber gleich wieder aufhörten. Ich habe oft in den letzten Jahren an die Möglichkeit ihres Todes gedacht aber diese Gedanken schnell wieder verworfen. Das dieser Tag irgendwann kommt ist klar. Aber ich hatte mir immer ausgemalt, das meine Mutti mindestens 80 wird. Sie war gesundheitlich noch gut in Form. Alle schätzten sie immer viel jünger ein. Ach ich weiß einfach nicht mehr weiter.


Wir bedauern diesen Verlust zutiefst und spreche dir unser aufrichtiges Mitgefühl aus.
Dass wir sterben und wie wir sterben, können wir einfach nicht beeinflussen.
Aber wir können beeinflussen, wie wir damit umgehen.
Das Sterben in den meisten Fällen nicht wirklich qualvoll.
Qualvoll sind meist nur unsere Gedanken an den Tod.
Aber so erschreckend die Gedanken an den Tod Deiner Eltern jetzt auch sind - es ist gut und wichtig, sich damit auseinander zu setzen.
Diese Angst, die Du beschreibst, kann Dich psychisch total runterziehen, sogar auf die Dauer depressiv machen.
Dagegen solltest Du etwas tun, bevor es soweit kommt.
Du solltest lernen Deinen eigenen Weg zu gehen.
Baue dir dein eigenes soziales Umfeld auf, das Dich dann im Falle eines Falles wirklich auffangen kann.
Und trauern:
Nach dem Abschied liegen nun Tage der Trauer und Neuorientierung vor dir.
Trauer um einen nahe stehenden Menschen ist wahrscheinlich das schmerzlichste Erlebnis, doch das Verarbeiten des Verlustes besteht nicht nur in der Akzeptanz des Todes, sondern auch im Durchleben der gemeinsamen Geschichte.
Gerade das Ausdrücken und Zeigen, besonders auch der aggressiven Gefühle, wie Wut über das „im Stich gelassen“ werden, ist von großer Bedeutung, denn aggressive Gefühle vermeiden das Hineinfallen in depressive Stimmungen und führen auch dazu, sich mit dem Verstorbenen noch einmal auseinanderzusetzen.
Dass die einen lange brauchen und die anderen nicht so lange, dass manche abgrundtief erschüttert sind und andere scheinbar kaum, und dass niemand vorher sagen kann, wie es sein wird.
Wie intensiv der Trauerschmerz ist und wie lange er anhält, ist ebenfalls individuell verschieden.
Bitte einen erfahrenen Trauerbegleiter um Rat, und er wird erklären, dass es richtig und falsch nicht gibt.
 
Hallo Niels,

das ist sicher der Horror für dich, du hast mein tiefes Mitgefühl. In solch schwerer Zeiten wären vertraute Menschen bzw. Freunde sehr hilfreich. Das ist absolut nicht selbstsüchtig. Da das bei dir leider nicht der Fall ist und die nächste Zeit vermutlich nicht einfach sein wird, empfehle ich dir unbedingt anderweitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Versuche das bitte nicht alleine durchzustehen oder irgendwie auszuhalten. Lass andere für dich da sein z.B. Caritas, Kirche oder irgendwelche Sozialdienste. Möglich wäre auch eine Selbsthilfegruppe, wo man sich austauschen kann.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
 
Hey Niels,

mein tiefstes Mitgefühl für dich!
Fühl dich gehalten und versuch etwas zu schlafen. Hilfreich sind Schlummertees oder von dm solche einschlafdragees.
Du bist nicht allein!
Schreib mir jederzeit, wenn dir danach ist! Trost und Wärme für dich!
Gut Nacht
 
Lieber Niels,

mein ganz herzliches Mitgefühl, es tut mir sehr leid was dir passiert ist.

Nein, deine Gedanken und Gefühle sind nicht selbstsüchtig oder unangemessen, sondern einfach nur ganz normal.

Und auch dass man sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen wie betäubt fühlt, nicht einmal richtig weinen kann, ist eine normale Reaktion, auch bei mir war das so. Ich kann sehr mit dir mitfühlen wie schrecklich das alles für dich ist.

Auch für mich war und ist der Gedanke und die Hoffnung dass meine Eltern jetzt wieder glücklich vereint sind der allergrößte Trost.

Die nächsten Tage werden sicher sehr schwer für dich werden, aber irgendwie wirst du sie überstehen.

Im Moment ist das vielleicht noch nicht so, ober nach einiger Zeit kann dich vielleicht auch der Gedanke daran, dass deiner Mutter ein langes Leiden erspart geblieben ist, ein kleines bisschen trösten.

Vielleicht gibt es jemanden in deiner Gemeinde, mit dem du über deine Trauer sprechen kannst, einen Priester oder einen Trauerbegleiter, vielleicht würde dir das helfen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage.
 
Vielen Dank für die tröstenden Worte.
Sie fehlt mir so sehr. Das schlimme ist diese Endgültigkeit. Es gibt wirklich kein Wiedersehen.
Und die Schuldgefühle. Ich weiß das es Unsinn ist. Aber ich denke oft hätte ich ihr nocheinmal gesagt wie wichtig sie mir ist oder hätte ich noch das mit ihr unternommen oder wär ich noch öfter bei ihr gewesen. Der Glaube, das Mutti jetzt wieder vereint ist mit meinem Vater gibt mir zwar Trost aber es bleibt immer dieses unterschwellige Gefühl, das ich mir selbst was vormache. Ich fühle mich wie zerrissen.
 
Mein ganz herzliches Beileid. Es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter so plötzlich aus Deinem Leben gerissen wurde. Und ich kann das Gefühl, dass Du Dich nun ganz allein fühlst, sehr gut nachvollziehen, zumal Du vor wenigen Monaten erst den letzten Verlust verkraften musstest, als Deine Freundin ging.

Deine Mutter, weiß, was du gefühlt hast, auch ohne, dass Du es ihr sagtest, sie weiß, dass Du ihr Nahe warst, auch wenn Du die Zeit nicht mit ihr verbracht hast. Sie weiß, dass Du sie geliebt hast.

Es tut mir sehr leid.
 
Lieber Niels,

ich kann dich so gut verstehen. All diese Gedanken hatte ich auch als meine geliebte Mama gestorben ist.
Aber ich versuche mir die Hoffnung zu bewahren, dass meine Eltern jetzt wieder froh und glücklich vereint sind, und dass ich irgendwann auch wieder mit ihnen vereint sein werde.

Ich habe mir auch schon nach dem Tod meines Vater vorgestellt, dass ich ihm in jeder Minute die vergeht wieder ein kleines bisschen näher komme, dass wir uns entgegen gehen. Am Anfang fällt jeder Schritt unendlich schwer, aber irgendwann wird es auch wieder ein kleines bisschen leichter.

Und diese schlimmen Gedanken die du jetzt noch hast werden dich, wenn etwas Zeit vergangen ist, auch nicht mehr mehr so sehr quälen wie jetzt.

Deine Mutter hat mit Sicherheit gewusst wie sehr du sie geliebt hast - meine hat das auch gewusst, auch wenn wir nicht so gut darin waren uns das zu sagen. Manches weiß man einfach, auch ohne dass man es ausspricht.

Alles Liebe und Gute für dich.
 
Heute musste ich zum Nachlassgericht. Ich bin erstaunt und erschreckt wie eigentlich alles gut funktioniert hat bisher (Bestatter, Versicherungen etc). Der heutige Tag war komisch. Seitdem ich vom Gericht wieder zurück bin mussste ich nicht einmal weinen. Ich habe oft an meine Mutter gedacht. Aber so niedergeschlagen wie die letzten Tage war ich nicht. Ich versteh das nicht.
 
Das Gehirn ist da sehr rational aufgebaut, wenn Du funktionieren musst, dann wirst du funktionieren, egal, wie es Dir tief drinnen geht. Nimm es an. Fühl Dich nicht schuldig, wenn die Trauer gerade mal nicht da ist. Denn sie ist in Dir. Sie schmerzt nur nicht so stark im Moment. Und der Schock läßt langsam nach, das Leben, der Alltag setzt langsam wieder ein. Nimm es so an, wie es ist. Und wenn die Trauer kommt, dann gib ihr Raum, dass sie herauskommen darf.

So wie Du es gerade erlebst ist es gut und richtig.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
AlinaS Ich vermisse meine Eltern sehr Trauer 19
M Tod meiner Mutter Trauer 3
T Mutter tot- was soll ich tun? Trauer 39

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben