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Meine Mutter! (Psychisches Problem/Trauma?)

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Guten Abend miteinander,

im folgenden Beitrag geht es um meine Mutter. Ich selber blicke nicht ganz durch bei der ganzen Sache und ehrlichgesagt macht es mir auch Angst (wie in einem Horrorfilm..), Helfen kann wohl niemand, aber denke es tut auch gut, das ganze Mal anonym zu schildern damit ich das selber auch ein wenig verarbeiten kann.

Kurz zu mir: Ich bin männlich und 19 Jahre alt ist 😉

Zuerst damit man sich ein Bild meiner Mutter machen kann: Meine Mutter hatte kein einfaches Leben, auch ich weiss nicht alles, aber sie wuchs in Brasilien und verliess schon ziemlich früh (etwa mit 14), das Haus ihrer Eltern um das Glück in der Grossstadt zu finden. Sie wurde zu einem Dienstmädchen und wurde nicht sehr gut behandelt aber lernte dann nach einigen Jahren (etwa mit 25) meinen Vater kennen und er nahm sie dann hierhin mit. Später kam dann ich und dann mein Bruder, der 15 Jahre alt. Zwischen uns gäbe es noch einen Jungen, welcher aber schon ziemlich früh bei der Schwangerschaft starb.

So jetzt zum eigentlichen Problem (ich denke ich werde noch einigemale Abschweifen ^^; ): Seit einigen Jahren tut meine Mutter immer wieder Schlafwandeln (oder ein heftiger Streit entlädt sich), etwa alle drei Monate kommt das Mal vor. Dabei merkt man das oft einige Tage vorher schon gut, sie ist öfters grimmig, kündigt an sie würde zurück nach Brasilien gehen und uns alleine lassen und und und.
Dann kommt es zum Schlafwandeln (was ich persönlich sehr sehr sehr unheimlich finde bei meiner Mutter), denn sie beginnt uns allen Vorwürfe zu machen aber sagt auch immer wieder wie sehr sie uns liebt. Sie geht ins Badzimmer, sperrt sich für einige Minuten ein und kommt wieder raus, geht runter ins Wohnzimmer sitzt dort ab und redet drauflos.

Es ist auch heute passiert obwohl ich mir nicht einmal sicher bin ob es auch wirklich Schlafwandeln war. Heute war es extrem krass; ich lag in meinem Bett und habe TV geschaut, meine Mutter war unten am PC. Vater und Bruder waren nicht da.
Ich habe ihr angekündigt, dass ich noch zur Kollegin gehen würde, etwa 30 Minuten später kam meine Mutter rauf, ging ins Badezimmer (habe da natürlich noch nichts geahnt) und ging dann ins Bett. Ich kurz vors Zimmer und sagte dass ich zur besagten Kollegin gehen würde und lief also die Treppen runden. Da sah ich, dass die Haustüre offen war. Nicht besonders weit aber sie war offen. Ich habe nach meiner Mutter gerufen und gefragt warum denn die Tür offen sei, habe auch nochmal nachgeschaut ob jemand sonst im Haus ist; Fehlanzeige.
Da fand ich das ganze schon unheimlich, ging dann rauf zu meiner Mutter und dann began sie zu weinen. Sie hat mir gesagt (ab jetzt alles eigentlich auf portugiesisch und nicht zu 100% genau, aber hat alles seine Richtigkeit): "Ich bin tot, ich bin tot. Schau meinen Mund an. Er kam einfach hinein und hat mich geschlagen." Ich schaute ihre Lippen an und tatsächlich war Blut zu sehen, eine Art Schnitt, ich sagte ihr sie soll warten und ging noch einmal runter, schaute mich noch einmal um, aber es war echt niemand hier, wir wohnen in einem Dorf in der hinteresten Ecke, wer sollte hier schon kommen?
Ging dann in die Küche und sah ihr Handy. Am Rand waren Blutspuren zu sehen; meine Vermutung war, dass sie sich selber verletzt hat.
Sie weinte immer noch und sagte wieder das Gleiche; erklärte wie die Verletzung zu stande kam. Ich ruf erstmal meinem Bruder an und sagte ihnen, sie sollen möglichst schnell nachhause kommen, etwas stimmt nicht mit unserer Mutter. Sie brauchten ca. noch 12 Minuten.

Währenddem (ich telefonierte unten) kam meine Mutter runter und wolle das ganze Licht abschalten, sie sagte das Licht lässt das Böse zu und fing im Wohnzimmer an (ich folgte ihr) und sagte mir dann wieder, wie sehr sie mich liebt, ich sei für sie der König und solche Sachen. Während sie mich mit der Hand gezielt weiter nachhinten stiess, um das Licht abzuschalten. Dann ging sie wieder die Treppen hoch ins Zimmer und ich kam mit, ich hielt ihre Hand und sie streichelte mich.
Ich fand es wirklich unheimlich; also die ganze Situation einfach. Immer wieder began sie zu weinen und sagte, dass mir etwas schlimmes passieren wird und sie Angst hat.

Sie sagte mir dann, dass ich Schlafen gehen soll und ich ging dann runter und rief meinem Bruder nochmals an, ich began zu weinen, weil ich einfach überfordert war mit der Situation war. Ich hatte wirklich Angst und es kam mir vor, wie in einem Horrorfilm. Meine Mutter hörte das ich weinte, rief mich nach oben und bat mich zu sich hin und sagte dann, dass es ihr leid tu und sie mir niemals etwas böses wolle (das glaube ich ihr auch). Dann sagte sie das die Dunkelheit böse ist (obwohl sie vorhin das Licht als Böse empfand), ich wollte das Schlafzimmerlicht abschalten, aber sie wollte nicht.

Ging wieder runter und mein Vater und Bruder kamen dann Gott sein Dank nachhause. Mein Vater ging gleich nach oben zu meiner Mutter und ich erklärte kurz meinem Bruder was passiert ist. Wir gingen dann auch nach oben und meine Mutter erzählte wieder die Geschichte mit dem Mann und sagte dann auch das sie nach mir rief und ich ihr helfen wollte (was gar nicht stimmt; ich war die ganze Zeit in meinem Zimmer, es war ruhig, sie hat nie nach mir gerufen), sie sagte dass er kam, weil sie von allem Bösen erlöst werden musste und das die Strafe sei (die Verletzung). Ich erkärte meinem Vater das ganze nochmal so ausführlich es ging.

Wir waren alle drei bei ihr, aber meistens ging es nur um mich, sie wollte meine Hand halten usw. Mir war das nicht geheuer in diesem Moment.. echt nicht, ich liebe meine Mutter, aber das war einfach unheimlich, daher hielt ich eher Abstand und liess meinen Vater und Bruder dort. Ich glaube jetzt schläft sie aber...

Ich sitze jetzt hier in meinem Zimmer und das hat sich alles in den letzten eineinhalb Stunden abgespielt. Kanns immer noch nicht glauben. Jetzt habe ich mich schon wieder beruhigt, aber es war echt unheimlich. Habe wohl einiges ausgelassen aber das war so glaub ich das Wichtigste.

Meine Mutter ist sonst nicht so, wirklich nicht. Sie vermisst zwar oft Brasilien (verständlich natürlich), aber ist eigentlich eine aufgestellte Person, die jeden freundlich behandelt und uns auch alle liebt und vieles für uns macht. Aber so habe ich sie noch nie erlebt und ich weiss nicht ob das Schlafwandeln war, ich vermute es nicht. Ich glaube aber auch (so wie mein Vater und ich das alles in den letzten Jahren analysiert haben), sie sich morgen nicht mehr daran erinnern wird oder zumindest alles wieder in Ordnung war. So war es bisher immer, auch wenn sie nicht Schlafwandelte war sie am nächsten Tag wieder ruhig und normal.

Gott.. wenn ich das jetzt lese, es hört sich so unglaubwürdig an. Aber es ist tatsächlich soeben passiert und ich weiss auch nicht. Es tut einfach gut, es mal loszuwerden. Mir geht es inzwischen auch wieder einigermassen gut, einfach das mit der Verletzung und offenen Türe find ich noch dubios (und das, was sie dazu gesagt hat.. von diesem "Mann?"
 
Das klingt gruselig.
Ich vermute,dass deine Mutter irgendwelche schlimmen Erinnerungen an früher hat und diese Erinnerungen nun in ihren Gedanken wieder bei ihr hoch steigen.Es erinnert an eine Schizophrenie.
Sie bräuchte dringend psychische Hilfe bevor etwas Schlimmeres passiert.

In solch einem unzurechnungsfähigen Wahn könnte sie sich selber oder euch noch viel heftiger körperlich verletzen.
Bei solch einer Eigen- oder Fremdgefährdung könnt ihr sie in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen.Medikamente könnten ihr auch helfen.
Es wäre wichtig ,dass ihr eine gute Klinik finden würdet.
 
Hallo du,
ich finde nicht, dass das gruselig klingt. Es klingt eher so, als ob deine Mutter schlimmes erlebt hat und dieses komplett verdrängt hat. Durch irgendwelche Auslöser kann diese Verdrängung (man nennt das Dissoziation) kurzfristig quasi aufgehoben werden, die Erinnerung ist da und das alles fühlt sich sehr real an (das nennt man flash back). Wenn sie stark dissoziiert, kann es dann vorkommen, dass sie sich an diese Flashs hinterher nicht mehr erinnern kann.
Es wäre gut, wenn deine Mutter sich Hilfe suchen würde um dem auf den Grund zu gehen. Denn wenn es sich um eine dissoziative Störung handelt, kann sie lernen damit umzugehen und ihr könnt verstehen lernen, was sich hinter diesen Aussetzern deiner Mutter verbirgt und ihr besser zur Seite stehen.

Lieben Gruß
Silan
 
Helfen kann wohl niemand...

Wer sagt denn, daß Deiner Mutter niemand helfen kann?

Hat sie bereits einmal Hilfe gesucht? Und ist die Hilfe abgelehnt worden?

Schildert ihr liebevoll, was ihr gestern mit ihr erlebt habt. Überlegt gemeinsam, was sich in der letzten Zeit verändert hat. Welche anderen Erlebnisse es gab.Fragt Euch gemeinsam, ob Euch solche Erlebnisse belasten. Überlegt mit ihr gemeinsam, ob Eure Mutter es für sinnvoll erachtet, sich psychologisch untersuchen zu lassen. So ein Verhalten kann so viele verschiedene Ursachen haben. Es wäre doch gut mal abchecken zu lassen, ob alles ok ist? Und wenn sich wirklich herausstellen sollte, daß sie erkrankt ist, dann heißt das noch lange nicht, daß keine Hilfe möglich ist. Das ist heute nämlich nciht mehr so.
 
Hallo!

Ich kenne das so ähnlich von meiner Mutter.

Meine Mutter hat (neben anderem) eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, oder Neudeutsch: Borderline
Es kann immer mal wieder zu schizophrenen Symptomen kommen, die aber prinzipiell nichts mit der eigentlichen Schizophrenie zu tun haben.

Kennzeichen für Schizophrene Symptome sind Wahnvorstellungen (deine mutter behauptet, dass jemand da war - vermutlich hat sie das so wahrgenommen, auch wenn es nicht wirklich geschehen ist) und Verfolgungswahn (ihr GEfühl von Bedrohung im Hellen und im Dunklen)

Also meine Mutter möchte sich nicht helfen lassen. Sie ist jetzt über 60 und verletzt sich nach wie vor selbst und hat ihre Anfälle. Zum Glück bekomme ich die nur noch per SMS mit.
Sie war mit 30 für 3 Jahre in einer Psychiatrie, dort konnte ihr aber nicht geholfen werden. Außerdem leugnet sie vehement, eine psychische Störung zu haben und sieht selbst keinen Handlungsbedarf.
Sie ist eine erwachsene Frau und muss selbst entscheiden, was für sie das beste ist.
Ich bin froh, dass ich nachts nichts mehr mit ihr zu tun habe. Ich bin mit 17 zum Jugendamt gegangen und ihr wurde das Aufenthaltsbestimmungsrecht für mich entzogen. Ich kam in eine betreute WG für Minderjährige.
Allerdings habe ich meine Mutter nie als liebende Mutter wahrgenommen. sie hat uns Kinder massiv gequält. Leider hat sich Kein Jugendamt unsereins erbarmt - im Gegenteil! Ich wurde öfters gegen meinen Willen wieder nach Hause geschickt.

Du, dein Bruder und dein Vater müsst selbst wissen, was ihr aushalten wollt und könnt.
Das gemeine an Borderline ist, dass es nicht heilbar ist.

Du kennst deine Mutter als liebenden Menschen. Vielleicht hilft es dir, wenn du sie in solchen seltsamen Situationen, die du "Schlafwandeln" nennst, als "Mrs. Hyde" wahrnimmst.
Geh ihr aus den Weg. Lass dich nirgendwo hinein verstricken.
Vielleicht magst du mal Verhaltensregeln für Angehörige von dementen Menschen googeln. Ich will damit nicht sagen, dass deine Mutter dement ist, sondern dass auch Angehörige von dementen Menschen erleben, dass die Menschen, die sie früher als liebend und freundlich gekannt haben, plötzlich ganz fremd werden und gemeine Dinge sagen, oder tun.
Die Verhaltensregeln, die da für Angehörige gelten kannst du vermutlich zum Teil in die Situation mit deiner Mutter übertragen. So erträgst du ihre "Anfälle" leichter.

Ich drück dich mal ganz fest. Was du beschrieben hast, klingt sehr, sehr schlimm und belastend. Ich wünsch dir alle Kraft die du brauchst.

Herzliche Grüße!
 

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