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Meine Situation - ein Rat wär gut

Rhyme

Neues Mitglied
Hallo erstmal,
dies hier ist mein erster Eintrag, da ich mich nun mal dazu entschieden habe mir die Meinung und den Rat von unbekannten Menschen zu holen.
Ich bin 17 Jahre alt, stehe bald vor dem Abitur und fühle mich planlos. Es ist nicht so, dass ich keine Motivation habe oder nicht willig bin etwas umzusetzen, aber die Menge an Möglichkeiten erschlägt mich förmlich. Meine momentane Situation ist mittelmäßig. Ich wohne seit 15 Jahren alleine mit meiner Mutter; mein Vater ist Alkoholiker und depressiv. Habe mich mit diesem Thema aufgrund des nicht vorhandenen Kontaktes jedoch schon relativ lange abgefunden und bin in dieser Richtung auch keineswegs traurig. Mein Freundeskreis hat sich immer mal wieder verändert. Ich habe meine Freunde und fühle mich in dieser Hinsicht auch nicht allein gelassen, jedoch merke ich wie ich einen Umschwung brauche. Die meisten passen nicht mehr so ganz zu mir; ein Nein zu einem Treffen wird wenig akzeptiert, da ich ja dann derjenige bin, der sich abspaltet, und offen für wirklich ernste Gespräche ist eigentlich keiner (deshalb schreibe ich auch jetzt hier). Die Schule läuft gut bei mir. Habe fast nur gute Noten und denke, dass ich mein Abi mit einem sehr guten Schnitt hinlegen kann.
Hab zudem seit einem Jahr eine Freundin, die mir auch viel Kraft gibt und mit der es eigentlich gut läuft – manchmal aber eben auch nicht.
Jetzt kommt jedoch die Gegenseite. Ich weiß nicht wohin mit mir – ein wirkliches Hobby habe ich momentan nicht, da ich einfach nicht weiß was mir genau Spaß macht. Vor allem jetzt - wenn man aufgrund der Ferien auch unter der Woche nichts zu tun hat - saß ich entweder viel am PC oder habe halt mit Leuten/meiner Freundin Zeit verbracht. Es fühlt sich jedoch alles an wie ein Kreislauf – fast jeden Tag das Gleiche. Ich höre viel Musik um mich abzulenken oder einfach nur um den Sinn von vielen Texten zu verstehen, um mir daraus Motivation zu holen.
Manchmal sage ich mir: „Ich muss nur aufs Abitur warten; dann steht mir alles offen und ich kann neue Wege gehen“. Mein Problem dabei ist jedoch, dass ich wie bereits am Anfang gesagt, keinen eigenen Weg finde, den ich gehen will. Hinzu kommt die Präsenz einer Angst, die viele womöglich kennen. Die Sorge, dass man es nicht hinbekommt oder dass alles falsch läuft.
Ein weiterer Gedanke ist, dass ich nicht weiß, ob ich damit klar komme vieles hinter mir zu lassen - einen großen Teil meines Kreises, dieser geregelte Tagesablauf durch Schule etc. und vielleicht auch irgendwann die Freundin. Man könnte sagen, ich habe Angst erwachsen zu werden und vieles alleine zu meistern oder alleine zu sein.

Mich würde eure Meinung darüber mal interessieren. Habt ihr sowas auch gehabt? Könnt ihr mir vielleicht irgendwas sagen, was mir hilft Fuß zu fassen oder mir mehr Selbstvertrauen gibt?

Freue mich über jede Antwort. :)
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Rhyme,

Deine Situation habe ich nie erlebt - also auch noch nie die Situation gekannt, in der ich nicht wußte, wohin mit mir.
Vielleicht habe ich das Leben einfach anders angefasst. Ich gebe Dir mal dazu Infos, vielleicht findest Du ja die eine oder andere Idee....

1. ich hab mich einfach für die Frage interessiert: Was macht das Leben wertvoll? Worin liegt der Sinn von...?
2. Daraus entwickelte sich ein Interesse für Menschen. Einfach mal schauen, wie diese leben... Meistens kann man was lernen...
3. Mit 16 bin ich einfach mal nach Südafrika, mal sehen, ob ich dort meine Zukunft leben könnte. Dort lernte ich kennen, was Apartheid und menschenunwürdige Behandlung bedeutet. Das hat mich geprägt. Klar, ich kam ernüchtert wieder zurück.
4. Dann wollte ich ein eigenes Leben, unabhängig sein, vornehmlich meinem Elternhaus nicht mehr auf der Tasche liegen. Deswegen studierte ich konsequent und zielstrebig.

Ich hatte immer spannende Ziele vor Augen, habe mich gerne auf was Neues eingelassen und so viele gute aber auch so manche schlechte Erfahrung gemacht. Einfach das Leben anpacken. Für mich hat sich diese Einstellung sehr gelohnt. Daher: Nur Mut !

LG, Nordrheiner
 

Kasab2222

Neues Mitglied
Hi Rhyme,

deine Situation kann ich gut nachempfinden, so ging es mir damals mit 17 / 18 auch. Nur das mit den guten Noten war bei mir etwas anders (*hust hust :D *)

Hatte vor den Abiprüfungen fast mehr Angst wegen dem Termin als wegen der Prüfung....denn wenn die Prüfungen rum sind, dann beginnt das "richtige" Leben und ich hatte im Gegensatz zu einigen meiner Freunden absolut keinen Plan wohin es gehen soll.

Hatte dann im Betrieb meiner Eltern angefangen zu arbeiten (Metallbranche) was letztlich für ein Jahr ganz nett war aber mir nicht wirklich gefallen hat, genauso wenig wie ein Studium was ich angefangen hatte in dem Bereich und dann noch im ersten Semester abgebrochen hatte. Habe mich dann auch wieder gefragt wohin der Weg jetzt gehen soll und da ich schon immer sehr gerne Musik gehört habe und selber auch lange Gitarre gespielt hatte, habe ich ein paar Praktika in Unternehmen der Musikbranche gemacht (z.B. in einem Plattenladen) und schnell gemerkt, dass das der richtige Bereich für mich war. Super mit den Leuten dort verstanden und etwas gehabt was mir Spaß gemacht hat. Habe dann später auch ein Studium in der Branche angefangen und arbeite nun jetzt mit Mitte 20 auch für ein Musiklabel in Deutschland mit viel Freude.

Würde Dir raten Dir erstmal keinen Stress zu machen, ich glaube so ziemlich jeden geht in diesem Alter die Frage durch den Kopf wie es nach der Schule weitergehen soll und nur die Wenigsten wissen direkt nach dem Abschluss wo es hingehen soll. Du hast ja geschrieben, das Du dein Abi ja wahrscheinlich sogar mit einem sehr guten Schnitt schaffen wirst, erstmal Glückwunsch :) Und darauf kannst Du schon mal stolz sein, das ist auf jeden Fall eine solide Grundlage die Du da hast, egal was Du mal machen willst.

Du musst Dich ja nicht direkt für einen Weg entscheiden, wie ein Studium oder eine Ausbildung, vielleicht kannst Du ja mal versuchen ein oder mehrere Praktika in verschiedenen Berufswelten zu machen und reinzuschnuppern ob der jeweilige Bereich was für Dich wäre. Da kann man leicht austesten ob es etwas für Dich ist und Praktika kommen immer super im Lebenslauf. Und auch wenn Du dich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheidest dann ist es kein Problem das später noch zu ändern, so viele aus meiner Stufe habe direkt ein Studium angefangen nach dem Abi und haben dann nach 1 oder manchmal 2,3 Semestern eingesehen das es nicht das richtige für sie war und das war kein Problem. Alles Erfahrungen die man sammelt und die einen weiterbringen können :)

Und so wie bei den Praktika kannst Du ja auch mal verschiedene Hobbys testen, vielleicht ergibt sich aus einem Hobby das Dir Spaß macht auch gleichzeitig der berufliche Weg in den Du startest. :)

Keine Sorge Du bist auf jeden Fall nicht alleine...die schiere Auswahl an Möglichkeiten die sich Anno 2018 ergeben an Ausbildungen, Studiengängen, Berufen...ist einerseits geil aber auch erschreckend :O Aber ich bin mir sicher, dass Du bestimmt einen guten Weg finden wirst.

LG

Tim
 

Rhyme

Neues Mitglied
Hi Rhyme,

deine Situation kann ich gut nachempfinden, so ging es mir damals mit 17 / 18 auch. Nur das mit den guten Noten war bei mir etwas anders (*hust hust :D *)

Hatte vor den Abiprüfungen fast mehr Angst wegen dem Termin als wegen der Prüfung....denn wenn die Prüfungen rum sind, dann beginnt das "richtige" Leben und ich hatte im Gegensatz zu einigen meiner Freunden absolut keinen Plan wohin es gehen soll.

Hatte dann im Betrieb meiner Eltern angefangen zu arbeiten (Metallbranche) was letztlich für ein Jahr ganz nett war aber mir nicht wirklich gefallen hat, genauso wenig wie ein Studium was ich angefangen hatte in dem Bereich und dann noch im ersten Semester abgebrochen hatte. Habe mich dann auch wieder gefragt wohin der Weg jetzt gehen soll und da ich schon immer sehr gerne Musik gehört habe und selber auch lange Gitarre gespielt hatte, habe ich ein paar Praktika in Unternehmen der Musikbranche gemacht (z.B. in einem Plattenladen) und schnell gemerkt, dass das der richtige Bereich für mich war. Super mit den Leuten dort verstanden und etwas gehabt was mir Spaß gemacht hat. Habe dann später auch ein Studium in der Branche angefangen und arbeite nun jetzt mit Mitte 20 auch für ein Musiklabel in Deutschland mit viel Freude.

Würde Dir raten Dir erstmal keinen Stress zu machen, ich glaube so ziemlich jeden geht in diesem Alter die Frage durch den Kopf wie es nach der Schule weitergehen soll und nur die Wenigsten wissen direkt nach dem Abschluss wo es hingehen soll. Du hast ja geschrieben, das Du dein Abi ja wahrscheinlich sogar mit einem sehr guten Schnitt schaffen wirst, erstmal Glückwunsch :) Und darauf kannst Du schon mal stolz sein, das ist auf jeden Fall eine solide Grundlage die Du da hast, egal was Du mal machen willst.

Du musst Dich ja nicht direkt für einen Weg entscheiden, wie ein Studium oder eine Ausbildung, vielleicht kannst Du ja mal versuchen ein oder mehrere Praktika in verschiedenen Berufswelten zu machen und reinzuschnuppern ob der jeweilige Bereich was für Dich wäre. Da kann man leicht austesten ob es etwas für Dich ist und Praktika kommen immer super im Lebenslauf. Und auch wenn Du dich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheidest dann ist es kein Problem das später noch zu ändern, so viele aus meiner Stufe habe direkt ein Studium angefangen nach dem Abi und haben dann nach 1 oder manchmal 2,3 Semestern eingesehen das es nicht das richtige für sie war und das war kein Problem. Alles Erfahrungen die man sammelt und die einen weiterbringen können :)

Und so wie bei den Praktika kannst Du ja auch mal verschiedene Hobbys testen, vielleicht ergibt sich aus einem Hobby das Dir Spaß macht auch gleichzeitig der berufliche Weg in den Du startest. :)

Keine Sorge Du bist auf jeden Fall nicht alleine...die schiere Auswahl an Möglichkeiten die sich Anno 2018 ergeben an Ausbildungen, Studiengängen, Berufen...ist einerseits geil aber auch erschreckend :O Aber ich bin mir sicher, dass Du bestimmt einen guten Weg finden wirst.

LG

Tim




Danke hat mir geholfen. Einfach mal ne andere Meinung hören tut gut - vor allem von jemanden, der schon etwas weiter ist. :)
 

Skyma

Aktives Mitglied
Hallo Rhyme,

Mir ging es vor ein paar Monaten ganz ähnlich. Habe letzten Sommer mein Abi gemacht und war kreuzunglücklich, dass es vorbei war. Hab danach auch ziemlich Panik bekommen, was erwachsen werden und so angeht:) Angst vor der Zukunft habe ich bis heute.

Was soll ich sagen: Für mich war es anfangs sehr schwer die Schule hinter mir zu lassen. Inzwischen bin ich immernoch traurig, aber ich finde mich nach und nach mit der neuen Situation ab (Ich studieren jetzt im 2. Semester, wohne aber in meiner Heimatstadt).
Ich war auch völlig erschlagen von all den Möglichkeiten und von den für mich teils grausamen Veränderungen.

Am Anfang war ich auch der festen überzeugung, dass ein Richtungswechsel oder ein "Gap-Year" mein sicheres Ende bedeuten würden. Diese Meinung habe ich jetzt geändert. SOOO viele wissen nicht wie es weitergeht und ich bereue es ein kleines bisschen, mir kein Jahr Pause genommen zu haben.
Aber weißt du; Vielleicht muss man einfach mal was anfangen und nicht gleich wieder hinschmeißen (Jaaaa, das erste Semester war nur teilweise witzig). Ich hatte dermaßen Angst vor dem Studienbeginn, dass ich fast hingeschmissen hätte. Tja und Jetzt? Bin auch grad am Überlegen, ob ich nicht danach noch ein Lehramtstudium draufsattel. Mal schauen! Ansonsten finde ich meinen Studiengang ganz okay :)

Hast du es mal mit diesen Berufswahltests probiert, um vielleicht eine grobe Richtung zu bekommen?
Das klingt vielleicht flach, aber dann hast du wenigstens etwas, an das du anknüpfen kannst! Und wenn der Test Schwachsinn ausspuckt, dann weißt du wenigstens, was du nicht willst! :)

Melde dich doch dann mal wenn es soweit ist :)

LG,
Skyma
 
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