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Meinungsverschiedenheiten mit ambulantem Psychiater

WrongTurn

Mitglied
Hi,

ich würde gern eure Meinung hören.

Heute hatte ich Psychiatertermin und fragte ob er mir vielleicht ein ärztliches Attest wie der Psychologe ausstellen könnte, dass es für meine psychische Gesundheit besser wäre zeitnah aus meiner Wohnung auszuziehen damit ich versuchen kann bei dem Sozialamt einen sozialen Härtefall zu beantragen und temporäre finanzielle Unterstützung für den Umzug zu erhalten.
Zu der Thematik: https://www.hilferuf.de/thema/bedrohungsszenario-durch-nachbar.289159/

Argumentation des Psychiaters war:
- is halt ein schwieriger Nachbar
- außerdem ist er weg und ihm gehts dann besser also abwarten.
- Gefälligkeitsatteste werden erkannt
- auch wenn der Psychologe von Retraumatisierung ausgeht erkennt er keine Traumatisierung
- in der neuen Wohnung kanns noch schlimmer sein

Zu dem ersten Punkt fing ich an aufzuzählen, was der Nachbar für nen Bockmist gebaut hat. Und wurde sehr schnell abgewürgt. Da dacht ich mir "Ey, das kannst du doch gar net beurteilen, du weist doch gar net was die letzten Wochen los war. (Ich zucke immernoch zusammen und halte kurz inne, wenn eine der Nachbartüren in unmittelbarer Umgebung ins Schloss fällt)

Während die Argumentation bis auf der erste Punkt doch valide war, schwang da ein... ich kann es schlecht beschreiben ... etwas Persönliches mit. Als würde er beleidigt sein, dass ich frage. Als würde ich mir zuviel rausnehmen...

Das war nicht die erste Meinungsverschiedenheit und immer läuft es nach dem gleichen Muster: Es gibt eine Meinungsverschiedenheit. Er argumentiert durchaus valide... da schwingt aber immer etwas mit (im Tonfall) dass mir das Gefühl gegeben hat, ich erlaube mir grad zuviel, ich bin schuld oder Ähnliches.

Letzten Sommer wollte ich trotz krank, wieder arbeiten gehen weil ich Angst um meinen Job hatte. Und er kam mir (auch mit diesem Tonfall) mit: "Sie können nichtmal an einer belebten Straße in einem Grillrestaurant sitzen ohne reizüberflutet zu werden, Sie können ja arbeiten gehen, ich kann Sie nicht aufhalten, aber ich bin dagegen, ich kann Ihnen ab Übernächster Woche eine Widereingliederung anbieten."

Durch den Tonfall, rutsch ich dann immer in so einen Mix aus: "He Moment mal" und versuche zu argumentieren, was zum Abwürgen führt, das wiederum führt zu ein Stück weit bockig sein. Der andere Part ist: "Mhh, ich verhalt mich schon wieder falsch! Is schon wieder meine Schuld" Beide Teile halten sich die Waage.

Als ambulanten Psychiater würde ich ihn gern behalten, da er doch fachlich sehr gut ist und mit der Erkrankung durchaus sehr gut umgehen kann.

Es bringt mir aber nichts wenn ich mich nach einem Disput wie heute nicht mehr traue noch eine Frage zu stellen, weil ich mir denke "Ich hab grad gar keinen Plan mehr was angemessen ist und was nicht. Was wenn meine Frage die ich noch hab auch unangemessen ist?"

Kann mir jemand Tipps zum Umgang mit dem Psychiater geben? Wie kann ich meine eigene Haltung in solchen Situationen verbessern?

Sollte ich vielleicht doch den Psychiater wechseln? Jetzt beim drüber nachdenken geht mir durch den Kopf: Vielleicht bin ich nervig/unerwünscht oder Ähnliches.

Wie würdet ihr vielleicht damit umgehen?
 

WrongTurn

Mitglied
Und das Abwürgen wird wohl daran liegen, dass er deine Argumente ja schon kennt und sein Standpunkt feststeht.
Er weis ja gar net was die letzten Wochen und Monate los war. Er weis nicht dass der Typ versucht hat bei mir einzubrechen, dass er mir die Wohnungstür zugeklebt hat, dass er mit einem Maurerhammer auf meine Wohnungstür losgegangen ist, mir nachgestellt hat und generell mir immer aggressiv gegenüber aufgetreten ist. Er weis auch nicht dass besagter Nachbar der Meinung war ich hätte Leute umgebracht und würde ihn und seine Familie bedrohen. Er weis nicht dass die Zwangseinweisung durch die Polizei am 25.07. angestoßen wurde weil er die Tat zugegeben hat und der Polizei erzählte ich hätte seinen Spion entfernt und hätte bei ihm Sturm geklingelt inklusive er hätte Angst vor mir, da ich Leute umgebracht hätte.

Danke für deinen Input!

Was mir grad auffällt: ich bin vielleicht doch noch etwas empfindlich wenn ich mich ungehört fühle.
 

Walin

Aktives Mitglied
Hallo WrongTurn,
also dein Psychiater weiß aber, dass der Nachbar zwangseingewiesen wurde?
Weil er sagte, er wäre weg. Kommt er denn wieder in die Wohnung?
Wenn ich mal ein Attest von meiner (Haus) Ärztin benötige, erhalte ich das meist,
aber ich muss es bezahlen.
Willst du denn grundsätzlich umziehen oder "nur" wegen des Nachbarn?
Was dein Psychiater sonst so äußert, finde ich sehr unfreundlich, das mit der belebten Straße, vor allem, nicht gerade einfühlsam.
Er argumentiert durchaus valide... da schwingt aber immer etwas mit (im Tonfall) dass mir das Gefühl gegeben hat, ich erlaube mir grad zuviel, ich bin schuld oder Ähnliches.
Wenn du dieses Gefühl hast, stimmt es ganz sicher, von daher nimm es ernst.
Und das Attest von dem Psychologen reicht nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:

WrongTurn

Mitglied
Hallo WrongTurn,
also dein Psychiater weiß aber, dass der Nachbar zwangseingewiesen wurde?
Weil er sagte, er wäre weg. Kommt er denn wieder in die Wohnung?
Wenn ich mal ein Attest von meiner (Haus) Ärztin benötige, erhalte ich das meist,
aber ich muss es bezahlen.
Willst du denn grundsätzlich umziehen oder "nur" wegen des Nachbarn?
Was dein Psychiater sonst so äußert, finde ich sehr unfreundlich, das mit der belebten Straße, vor allem, nicht gerade einfühlsam.

Wenn du dieses Gefühl hast, stimmt es ganz sicher, von daher nimm es ernst.
Und das Attest von dem Psychologen reicht nicht?
Ich wollte tatsächlich in 1/1/2 Jahr ausziehen, ich soll laut Arbeitgeber Freunden, Psychologen und meiner eigenen Meinung nach so schnell wie möglich aus der Wohnung raus.

Ich bin kurz dazu gekommen zu sagen dass der Nachbar zwangseingewiesen wurde, aber nicht wie es dazu kam und was da in vor allem den letzten Monaten passiert ist.
Er wird wiederkommen, sobald er aus der Klinik entlassen wurde. Wie lange er weg sein wird, keine Ahnung.
>>>Was dein Psychiater sonst so äußert, finde ich sehr unfreundlich, das mit der belebten Straße, vor allem, nicht gerade einfühlsam.

Naja ich war wirklich ziemlich reizüberflutet und war besser dass ich noch ne Woche länger krank geschrieben war. Aber ... da schwingt halt bei Meinungsverschiedenheiten irgendwie immer was mit.

Das eine Attest könnte reichen, die Überlegung war halt: "doppelt hält besser und verleiht dem Argument mehr Gewicht." - Also wenn zwei Ärzte sagen: Auszug wär für die Gesundheit besser, hätte es halt mehr Gewicht vorm Sozialamt für den Härtefall. Das zu bekommen wird nicht einfach. Ich geh halt arbeiten und verdiene nicht schlecht, bräuchte aber bis nächsten April um das Geld zusammen zu haben.

Und man weis halt nicht wie lange das gut geht wenn der Nachbar wieder da ist. Der ist halt vorher schon als fremdgefährdend bekannt gewesen bei Ordnungsamt und Polizei, schon bevor ich mich das erste Mal gemeldet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luisa1960

Aktives Mitglied
Naja....das ist ja wirklich etwas schwierig in deiner Situation.
Also der Sachverhalt. Zuviel verlangt hast du sicher nicht, man darf ja fragen.
Aber anscheinend hast du dann noch zu lange herum diskutiert, obwohl der Arzt sagte, es geht nicht oder es wird nicht anerkannt (Gefälligkeitsatteste)
Ich verstehe das, das du aus der Wohnung weg möchtest, nur wenn da nochwas dran hängt, wie Sozialamt, Kostenübernahme usw. man weiss ja, wie die Behörden sind und dann alles klitzeklein nachprüfen. Da setzt der Arzt sich auch in die Bredoullie (oder wie das heisst) er muss dann den Kopf hinhalten und das rechtfertigen. Klar das die da nicht so begeistert sind und vielleicht vorschnell ablehnen.
Ich hatte mal einen Fall, wo mich das Jobcenter schikanierte und zu einer Massnahme oder Arbeit zwingen wollte, der ich mich nicht gewachsen fühlte, seelisch und körperlich. Die drohten mir Sanktionen an, wenn ich das nicht mache. Da hat mein Arzt mir ein Attest geschrieben.
Aber das ist auch etwas anderes, da geht es nicht um eine finanzielle Hilfe, die du von einem Amt möchtest.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
ja ok, hast du nicht jemand anders, der dir das Geld mal borgen könnte?
Mir haben öfter meine Eltern ausgeholfen, wenn ich arg in der Klemme steckte und ich war sehr lange abhängig von Ämtern, könnte da Romane schreiben. Ist eine Sch....situation, immer bitten und betteln zu müssen. Kredit von der Bank kriegt man natürlich auch nicht ohne Sicherheiten *seufz*
 

WrongTurn

Mitglied
Verwandte habe ich leider keine. Leider bin ich auch seit 27.07 erst aus der Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz (geplatzter Studienkredit, nach krankheitsbedingtem Studienabbruch im letzten Semester), hab also bei einer Bank null Chance.
 
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#2Ct

Gast
Er weis ja gar net was die letzten Wochen und Monate los war. Er weis nicht dass der Typ versucht hat bei mir einzubrechen, dass er mir die Wohnungstür zugeklebt hat, dass er mit einem Maurerhammer auf meine Wohnungstür losgegangen ist, mir nachgestellt hat und generell mir immer aggressiv gegenüber aufgetreten ist. Er weis auch nicht dass besagter Nachbar der Meinung war ich hätte Leute umgebracht und würde ihn und seine Familie bedrohen. Er weis nicht dass die Zwangseinweisung durch die Polizei am 25.07. angestoßen wurde weil er die Tat zugegeben hat und der Polizei erzählte ich hätte seinen Spion entfernt und hätte bei ihm Sturm geklingelt inklusive er hätte Angst vor mir, da ich Leute umgebracht hätte.

Danke für deinen Input!

Was mir grad auffällt: ich bin vielleicht doch noch etwas empfindlich wenn ich mich ungehört fühle.
Vielleicht fragst du das nächste Mal, ob du ein kurzes Update des Geschehens geben kannst und erzählst in chronologischer Reihenfolge?

So, wie du das hier berichtest, bist du nur dazu gekommen zu sagen, dass der Nachbar gerade weg ist=> Arzt denkt, Gefahr eh vorbei.

Dass er dir sonst nicht mehr zugehört hat, als du weitere relevante Dinge berichten wolltest, ist natürlich nicht gut. Aber viele Ärzte stehen heutzutage unter starkem Zeitdruck.

Vielleicht berichtest du ihm das nächste Mal strategisch geschickter?

Übrigens haben viele Ärzte meiner Erfahrung nach eine 'ich als Experte weiss es besser ' gegenüber ihren Patienten. Teilweise ist das ja auch gerechtfertigt (und meist voll, was fachliches angeht).

Vielleicht kommt er besser mit Vorschlägen von dir zurecht, wenn du betonst dass du seine Expertenrolle natürlich anerkennst.
 

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