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Minderheiten

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L

lawo

Gast
Es gibt in diesem Forum viele Threads über andere Kulturen, Nationalitäten und das Zusammenleben in Deutschland - bzw. wie das Zusammenleben gestaltet werden sollte.

Minderheiten sind jedoch nicht nur Ausländer und religiöse Minderheiten, sondern auch Körperbehinderte und psychisch Kranke (für letztere ist dieses Forum ja eigentlich gedacht).
Mir fällt auf, dass diese Gruppen es zum Teil schwieriger haben in der heutigen Gesellschaft, weil sie tot geschwiegen werden - und davon kann ich ein Lied singen:
Ich wohne in einer Kleinstadt, in der sich auch eine psychatrische Klinik befindet, die man auf Grund ihrer Größe schon als kleines Dorf bezeichnen kann. Das Thema wird jedoch unter den Tisch gekehrt, sei es in Schulen, sei es in der Öffentlichkeit. :( :confused:
Die Leute denken im Allgemeinen, dort seien nur Suchtkranke und hilflose Personen; aber in jenen Häusern findet man so viele Leute wie Du & ich.
Jeder kann dort landen - und ich bin dort mal für 12 Wochen gelandet.

Warum fällt es den Leuten so schwer, einzusehen, dass psychisch Kranke keine anders gepolten Menschen sind, sondern solche, die durch Umstände krank geworden sind?!

Warum wird bei Integration (fast) nur von Ausländern oder auch mal Kriminellen gesprochen und fast nie von psychisch Kranken, Körperbehinderten oder Obdachlosen? :confused:

Ich verstehe es nicht, zumal wenn man sich die Zahlen der Betroffenen ansieht......:mad:
 
S

Stan

Gast
Warum wird bei Integration (fast) nur von Ausländern oder auch mal Kriminellen gesprochen und fast nie von psychisch Kranken, Körperbehinderten oder Obdachlosen? :confused:

Ich verstehe es nicht, zumal wenn man sich die Zahlen der Betroffenen ansieht......:mad:
Hallo Iawo,

ich nehme an, dass es daran liegt, dass seitens der Menschen Berührungsängste mit den betroffenen Menschen bestehen. Und gerade bei Behinderungen oder Obdachlosigkeit kommt möglicherweise noch das Gefühl dazu, dass es einen ja selber treffen kann. Also schiebt man das Problem einfach bei die Seite. Den Mensch somit auch.

Das gleiche gilt doch auch für die Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen untergebracht sind. Oder Leuten, die Schulden haben und in das Insolvenzverfahren gehen. Die sollen auch teilweise geächtet werden, wie ich schon gelesen habe.

Und nach meiner Einstellung ist das einfach nur schlimm. Beweist eine herzlosigkeit dieser Gesellschaft. Und daran müsste die Gesellschaft, also jeder von uns, an sich arbeiten. Nur mit einem Miteinander kann man diese Probleme lösen. Mit Ausgrenzung, egal wer ausgegrenzt wird, kann es einfach nicht gehen. Das erzeugt wieder Konflikte, wie man tagtäglich sieht.

Soviel mal zum Anfang dieses interessanten und guten Themas.

Viele Grüße

Thomas
 

Yaksini

Sehr aktives Mitglied
Hi Iawo ,
ich denke das es daran liegt weil sie vor dem was sie nicht kennen írgendwie Angst haben . Sie wollen das nicht an sich rankommen lassen weil es ihnen unheimlich ist . Darum beschäftigt sich auch keiner mit den Themen weil es nicht ihr eigenes Interresse ist .
Sagen wir mal , ein Mensch der selbst betroffen ist , wird sich mit dem Thema höchst gründlich befassen , Aber dabei geht es um sein eigenes Hemd .
Solange es andere betrifft kann man sich gut distanzieren .
Nach dem Motto : Was geht mich Dein Elend an .

Aber wenn man sich die Zahlen der Betroffenen ansieht kann man da dann noch von Minderheiten Sprechen ????

nachdenkliche Grüße
Yaksini
 
O

OoDunkleFeeoO

Gast
@Yaksini:
Minderheiten wohl insofern, dass diese Menschen totgeschwiegen werden. Ich glaube ja irgendwie, dass der Begriff "Minderheiten" eher so zu deuten ist, wie "Menschen-die-nicht-in-unsere-Gesellschaft-passen". So im Sinne "Minderwertig".
Hat deshalb wohl nichts mit der Anzahl derjenigen zu tun.:(

Feechen
 

Kanja_Ewe

Aktives Mitglied
Ich war noch nie in einer Klinik, deswegen würde ich euch gern einmal mein Gedankengang dazu schreiben.
Wir leben in einer Gesellschaft in der wir nicht lernen mit bestimmten Dingen umzugehen. Schmerzhaft habe ich das die letzten Jahre mit den Verhalten der Leute mit Trauernden gemerkt, aber das ist hier ja nicht das Thema.

Wenn man noch nie mit psychisch Kranken zu tun hatte, also mit sichtlich Kranken. Was ist dann das landläufige Bild von Leuten die in so einer Klinik sind? Das Bild was einen Filme vermitteln. Kennt ihr noch die Klinik aus Terminator? Genauso. Dann denkt man noch an viel Betäubung, an Zwangsjacken, an irre Leute die Zeugs vor sich hinlabern und an viele betäubte Leute die schon seit Jahren in irgeneinen Stuhl vor sich hinvegetieren. Die Leute kennen den normalen Kliniktagesablauf nicht und haben zumeist keine Chance sich einen eigenes Bild zu machen. Ist ja auch verständlich, wer will denn auch neugierigen Gaffern aussetzen wenn er schon da sein muss? Wir haben hier auch eine Klinik, für Kinder und Jugendliche, auch sie machen nichts um das öffentliche Bild von sich geradezurücken. Sorry, schimpft nicht auf die normalen Leute wenn von der Seite der Kliniken auch nichts gegen das Bild was normale Leute haben machen, sie können genauso wenig etwas für das beschissenes Bild wie diejenigen die darin behandelt werden.
 

Yaksini

Sehr aktives Mitglied
@ Feechen ,:)
wer bestimmt eigentlich , wer nicht in unsere Gesellschaft paßt ????
Für mich gehört jeder in die Gesellschaft egal welche Besonderheiten er aufweist .
Jeder ist ein Teil des Ganzen .
Ich kann das Wort Minderheiten nicht recht akzeptieren , eben weil die Anzahl derer die in dieser Gesellschaft anders sind recht hoch ist , auch schon jeder damit in berührung gekommen ist , und sich eben wegen dieser Anzahl nicht totschweigen lassen .
Sie sind jederzeit präsent .
so wird immer gesagt was wie jeder weiß Schwachfug ist :
Die Ausländer nehmen die Arbeitsplätze weg .
dann : die Versorgung der Alten in den Pflegeheimen ist zu teuer .
Was in vielen Pflegeheimen los ist weis jeder inzwischen .
dann : bei den Psychisch Kranken : sie sind den meisten Menschen unheimlich , sie haben Angst davor , weil auch die Medien wenn dann eher die krassen Beispiele zeigen .

Auch die Politik hat sich in vielen Fragen zu diesen Themen nicht gerade als hilfreich erwiesen , sondern schürt teilweise den Widerwillen , den Argwohn und das Mißverständnis .
es gibt zu wenig gut fundierte Aufklärung , die solches verhindern könnte .
Ich denke mal das könnte es sein .
Aber ich bin nicht das Maß aller Dinge .;)
Das ist einfach nur meine Meinung dazu .:D

LG
Yaksini
 
O

OoDunkleFeeoO

Gast
Hi Ewe,

im Großen und ganzen stimme ich dir zu :) vor allem, wie du schon sagtest, sollte man da die Macht der Medien nicht unterschätzen.

Auf der anderen Seite, versuche ich mich mal in die Leute hineinzuversetzen, die in einer solchen Klinik leben (ich sollte da auch schon mal rein)...ich sehe, dass Medien ein schlechtes Bild über mich verbreiten...dadurch bekommen die Menschen, die mich nicht kennen ihre Unsicherheit mir gegenüber bestärkt.
Soweit kann ich den Sachverhalt nachvollziehen.
Ich persönlich habe eine sehr harte Denkweise muss ich dazusagen.
Ich würde denken: Warum soll ich mich beweisen? Warum soll ich "hinausgehen" und den Leuten zeigen, dass ich nicht so bin, wie mich die Medien darstellen? Ich selber habe in meinem Leben wahrscheinlich unauffällig und sozusagen normal gelebt und diese Gedanken über mich nicht provoziert. Ich würde mich ungerechterweise in der Beweispflicht fühlen.
Verstehst du was ich meine? Hab gerad irgendwie ein Durcheinander geschrieben:eek: :D

Das ist mit dem Thema Minderheiten und Medien ähnlich wie mit der Gothic-Szene, in der ich mehr oder weniger bin.
Nehmt zB diese furchtbaren Gerichtssendungen. Dort setzen sie schwarzgekleidete Menschen hin, hängen denen (aufrechte) Kreuze und (aufrechte) Pentagramme um und sagen: Der oder die haben Leichen ausgebuddelt oder Menschen im Namen Satans ermordet. Und jedesmal aber wirklich jedesmal werden sie schuldig gesprochen.
Das hinterlässt bei den Menschen auch einen negativen Eindruck, der mir schon das Vergnügen brachte im Kaufhaus als Satanist beschimpft zu werden.:(
Somit werden normale Menschen in der Öffentlichkeit zu Mördern und Leichenschändern, somit ausgegrenzt und somit zu einer Minderheit. Seh ich das richtig?

Feechen
 
O

OoDunkleFeeoO

Gast
Sorry Yaksini,

jetzt antworte ich dir:D

Ich schrieb dazu schon meine Meinung: Dass ich nicht denke, dass der Begriff Minderheiten heissen soll, dass es wenige Menschen sind sondern, eher dass diese Masse an Menschen die damit gemeint sind durch diesen Begriff klein gemacht werden soll. Je kleiner desto weniger wichtig.

Aber ich kann dir das auch nicht beantworten, warum jetzt welche Gruppe nicht in unsere Gesellschaft gehören sollte. Ich gehöre nicht zu den Verantwortlichen. Vielleicht sollte man diese Fragestellung mal an die Medien richten, warum sie der breiten Masse immer den gleichen sauren Brei servieren.;)

Gehöre selber zu genau 3 Minderheiten: Arbeitslos, Psychisch krank und ein Anhänger der Gothic Szene. Dadurch werde ich schon genug angegangen. Seltsamerweise habe ich niemandem in meinem Leben etwas angetan oder dergleichen...ich versteh es selber nicht so wirklich.

Feechen
 

Yaksini

Sehr aktives Mitglied
@ Feechen ,
stimme Dir voll zu .
Es wird zuviel Gift gestreut , und zuviel Dummheiten gefaselt .
Würden die Menschen sich intensiver mit den Dingen beschäftigen die sie nicht verstehen , wäre die unsägliche Unwissenheit nicht so gewaltig .
Der Friede wäre da und ein vernünftiges Miteinander und die Akzeptanz des Andersseins .
Die Darstellung der blutrünstigen Gothics in den Gerichtsscenen ist eigentlich schon eine Beleidigung, ebenso wie andere krasse Darstellungen zu den anderen oben genannten Themen .
Wie gesagt eine gute Aufklärung zu diesen Themen tut Not .
Solange das ausbleibt , werden die Menschen weiter dumm rumdümpeln ,
nichts verstehen und andere damit grausam verletzen .

LG
Yaksini
 
O

OoDunkleFeeoO

Gast
@Yaksini: Hm das erinnert mich gerade an was.

Habe vor einiger Zeit im Fernsehen, eine Doku gesehen, von Studenten gemacht und ich glaube aus den 70er Jahren.
Dort haben die 2 Familien für 6 Wochen den Fernseher weggenommen und dokumentiert, wie das Leben ohne den Flimmerkasten ist.:p
Dabei tauchte auch die Frage auf, ob die Familien dem was im Fernsehen gesagt wird vertrauen. Und alle sagten: Ja.

Ich glaube das ist heute nicht viel anders, oder?

Feechen
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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