Anzeige(1)

Mir geht es schlecht, obwohl es mir gut geht. Oder so...

Krümelprinzessin

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,
ich habe definitiv ein Problem, aber ich weiß nicht welches... Im Prinzip geht es mir sehr gut, aber ich habe vor einiger Zeit abends angefangen, Tagebuch zu führen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mich eigentlich jeden Abend vor dem zu Bett gehen schlecht fühle. Z.B. will ich plötzlich den Kontakt zu all meinen Freunden abbrechen oder jemanden (psychisch verletzen), am besten mich selbst. (Könnte das ein ungehörter Hilferuf sein?) Ich erinnre mich am nächsten Tag bloß nicht mehr daran. Als ich in dem neuen Tagebuch geblättert habe, war ich wirklich geschockt, zu lesen, wie schlecht es mir manchmal zu gehen scheint! Dabei geht es mir am Mittag eigentlich immer gut. Klar, die Vorlesungen sind nicht immer spannend oder das Wetter ist schlecht, aber meine Tiefpunkte scheine ich bloß am Abend zu haben. Ich kann mir das wirklich nicht erklären... Hat hier vielleicht jemand eine Idee, woher das kommen könnte bzw was man dagegen tun kann? Ich weiß ja, dass ein abendliches Gedankenkarusell ein Vorbote für Depressionen sein kann, aber ich habe keine Schlafstörungen und so geht es mir doch den ganzen Tag gut...

Das einzige weitere Problem, was ich beobachten konnte (und dessen Produkt letztendlich das Tagebuch war) ist, dass ich in letzter Zeit wenn ich nachhause komme zu nichts Lust habe. Nach den anderthalb Stunden Autofahrt habe ich irgendwann auch keinen Hunger mehr. Wenn mich jemand fragt, ob wir was unternehmen wollen, kann ich nur "Ich weiß nicht" oder Ähnliches sagen. Ich habe einfach keine Meinung mehr dazu. Ich habe nicht wirklich Lust, überhaupt irgendwas zu machen, aber nichts machen will ich auch nicht. Oft sitze ich die Antwort auf solche SMS auch ein paar Tage aus, bis ich angerufen werde, weil ich einfach nicht weiß, wie ich antworten soll.
Mein Freund hat diese Woche gemeint, wir könnten ja ein Wochenende lang nur machen, was ich will und ein Wochenende, was er will. Aber als er mich fragte, wusste ich nicht, wozu ich Lust hätte. Meinen Vorschlag, dass nur er etwas aussucht, hat er abgelehnt und gemeint, ich solle mich melden, wenn ich besser gelaunt bin und weiß, ob ich was mit ihm machen möchte oder nicht und was.
Wenn ich aber dann irgendwann zu Bett gehen und vorher noch ein wenig lernen will, wird plötzlich mein Interesse geweckt und ich bin total motiviert, was dann aber wiederum doch zu ab und an auftretendem Schlafmangel führt. Ebenso bin ich motiviert und kreativ, wenn ich unter Stress stehe (und meine Kreativität nicht richtig ausleben kann)

Ich denke, mein Freund und einige Freunde haben gemerkt, dass ich momentan nicht ganz auf der Höhe bin. Vielleicht will ich ja bloß Aufmerksamkeit? Dabei habe ich davon eigentlich genug, denn ich habe vier größere Freundeskreise und dann noch einige kleine Gruppen <4 Leute bzw Einzelpersonen, mit denen ich mich gerne treffe. Von so vielen Menschen bekomme ich eher zu viel als zu wenig Aufmerksamkeit. Es kommt oft vor, dass man sich bei mir beschwert, ich hätte nicht genügend Zeit für Person X. Aber da steh ich drüber. Ich versuche ja, alles gerecht zu verteilen. Wer ein Problem damit hat, soll halt nicht mit mir befreundet sein.

Könnt ihr euch einen anderen Reim als Aufmerksamkeitsmangel darauf machen?
Ich wäre für jede Hilfe dankbar.

Liebe Grüße
 
Schwierig, das zu interpretieren oder einzuordnen.

Wie sieht denn ein typischer Tagebucheintrag von dir aus? Du musst hier natürlich keinen deiner echten Reinträge reinstellen, aber es wäre gut zu wissen, was du dann alles so aufschreibst.

Und noch etwas Allgemeineres: Hast du das Gefühl, ein erfüllendes, ausgefülltes Leben zu führen, oder ist da vielleicht trotz großem Freundeskreis und Beziehung eine gewisse "Leere" in dir? Siehst du einen Sinn in deinem Leben, wie konkret sind deine Ziele? Und bist du glücklich mit deinen Freunden (es kommt ja auf Qualität an und nicht auf Quantität) oder zweifelst du manchmal an der Aufrichtigkeit und Tiefe dieser Freundschaften?

Entschuldigung für all die Fragen, aber ich glaube, die wären wichtig, bevor man anfängt, sich hier an Ferndiagnosen zu versuchen, ich hoffe, du hast dafür Verständnis 🙂
 
Hallo erstmal

wenn du schon ein tagebuch schreibst(finde ich gut ) würde Ich noch ein 2 Tagebuch schreiben ,wo du nur Positives reinschreibst.wie z:B Was kann Ich besser machen ,was wünsch ich mir, so ne Art Wunschliste als tagebuch.
Dann kannst du auch wieder besser schlafen,Immer versuchen positiv ins Bett zukommen .


MFG Ramses🙄🙄
 
Zunächst danke ich euch für eure Einträge.

Meine Tagebucheinträge sind sehr distanziert... Ich schreibe immer nur Satzbruchteile bzw Stichworte. Zuerst das Datum, dann meinen Traum, wenn ich mich daran erinnere. Danach folgt dann, welche Vorlesungen ich in der Uni hatte und was da Thema war. Wenn irgendwas Besonderes in der Uni war, kommt das hinten dran, z.B. "Heute X erstes mal von allein geredet. Überrascht (positiv)". Wobei ich dann nicht unbedingt eine Wertung abgebe. Das ist eher selten. Falls nach der Uni noch was Spannendes passiert bzw ich was unternommen habe, schreibe ich das danach auf. Zum Schluss kommen dann Sachen, die ich nicht vergessen darf, also Termine, was ich erledigen muss, ob ich mich bald wieder wiegen und Maß nehmen muss für mein Ernährungstagebuch usw. und danach dann meine allgemeine Gefühlslage oder auch Gedanken. Da kommen dann die negativen Sachen auf wie "Ich schaff Uni nicht" oder "Fühle mich überfordert von ..." o.ä. Dabei denke ich an der Uni, dass mir das alles wirklich Spaß macht. Noch bin ich sogar motiviert zum Lernen 🙂
Es gibt so konkret nur weniges, was mich stört. Was mich eine Zeit lang traurig gestimmt hat, war dass ich mich zu spät für Schüleraustausche interessiert habe und damit an keinem mehr teilnehmen konnte. Früher wollte ich auch gerne ins Ausland gehen, um dort zu leben und zu arbeiten. Aber mittlerweile gibt es hier zu viele Leute, die ich regelmäßig sehen will, dass ich mir das sowieso aus dem Kopf geschlagen habe. Außerdem könnte sich später ja immer noch was ergeben... Ansonsten habe ich kein gutes Durchhaltevermögen. Ich habe angefangen, mehrere Sprachen zu lernen, bin aber nie weit gekommen. Ich schreibe eigentlich sehr gerne, stelle aber nie eine Geschichte fertig. Bei Videospielen und Büchern komme ich auch nur äußerst selten zum Ende. Ich verliere zu schnell die Lust. Aber die ist ja eh gerade das Problem hier.

Für mich ist der Sinn des Lebens das Leben selbst: So viel genießen, wie man kann, sich der Endlichkeit dabei bewusst sein und sich darum umso mehr daran erfreuen.Das funktioniert (am Tag) auch gut. Ansonsten will ich erst mal fertig studieren, dann wollen mein Freund und ich heiraten. Ich habe auch schon eine Vorstellung, wo und als was. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, will ich mich unbedingt dort bewerben! Über Alternativen werde ich mich dann an der Uni beraten lassen. Wenn ich dann ein bisschen gearbeitet habe, möchten wir gerne ein Kind. Ich weiß schon, welches Auto ich mir von meinem Gehalt kaufen will und wo hin ich in meinen Urlaubstagen reisen will. Die Vorstellungen sind also recht konkret, aber für Änderungen bin ich immer noch offen. Sollte ich z.B. während des Studiums schwanger werden, wäre das auch gut.

Mit meinen Freunden bin ich sehr zufrieden. So gut wie jedem kann ich alles erzählen. Wenn nicht, liegt es am Charakter oder der Einstellung der Person, ich kann ja schließlich vor einem sehr religiösen Menschen nicht die Kirche schlecht machen o.ä. Alle, die ich von der Schule kenne und mit denen ich nur lose befreundet war, "sortiere ich aus", d.h. ich melde mich immer seltener (und die sich auch), von daher verläuft sich das alles im Sand. Ich hab nun niemanden mehr, mit dem ich mich abgeben "muss", weil ich sonst keine Arbeitsgruppen in der Schule habe.

Ich hoffe, ich habe deine Fragen gut beantwortet, Earthling.

Danke für den Tipp Ramses. Schlafen kann ich ja gut, wenn ich mich dann überwinde, ins Bett zu gehen, schlafe ich auch direkt ein. Aber es fällt mir abends schwer, Positives zu sehen. Einen Versuch ist es aber in jedem Fall wert!
 
Hallo Krümelprinzessin,

habe ich das richtig verstanden, du kannst dich manchmal nicht daran erinnern, was du gemacht hast und bist erschrocken, wenn du liest, was du im Tagebuch geschrieben hast? Passiert es dir vielleicht auch, dass du dich in Situationen oder an Orten wiederfindest, wo du gar nicht weißt, wie du da hingekommen bist?

Vielleicht bist du auch nur ein bisschen überarbeitet vom Studium. Nach einem anstrengenden Arbeitstag habe auch ich keine Lust mehr mir über irgendwelche Unternehmungen Gedanken zu machen.

Ansonsten hast du eine tolle Lebensplanung. Ich staune.

LG Andreas
 
Hallo Andreas,
Ich erinnere mich bloß nicht mehr daran, mich so elend gefühlt zu haben. Sätze wie "Ich möchte morgen nicht mehr aufwachen" sind sehr erschreckend, wenn man eigentlich glaubt, es gehe einem gut. Ansonsten erinnere ich mich schon daran, was ich gemacht habe, obwohl ich ein sehr vergesslicher Mensch bin.
Bisher hatte ich auch erst wenige male, dass ich mich "Wie bin ich hier her gekommen?" frage. Das passiert meist auf der Heimfahrt, wenn ich plötzlich schon Ortseingangs von meiner Heimat bin, obwohl ich gefühlt gerade erst los gefahren bin. Oder eben wenn ich anderweitig unterwegs bin, kann ich mich manchmal kaum daran erinnern, den Weg gegangen zu sein. Gott sei dank ist es mir bisher erst ein mal passiert, dass ich dabei den falschen Weg genommen habe. Das war, als ich das erste mal am Mittwoch keine Nachhilfe mehr gegeben habe und ich in die Stadt wollte. Da es die selbe Uhrzeit war, bin ich automatisch in die Richtung meines Nachhilfeschülers gegangen, ohne es zu merken. Erst auf halben Weg fiel mir auf, dass ich dort nicht hin wollte. Ich habe es aber als "Macht der Gewohnheit" abgestempelt.

Ich fühle mich zwar nicht wirklich überarbeitet, aber das wäre natürlich eine Möglichkeit.

Danke für das Kompliment, obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, was an meiner Lebensplanung so toll ist. 🙂
 
Hallo Krümelprinzessin,

na ja, du hast zumindest eine Lebensplanung und auch recht genaue Vorstellungen, wie es in den nächsten Jahren laufen soll. So wie du das planst finde ich das sehr gut. Andere in deinem Alter haben mitunter keine Vorstellung was sie an nächsten Tag machen sollen.

Das, was du beschreibst, hört sich ein bisschen nach Tagträumerei an. Du hast den Autopiloten eingeschaltet und bist im Gedanken ganz wo anders. Man könnte das auch als leichte Dissoziation bezeichnen also Teile deines Gehirns schalten unbewusst ab und beschäftigen sich mit ganz anderen Sachen, was du vielleicht gar nicht merkst.

Was mich nur überrascht, dass dir dabei sehr depressive Gedanken kommen: „nicht mehr aufwachen“. Gibt es dafür mehr Belege in deinem Tagebuch, gibt es da noch etwas, was dir ungewöhnlich verkommt oder war das nur eine Stimmungsschwankung?

Liebe Grüße
Andreas
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
M Mir geht es schlecht, bitte hilfe Ich 11
K Was zum Himmel ist los mit mir? Hab ich nen Knacks? Ich 19
Blume1000 Mir macht nichts lange Spaß Ich 15

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben