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Misanthropie

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Gast

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Hallo

habe ich eigendlich Misanthropische Züge, wenn ich das Verhalten und Handeln der Meschen ebenso wie den Mensch an sich absolut nicht mag, mich vielleicht sogar davor eckel? Und auf Grund von dessen nur noch sehr wenige soziale Kontakte habe und so gut wie nie unter Menschen gehe? Immer wird mir gesagt ich solle mehr unter Menschen gehen. Meine Familie freut sich schon tierisch, wenn ich überhaupt mich mit irgendjemadnen meiner letzten verbliebenen sozialen Kontakte treffe. Sie versuchen auch immer mich mitzunehmen wenn sie was unternehmen z.B. Zoos, Freizeitspark, zu Freunden der Familie, zu Verwandten, Märkte,... ich versuche immer den Kontakt mit Menschen zu umgehen. Ob das nun nur Einkaufen ist, oder ob es nur ein Hallo zum Nachbarn ist. Kennt sich vielleicht jemand aus oder hat eine Ahnung was das sonst sein könnte?

Danke schon einmal im Vorraus
 
keine Ahnung...über ein anonymes Forum kann man dir zu dieser Frage wenig sagen, da man dich nicht persönlich kennt und zu wenig über deine Gesamtsituation weiss.

Allgemein: ich hatte in der Pubertät auch mal kurzfristig eine Ekel- und Rückzugsphase..hat sich jedoch wieder gegeben...zumal ich keine Zeit zum Grübeln hatte und das Alleinsein auf Dauer total langweilig wurde. Damals gabs zum Glück noch kein Internet, mein Vater war ein echter Misanthrop (der einen nervte) und mir blieb nix anderes übrig als meinen Hintern raus zu Freundinnen zu schaffen um mit denen zusammen was zu unternehmen....damit verschwand dann auch diese Phase wieder. Das viele Unterwegssein draußen in Feldern und Wäldern, meine Reitjobs, sinnvolle Beschäftigungen brachten Spass und einen soliden Selbstbezug...Selbstbewusstsein etc.
Den Kontakt zu einigen Menschen, die ich doof fand hatte ich damals beibehalten...mache ich heute noch so 😉 sowas ist ja ganz normal und ich denke es ist auch normal in einer Entwicklungsphase wie der Pubertät in der man ziemlich viel mit sich selbst beschäftigt ist ein paar Rückzugsmomente für sich braucht und die auch gut sind...aber wie bei allen Dingen des Lebens sollte man hier auch auf ein vernünftiges Maß achten um den Anschluß an das Leben (die Liebe und solche Dinge die da noch kommen werden und die zwar oft ein wenig irritierend aber auch sehr schön sind) nicht zu verlieren.

Du hast Verantwortung für dein Leben und du entscheidest wie du deine Zeit verbringst. Ich kann dir nur den Rat geben: versteck dich nicht, achte auf deinen Internetkonsum und vergiss nicht zu LEBEN. Wir Menschen sind soziale Wesen und Bewegungstiere...sind also nicht dazu geschaffen nur alleine in der Bude zu hocken und fiktive Beziehungen zu führen...Wir brauchen Herausforderungen, Reibung, Abwechslung, Kontakte, müssen in Bewegung bleiben damit wir geistig und körperlich wachsen können und gesund bleiben.
Achte also auf eine artgerechte/menschengerechte Lebensweise und solche Fragen erübrigen sich.

Mal ein paar Fragen: wie alt bist du und warum meidest du Kontakte? Warum sonderst du dich ab? Minderwertigkeitskomplexe? Zu wenig Antrieb (ggf. Depression?), Angst (vor der Bewertung durch andere oder anderes), Unsicherheit? Was könnte es bei dir sein?
Bei mir war es damals ne Mischung aus einigen dieser Punkte...aber das habe ich überwunden indem ich gegen meine Unsicherheiten aktiv angegangen bin, immer wieder neue Herausforderungen für mich gesucht und gefunden habe..hat an sich Spass gemacht, obwohl es oft auch ziemlich schwierig war...gerade deshalb vielleicht?

Was für Ziele hast du im Leben und was genau tust du derzeit für dich? Wie verbringst du deine Zeit?

Tyra
 
Hallo

habe ich eigendlich Misanthropische Züge, wenn ich das Verhalten und Handeln der Meschen ebenso wie den Mensch an sich absolut nicht mag, mich vielleicht sogar davor eckel? Und auf Grund von dessen nur noch sehr wenige soziale Kontakte habe und so gut wie nie unter Menschen gehe?

ist immer ganz interessant, sich zu fragen, was zuerst da war: die "misanthropie" oder das dürftige sozialleben... meistens ist es letzteres.
 
ist immer ganz interessant, sich zu fragen, was zuerst da war: die "misanthropie" oder das dürftige sozialleben... meistens ist es letzteres.

Würde ich nicht so sagen. Ich könnte mir vorstellen dass das dürftige Sozialleben eher aus der Misanthropie resultiert, denn wenn man die meisten Menschen mögen würde müsste man sich ja nicht isolieren und zurück ziehen.
 
...alles bedingt sich wechselseitig....an sich kann man hier gar nicht so richtig sagen was zuerst da war..das Huhn oder das Ei oder die Misanthropie oder das dürftige Sozialleben.
Es gibt natürlich immer einige Ursachen für die Misanthropie. Und ich denke schon dass ein dürftiges Sozialleben generell Mitauslöser für Misanthropie sein kann.

Zum Begriff mal nen wiki-Artikel:
Misanthropie ? Wikipedia

Generell ist Misanthropie irgendwie ein Paradox und übertrieben finde ich...wenn man Menschen hasst muss man sich ja auch selbst hassen...was bringt einem das auf Dauer?
Ich habe jedenfalls für mich erkannt dass ich andere Menschen brauche...und das in Menschen (jedenfalls in einigen ausgewählten Exemplaren 😉) auch liebenswerte Züge stecken die einem gut tun...Und das obwohl ich im Elternhaus vorwiegend negative Vorerfahrungen (Gewalt, Nichtbeachtung, Respektlosigkeiten etc.) gemacht habe...an sich hätte ich von meinen kindlichen Früherfahrungen her durchaus misanthropisch drauf kommen können.....damals zu meinen Punkerzeiten habe ich Misanthropie ansatzweise ne Weile abgefeiert (mit schwarzen superspitzen die Welt und mir zu nahe kommende Menschen in den A**** tretenden Schuhen und dem ganzen Drumherum) und dann ad acta gelegt...ne misanthropische Phase kann durchaus ganz lustig sein und helfen sich von ungünstigen Vorerfahrungen leichter ab zu lösen...solange man es dabei nicht übertreibt und darauf hängen bleibt....lese gerade bei wiki...unter Kunst...schwarze Szene, Punkrock...stimmt...da habe ich den misanthropischen Punk zur Verarbeitung benutzt...Man sollte halt drauf achten dass umgekehrt einen die Misanthropie nicht zu sehr benutzt 😉

Man sollte mal durchspielen wie das Leben eines konsequenten Misanthropen aussähe: einsam auf nem Berg, niemals Beziehung führen, keine Liebe, keinen Sex mit anderen...der einem jetzt eklig erscheinen mag, aber irgendwann nicht mehr...es liegt an sich in unserer Natur (vgl. männlichen Schniedel und passgenaue Andocstelle beim Weibchen) uns aus zu tauschen...gedanklich und auch körpersaftmäßig. Ich persönlich mag beides sehr...weil ich mich an sich mag und mich auch weder vor mir noch andren Menschen ekle...das war damals in meiner Misanthropiephase anders..ich nannte das Ganze "meinen EE" = meinen Existenzekel...habe das künstlerisch verarbeitet...mich damit auseinandergesetzt, reflektiert und dann ging ich schrittweise raus aus dem alten Leben, den alten familären Zusammenhängen und Belastungen und rein in ein neues Leben, lernte meinen damaligen ersten Freund, Liebhaber und für fast 7 Jahre festen Partner kennen und damit war die Ekel- und Misanthropiephase endgültig vorbei.

Sarte hatte glaube ich mal was über den Ekel geschrieben...und viele andere auch...da war dann immer was von Selbstentfremdung die Rede...dualismus, innerer Zerrissenheit etc....und entweder man findet da seinen Weg wieder Eins mit sich (und seiner Körperlichkeit + geistigem Bewusstsein dieser Körperlichkeit etc.) zu werden oder bleibt halt zerspalten...mit dem Resultat ein Misanthrop zu bleiben.
Ich denke ein zu christliche Erziehung kann durchaus auch Mitauslöser für Zerspaltenheit, Körperhass und Ekel vor dem eigenen Körper oder so sein....

Wo könnten bei dir die Ursachen liegen Gast?
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde ich nicht so sagen. Ich könnte mir vorstellen dass das dürftige Sozialleben eher aus der Misanthropie resultiert, denn wenn man die meisten Menschen mögen würde müsste man sich ja nicht isolieren und zurück ziehen.

ich glaube, die meisten "misanthropen" versuchen durch ihren sogenannten menschenhass ihre eigene soziale inkompetenz zu überspielen... machen sich selbst was vor
 
naja, ich denke wir alle machen uns in einigen Dingen was vor...aber stimmt natürlich kann auch die Misanthropie als Mittelchen dienen eigene Ängste oder Defizite zu überspielen.
Bei mir war es damals glaube ich so, dass ich damit meine Angst überspielen konnte...allerdings war ich glaube ich nicht wirklich misanthropisch...viel unter Leuten....mir ging es eher um die Zurstaustellung und Verachtung (Hass war es eigentlich nie...kostet zu viel Energie die man oft für Wichtigeres braucht) ggü dem bürgerlichem Leben....In dieser Phase erkannte ich jedoch dass an sich der Schuss dabei nach hinten losging und allgemeiner pauschaler Menschenhass an sich von reinem Selbsthass nicht unterscheidbar ist...und auf Selbsthass hatte ich keine Lust.

Betr. soziale Kompetenz...die lernt man an sich nur indem man unter die Menschen geht..learning by doing...Wer sich isoliert lernt natürlich nix, schwimmt nur in sich und der eigenen Gedankensoße rum..kein Austausch (fördert Sonderlichkeit, Freaktum etc.) ...steht still in der Entwicklung...irgendwo unnatürlich und das rächt sich irgendwann.
 
ich glaube, die meisten "misanthropen" versuchen durch ihren sogenannten menschenhass ihre eigene soziale inkompetenz zu überspielen... machen sich selbst was vor

Wieso sollten sie sich etwas vormachen? Es gibt doch durchaus so viele Dinge für die man Hass und Verachtung für Menschen empfinden kann. Auch als sozial kompetenter Mensch. Warum sollten solche Gefühle denn nicht echt sein.
 
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Man sollte mal durchspielen wie das Leben eines konsequenten Misanthropen aussähe: einsam auf nem Berg, niemals Beziehung führen, keine Liebe, keinen Sex mit anderen...der einem jetzt eklig erscheinen mag, aber irgendwann nicht mehr...es liegt an sich in unserer Natur

Na ja, das ist ja irgendwie das Problem daran. 😕 Wir sind von Natur aus gar nicht geeignet Misanthrop zu sein, also geht das wohl auch gar nicht auf Dauer. Das widerspricht sich eben. Man könnte höchstens wirklich in Phasen Misanthrop sein
 

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