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Mit 21 immer noch keine Ausbildung wegen "Schulangst" - was tun?

MissYou

Mitglied
Moin,

ich bin 21 und habe immer noch keine Ausbildung - noch nicht einmal angefangen. Klar werde ich von der Verwandtschaft (alles "hohe Tiere", arbeiten bei der Bank, als Ärztin und schlag mich tot, keine Ahnung, gut verdienende Berufe eben, Cousinen studieren) schief angeguckt, wenn ich denen erkläre dass ich "ausbildungslos" bin. Die Gründe (panische Angst vor Schule aufgrund heftiger Mobbingerfahrungen) kümmern sie gar nicht, in ihren Augen bin ich einfach nur faul und will gar nicht arbeiten.
Ich war mal in einer "berufsvorbereitenden Maßnahme", hatte dort auch einen "Psychologen", aber der hat überhaupt nicht kapiert was mein Problem war. Er meinte nur: "Heutzutage sind die Schüler doch alle erwachsen, die machen das jetzt nicht mehr." Ich wollte dann von ihm wissen, ob er jemals gemobbt wurde, und wie ich es erwartet habe, lautete die Antwort: "Nein."

Könnte ich theoretisch eine Ausbildung machen, in der ich GAR NICHT zur Schule gehen muss? Ich möchte schließlich nicht die ganze Zeit nur Aushilfsjobs machen oder vom Amt leben...-.- komme mir selbst schon blöd dabei vor, aber es geht einfach nicht. Wenn ich mir vorstelle, wieder zur Schule zu müssen...! Der Gedanke ist für mich unerträglich... ich kann gar nicht beschreiben, welche Gedanken / Gefühle dann in mir aufkeimen. Wut, Hass, Panik, Übelkeit, Schwindel, Magenkrämpfe... bitte helft mir! Ich bin eigentlich mit 21 Jahren nicht mehr schulpflichtig, oder? Besteht da noch Hoffnung?

LG
 
Hallo MissYou,

ich kann dein Problem bezüglich der Angst nachvollziehen, da ich auch teilweise schlimme Erfahrungen machen musste. Nicht jeder kann das verstehen und du solltest dir den Schuh mit der Faulheit nicht anziehen.

Zu deinen Fragen: nein, du bist nicht mehr schulpflichtig und ich denke, dass es keine Ausbildung gibt, die nichts mit Schule zu tun hat. Ich meine, irgendwo müssen einem ja die theoretischen und auch zum Teil praktischen Dinge des jeweiligen Berufs mitgeteilt werden. Wenn du eine Ausbildung machst, die nicht rein schulisch mit 2 Tagen Praktikum pro Woche ist, dann bist du glaube ich die meiste Zeit im Betrieb und nur 2 Tage pro Woche in der Schule. So genau weiß ich das leider nicht, weil meine schulisch war. Wenn du also eine Ausbildung haben willst, denke ich, dass du da wohl in den sauren Apfel beißen müsstest und die Schule einfach aushalten musst.
 
Moin Moin Missyou,

ich kann deine Ängste nachvollziehen, aber eine Ausbildung ohne Berufschule gibts es (meines Wissens nach) nicht. In der Schule lernst Du die theoretischen Inhalte deines Berufs, da geht leider kein Weg dran vorbei. Aber Berufsschule ist was anderes als "normale" Schule... Für gewöhnlich hat man 2 Tage in der Woche oder 2 Wochen am Stück Schule...
Ich glaube fest, dass Du das mit der Berufschule hinbekommst! Stell Dich deiner Angst, ich könnte mir vorstellen, dass Du so auch endlich mal die Chance bekommst, positive Erfahrungen zu machen 🙂
 
Hallo ihr Lieben,

erst mal danke für eure Antworten.
Dann mein Problem... mag sein dass es sich übertrieben anhört, aber schon zwei Tage in der Woche sind für mich eine Horrorvorstellung. Aber es scheint wirklich nicht anders zu gehen. Meine Verwandten, die besagten "hohen Tiere", denken wohl ernsthaft, dass ich jeden Tag bis halb 2 mittags schlafe und mir anschließend den Rest des Tages an den Füßen spiele... dem ist aber natürlich nicht so. Wird mir nur leider nicht geglaubt-.- aber ehrlich gesagt gehen die mir gerade kilometerweit am Allerwertesten vorbei.

Ich möchte ja arbeiten!!! Aber ohne Ausbildung geht da wohl leider gar nix... wirklich, ich würde so gerne arbeiten, aber es geht nicht. Und ich denke mal, wenn ich bei Vorstellungsgesprächen sage, dass ich währenddessen nicht zur Schule gehen will / kann / werde!!!, heißt es auch: "Und tschüss!"-.-

Mir gibt jeder das Gefühl, dass ich selbst dran schuld bin. Meine Oma wiederholt sich auch ständig: "Tja, Kind, du kannst eben nicht erwarten dass dich jemand an die Hand nimmt und sagt, Sie sind ja so 'ne schöne Frau, bitte schön hier haben Sie eine Festanstellung oder Ausbildung." ACH NEE!!! Hatte ich erwartet!!! *Ironie off*-.-

Jeder kommt gleich mit blöden Sprüchen, aber keinen kümmert's, WARUM es nicht geht.

An "Salida": Ich habe inzwischen eine regelrechte Panik vor Schulen entwickelt, ich könnte schon heulend zusammenbrechen wenn ich auch nur eine Schule von außen sehe. Würde mich gerne meiner Angst stellen, aber im Moment geht es (noch?) nicht.

An "Samtpfötchen": Nein, natürlich "ziehe ich mir diesen Schuh mit der Faulheit nicht an", aber ich kann auch nicht einfach drüber hinweg hören, es tut einfach weh sowas von der eigenen Familie zu hören. Und "einfach aushalten" kann ich es auch nicht, dass ich zur Schule gehen MUSS. Mag ja sein, dass es für Außenstehende einfach ist. Aber für mich nicht.

Trotzdem wie gesagt danke für eure Antworten!
 
hey,
mir kommt das sehr bekannt vor.. ich hatte so üble erfahrungen mit der schule.
und allgemein hatte ich letztes jahr vermehrt angst und dann habe ich einen ausbildungsplatz bekommen und dann war das erste mal schule.
ich stand vor der schule und konnte einfach nicht rein..und bin dann zu meiner psychologin und habe mit bekannten geredet die mit mir in der therapie waren..
und beim nächsten mal bin ich in die schule rein..klar mein herz hat gepocht, mir war übel wie nichts.. und ich saß nur drinn und dachte.. oh bitte wann ist es vorbei..
und mittlerweile ist es wieder wie gewohnheit eworden.. meine mitschüler sind nett ( ich glaiube das ist das positive dabei) und selbst wenn es mir morgens mal nicht so gut geht .. ich denk immer..wenn was ist. raus kann man immer..
so das war mal meine meinung dazu.. ich bin übrigens 20 und habe im september meine ausbildung begonnen..
ich wünsche dir viel glück für die zukunft..
man sollte die angst wahrnehmen, aber man sollte ihr nicht das oberhaupt geben..
 
Ich hatte mal ein ähnliches Problem.

Auf Wünschen meines damaligen Chefs, habe ich meine Ausbildung (Bürokauffrau) verkürzt, also musste nur zwei Jahre lernen. Dadurch kam ich erstmal in eine Klasse, wo sich alle schon ein Jahr kannten.
Dann wurde ich aber gekündigt, musste mir erstmal ne neue Stelle suchen und als ich die dann endlich hatte, kam mein neuer Chef einfach nicht aus'm Quark, mich mal endlich an der Schule anzumelden.
Also: ich kam dann in eine Klasse, wo sich alle schon fast 2,5 Jahre kannten. Und natürlich war ich dann die dumme Neue mit der keiner rumhängen wollte und über die ständig gelästert wurde. Die Folge war, dass ich ganz oft geschwänzt habe, was mein Bild bei den Mitschülern und Lehrern aber noch verschlechtert hat.

Erst als ich freiwillig ein Jahr verlängert hab (wenn man immer schwänzt und Null Bock hat könnte es eng bei der Prüfung werden 😀) und ich in eine Klasse kam, in der sich noch keiner kannte wurde es besser. Eigenlich bin ich total schüchtern aber ich habe dann mal meinen Mut zusammen genommen und bin auch mal selber auf die Leute zu gegangen. Und im Enddeffekt kam ich super mit jedem zurecht.

Also denk zumindest daran, dass du im Normalfall in eine Klasse kommst, wo sich noch keiner kennt und die Leute dort auch gerne Freunde finden würden. Grenze dich nicht direkt selbst aus Angst aus sondern geh freundlich auf die Leute zu. In den Zeiten der Berufsschule sind die Leute eigentlich auch generell etwas reifer und nicht mehr ganz so merkwürdig drauf wie früher 😉

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen. Du kannst ja, wie du auch selber sagtest, nicht ewig von Aushilfsjobs leben. Nimm lieber eine Herausforderung an und versuch diese zu meistern bevor zu wegläufst. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute!
 
hm, scheint ja wie in stein gemeißelt dieses "ES GEHT EINFACH NICHT"?!

tun wir mal so, als würde das tatsächlich stimmen und ein für dich geltendes unumstößliches naturgesetz sein. keiner würde daran zweifeln, keiner würde dich blöd anschauen, keiner würde druck machen.
da stehst du also - leider unfähig zu arbeiten, weil du ja nicht in die schule gehen KANNST und es ist völlig in ordnung so. du mußt nicht mehr drüber nachdenken, was du probieren könntest um es doch zu schaffen, du müßtest nicht überlegen, welche rechtfertigungen du anbringst usw. es ist ja ein von allen akzeptiertes naturgesetz.

wie sähe dein leben aus? was würdest du den ganzen tag tun, mit wem würdest du kontakt haben, worüber würdet ihr reden, worüber wärst du glücklich.......?
 
Mit den entscheidenden Lebenskräften richtig umgehen lernen

A-Engste sind der Superlativ von eng.

Was die A-Engste macht, ist nur der Indikator = Wegweiser.
Wegweiser weisen von sich selbst weg; es geht nicht um sie.
Das Kind wird durch A-Engste auffällig, damit uns was auffällt.
Es geht um die Kräfte & Talente, die das Kind zur Bewältigung seiner Lebensaufgaben hat.

Wenn die wachsen, dann wird das Kind dem Leben gewachsen.
In der neuen Ich-kann-Schule geht es darum nicht um A-Engste sondern um den bestmöglichen Umgang Umgang mit den Kräften & Talenten.

Mit einer Pädagogik, die DRUCK macht, ist das nicht zu machen.
DRUCK komprimiert Mensch & Problem – da wird es am A-engsten.
Von Druck werden Talente nicht satt sondern matt und platt.

Darum gilt in der Ich-kann-Schule das SOG-Prinzip.
Sog löst.
Sog richtet auf.
Sog macht wachsen.
Mit Sog lassen sich die Kräfte mühlos punktgenau lenken.

Wenn wir einen ehrlichen Weg aus den A-Engsten heraus gehen wollen, dann muss auf den Tisch, dass eine Unterrichtsvollugsanstalt mit Druck eine A-Engstigungsanstalt ist. Wir nehmen diese Miss-Handlungen alle viel zu selbstverständlich hin.

Es macht einfach keinen Sinn, zu Hause A-Engste abzubauen, wenn die Schule sie sofort wieder aufbaut. Das muss grundlegend anders werden.

Die Lösung des Problems ist einfach und sie klappt bisher aus einem sehr primitiven Grund nicht: Unsere “Schule” kennt nur das Gegensatzpaar “Druck” und “kein Druck” und schwankt zwischen Unterdrückung und Freigabe des Chaos hin und her.

Die neue Ich-kann-Schule zeigt aber sehr deutlich, dass es ein entscheidend anderes Gegensatzpaar gibt: Druck und SOG-Wirkung. In der Ich-kann-Schule gilt das SOG-Prinzip. Für SOG achtet man auf alles, was SOG-Wirkung hat, und lässt sich was einfallen, was ZIEHT.

Die SOG-Wirkung vom HUNGER DER TALENTE zeigt uns, welchen Kräften Stärkung fehlt. Wir geben es ihnen, sie wachsen und wir werden mit ihnen unseren Aufgaben gewachsen. LEHRER ist man erst, wenn man das verstanden hat und vorleben kann. Wir haben alle viel zu lernen.
Guten Erfolg!

Franz Josef Neffe
 
Moin,

ich bin 21 und habe immer noch keine Ausbildung - noch nicht einmal angefangen. Klar werde ich von der Verwandtschaft (alles "hohe Tiere", arbeiten bei der Bank, als Ärztin und schlag mich tot, keine Ahnung, gut verdienende Berufe eben, Cousinen studieren) schief angeguckt, wenn ich denen erkläre dass ich "ausbildungslos" bin. Die Gründe (panische Angst vor Schule aufgrund heftiger Mobbingerfahrungen) kümmern sie gar nicht, in ihren Augen bin ich einfach nur faul und will gar nicht arbeiten.
Ich war mal in einer "berufsvorbereitenden Maßnahme", hatte dort auch einen "Psychologen", aber der hat überhaupt nicht kapiert was mein Problem war. Er meinte nur: "Heutzutage sind die Schüler doch alle erwachsen, die machen das jetzt nicht mehr." Ich wollte dann von ihm wissen, ob er jemals gemobbt wurde, und wie ich es erwartet habe, lautete die Antwort: "Nein."

Könnte ich theoretisch eine Ausbildung machen, in der ich GAR NICHT zur Schule gehen muss? Ich möchte schließlich nicht die ganze Zeit nur Aushilfsjobs machen oder vom Amt leben...-.- komme mir selbst schon blöd dabei vor, aber es geht einfach nicht. Wenn ich mir vorstelle, wieder zur Schule zu müssen...! Der Gedanke ist für mich unerträglich... ich kann gar nicht beschreiben, welche Gedanken / Gefühle dann in mir aufkeimen. Wut, Hass, Panik, Übelkeit, Schwindel, Magenkrämpfe... bitte helft mir! Ich bin eigentlich mit 21 Jahren nicht mehr schulpflichtig, oder? Besteht da noch Hoffnung?

LG



Guten Morgen,

es ist schlimm, dass in deinem Umfeld die Menschen kein Verständnis für dich haben.

Das zeigt leider wieder einmal, wie sehr der Großteil auf´s Materielle aus ist. Ich habe langsam das Gefühl, dass Menschen, die großes Leid erfahren, als "Nichts" abgestempelt werden, obwohl es diese sind, die wirklich etwas im Leben leisten müssen.

Fakt ist, dass du an dir arbeiten musst! Du musst mit deiner Vergangenheit bzw.
dem Mobbing zurecht kommen und nicht davon dein Leben abhängig machen bzw. bestimmen lassen.

Ich kann dir nicht versprechen, dass es in einer Ausbildung keine Spinner, die nicht mit sich klar kommen bzw. andere fertig machen, gibt, aber wenn du lernst mit solchen Menschen umzugehen bzw. innerlich stärker zu werden, dann wird es dir auch leichter fallen und du kannst auch einer Ausbildung nachgehen.

Und was dein näheres Umfeld sagt, muss dir egal sein. Es ist dein Leben und du musst niemanden etwas beweisen! Auch wenn es schwer fällt, aber lass die Leute reden. Ob du dir über diese Leute Gedanken machst oder nicht, sie werden sich nicht ändern.

Entweder du machst dir ständig Gedanken darüber, was sie sagen oder du nutzt dieses Zeit, um an dir zu arbeiten und eine passende Ausbildung für dich zu finden. Es ist alleine deine Entscheidung! 😉
 
Wenn es "nur" um's Arbeiten als solches ginge, böte sich eine Hilfs- oder Anlerntätigkeit an, oder berufliche Selbständigkeit.
Eventuell würde sich über einen dieser Wege sogar der "Schulstress" ent-spannen, da dann der Druck, in irgendeine Schule zu "müssen", entfiele.
 

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