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Mit Mutter langfristig wieder im Elternhaus zusammenleben ?

aconsy

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich (26 M) bin aktuell in einer etwas schwierigen Situation und würde gerne eure Meinung dazu einholen.
Ich wohne aktuell in einer sehr schönen 60qm Wohnung (Auf Miete) knapp 800m vom Elternhaus entfernt und fühle mich dort auch richtig wohl.
Leider ist vor 3 Monaten mein Vater gestorben, weswegen ich während der schwierigen Zeit seitdem erstmal ins Elternhaus zurückgezogen bin und die Wohnung solange ungenutzt dasteht.
Ich stelle mir nun leider die Frage, wie es zukünftig weiter gehen soll (Da ich weiterhin für eine ungenutzte Wohnung zahle, jedoch sich meine komplette Lebenssituation geänderet hat). Mit meiner Freundin werde ich voraussichtlich nächstes Jahr zusammenziehen, meine Mutter möchte jedoch, dass wir beide dann bei Ihr einziehen, da sie sonst ganz alleine im großen Haus wäre (7 Zimmer). Ich stehe jetzt nun in der Zwickmühle, wie ich denn hierbei weiter verfahren sollte. In meiner Umgebung (Münchner Umland / S-Bahn-Bereich) ist es leider für mich relativ unrealistisch ein Eigenheim für knapp 800.000 EUR in den nächsten 10 Jahren eigenständig zu erwerben, der Verkauf des Elternhauses oder der Auszug meiner Mutter aus dem Elternhaus ist ebenfalls ausgeschlossen. Das mein Bruder mit ihr zusammenzieht sehe ich leider aktuell auch nicht wirklich als Option.
Ich habe mit ihr ein sehr gutes Verhältnis, auch meine Freundin versteht sich mit ihr relativ gut.

Daher wäre nun meine Idee das Haus in ein Zweifamilienhaus umzuwandeln, ich hätte damit eine eigene 5 Zimmer Wohnung über 2 Stockwerke und sie hätte im Erdgeschoss weiterhin genug Platz und ihren Garten und müsste später im Alter nicht mehr die Treppen steigen.

Kann jedoch das Zusammenleben mit der Mutter auf Dauer gut gehen, vorallem später, wenn mal Kinder da wären (Stichwort Erziehung)?

Oder ratet ihr von Mehreren Generationen unter einem Dach gerade in meinem Alter ab? (Jedoch mit eigenen äußeren Hauseingängen, im Haus sind die Wohnungen jedoch nach wie vor durch eine Tür dann verbunden)

Als Vorteile sehe ich:
- dass ich zukünftigen Kindern eine schönes Umfeld bieten kann (Sehr schöne Wohngegend wo es keinen Bauraum mehr gibt)
- das ich massiv Kosten sparen kann (Keine Mietkosten, nur Instandhaltung und einmalig den Umbau)
- das meine Mutter nicht alleine ist, vorallem dann später im Alter
- das ich langfristig einen Lebensstandard halten kann, der sonst so bei den Miet- und Grundstückspreisen nicht finanzierbar wäre
- Babysitter wäre immer im Haus

Als Nachteile sehe ich:
- die vielen negativen Berichten mit Einliegerwohnungen bei den Schwiegereltern - (Jedoch ist bei mir die Situation etwas anders, das leider mein Vater verstorben ist - Mit Vater und Mutter im Haus wäre es damals ein NoGo gewesen)
- Das sich meine Mutter ggf. später in viele Dinge einmischt (Menschen ändern sich leider im Alter)
- Das meine Mutter jederzeit vor der Tür stehen kann
- Das man wieder der "Sohn" wird - auch wenn man schon eigenständig lebt, bzw. die kompletten Haushaltskosten finanziert
- Das Image, dass ich wieder ins Elternhaus gezogen bin (Auch wenn ich jetzt daraus eine eigene Wohnung machen würde)
- Der bittere Beigeschmack bei Besuchern oder Partys....

Vielleicht war ja jemand von euch in einer ähnlichen Situation, oder kann anhand der Informationen einen unvoreingenommen Rat geben?

Vielen Dank!
 
Was sagt deine Freundin dazu? Sie versteht sich mit der Mutter relativ gut? Aber möchte sie in unmittelbarer Umgebung zu ihr wohnen?
Das scheinbar schlechte Image wäre mir egal, wenn ihr harmonisch unter einem Dach leben könnt. Würde deine Mutter Partys und Freunde einladen von euch stören? Es gibt doch Mehrgenerationenhäuser, wo das funktioniert. Klar besteht die Gefahr, dass sich deine Mutter bei der Erziehung einmischt, vor allem, weil du sie ja jetzt schon als Sitterin verplant hast!

Ihr müsst euch schon sehr gut verstehen, wenn das Aufeinanderleben im gleichen Haus gut funktionieren soll!

Positiv sind das Sparen von Kosten, wieder ins Elternhaus zu ziehen. Unbedingt würde ich das machen mit zwei abgeschlossenen Wohnungen! Schau mal wie du das mit der Zwischentür lösen kannst, das kann auch lästig werden, wenn ständig jemand bei euch einschneien kann!

Stell doch einfach mal Pro und contra gegenüber, wie du das hier versucht hast, aber beziehe unbedingt deine Freundin da mit ein!
 
Ich wäre da sehr, sehr vorsichtig.

Erstens baust Du für viel Geld etwas um, was Dir nicht gehört und die anderen nachher miterben werden.

Zweitens ist es ganz gut Abstand zur Mutter zu bewahren. Zu viel Nähe endet oft im Streit.

Wenn Du im Haus wohnst , bist Du später auch automatisch für die Pflege zuständig, falls es dazu kommt.
 
Bleib unbedingt in deiner Wohnung! 800m sind ja keine Entfernung, da kannst du öfter nach dem rechten sehen. Aber nicht dort einziehen noch dszu mit Freundin!
 
Ein befreundetes Ehepaar wohnt bei seinen Eltern im Haus, jedoch auch eigene Wohnung. Die feiern regelmäßig Parties, und die hat meines Wissens nach noch nie jemand schief deswegen angeschaut 😉

Denkst du nicht, es wäre sinnvoll, als allererstes mit deiner Freundin über das Thema zu reden, bevor du dir dermaßen ausführlich den Kopf über Pros und Kontras zerbrichst? Ich zum Beispiel mag meine Schwiegereltern von Herzen gern, aber ich würde für kein Geld der Welt dauerhaft mit ihnen in einem Haus wohnen wollen.

So ganz generell sag ich es mal so: Wie du richtig erkannt hast, ändern sich viele Menschen im Alter doch nochmal ein ganzes Stück. Selbst wenn es die nächsten Jahre harmonisch klappen sollte, ist das keine Garantie für die Zukunft. Und wenn dann noch Enkelkinder dazu kommen, kann quasi alles passieren. Von super-harmonisch bis absolut katastrophal. Denn dann verändert sich nicht nur deine Mutter, sondern auch du veränderst dich, deine Freundin verändert sich, und die komplette Familiendynamik und die jeweiligen Weltmittelpunkte verschieben sich plötzlich.

Ich schätze, das funktioniert umso besser, je mehr jeder sein eigenes Leben lebt. Meine Mutter ist zum Beispiel berufstätig, hat einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, ist sehr aktiv und macht gern Urlaub. Mit der könnte man vermutlich ganz gut in einem Haus leben. Die hätte keine Erwartungshaltung an mich/uns. (Ich würde es trotzdem niemals tun, das ist aber ne andere Baustelle.)
Aber wenn ich mir vorstelle, dass sie verrentet wäre und den Großteil des Tages nur daheim rumsäße und darauf wartete, dass ich von der Arbeit käme... puuuh. Nein.

Und auch den bereits angesprochenen Aspekt des Erbes solltest du in Betracht ziehen bzw. vorher klären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denk mal nicht ans Geld, sondern überleg wirklich, was du möchtest. Denn ein fauler Kompromiss ist kein Geld der Welt wert. Dafür zahlst du später oder auf andere Weise (emotional).

Hier ein paar Denkanstöße:
Willst du überhaupt für immer in der Region bleiben? Was ist wenn morgen dein Traumjob in Hamburg auf dich wartet?
du kannst dir Optionen offen halten und deine Wohnung falls erlaubt erstmal ein paar Monate untervermieten.
vor einem Umbau und großen Investitionen, leb ein paar Monate Probe mit Freundin / Frau und Mutter. Dann seid ihr alle schlauer.
wenn deiner Mutter das Haus allein zu groß ist, warum nicht verkaufen? Vom Erlös kann man ne hübsche altersgerechte Wohnung für deine Mutter finden.
Was ist, wenn deine Mutter später Pflege braucht, machst du / deine Frau das dann? (Wie alt / gesund ist deine Mutter ....)
will deine Freundin überhaupt Kinder? Will sie in München bleiben?


Ich wohne auch im Münchner Umland, kenn also die Preise. Aber es in 5 Jahren zu bereuen, wäre wirklich blöd und noch teurer, als ein Jahr Doppelmiete.
 
Hallo,

Ich verstehe deine Bedenken sehr gut. Überlege dir gründlich ob du jetzt dort wirklich um/ausbauen willst. Was sagt deine Freundin dazu?

Ich (w, 27) habe im Haus meiner Eltern den oberen Stock ausgebaut, mein ganzes Erspartes reingesteckt, als damals meine Mutter ausgezogen ist.

Jetzt ist sie wieder mehr oder minder zu meinem Vater zurück. Hätte ich das gewusst dass es so kommt, wäre ich in meiner geliebten Wohung geblieben die ich damals hatte. Das Verhältnis zu ihr ist aprupt schlechter geworden, mein Hund will immer nur zu ihr runter/ ich habe keine emotionale Distanz mehr trotz getrennter Wohnungen. Nun werde ich dieses Jahr wieder ausziehen, meinen Wohnungsausbau hätte ich mir damals sparen können.

Wird deine Mutter älter, bist du in 800 Meter bei ihr, perfekt! Was später noch so kommt, weisst du nicht. Vielleicht wäre es für später besser, dass du und deine Freundin das Haus nehmt/ bewohnt, und sie in eine kleinere Wohnung zieht. Für ältere Leute wird so ein Haus schon mal schnell zur Belastung.

Meine jetzige persönliche Erfahrung ist zumindest, das Abstand zu Eltern gut tut/ besser ist, für alle Beteiligten, du weisst nie in welche Richtung man sich noch entwickelt, ein Konflikt zu den Eltern wegen zu viel Nähe, ist es nicht wert. Trotz der Tragik das dein Vater gestorben ist, und deine Mutter nun alleine ist, ist sie eine erwachsene selbstständige Person.

Du bist im besten Alter, hast dein Leben noch vor dir, achte auf dich und deine Wünsche und auf die deiner Freundin, dann wird alles gut 🙂

Ich wünsche dir noch alles Gute,
Lg!
 

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