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Mit religiösen Eltern leben!?

T

Tja Also Hmm... - Seuftz!

Gast
Hallo!

Meine Eltern sind evangelisch-freikirchlich und glauben an Gott. Sie glauben an Himmel und Hölle, an das Gute und das Böse. Seit meiner Kindheit wird bei uns vor jedem Essen gebetet.

Z.B. so "lieber Gott hab dank für das Essen das du uns schenkst und sei doch bitte auch bei all den armen Menschen auf der Erde die nichts zu essen haben - Amen".

Meine Eltern waren einmal auf einer Bibelschule und hatten ursprünglich einmal geplant in "die Mission" zu gehen - dann kamen wohl ich und meine Schwester dazwischen.

Meine ganze Kindheit (so bis ca. 17) sind wir immer in irgendwelche Gemeinden gegangen wo man Loblieder singt und zusammen betet.

Das alles quält mich irgendwie - weil meine Eltern alle Probleme durch diese (meiner meinung nach: verzerrte) religiöse Brille betrachten und nicht realistisch bleiben.

Ich glaube meine Eltern ordnen Probleme als Folge von Fehlverhalten ein und raten dann dazu Gott zu bitten das er vergibt und hilft.

... hat vielleicht jemand erfahrung und kann mir schreiben wie es ihm in solch einer Situation ergangen ist oderso?

danke
 

pete

Sehr aktives Mitglied
hi du,

evangelisch - freikirchlich - kenn ich, die meisten sind fanatiker.

ich selbst gehör keiner kirche oder konfession mehr an, und glaube trotzdem an ein weiterleben nach dem tod.

die rund 200 christlichen konfessionen glauben (im grunde kann man das zusammenfassen), dass man bei seiner geburt "geschaffen" wird, mit einer sogenannten erbsünde (seitens adam und eva) belastet ist, dann nach seinem tod entweder in den sogenannten himmel oder die ewige verdammnis (was für eine schwarz-weiss-malerei ! ) kommt, und dass es dabei garnicht auf die guten werke die man getan (oder nicht getan) hat ankommt, sondern das gott das so vorherbestimmt - allenfalls könne man sich ja "bekehren" um eine chance zu haben..

naja, wenns einen schöpfer gibt, der das ganze all und alles was lebt geschaffen hat - sollte der erstmal alle nicht-christen aussen vor lassen, und dann noch eine solche auswahl treffen ?

dass da was nicht stimmt - denn warum sollte der schöpfer derart grausam sein - sagt einem der klare verstand. und der - auch wenn die christlichen konfessionen das anders sehen - ist AUCH ein geschenk des schöpfers, wir sollten ihn benutzen !

wenn du dich aus ihrer ev.-frkl. welt abnabelst, werden sie sicher schockiert sein, aber sie müssens akzeptieren.

peter
 
T

Tja Also Hmm... - Seuftz!

Gast
pete meinte:
und dass es dabei garnicht auf die guten werke die man getan (oder nicht getan) hat ankommt, sondern das gott das so vorherbestimmt - allenfalls könne man sich ja "bekehren" um eine chance zu haben..
Dochdoch - ich denke schon das sie denken das die guten Werke zählen und das man auch in den himmel kommen kann ohne sich bekehren zu lassen. Wahrscheinlich hoffen sie insgeheim das ich irgendwann zur Erkentniss komme und mich sogar Taufen lassen.

pete meinte:
wenn du dich aus ihrer ev.-frkl. welt abnabelst, werden sie sicher schockiert sein, aber sie müssens akzeptieren.
Sie scheinen das zu akzeptieren und behaupten das sich Gott mir schon zeigen wird. Sie haben Gott in ihrem Leben immer wieder erlebt. Dann kommen oft so Sätze wie "Wenn du Gott gebeten hättest in dein Leben zu treten dann wärst du jetzt vielleicht schon ganz wo anders" (wegen meinen Problemen einen Ausbildungsplatz zu finden)
 

pete

Sehr aktives Mitglied
tja - himmel und hölle - ist mir zu schwarz-weiss. es heisst doch auch in der bibel: im hause meines vaters sind viele wohnungen... darum glaube ich auch an die wiedergeburt, und sehe denn sinn des lebens in der nächstenliebe, die wir menschen noch entwickeln müssen - wir sind halt materialistisch, egoistisch und manchmal fanatisch, keine gandhis oder kein albert schweitzer - es wird noch dauern, bis wir uns den "himmel" (d.h. dass wir nicht mehr mensch werden müssen) verdient haben. aber "verloren gehen" - diese "nette" umschreibung für die ewige verdammnis - daran glaube ich bei einem gerechten schöpfer nicht. so würde auch kein menschlicher vater handeln..

gott in unser leben treten - ist wohl ein bisschen viel verlangt, dass der sich um unsre täglichen probleme kümmern sollte - da sind wir selbst gefordert. wobei ich durchaus glaube, dass wir einen schutzengel haben und manchmal "geführt" werden.

wenn deine eltern dir gegenüber tolerant sind, dann nimm du sie auch so wie sie sind, aber mach dir deine eigenen gedanken - einer bestimmten konfession anzugehören ist keine garantie für den "himmel" - ich denk mal, der schöpfer liebt alle seine geschöpfe, und an den zu glauben, braucht es keiner bestimmten konfession..
 
T

Tja Also Hmm... - Seuftz!

Gast
ähm... das ist ja alles so ganz schön... aber hat es Jesus gegeben oder nicht... es gibt doch keine Beweise für z.B. die Wiederauferstehung - oder?... war Jesus nur ein Mensch?... eine Romanfigur?... kann man beweisen das von allen Religionen das Christentum die wahre Religion ist... Wird man finden wenn man sucht? - und die wichtige Frage die sich daraus ergibt:

Ob man sein Leben,

das man sonst mit z.B. trinken,saufen,Hurrerei verbringen könnte
(macht doch Spaß - und sterben muss man ja sowieso)

mit der wahrscheinlich ergebnislosen Sinnsuche nach einem Beweis der für die Wahrheit der Bibel spricht,

verbringen soll.

Man müsste alle Religionen durchdringen um die Aussagen zu vergleichen und Beweise für Aussagen finden - aber wäre das dann noch Religion?

egal?
 

Jens79

Aktives Mitglied
Tja Also Hmm... - Seuftz! meinte:
Sie scheinen das zu akzeptieren und behaupten das sich Gott mir schon zeigen wird. Sie haben Gott in ihrem Leben immer wieder erlebt. Dann kommen oft so Sätze wie "Wenn du Gott gebeten hättest in dein Leben zu treten dann wärst du jetzt vielleicht schon ganz wo anders" (wegen meinen Problemen einen Ausbildungsplatz zu finden)
Ach, na wenn das so einfach ist, dann werde ich jetzt gleich mal Gott bitten, in mein Leben zu treten und mir einen fünfstelligen Betrag aufs Konto zu überweisen. Und damit bin ich sogar noch bescheiden ;-)

Nee also mal ehrlich, wenn ich sowas lese, dann frag' ich mich doch, mit welchen Leuten ich mir hier den Planeten teilen muss...

Mit Glauben löst man nur Probleme, die man ohne gar nicht hätte

Viele Grüße,
Jens
 

pete

Sehr aktives Mitglied
tja, es ist kompliziert und einfach zugleich *g*

man geht davon aus, das jesus gelebt hat, aber er hat die bibel nicht geschrieben, das ist erst jahre später erfolgt. und die bibel kannst du nicht wörtlich nehmen, weil sowohl übersetzungsfehler als auch fälschungen vorgekommen sind (z.b. wurde die lehre der wiedergeburt vor rund 1500 jahren entfernt. luther lagen als er sie ins deutsche übersetzt hat, rund 150 verschiedene fassungen vor..).
ein körnchen wahrheit gibts in allen großen religionen. und wenns nur einen schöpfer gibt, kanns auch nur eine wahrheit geben.

die frage ist doch eigentlich die: sind wir als menschen "neuschöpfungen", oder haben wir schon vorher existiert... ?
was sollte ein schöpfer für interesse daran haben, derartig unvollkommene menschen zu schaffen, sie einmal leben zu lassen (dazu noch mit völlig unterschiedlichen voraussetzungen), und dann in schwarz und weiss (bzw. himmel und hölle) zu sortieren ?
ich find diese auffassung komisch, gelinde gesagt..

wenn wir aber vorher schon existiert haben, und wiedergeboren werden, stellt sich die frage nach dem sinn des lebens. im materialismus - bzw. saufen, huren, sich auf kosten andrer ein schönes leben machen - liegt er bestimmt nicht. worin ich den sehe, hab ich ja schon gesagt. die aussage von jesus: liebe deinen nächsten wie dich selbst - d.h. akzeptiere dich selbst mit allen deinen fehlern und schwächen, dann kannst du auch deine mitmenschen mit ihren fehlern akzeptieren - bedeutet ja auch: was du nicht willst, das man dir tue, das füg auch keinem andren zu. also kein krieg, keine ausbeutung andrer menschen und der dritten welt, kein hass und fanatismus untereinander. und wie weit sind wir als menschheit davon noch entfernt...
 

Jens79

Aktives Mitglied
Hallo Pete,

pete meinte:
die frage ist doch eigentlich die: sind wir als menschen "neuschöpfungen", oder haben wir schon vorher existiert... ?
Eine gute Frage...Wer hat hier eigentlich wen geschöpft? Der Mensch den Gott oder Gott den Menschen??

wenn wir aber vorher schon existiert haben, und wiedergeboren werden, stellt sich die frage nach dem sinn des lebens.
Achso, daher weht der Wind...
Also ich denke, das Leben braucht keinen Sinn, es funktioniert auch ohne. Zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin.

die aussage von jesus: liebe deinen nächsten wie dich selbst - d.h. akzeptiere dich selbst mit allen deinen fehlern und schwächen, dann kannst du auch deine mitmenschen mit ihren fehlern akzeptieren
Ja, dieser Jesus hatte schon so manch gute Idee gehabt. Aber deswegen muss man sich doch nicht gleich für Gottes Sohn halten...

bedeutet ja auch: was du nicht willst, das man dir tue, das füg auch keinem andren zu. also kein krieg, keine ausbeutung andrer menschen und der dritten welt, kein hass und fanatismus untereinander. und wie weit sind wir als menschheit davon noch entfernt...
Das war doch der KANTsche Imperativ, ne?
Wobei dieses Prinzip auch nur die halbe Wahrheit ist. Denn die Moral und Werte des einen gelten ja nicht automatisch für alle. Außerdem kann man gar nicht mit Sicherheit wissen, was andere Leute wollen bzw. nicht wollen.

Trotzdem denke ich auch, je mehr man sich selbst achtet mit allen Stärken und Schwächen, desto weniger hat man es nötig, andere zu verachten.

Viele Grüße,
Jens
 

pete

Sehr aktives Mitglied
hi jens,

gott wird den menschen wohl kaum als solchen "geschöpft" haben - so unvollkommene geschöpfe *g* - das wäre kaum "nach seinem bilde"...

tja, das all - von 100-200 millionen galaxien wie die milchstrasse geht man heute wohl aus (und dabei sind wir doch quasi blind mit unsrem bisschen sehvermögen und den 3 dimensionen - sind wir in der lage, die "schöpfung" zu erfassen ?) - alles uns sichtbar geschaffene folgt einer information und einem impuls. dass das alles nur chaos und zufällig entstanden sei, der ansicht ist selbst die wissenschaft nicht mehr. die werden auch eher als die theologen wieder zu einem vernünftigen "religionsbegriff" kommen.

ob das leben auch so - ohne sinn funktioniert ? sorry, ich weigere mich, einfach zu funktionieren...
hast du schonmal einem toten, den du gekannt hast, in die augen gesehen ?
da fehlt was... ist halt die frage, ob man dies für unsterblich halten kann.

wir wissen, dass unsre erde irgendwann nicht mehr existieren wird. wenn das menschsein einen sinn haben sollte, muss der sich bis dahin erfüllt haben (angenommen, wir würden nicht schaffen, zu einem andren planeten "auszuwandern")

tja, nehmen wir mal an, es hätte einen sündenfall gegeben.. wie schön das vor jahrtausenden erzählt worden ist, mit dem paradies und adam und eva - hätten die menschen überhaupt was anders als symbolik verstehen können ?
man kann das doch nicht mehr wörtlich nehmen..

und gott oder der schöpfer - so man daran glaubt - hat uns den freien willen gegeben - also war auch eine entwicklung zum negativen drin. schau uns menschen mit unsrem darwinismus doch an - sind wir positiv ?
und da glaubt man allen ernstes, dieser gott wäre allmächtig - hätte nur etwas schaffen können was sich positiv entwickelt - wie albern..
tja, es wäre wohl so, wenn der marionetten geschaffen hätte, aber es wäre wohl kaum perfekt..
freier wille und freie entwicklung der geschöpfe sind perfekt - aber schliessen nicht eine entwicklung zur negativität aus.

aber allmächtigkeit und perfektionismus schliessen sich aus.

von daher gehe ich von einer vorgeburtlichen existenz (wie sie auch mal bestandteil der bibel war - bis zum konzil von konstantinopel im jahr 553) aus - wir sind wahrscheinlich schon unendlich "alt"...
der mensch als "krone der schöpfung" ? wie masslos eingebildet sind wir doch... wir haben uns zu dem entwickelt, was wir sind, und deshalb sind wir menschen..

mit dem " was du nicht willst " - ist doch garnicht gesagt, dass du wissen musst was andre wollen oder nicht. ich denk mal, es bedeutet einfach: du willst nicht ausgebeutet, gehasst, übervorteilt usw. sondern geachtet werden, und so sollst du mit deinen mitmenschen denn auch umgehen.

ob jesus nun gottes sohn war oder nicht - die botschaft der nächstenliebe musste diesem planeten mal gebracht werden, und kapiert haben wirs bis heute nicht, schon garnicht die kirchen.. und diese botschaft seh ich nicht als "opium für das volk".

peter

ps: naja, jens, wir sollten diesen thread aber nicht missbrauchen, können gerne auch per pn oder mail weiter diskutieren..
 
U

Unregis

Gast
Wollte zum eigentlichen Thema nichts schreiben(da Atheist/"Heide" und damit nicht fachkundig)...aber:
Es gibt/gab hier im Forum schon ganz ergiebige threads ("Die Hölle der Freikirchen" oder alles mögliche siehe "Religion","Gott" ...viele von "Inge" erstellte Themen...und die Antworten von Luiserl,Baba,Max,Susan,Tori,Lipi....
 

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