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Mobbing in der Familie (bitte lesen)

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_'_

Gast
Hallo,

(bitte lest es euch durch, das muss einfach mal alles raus!)

In letzter Zeit ist mir etwas aufgefallen und es ist einiges "hoch gekommen", was ich teilen möchte und was ich mir auch nicht wirklich erklären kann. Ich habe das Gefühl von Klein auf von meiner weiteren Familie (d.h zwar nicht meine Eltern und Geschwister, aber von den Großeltern, Onkel, Tanten, Cousinen, Cousins) gemobbt worden zu sein.
Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter mich relativ spät zur Welt gebracht hat und ich bis in meine Teenagerzeit das einzige Kind und bei weitem die Jüngste in der gesamten Familie war. Meine Geschwister sowie Cousins/Cousinen waren gerade erwachsen bzw so 17-20 Jahre alt als ich auf die Welt kam, meine Tanten und Onkels in den 40ern d.h auch, dass ich lange Zeit keine Spielkameraden oder "Verbündete" hatte, sondern sehr viel Zeit mit Erwachsenen verbracht habe und immer "das Kind unter Erwachsenen" war. Genau so bekam ich das auch zu spüren: Wenn man im Sommer mit der Familie zusammenkam oder wenn es Feiern gab, musste ich stets mit den Erwachsenen an einem Tisch sitzen und bei den Erwachsenenthemen zuhören und still sein. Wenn ich gespielt habe, haben sich immer einige beschwert "Das hält man ja im Kopf nicht aus", "Kannst du nicht mal still sein?", "Hampel nicht so blöd rum, bist du bescheuert?", "Also zu meiner Zeit musste man still am Tisch sitzen, sonst bekam man gleich welche geknallt" und das bekam ich mit 4 zu hören. Ich sollte immer blos mit den Erwachsenen sitzen und still sein. Anfassen durfte ich bei anderen auch nie was, dann bekam ich gleich angekeift "Die muss zwischen dein und mein lernen zu unterscheiden, man darf auf fremden Grundstücken nichts anfassen" usw...als ich dann etwas älter wurde, habe ich auch manchmal versucht etwas zu sagen oder mich bei Themen zu beteiligen oder wie Kinder das eben so machen - manchmal sagt man eben was, findet etwas lustig oder macht irgendetwas. Ich bekam da nur zu hören: "Du bist mal ganz still, du hast hier gar nichts zu sagen", "Wenn Erwachsene reden haben Kinder mal still zu sein!" und sehr oft bekam ich den Satz zu hören: "Kinder haben nichts zu sagen...Kinder können höchstens mal was erzählen!" (oft mit der Zugabe: "ob man ihnen zuhört ist eine andere Sache"). Immer wenn irgendetwas war, ich ein gefährliches Insekt gesehen habe, mich etwas interessiert hat oder ich auch mal stolz war etwas geschafft zu haben oder sonst was und sagte "Ich wollte doch nur sagen, dass..." kam "Nein, Kinder haben nichts zu sagen. Die können höchstens mal was erzählen".
Schon früh bekam ich das Gefühl, dass man ein Nichts ist, wenn man ein Kind ist. Kinder haben zu funktionieren und das zu sagen was die Erwachsenen wollen. Oft wurde ich noch nicht einmal direkt angesprochen, sondern nur "Die hat zu lernen" im Sinne von: "Der müsste man mal beibringen wie....", "Die hat mal zu lernen wie...", "Bei Klein muss das doch mal in ihren Kopf reingehen, dass..." usw
Dazu kam eben, dass ich als Kind ziemlich unbeholfen/tollpatschig/unselbständig war und ständig bekam ich zu hören dass ich in meinem Alter ja schon dieses und jenes können müsste und dass xyz das schon lange in meinem Alter konnte. Endete dann oft darin, dass vier oder fünf Leute auf mich einschgeschrien haben wie ich ein Stück Fleisch zu schneiden habe oder wie ich dieses oder jenes anzufassen habe. Ich habe aus Prinzip immer alles falsch gemacht einfach dadurch dass ich so bin wie ich bin und wurde immer von mehreren Leuten angeschrien. Führte eben auch oft dazu dass ich dann keine Lust mehr hatte, nur noch innerlich "zu gemacht" habe und dann erst recht keine Lust mehr hatte mein Fleisch zu schneiden, meinen Schuh zu binden, gerade zu sitzen usw... dann war ich noch dazu "bockig" und "verwöhnt" und ohnhin so tollpatschig und handwerklich unbegabt "wie die Seite meines Vaters" oder "wie mein Vater", was dann oft als eine Art Schimpfwort verwendet wurde. (Es handelt sich hier ausschließlich um die Seite meiner Mutter).
Dass das Mobbing sogar gezielt mit mir zu tun hatte und nicht mit der Tatsache dass ich ein Kind war bemerkte ich, als mein Onkel eine neue Partnerin bekam, die eine Tochter in meinem Alter hatte. Was bekam ich da zu hören? "Die ist so brav. Die räumt ihr Spielzeug immer weg, nachdem sie gespielt hat. Nicht so unordentlich wie du", "Die kann sooo schön malen!" (immer wenn ich gemalt habe wurde ich kritisiert dass mein Malen ja nur Gekritzel sei und man mir richtig beibringen müsste zu malen. Ich bekam dann sogar oft gesagt dass ich nicht malen kann...mit 5), "Die hat ihr Zimmer immer aufgeräumt" usw bekam ich dann von meiner Oma zu hören!
Sie wurde immer, auch in meiner Gegenwart, gelobt und das obwohl sie nur die Tochter einer Partnerin meines Onkels war und gar nicht richtig zur Familie gehörte. Dazu muss sagen, dass sie nicht wirklich die Hellste war sondern einfach nur das typisch blond gelockte, Engelchen vom Aussehen war und noch dazu naiv und leichtgläubig war. Und sie wusste scheinbar wie Schleimen funktioniert. Sie hat sich dann an meine Oma oder meine Cousinen und Cousins gekuschelt und hat meiner Oma "Oma so lieb" gesungen und hat mich dann von der Seite fies angelächelt. Und Oma ist das Herz aufgegangen und hat beinahe geweint, während ich ignoriert wurde. Vielleicht war ja auch mein Fehler, dass ich diese geheimen Kinder-Tricks und Schleim-Tricks, die die Leute wohl hören wollten, nicht kannte und auch schon damals als falsch empfand. Ich weiß noch wie ich Wochen danach in Verzweifelung meiner Oma selbst ein kleines Lied geschrieben habe und es ihr gesungen habe, aber da kam dann "Das ist nicht der richtige Text vom Oma-Lied, lass dir das mal von xyz beibringen!". Ich konnte schon sehr früh schreiben und lesen (habe mir auch viel selbst beigebracht) und habe ihr zum Geburtstag ein Gedicht selbst geschrieben. Ich saß lange daran und habe mir viel Mühe gegeben, in der Schule bekam ich für meine Gedichte immer eine 1. Ich habe es ihr aufgeschrieben und geschenkt. Alles was sie sagen konnte war: "Hättest du dir nicht mehr Mühe bei der Schrift geben können? Guck mal, so schreibt man kein A. Das ist nicht alles untereinander!" Danach hat sie es ignoriert. Das andere Mädchen hat ihr Blumen gemalt und natürlich kam "Ohhh das ist aber schön gemalt. Guck mal, wie schön sie das gemalt hat!". Und es wurde aufgehängt. Mein Gedicht landete in der Ecke. Und das ist es: Irgendwie habe ich sogar oft noch viel mehr geleistet oder objektiv gesehen tatsächlich vieles besser gemacht als das andere Mädchen, aber bei allem was ich gemacht hatte und wobei ich erfolgreich war wurde immer nur das Negative gesehen. Es zählte immer nur "Ordnung" und wie schön etwas unterinander oder gerade war oder wie gerade man sitzt und nicht was für kreative Ideen man hatte. Wenn das andere Mädchen, die wirklich viel frecher war während ich eigentlich immer der vernünftige ruhige Typ war, Mist gebaut hat dann bekam ich immer die Schuld. "Ich hätte sie dazu angestiftet" usw. Und immwe wieder wurde auf meine Tollpatschigkeit und meine motorischen Probleme eingegangen. Einmal, da ging ich in die Grundschule, bin ich mit meiner Oma spazieren gegangen. Wir kamen an einer Schule vorbei, die ich nie in meinem Leben zuvor gesehen habe. Da sagte meine Oma: "Das ist eine Schule für Kinder die sich nicht richtig die Schuhe binden können und nicht vernünftig malen können, vielleicht kommst du da auch bald hin". Ich fragte sie ob es das wirklich gibt (da ich es merkwürdig fand, dass es eine ganze Schule gibt die sich auf meine beiden speziellen Probleme spezialisiert hat), darauf sie: "Ja das ist für Kinder wie du die nicht richtig die Uhr lesen können und alles schief machen. Eine Schule für Dumme". (Später erfuhr ich, dass wir an einer Sonderschule vorbeigingen. Abgesehen davon, dass das Nicht-zubinden-können von Schuhen oder das nicht-akkurate Malen keine Sonderschul-Kriterien sind und eine Sonderschule keine "Schule für Dumme" ist, war es eine Frechheit zu behaupten ich würde auch bald auf so eine Schule müssen -zumal ich fast nur Einsen im Zeugnis hatte und zu den besten der Klasse gehörte. Und später eine Gymnasialempfehlung - als Einzige aus der ganzen Familie - bekam). Als wir etwas weiter gingen fand ich eine Barbie auf dem Boden, die meine Oma für mich aufgehoben hat. Als wir wieder bei meiner Oma ankommen besucht das andere Mädchen uns und was ist? "Wir haben da was gefunden!" - und meine Oma schenkt ihr die Barbie, über die ich mich gefreut habe, dass ich sie gefunden habe. Nicht selten bekam sie vor meinen Augen tolle Geschenke. Ich bekam bis heute *nie* - weder mal zwischendurch noch zum Geburtstag oder Weihnachten von meinen Onkels, Tanten oder Cousinen oder Cousins Geschenke. Zum Geburtstag oft nicht einmal eine Gratulation. Einzig meine Oma schenkt mir "nützliche Sachen" wie Kleidung (die fast nie meinen Geschmack oder Größe traf), alte Süßigkeiten und - zugegeben- etwas Geld. Das war es dann aber auch schon an Geschenken aus der Familie und unsere Familie ist groß. Dass das einzige Kind der Familie mal Geschenke von Verwandten bekommt kannte ich nie (ich werde/wurde immer ganz neidisch, wenn ich von Freunden hörte dass deren Tanten oder Onkel ihnen dieses oder Jenes geschenkt haben und dass es normal wäre dass ein Kind immer eine kleine Aufmerksamkeit bekommt wenn die Verwandten einen besuchen).
Da mein Onkel seine Partnerinnen schnell wechselte war das andere Mädchen bald nicht mehr da, dennoch änderte sich nichts und ich bekam nicht die Zuwendung die sie zuvor bekam. Ich ging aufs Gymnasium, machte mein Abi (als Einzige aus der Familie. Einer meiner Brüder sowie mein Vater - die beide zuvor oft als "Schlauköpfe der Familie" bezeichnet wurden, haben einen Realschulabschluss. Der Rest Haupt) und ich studiere jetzt.
Doch ständig kommen nervende Vergleiche:
"Ja, die ist so wie ihr Vater und der Bruder. Die haben es vielleicht im Kopf, aber sonst nichts" -ähnliche Vergleiche kommen immer wieder auf sehr spöttische Weise. "Ja, die haben es vielleicht alle Theoretisch, aber zwei linke Hände haben die trotzdem! Naja, die schlagen eben nicht nach uns!".
So wird es immer als eine Art Makel angesehen, nach der Seite meines Vaters zu schlagen. Da wird die Nase gerümpft und spöttisch hingesehen. Und als erstrebenswert und toll ist es nach der Seite meiner Mutter zu schlagen. Man wird so behandelt, als würde man gar nicht richtig zu der Familie gehören. Mein anderer Bruder dagegen ist Handwerker und stark (wir anderen eben eher sensibel, verträumt) und da bekommt man stets zu hören: "Ja, der ist ganz der Opa/Onkel! Der ist ganz unsere Seite!" und das wird immer sehr stolz und ständig verkündet und ich kann es nicht mehr hören, denn ständig wirklich ständig wenn die Familie zusammenkommt wird dieses betont. "XYZ ist ganz der Opa/der Onlel/ganz wie wir!" und ich und mein anderer Bruder "hahaha die xyzs (Nachname meines Vaters)". Es wird sich ein Scherz nach dem anderen darüber erlaubt: "Ja, das ist die Krankheit von denen: Ständig so komisch sitzen und träumen und nie zuhören wenn man mit denen redet"..."Ja, das ist typisch für die, die können dies und das nicht aahhahaah das liegt in den Genen".
Ich komme mir schon so vor, als würde ich zu einer merkwürdigen Tierrasse gehören die sich anders verhält, denn so wird es in der Familie immer dargestellt. Teilweise macht mein einer Bruder auch mit: "Ach, die studieren zwar aber dafür habe *ich* etwas aus meinem Leben gemacht!" (und er zeigt seine Muskeln). Dafür erntet er dann Applaus.
Ich bemerke eine Art Mobbing, welches besonders gegen meinen ältesten Bruder und gegen mich geht. Mein ältester Bruder hat mit seinem sehr guten Realschulabschluss die Aufnahmeprüfung für die Uni geschafft und konnte mit seinem Realschulabschluss studieren (was nur sehr wenige können, da muss man gewisse Arbeiten und Tests als einer der Besten abschneiden). Dass man nicht jeden Tag zur Uni muss und auch nicht immer von Morgens bis Abends versteht keiner und dann wird gelästert: "Der ist stinkefaul. Der hat nie richtig gearbeitet in seinem Leben. Der macht nichts aus seinem Leben" und gleichzeitig werde ich ständig mit ihm verglichen und mir wurde schon, bevor ich das Studium begonnen habe, gesagt: "Du bist genauso wie dein Bruder. Auch nicht richtig arbeiten. Du bringst es auch zu nichts hahahah". "Ja, erst lange studieren und dann hinterher keinen Job finden und als Taxifahrer arbeiten, so ist das doch heutzutage" und immer wieder meine Cousins, mein Opa und Onkel und mein Bruder als Beispiele für Leute die was aus ihrem Leben gemacht und gearbeitet haben. Es nervt mich zu Tode. Und jeden Tag die Frage ob ich überhaupt noch zur Uni gehen würde und warum ich dann und dann Zuhause wäre (Es gibt ja Semesterferien usw...und da versteht auch keiner dass man da Hausarbeiten schreiben muss. Da heißt es nur: "Tja, fauler Student muss man sein. Monatelang Ferien und nichts tun!").
Und soetwas bekomme ich nur zu hören. Ein "gut gemacht" oder "wir sind stolz auf dich" habe ich noch nie gehört. Wenn ich von Freunden höre deren Familie ihnen für das gute Abi oder für das Studium zur Unterstützung etwas Geld geschenkt hat, dann denke ich nur: Ich werde noch dafür runtergemacht, dass ich mich dazu entschieden habe.
Und das schlimme ist: Besonders meine Oma klingt in diesem Text wie ein Monster, aber das ist sie nicht. Sie ist sogar die Einzige die mir tatsächlich manchmal etwas Geld gibt (aber auch erst seit ich 18 bin, als Kind gab es kaum Geschenke). Und meine Oma ist manchmal sogar noch sehr lieb - nur gibt es eben diese Aussprüche und Sätze aus der Kindheit die ich einfach nicht vergessen kann. Ich habe sie mal auf die Sache mit dem Spaziergang angesprochen, aber daran kann sie sich nicht mehr erinnern und das wäre angeblich nicht passiert. Und diese nervenden Vergleiche stellt sie auch noch an, aber meine Mutter meint es lohnt nichts dagegen zu sagen weil meine Oma schon sehr alt ist (ich bin ja auch still wenn sie Ausländerfeindliches von sich gibt, meine Mutter sagt meine Oma ist eben so und es lohnt sich nicht mehr mit ihr zu streiten). Dennoch tut es weh das alles zu schlucken. Meine Onkel, Tanten und Cousinen/Cousins interessieren sich aber wirklich einen Dreck für mich.
Und auch wenn meine Mutter zu mir steht und mir Recht gibt - damals als ich ein Kind war saß sie oft dabei und hat nie etwas dagegen gesagt oder getan. Letztens meinte sie "Ach, die haben mich auch immer ausgeschlossen weil ich drei Kinder hatte. Vieles ging auch eher gegen mich - Glaub mir, mir ging es damals nicht besser ich war auch immer das schwarze Schaf".
Aber damit gebe ich mich nicht zufrieden, denn ich habe allgemein ein sehr geringes Selbstbewusstsein und manchmal kommt das alles hoch und ich beginne zu weinen, weil ich schon als Kind nur kritisiert wurde.

Noch einpaar Zusatzinformationen: Ich habe kein so gutes Verhältnis zu meinem Vater. Als ich 6 war hat meine Mutter sich wegen häuslicher Gewalt von ihm scheiden lassen. Tatsächlich sehe ich übrigens meinem Vater sehr ähnlich.
Mein Vater selbst hatte auch nie eine Familie, weswegen die Seite meiner Mutter immer die Bezugsseite war. Meine Onkel und Tanten haben nie selbst Kinder erzogen - entweder sie haben/mögen keine Kinder und in zwei Fällen sind meine Cousine/Cousins bei meiner Oma aufgewachsen, weil meine Tanten/Onkels nicht für sie sorgen konnten (teilweise weiß ich nicht wieso, teilweise wohl auch Alkoholprobleme) und meine Oma hat sie erzogen und ist sozusagen "die Mutter der Familie".

Trotzdem werde ich nicht damit fertig und ich verstehe nicht wie man
a) einem Kind so viel Ablehnen geben kann
b) noch heute solche diskriminierenden Ansichten haben kann
 
Hallo_'_,

ich habe gerade Deinen Text gelesen und bin sehr betroffen.
Zunächst muss ich Dir an dieser Stelle mal sagen, es muss sehr anstrengend gewesen sein, sich das alles, vor allem so detailliert, von der Seele zu schreiben.
Danke, dass Du es trotzdem getan hast.

Selbst ich als neutraler Leser habe richtig Schmerzen bekommen beim Lesen Deiner Zeilen.
Ich hatte ständig das Bedürfnis, diesen Leuten anständig die Meinung zu geigen und das kleine Mädchen in Schutz zu nehmen.
Lass mich eines sagen.
Du sprichst von Mobbing. Ist es nicht. Es ist die seelische Mißhandlung eines Kindes.

Kinder müssen spielen, sich entwickeln, sagen können, was sie wollen, Dinge anfassen, dass ist ganz wichtig, um zu be -greifen, die Welt, die Umgebung zu begreifen, erkunden.
Ich bin gereade regelrecht außer mir.

Eine solche Erfahrung in der Kindheit, wie Du sie machen musstest, kann einen großen Schaden verursachen, auch noch Jahre später.

Du musst Dich trennen von diesen Luten, nicht nur räumlich, auch emotional.

Deine Fragen. Warum gibt es Menschen, die ein Kind dermassen ablehnen. Diese Menschen haben eine schwere emotionale Störung, ein derbe angeknackstes Selbsbewusstsein. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden auch sie als Kind nicht akzeptiert, haben, besonders von ihrer Mutter keine bedingungslose Liebe erfahren.
Mutterliebe ist bedingungslose Liebe. Wenn ein Kind diese nicht erfährt, verursacht das Leid und oft leider auch lebenslange Probleme. Z.B., Vertrauen zu fassen, überhaupt Lebensqualität zu haben, Ruhelosigkeit, Angst.

Warum gibt es auch noch heute Menschen mit diskriminierenden Ansichten? Gab es immer, wird es immer geben. Warum sind diese Menschen so? Siehe oben.
Wichtig ist, auf Distanz zu gehen zu solchen Menschen.

Trenn Dich räumlich und auch emotional. Letzteres wird sicher schwer. Die Verletzungen sind da. Aber sie können vernarben. Vielleicht brauchst Du dazu die professionelle Hilfe eines Psychologen.
Von deiner Krankenkasse bekommst Du eine Liste mit allen kassenärztlich zugelassenen Psychologen in der Nähe Deines Wohnortes.(Psychologische Psychotherapeuten).

Lebe Dein Leben. Du wirst Menschen begegnen, die Dich sehr mögen, mit all dem, was Dich ausmacht, jeder einzelnen Nuance.

Alles, alles Gute für Dich.

Gast XY
 
Ein freundliches Hallo ,

leider kann ich Dich mit keinem Namen anschreiben und
ich weiß auch nicht wirklich , wie alt Du bist.

Es sitzt tief in Dir - heute hast Du einen guten Schritt
für Dein zukünftiges Leben gewagt als auch eine Veränderung für Dich ,
denn Du hast Dir Deinen Mut gefasst und Deine Kindheit
heraus geschrien in Form von schreiben. Gut, sehr gut !

Und Du hast sicherlich bemerkt, dass es ein wenig mehr Freiheit in
Deiner Brust gibt.
Jetzt !
Glaube mir ( ich 55 J. ) , das Leben birgt trotz vieler
Sorgen , Probleme , negative Erinnerungen u.ä.
wunderschöne Momente , Augenblicke , Lichtblicke !
Es gibt Tausende Bücher über/von der Seele, verzeihen lernen
und all die klugen Sachen : schau einfach im Internet nach - oft gibt es auch Leseproben -
ich habe vor vielen Jahren ein Buch geschenkt bekommen :
" Hilf Dir selbst , sonst hilft Dir keiner "
Dieses war der Beginn einer ganzen Reihe von Büchern dieser Art, die ich dann gelesen habe und heute noch hervor hole oder mir wieder ausborge , wenn ich in manchen Dingen nicht weiter weiß.
Du kannst
auf die Menschen ( Mobbing in der Familie ) verzichten - vielleicht hast Du schon begonnen , auf sie zu verzichten.

Alles Liebe für Dich - lieben Gruß von Heidi 🙂
 
Hallo,

ich bin 22 Jahre alt.
Ja, es hilft darüber zu reden. Es ist nur so, dass manchmal das alles hoch kommt. Ich wurde fast mein ganzes Leben nur gemobbt und bin so oft immer und immer wieder in meinem Leben in die "Opferrolle" geraten und ich glaube, dass das den Weg dafür geebnet hat und man denkt "weil man so ist wie man ist" ist man falsch und hat es verdient schlecht behandelt zu werden.
Und ich sehne mich in meinem Leben sehr nach Bestätigung, weil ich das in meiner Kindheit kaum bekommen habe, ganz gleich was ich gemacht habe...
 
Man kann Mobbing nicht erklären, denn es handelt sich um seelische Gewalt. Ich empfehle gerne Marie-France Higoyens "Masken der Niedertracht."

Katastrophal ist es, wenn man das als Kind erdulden muss, wie hier gut beschrieben (ich kenne ähnliches, bin auch Scheidungskind, war auch schwarzes Schaf der Familie, immer alles Schuld, bekam auch nie Unterstützung, Lob, oder gar Liebe - Liebe, was ist das? Kenne ich nicht, hab ich als kind nie bekommen), und wie soll dann ein kleiner Mensch selbstbewusst groß werden, er selbst werden, es geht einfach nicht. Denn der kleine Mensch wird ja von Anfang an, schon in frühester Jugend, gedeckelt, verbogen, unterdrückt, fertig gemacht. -

Mein Rat: Trennung von jedwedem schädlichen Einfluss. Du bist noch jung und hast noch Chancen, das, was deine Familie versaut hat, zu korrigieren. Unbedingt für eine gute Ausbildung sorgen, damit du beruflich erfolgreich wirst und zumindest so Anerkennung bekommst, eine gute Ausbildung kann man später oft nicht mehr nachholen. Als Frau ist es ausserdem wichtig, immer finanziell unabhängig zu sein. Sich nicht vom Wohl und Wehe (bzw. der Liebe) eines Mannes abhängig zu machen, das fällt schwer, denn man hat ja als Kind keine Liebe bekommen, und dementsprechend ein riesengroßes Bedürfnis, das nachzuholen.
 
Hallo,

ich kenne das auch. Als Kind zwar angebich? sehr? geliebt, hat sich das geändert, je mehr ich beruflich erreicht habe. Bin aber auch ein Typ, der Mobbing anzieht, schon in der Schule. immer körperlich etwas schwerfällig, sehr naiv und aufrichtig, aber schon als Kind sehr belesen. Meine Mutter und ihre Geschwister als Kinder einer sehr, sehr dominanten Mutter (das ist wirklich allen aufgefallen) waren bis zum Tod meiner Oma immer die braven Mädchen, die sich nur über den Status ihrer Eltern definiert haben. Auch heute noch wird mir dauernd der Mund verboten, ich bin zu laut etc. Die schießen mich hoch bis ich wirklich verbal reagiere. Da ich Single und schüchtern bin, gehe ich aber auch immer wieder hin, v.a. da ich in einer Stadt arbeite, die mir nicht gefällt. Also hab ich immer den Drang nach Hause am Wochenende. Die sind hoch rafiniert, um die eigenen Kinder besser wirken zu lassen. Leider ist meine oft starr schweigende Mutter auch gegen mich. Ich bin ja für alle die Tochter meines ach so schwierigen Vaters ( war er auch teilweise, aber er hat mich bis zu seinem Tod vor 10 Jahren immer verteidigt). Seit dem Tod meines Vaters ist aber alles aus. Sogar als ich lebensgefährlich krank war (war aber Gott sei Dank kein Krebs der so) wurde gesagt: Stell dich doch nicht so an. Andere haben auch gefährliche Krankheiten. Die haben nicht mal meine akute Todesangst verstanden. Nicht mal meine Mutter. Als ich mal aus Verzweiflung gesagt habe: Ich halte das nicht mehr aus, hat sie mir den Vorschlag gemacht, mich umzubringen mit der Bemerkung: Reisende soll man nicht aufhalten. Sie sagt auch immer, es bedeutet ihr nichts, wenn ich verzweifelt bin, es dürfen nur die Nachtbarn und Bekannten nichts mitkriegen. Es geht immer nur ums Ansehen (auch mein Studium und meinen Beruf habe ich natürlich nur ihr zu verdanken, weil ich als kleine Kind eine Frühgeburt mit schlechter Prognose war), nie um die Seele, und das bestätigt sie mir dann auch noch. Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen, allles Schlimme fällt mir gar nich mehr ein. Meine Mutter hatte aber auch wirklich ein schwieriges und unglückliches Leben, aber sie reflektiert nie die wahren psychologischen Gründe dafür. Ich sehe ja, dass sie viel für mich getan hat, aber ich bin daoch nicht dafür verantwortlich. Ich habe jetzt fast schon die Zeit vertan, eine eigene Familie zu gründen, aber ich habe Angst davor und leider ist mir bisher trotz aller gesundheitlichen Risiken noch kein Kind einfach so "durch einen Zufall entstanden", so dass das einfach eben seo gewesen wäre und ich mich nicht hätte bewußt entscheiden müssen. auch wenn es dafür wahrscheinlich schon zu spät ist, so hoff ich, doch, dass ich noch glücklich werden kann. Danke fürs Zuhören.
 
Du warst von gemeinen, selbstsüchtigen Mensche umgeben, davon gibt es viele hier. Aber so etwas gibt es in fast jeder Familie, dass einer mehr geliebt wird als der anderer und dann fühlt man sich abgestoßen, sehnt sich nach Annerkennung.

Die Frage ist: Willst du Annerkennung von den Idioten haben, die dich runter gemacht haben? Bestimmt nicht, such dir die Gleichgesinnte, vergiss alles, das war doch kein Mobbing, übetreib mal nicht, das hatte ich auch in meiner Kindheit mit meinen Cousinen, das ist nur eine Mischung aus etwas Kränkung und Neid bei dir. Ähnliche Erlebnisse hatte ich auch mal, konnte vieles nicht verstehen, bin aber schon lange darüber weg, beschäftige mich mit wichtigeren Problemen.

Junge Leute, jammert bitte nicht immer, dass ihre Eltern oder sonstige an allem schuld seid, eure Eltern sind auch nur Menschen, die Ihre Schwächen haben, aber sie haben euch erzogen, sich um euch, wie sie konnten, gekümmert und dafür muss man dankbar sein, der Rest sind Kleinigkeiten, da muss man auch weg sehen können, vor allem waren die Zeiten früher anders. Was machst du als Kind Gutes für die Menschen, die dich großgezogen haben?

Die junge Generation fordert nur, gibt aber nichts zurück und meckert wegen jeder Kleinigkeit!
 
An den Menschen vor mir:
Hört sich nach Verleugnung eigener schlimmee Erfahrungen und der darauf folgenden Übernahme der Täteransichten an.
Selbstleugnung macht unglücklich. Psychologische Therapie macht da wieder klarer.
Viel Glück
 

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