Elektrolurch
Mitglied
Guten Abend allerseits,
die Person, die ich seit kurzem meine Ex-Freundin nenne (letzte Woche eben noch meine Freundin), ist möglicherweise schwanger. Ungewollt. Es ist ein Fehler beim Verhüten passiert - ironischerweise dadurch, dass sie die tägliche Pille am Abend unseres Streites, der letztendlich für die Trennung gesorgt hat, vergaß. Und am folgenden Tag auch, da sie mit den Nerven ziemlich am Ende war. Für mich war die Situation auch zu belastend, um daran zu denken. Die Trennung ging hauptsächlich von mir aus - ich denke, wenn ich ihr versprechen kann, mich in gewissen Dingen zu ändern, würde sie mich vielleicht wieder nehmen.
Wir lernten uns erst im Juli diesen Jahres kennen. Zu dem Zeitpunkt stand schon fest, dass ich Anfang Oktober wegziehen würde, was ich dann auch tat. Wir versuchten es mit einer Fernbeziehung, aber es hat nicht funktioniert, was vielleicht daran lag, dass unsere Beziehung noch so jung war, aber auch daran, dass wir gemerkt haben, dass wir als Paar nicht so gut funktionieren. Da fehlte etwas.
Es ist noch nicht sicher, dass sie schwanger ist, aber da mich das Thema natürlich sehr beschäftigt, wollte ich mal fragen, wie ihr in meiner bzw. unserer Situation damit umgehen würdet.
Aus dem Affekt heraus meinte sie, dass sie auf keinen Fall eine Abtreibung möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich da auch nicht umstimmen lässt, da sie bereits eine hinter sich hat! Sie wurde bei einer Vergewaltigung durch einen ihrer Ex-Freunde geschwängert und erzählte mir erst vor etwa vier Wochen, dass sie davon noch heute Albträume hat. Damals ist sie anschließend heroinsüchtig geworden, mittlerweile aber wieder völlig clean. Die Geschichte sollte heute zwei bis drei Jahre her sein. Dennoch werde ich meine Ex, wenn es ihr wieder etwas besser geht, nochmal auf das Thema ansprechen.
Ich wüsste aber selber nicht einmal, ob ich eine Abtreibung wollen würde. Etwas daran erscheint mir (verständlicherweise, denke ich) unmenschlich.
So, abgesehen davon gibt es zu unserer Situation folgendes zu sagen:
Sie: Ist 25 Jahre alt und studiert im 4. Semester, würde bis zu ihrem gewünschten Abschluss regulär 10 Semester brauchen, wobei es aber wahrscheinlich ein paar mehr werden. Da es bereits ihr Drittstudium ist, bekommt sie finanzielle Unterstützung nur von ihrer Familie, die praktisch nur aus ihren Eltern besteht, die selber nicht viel Geld haben.
Ich: Bin 23 Jahre alt, wohne nun 600km von ihr entfernt und bin ebenfalls Student, im 7. Semester, und werde wahrscheinlich nach 10 Semestern fertig sein und dann arbeiten. Wie alle Studenten bin auch ich arm 😉 Allerdings ist meine Familie größer und hat auch etwas mehr Geld, sodass sich da für den Notfall, dass ich Vater werde, bestimmt etwas abzwicken ließe. Außerdem habe ich einen Studienkredit, den ich auch problemlos stärker belasten könnte.
Wir (natürlich nur aus meiner Perspektive): Für mich hat von Anfang an etwas in der Beziehung gefehlt. Ich erinnere mich noch genau, wie ich es bereits 5 Tage nach dem ersten Date bemerkte. Da wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben, ließ ich mich aber nach einiger Zeit und intensiven Gesprächen auf eine Beziehung ein. Aber mit Beginn der Fernbeziehung ging es dann rapide bergab. Aus dem Grund erklärte sie sich schon bereit, zum nächsten Semester zu mir zu ziehen, aber ich konnte mich nie an den Gedanken gewöhnen. Sie hätte es dann nur für mich getan. Ich hatte innerlich irgendwie nie eine Zukunftsplanung mit ihr, merkte dadurch immer stärker, dass ich in Gedanken an die Zukunft immer nur vor Augen hatte, sie irgendwann wieder "los zu werden", um es ganz hart auszudrücken. Als ich dann in dieser Stadt eine Frau kennenlernte, bei der ich genau das spüre, was in meiner Beziehung gefehlt hat, war die Sache praktisch gelaufen. (Ohne das mit besagter Frau bereits etwas "gelaufen" wäre. Das lasse ich ganz langsam angehen, wenn überhaupt.)
Die Nachricht der möglichen Schwangerschaft hat bei mir zwischenzeitig die vorsichtige Idee geweckt, dass uns ein gemeinsames Kind vielleicht wieder zusammen bringen könnte, dass meine Ex dann zum nächsten Semester herziehen könnte und es ein Happy End gäbe. Allerdings glaube ich schon nicht mehr dran, dass dadurch die Probleme in unserer Beziehung beseitigt würden. Die positive Energie kam dabei wohl doch ganz von dem Gedanken an das Wunder des Lebens.
Sie meinte einen Tag nach der Trennung, wenn sie schwanger sei, müssten wir uns damit "irgendwie arrangieren".
...In jedem Fall würde ein Kind ihr Studium wahrscheinlich sehr belasten, da es ihr auch ohne Kind schon nicht leicht fällt, obwohl es in ihrem derzeitigen Leben fast alles darstellt.
Über die Möglichkeit, das Kind zur Adoption freizugeben, habe ich mit ihr noch nicht gesprochen. Aber ich glaube, für moralisch vertretbarer als eine Abtreibung würde ich eine Adoption nur halten, wenn ich (oder meine Ex) weiß, wo das Kind landet, also dass es in guten Händen ist, die man auch mal persönlich gesehen hat.
Aber noch ist es ja noch nicht sicher, ob sie wirklich schwanger ist. Mal schauen. Umso mehr danke ich euch fürs lesen dieses langen Textes und im Voraus für eure Ratschläge. Ende dieser Woche kommt mich auch noch mein seelenverwandter bester Freund besuchen, und ich werde mit ihm drüber reden... aber der Post hier war für mich nötig, um diese Nacht schlafen zu können.. und vielleicht gibt es ja Erfahungsberichte von manchen Usern 🙂
die Person, die ich seit kurzem meine Ex-Freundin nenne (letzte Woche eben noch meine Freundin), ist möglicherweise schwanger. Ungewollt. Es ist ein Fehler beim Verhüten passiert - ironischerweise dadurch, dass sie die tägliche Pille am Abend unseres Streites, der letztendlich für die Trennung gesorgt hat, vergaß. Und am folgenden Tag auch, da sie mit den Nerven ziemlich am Ende war. Für mich war die Situation auch zu belastend, um daran zu denken. Die Trennung ging hauptsächlich von mir aus - ich denke, wenn ich ihr versprechen kann, mich in gewissen Dingen zu ändern, würde sie mich vielleicht wieder nehmen.
Wir lernten uns erst im Juli diesen Jahres kennen. Zu dem Zeitpunkt stand schon fest, dass ich Anfang Oktober wegziehen würde, was ich dann auch tat. Wir versuchten es mit einer Fernbeziehung, aber es hat nicht funktioniert, was vielleicht daran lag, dass unsere Beziehung noch so jung war, aber auch daran, dass wir gemerkt haben, dass wir als Paar nicht so gut funktionieren. Da fehlte etwas.
Es ist noch nicht sicher, dass sie schwanger ist, aber da mich das Thema natürlich sehr beschäftigt, wollte ich mal fragen, wie ihr in meiner bzw. unserer Situation damit umgehen würdet.
Aus dem Affekt heraus meinte sie, dass sie auf keinen Fall eine Abtreibung möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich da auch nicht umstimmen lässt, da sie bereits eine hinter sich hat! Sie wurde bei einer Vergewaltigung durch einen ihrer Ex-Freunde geschwängert und erzählte mir erst vor etwa vier Wochen, dass sie davon noch heute Albträume hat. Damals ist sie anschließend heroinsüchtig geworden, mittlerweile aber wieder völlig clean. Die Geschichte sollte heute zwei bis drei Jahre her sein. Dennoch werde ich meine Ex, wenn es ihr wieder etwas besser geht, nochmal auf das Thema ansprechen.
Ich wüsste aber selber nicht einmal, ob ich eine Abtreibung wollen würde. Etwas daran erscheint mir (verständlicherweise, denke ich) unmenschlich.
So, abgesehen davon gibt es zu unserer Situation folgendes zu sagen:
Sie: Ist 25 Jahre alt und studiert im 4. Semester, würde bis zu ihrem gewünschten Abschluss regulär 10 Semester brauchen, wobei es aber wahrscheinlich ein paar mehr werden. Da es bereits ihr Drittstudium ist, bekommt sie finanzielle Unterstützung nur von ihrer Familie, die praktisch nur aus ihren Eltern besteht, die selber nicht viel Geld haben.
Ich: Bin 23 Jahre alt, wohne nun 600km von ihr entfernt und bin ebenfalls Student, im 7. Semester, und werde wahrscheinlich nach 10 Semestern fertig sein und dann arbeiten. Wie alle Studenten bin auch ich arm 😉 Allerdings ist meine Familie größer und hat auch etwas mehr Geld, sodass sich da für den Notfall, dass ich Vater werde, bestimmt etwas abzwicken ließe. Außerdem habe ich einen Studienkredit, den ich auch problemlos stärker belasten könnte.
Wir (natürlich nur aus meiner Perspektive): Für mich hat von Anfang an etwas in der Beziehung gefehlt. Ich erinnere mich noch genau, wie ich es bereits 5 Tage nach dem ersten Date bemerkte. Da wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben, ließ ich mich aber nach einiger Zeit und intensiven Gesprächen auf eine Beziehung ein. Aber mit Beginn der Fernbeziehung ging es dann rapide bergab. Aus dem Grund erklärte sie sich schon bereit, zum nächsten Semester zu mir zu ziehen, aber ich konnte mich nie an den Gedanken gewöhnen. Sie hätte es dann nur für mich getan. Ich hatte innerlich irgendwie nie eine Zukunftsplanung mit ihr, merkte dadurch immer stärker, dass ich in Gedanken an die Zukunft immer nur vor Augen hatte, sie irgendwann wieder "los zu werden", um es ganz hart auszudrücken. Als ich dann in dieser Stadt eine Frau kennenlernte, bei der ich genau das spüre, was in meiner Beziehung gefehlt hat, war die Sache praktisch gelaufen. (Ohne das mit besagter Frau bereits etwas "gelaufen" wäre. Das lasse ich ganz langsam angehen, wenn überhaupt.)
Die Nachricht der möglichen Schwangerschaft hat bei mir zwischenzeitig die vorsichtige Idee geweckt, dass uns ein gemeinsames Kind vielleicht wieder zusammen bringen könnte, dass meine Ex dann zum nächsten Semester herziehen könnte und es ein Happy End gäbe. Allerdings glaube ich schon nicht mehr dran, dass dadurch die Probleme in unserer Beziehung beseitigt würden. Die positive Energie kam dabei wohl doch ganz von dem Gedanken an das Wunder des Lebens.
Sie meinte einen Tag nach der Trennung, wenn sie schwanger sei, müssten wir uns damit "irgendwie arrangieren".
...In jedem Fall würde ein Kind ihr Studium wahrscheinlich sehr belasten, da es ihr auch ohne Kind schon nicht leicht fällt, obwohl es in ihrem derzeitigen Leben fast alles darstellt.
Über die Möglichkeit, das Kind zur Adoption freizugeben, habe ich mit ihr noch nicht gesprochen. Aber ich glaube, für moralisch vertretbarer als eine Abtreibung würde ich eine Adoption nur halten, wenn ich (oder meine Ex) weiß, wo das Kind landet, also dass es in guten Händen ist, die man auch mal persönlich gesehen hat.
Aber noch ist es ja noch nicht sicher, ob sie wirklich schwanger ist. Mal schauen. Umso mehr danke ich euch fürs lesen dieses langen Textes und im Voraus für eure Ratschläge. Ende dieser Woche kommt mich auch noch mein seelenverwandter bester Freund besuchen, und ich werde mit ihm drüber reden... aber der Post hier war für mich nötig, um diese Nacht schlafen zu können.. und vielleicht gibt es ja Erfahungsberichte von manchen Usern 🙂