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mutter (61) wird immer nörgliger und unfreundlicher :(

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hallo,

ich bin jetzt 32, meine mutter 61. sie war früher eine sehr stolze und attraktive frau, immer freundlich zu jedem und recht beliebt. seit einiger zeit aber merke ich, dass sie sowohl optisch (was ja mit zunehmendem alter auch normal ist) als auch, wie soll ich sagen, von ihrer ganzen art her extrem abbaut.

sie ist ständig mürrisch, rastet wegen kleinigkeiten aus. mein vater hat sich beispielsweise kürzlich geäußert, dass ihm die musik von helene fischer nicht gefällt. da rastete sie plötzlich von null auf hundert komplett aus, fing an ihn wüst zu beschimpfen, dass er das doch nur sagen würde, um sie zu ärgern und redete allen ernstes 2 tage nciht mehr bzw nur das nötigste mit ihm.

mir gegenüber verfällt sie in ständige schimpftiraden gegen mich und meine persönlichkeit, die immer schlimmer und ausfallender werden. ich lebe im selben haus wie meine eltern, aber eigene wohnung. dies war bisher nie ein problem, man kam ja gut miteinander klar.

aber das hat sich sozusagen schleichend geändert. meine mutter nörgelt und kritisiert permanent an mir rum. manches ist einfach total aus der luft gegriffen. ich war z.b. kürzlich bei meinen eltern zum mittagessen, weil sie mich eingeladen hatten. als ich danach beim abwasch geholfen habe, stellte ich die spülmittelflasche neben die spüle (wie ich es bei mir immer tue).

da fing meine mutter an einen riesen zinnober zu machen. sie warf mir dinge an den kopf wie "kein wunder warst du vor 2 jahren ein halbes jahr arbeitslos, sowas nachlässiges und faules wie dich will man eben nirgends haben, sogar zu bequem die flasche in den schrank zu stellen, was soll nur aus dir werden!" etc. .. dabei habe ich das weder aus faulheit noch aus irgendeiner bösen absicht getan, ich wusste es einfach nicht besser.

wenn ich sie mal nach ihrer meinung frage, z.b. ob ihr meine klamotten gefallen, kommen sätze wie "du bist so unselbstständig, du weißt ja nichtmal was zusammenpasst, aber das liegt eben daran dass du dich für nichts interessierst!" etc.pp.

sie dreht mir wirklich aus ALLEM einen strick, hört nur noch das, was sie hören will und filtert sich überall die wörter oder sätze raus, die sie hinterher gegen mich ausspielen kann. wenn ich abends aus dem haus gehe und sie es mitbekommt, sagt sie am nächsten tag, ob ich meinen partner (der nicht bei mir wohnt) betrügen würde, warum sonst würde ich mich um 22 uhr noch "rausschleichen".

zum geburtstag schenkte sie mir eine topfpflanze und sagte im selben moment "naja die wird bei dir sowieso eingehen." ich könnte noch hunderte solcher beispiele bringen.

liegt das am alter? hat das vielleicht irgendwas mit einer beginnenden demenz zu tun? ich bin wirklich ratlos aber mich macht dieses verhalten nur noch sauer und total wahnsinnig.
 
Nach deiner Beschreibung scheint deine Mutter in einer persönlichen Krise sich zu befinden, die ihr selbst nicht ganz bewusst ist und sie desahalb noch nicht weiß, wie sie mit ihr umgehen soll .. Solche Unbewusstheit und Ohnmacht gegenüber der eigenen Not, macht meist reizbar und brigt dazu, das angestaute Leid immer wieder im Äußerem (aggressiv) zu entladen. Dazu können schon Kleinigkeiten ein Ventil sein .. Wenn es bei deiner Mutter tatsächlich so ist, würde ihr und der ganzen angespannten familiären Situation vielleicht helfen, wenn ihr darüber mitenander offen, in möglichst alle Richtungen mitfühlend und wohlwollend spricht, es behutsam ans Licht bringt ..?
Wer weiß, vielleicht entwickelt sich bei deiner Mutter unterschwellig eine Depression und sie eine psychotherapeutische Unterstützung und Behandlung brauchen wird ..?

Alles Gute 🙂
Lenja
 
geht deine Mutter noch einer Beschäftigung nach wie Arbeit, Ehrenamt etc?

wenn nicht, könnte da schon der Grund eigen, warum sie immer komischer wird.
menschen, die sich mit dem älter werden nutzlos vorkommen, weil sie z.b. in Rente sind und nur noch zu hause sind, werden komisch, streitsüchtig und mürrisch.

dein Vater und du solltet da evtl behutsam gemeinsam auf sie einwirken, das sie sich was sucht, einen minijob, ein Ehrenamt im Kindergarten, der Grundschule, im Altenheim, in der Kirche, etc.
das kann die ganze lage schon entspannen, wenn deine Mutter wieder eine andere Aufgabe hat, als sich nur um deinen Vater und den Haushalt zu kümmern.

ich habe das übrigens bei mir selbst bemerkt und ich bin 38.
nachdem ich 4 Jahre wegen der Kinder ohne Unterbrechung zu hause war, war ich das, was andere eine tickende Zeitbombe nennen, ich bin auch wegen jeder Kleinigkeit in die Luft gegangen, habe alles persönlich genommen und war einfach unausstehlich.
dann habe ich in meinem job wieder stundenweise angefangen und seitdem ist alles wieder gut, ich kann wieder 5 gerade sein lassen, weil ich zwischendurch immer wieder raus komme und auf anderen gebieten gefragt bin, als nur darin, was es zu essen gibt, warum das lieblingsshirt noch nicht gewaschen ist, wie man schwierige flecken aus Kinderkleidung raus bekommt und wie man die Kinder am Abend am besten ins Bett bringt, obwohl sie noch total aufgedreht sind.

eine Beschäftigung außerhalb der familientätigkeiten kann wirklich entspannet wirken und sie hebt das Selbstwertgefühl.


die andere Seite sollte aber dennoch verfolgt werden und das ist die, das es auch krankheitsbedingt sein könnte.
dazu müßte deine Mutter aber erstmal zu ihrem Hausarzt und dann am besten mal zu einem Neurologen.
besteht eine beginnende Demenz oder ähnliches, läßt sich die Krankheit zwar nicht aufhalten, der verlauf aber abmildern und hinauszögern.
allerdings muß man dafür auch was tun und eben trotz aller ängste, die man da auf jeden fall hat zum Arzt gehen und offen dafür sein, was auf einen zukommen kann.

auch das würde ich mit deinem Vater gemeinsam in angriff nehmen, wenn du noch Geschwister hast, auch die mit ins boot nehmen.

wenn deine Mutter gesund ist, könntest du ja selbst Nachforschungen anstreben, wo bei euch in der nähe ehrenamtliche Helfer gesucht werden und das dann deiner Mutter so unterbreiten, das du gehört hast, das in der schule z.b. lesepaten gesucht werden, die mit den kleinen das lesen üben und die Kinder bestärken, das sie weiter üben, selbst dann, wenn es schwierig wird, oder das im Altenheim dringend Leute gesucht werden, die den älteren was vorlesen, weil die ja oft nicht mehr so gut sehen können oder mit denen spazieren gehen, etc. und das du dir gut vorstellen könntest, das deiner Mutter sowas spaß machen könnte und sie dann ja auch neue Leute kennen lernt, irgendwie so in der Richtung würde ich es dann wohl machen und auch nicht locker lassen und immer wieder mal hier und da was in diese Richtung einwerfen, bis sie anbeißt.

ich habe so was ähnliches mit meiner Mutter selbst durch, nachdem sie in Rente geschickt wurde, ab da waren mein mann und ich die bösen in der Familie, egal, was wir getan haben und auch sie griff sich dinge aus der Luft raus.
das tat weh und war echt die Hölle und beinahe hat es unsere Familie im ganzen zerstört.
dann brauchten aber immer mehr Nachbarn ihre Hilfe bei den Abrechnungen der mietnebenkosten und sie war wieder voll und ganz in ihrem element und es wurde langsam besser.

meiner Mutter hat nur die Beschäftigung gefehlt und das erlebe ich auch immer wieder in meinem job bei meinen kunden.
fehlt die Beschäftigung, verändern sich die Leute negativ, weil sie quasi auf nix anderes mehr warten, als das ein tag auf den anderen folgt und das jeder tag doch gleich ist, es passiert eichfach nix mehr.

ganz viel kraft und mut.

sevenofnine
 
Hallo für mich hört sich das so an als sollte deine Mutter mal zum Arzt,
wenn körperlich alles O.K. ist würde ich mal schauen ob sie Depressionen hat!
Alters Depressionen zeigen sich ganz anders, als die von Menschen im mittleren Alter.
Übrigens bei Frauen und Männer sind auch Unterschiede zu bemerken.
Was du so schreibst gehe ich nicht von deiner Demenz aus sondern wirklich eher von einer
Depression wenn wie geschrieben körperlich alles abgeklärt wurde.
Viel Kraft und bis dann.........
 
hallo und danke für eure antworten. an das mit der depression dachte ich auch schon. allerdings ist es nicht so, dass sie nur noch rumhängt und nichts mehr macht. meine mutter ist eigentlich vielseitig interessiert und unternimmt auch viel mit meinem vater und gemeinsamen freunden.

einen vollzeitjob hat sie zwar nicht mehr, da sie vor 3 jahren wegen teilbetriebsschließungen gekündigt hat, geht seitdem aber einem 400-euro-job nach, der ihr laut ihrer aussage auch spaß macht. das problem ist einfach, dass sie sich in alles total reinsteigert.

als ich damals kurzzeitig, naja ein halbes jahr eben, arbeitslos geworden bin, warf sie mir vor, sie könne wegen mir nachts nicht mehr schlafen, ich würde als sozialfall enden etc.pp.. sie kommt mir manchmal einfach total weltfremd vor. für sie ist es unvorstellbar, dass ein mensch seine arbeit verlieren kann, obwohl sie ja selbst von diesem schicksal betroffen war. nur bei ihr oder anderen ist es immer was ganz anderes, während es bei mir eindeutig selbstverschuldete gründe sind - obwohl dem nicht so war.
 
kann es auch sein, deine mutter kommt mit dem alter nicht klar? hat vielleicht noch bestimmte wünsche und träume, die ihr bisher verwehrt wurden oder auf die sie keine rücksicht nehmen konnte. und merkt jetzt soviel zeit ist nicht mehr, alles was man mal tun wollte in angriff zu nehmen. so ne art verspätete midlifekrise? frauen nehmen meist immer zuviel rücksicht auf andere, stellen ihre träume wünsche hintenan und ehe man sich versieht ist man "alt" und hat für manches vielleicht keine kraft mehr. sowas kann auch total unzufrieden machen, man gibt der umwelt innerlich die schuld und lädt seinen frust auf andere ab.
 

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