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Mutter telefoniert mir hinterher

EinfachPia

Neues Mitglied
Hallo, sp
ich bin 35 Jahre alt und lebe schon seit über 10 Jahren allein in einer Stadt ca 150km von meinen Eltern entfernt. Vor fast einem Jahr ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Mir wurde die Handtasche gestohlen und die Diebe haben wohl einen Anruf meiner Mutter entgegen genommen und ihr dort mit Gestöhne und Obszönitäten ordentlich Angst gemacht. Da ich erst zur Polizei bin um Anzeige zu erstatten und erst dann nach Hause konnte sie mich auch auf dem Festnetz 1,5 Stunden nicht erreichen. Sie hat in der Zwischenzeit sogar die Polizei angerufen zum Glück auf der gleichen Wache wie die auf der ich den Diebstahl der Handtasche gemeldet habe.

Für mich war die Sache ärgerlich aber sie ist schon wieder vergessen. Für meine Mutter ist sie es nicht. Sie hat seit diesem Abend panische Angst um mich und kontrolliert mich mit Telefonanrufen. Gerade wieder. Ich hatte um 16:30 einen Termin im Nagelstudio. Punkt 18 Uhr hat meine Mutter angerufen um zu schauen ob ich wieder zu Hause angekommen bin.
Wenn ich mit Freunden weg gehe z.B. am Samstag auf ein Grillfest, dann ruft sie manchmal am Samstag Abend noch spät aber allerspätestens am Sonntag morgen ganz früh bei mir an um zu schauen ob es mir gut geht. Wenn ich Samstag Nacht bei einer Freundin übernachte ruft sie mich nicht nur morgens auf dem Handy an sondern auch später immer wieder zu Hause bis ich ans Festnetz gehe und sie weiß, dass ich gut nach Hause gekommen bin

Meistens bin ich kurz vor sechs von der Arbeit zu Hause also ruft sie täglich um sechs bei mir an. Wehe ich gehe nicht ans Festnetz, dann beginnt der Handyterror. Letztens hatte der Zug verspätung und ich war um sechs noch auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause auf dem Fahrrad, die Handtasche mit dem Handy im Korb. Zuhause angekommen hat sie mich in 10 Minuten 28! Mal angerufen. Genauso wenn ich einkaufen bin und ich habe das Handy im Auto liegen lassen. Duzende Anrufe innerhalb weniger Minuten.

Ich habe letztens für einige Tage eine Kollegin in einer anderen Filliale vertreten, meine Mutter hat von mir verlangt dass ich ihr die Durchwahl gebe obwohl ich dort nur für eine Woche war und dann wieder auf meinem normalem Arbeitsplatz-

Sobald sie mich nicht sofort erreicht, wird sie panisch. Sie war auch schon vor dem Vorfall letztes Jahr ängstlich und hat mir manchmal hinterher telefoniert aber bei weitem nicht in dem Ausmaß wie es jetzt der Fall ist.

Ich hab ihr schon ein paar Mal die Meinung gegeigt, sowohl freudlich/verständnisvoll als auch ziemlich wütend. Sie ignoriert es einfach. Ich habe keine Ahnung was ich noch machen soll.
 
Das klingt furchtbar anstrengend. Wie reagierst du denn, wenn du z.B. die 28 unbeantworteten Anrufe siehst?
 
Ich würde ihr auch zu einer Therapie raten, wenn sie es sonst nicht lassen kann.
Und an deiner Stelle hätte ich sie schon lange vor die Wahl gestellt, dass sie es entweder unterlässt oder du sie blockierst/auf Stumm schaltest.
Du bist doch keine 12 mehr! Das ist einfach nur absolut einschneidend. Auch wenn sie es wirklich nur gut meint, aber das ist schon krankhaft.
 
Wenn ich sie ignoriere ruft sie irgendwann meine Freunde, auf der Arbeit oder im schlimmsten Fall bei der Polizei an und das will ich auf gar keinen Fall.

Wenn ich sehe dass sie mich nicht erreicht hat und mich 28x angerufen hat dann verdrehe ich die Augen und rufe genervt zurück. Was soll ich auch anderes machen. Ich weiß ja dass sie gerade daheim sitzt und angst hat und das mit einem Blutdruckproblem.
 
Ich würde ihr z.B. sagen, dass sie Dich einmal pro Tag anrufen kann (wenn dir das nicht auch zuviel ist ).

Und wenn sie sich ncht daran hält, würdest du die Tel Nr wechseln.

Das würde ich dann auch tun.


Setze ihr klare Grenzen.

Sie veranstaltet wegen ihrer Ängste einen Psychoterror mit dir.
 
Meine Mutter hatte früher auch die Neigung, sich dauernd um mich zu sorgen und ständig anzurufen. Einmal hat sich mich vergeblich angerufen (nur die Mailbox ging dran), und 45 Minuten später rief sie wieder an, um heulend auf der Mailbox nachzufragen, ob mir was passiert sei, weil ich nicht zurückrufen würde.
Ich habe mir das dann verbeten und rufe inzwischen immer erst ein bis zwei Tage später zurück, damit sie lernt, dass es normal ist, wenn ich mich nicht sofort melde.
Inzwischen akzeptiert sie es weitgehend, aber andererseits verlegt sie sich jetzt eher auf gekränkte Reaktionen ("Bin ich es dir nicht wert, dass du mich zurückrufst?").

Dieses ängstliche Verhalten hat eine lange Tradition. Früher dachte meine Mutter ständig, mir wäre was passiert, oder ich wäre zumindest von einer gefährlichen Krankheit befallen. Ich musste nur einmal husten, und schon rechnete meine Mutter mit dem Schlimmsten (zumindest Tuberkulose). Das hat mich immer sehr genervt und hat dazu geführt, möglichst alle Krankheiten vor meinen Eltern zu verheimlichen... ("Fieber? Nein, ich habe kein Fieber, wie kommst du darauf?")
 
Wenn ich sie ignoriere ruft sie irgendwann meine Freunde, auf der Arbeit oder im schlimmsten Fall bei der Polizei an und das will ich auf gar keinen Fall.

Wenn ich sehe dass sie mich nicht erreicht hat und mich 28x angerufen hat dann verdrehe ich die Augen und rufe genervt zurück. Was soll ich auch anderes machen. Ich weiß ja dass sie gerade daheim sitzt und angst hat und das mit einem Blutdruckproblem.

Das mit der Polizei würde ich wohl riskieren. Und dann kannst du das denen mal schildern.

Aber mit 35 musst du deiner Mutter nicht mehr alles erzählen, sorry! Ich würde mich an deiner Stelle sehr distanzieren.

Klar wäre eine Therapie angebracht, aber dazu kann sie niemand zwingen. Sie macht DICH zu ihrem Lebensinhalt, mach du bitte nicht den selben Fehler. So dreht ihr euch nur im Kreis und es wird sich niemals was ändern!
 
Wenn ich sie ignoriere ruft sie irgendwann meine Freunde, auf der Arbeit oder im schlimmsten Fall bei der Polizei an und das will ich auf gar keinen Fall.

Wenn ich sehe dass sie mich nicht erreicht hat und mich 28x angerufen hat dann verdrehe ich die Augen und rufe genervt zurück. Was soll ich auch anderes machen. Ich weiß ja dass sie gerade daheim sitzt und angst hat und das mit einem Blutdruckproblem.

Du musst dringend Grenzen setzen für dich. Sehe ich auch so. Das ist untragbar.

Nicht mehr sofort zu reagieren und die Sorge um deine Mutter ('sie hat Angst und hohen Blutdruck') loszulassen, gehört in meinen Augen ebenso dazu.

Ich drücke dir die Daumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier braucht keiner Therapie, da ist einfach etwas ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.
Deine Mutter macht sich Sorgen, das liegt so in der Art von Müttern. Anlass dazu hatte sie ja auch.

Wenn es dir zuviel wird, weil sie es mit den Anrufen übertreibt, warum verabredest du nicht feste Zeiten mit ihr oder was anderes konstruktives.
Dann könnte deine Mutter mittelfristig sicher wieder mehr zur Ruhe kommen.
 

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