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n jedem fall unglücklich?

G

Gast

Gast
Hallo an Alle,

ich bin jetzt in der sechsten Woche schwanger, ungeplant, und habe keine Ahnung, was ich machen soll. Ich will niemanden mit meiner Schilderung beleidigen oder einen Lebensstil, der anders ist als meiner, klein machen, das alles bezieht sich lediglich auf meine eigene Sicht.


Ich wollte nie Kinder haben. Und will es jetzt auch noch nicht. Meiner Meinung nach hört mein Leben auf, wenn ich ein Kind habe. Ich lebe in einer funktionierenden Partnerschaft, bin mitten im Studium und habe eine ganze Menge vor. Kind? Stört. Stört in der Beziehung, weil es einen Keil zwischen die Eltern treibt und alles an vorhandener Energie wie ein schwarzes Loch aufsaugt, bis nichts mehr für die Beziehung übrig ist. Meine finanzielle Unabhängigkeit wäre mit einem Kind dahin. Ich habe mir mein Studium bis jetzt selbst finanziert, und bin stolz drauf! Das heißt in der Konsequenz, dass ich mir nicht sonderlich viel leisten konnte. Und ich denke, ich habe mich da nicht durchgebissen, um übergangslos das wenige Geld, das ich mit einem Hausfrauen-weil-Kind-und-deshalb-keinen-Job-krieger-job verdienen werde entweder Vater Staat in den A**** oder einem Kind in den Mund zu stopfen, und wieder nichts für mich zu haben! Ich will reisen, will meine Ruhe und Unabhängigkeit und nicht mich Tag und Nacht um irgendwas kümmern, was bestenfalls kotzen und kacken kann, mir sämtlichen Schlaf raubt und noch dazu ein Lustkiller ist. Außerdem seh ich die Mühen einer Schwangerschaft mal gar nicht ein. Ich habe immer wieder emetophobische Anfälle, also wenn die Kotzerei losgehen sollte ist sowieso Schicht im Schacht. Aber mir zudem die Figur ruinieren zu lassen, meinen geliebten Sport nicht mehr machen zu können, mir bei der Geburt respektive Kaiserschnitt den gesamten Unterleib zerfetzen zu lassen um hinterher als eine Art weiblicher Frankenstein unattraktiv und fett durch die Gegend zu wandeln – Nein!

Das Dilemma an der Sache ist, dass ich mich mit dem Gedanken an eine Abtreibung nicht anfreunden kann. Ich habe Angst, die Entscheidung mein Leben lang zu bereuen, was dann zudem meine Beziehung zerstört. Ich habe Angst, dass mir irgendwann doch mal einfällt, dass ich einen Menschen daran gehindert habe zu leben. Und woher kommt die Abneigung überhaupt? Ich bin recht christlich erzogen worden, aber ist nicht Mord eine genauso schwerwiegende Sünde wie Lüge? Und ich würde mich der Lüge „ich freue mich auf das Kind“ ungefähr tausendmal schuldig machen. Mein Kind würde mich die ganze Zeit nur nerven, und nicht besonders glücklich sein, weil ich es nicht würde lassen können, es spüren zu lassen dass es mich von so einigem abgehalten hat. Ich mag keine Kinder und finde schon immer diese mütterliche Selbstverständlichkeit daneben, mit der sich mitsamt Kinderwagen und Geschrei überall breit gemacht wird. Die ganze Schwangerschaft fühlt sich so falsch an, ich bin so unglücklich damit, das ist doch auch nicht normal, oder? Wo ist das „Ich freue mich auf mein Kind/Ich bin schwanger, juhu“? Das schlimme ist, wenn es so wäre, wüsste ich, dass ich nicht mehr ich bin, und davor habe ich den größten Horror. Ich weiß um meine Einstellung zu Kindern (die ich schon mein ganzes Leben lang habe), wenn ich dann auf einmal eine hormongesteuerte Übermutter werde ist mein Leben wahrlich vorbei!

Ist es denn zwangsweise so, dass man eine Abtreibung bereut? Ich bin ein recht kalter Mensch, mein Herz spricht nicht mit mir, kommt das dumpfe, verzweifelte, und so gar nicht vorfreudige Gefühl daher oder hat das eine andere Ursache?
Ich solle vielleicht noch ergänzen, dass ich in einem intakten Elternhaus mit zwei Geschwistern aufgewachsen bin, meine Einstellung hat also nichts mit Scheidungskinddasein zu tun, sondern das ist sie halt einfach.

Ich wäre wirklich sehr dankbar für ein paar Meinungen oder Statements von Frauen, die in einer ähnlichen Situation waren!

Achja, bevor irgendein blöder Kommentar kommt, ich weiß wo die kleinen Babies herkommen, die Vorgeschichte zum ungewollt schwanger werden ist eine längere.

viele grüße
 
O

oceanne

Gast
ehm ,

erstmal herzlich willkommen in dieser Runde,

ich kann Deine Einstellung voll verstehen.
Ein Kindie kostet Nerven Geld etc,
und doch willst Du keine Abtreibung.
Hast Du mal über Babyklappen , anonyme Entbindung oder offene Adoption nachgedacht?
Alternativ fällt mir der Sternipark ein, da hast Du 6 Wochen Zeit Dir das zu überlegen.
Eine ungeplante Schwangerschaft wird Dein Leben in jeder Hinsicht verändern,
ob Du eine Abtreibung machst, und Dich eventuell mit sämtlichen Traumatas rum ärgern mußt,
ob Du es zur Adoption frei gibst, Du wirst immer an Kindie denken,
oder es behälst,
auch das wird ein Einschnitt in Dein Leben geben.

Scheiß Entscheidung , wie man es macht , macht man es falsch.

Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, das Du eine Entscheidung findest, mit der DUUUUUUUUUU leben kannst, niemand anderes kann Dir leider die Entscheidung abnehmen .

Greetz Oceanne
 
M

Monarose

Gast
Hallo!


Kein Mensch kann voraussagen, wie du einen Abbruch verkraften würdest. Ich würde einen Beratungstermin bei Pro Familia abmachen. Jeder ist anders-ich käme mit Babyklappe & Co. nicht klar, DAS würde mich ein Leben lang verfolgen. Zudem willst du ja auch nicht die "Grauen" einer Schwangerschaft auf dich nehmen. Bleibt nur Abbruch.
Du klingst in deinem Beitrag für mich sehr egoman und irgendwie aggressiv. Nicht schön für ein Kind.

Viele Grüße

Monarose
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Wenn du am Ende der Schwangerschaft immer noch so denkst und fühlst und sich keine reizvolle Alternative aufgetan hat würde ich auch die Freigabe zur Adoption für den Mittelweg halten.

Wobei ich deine Befürchtungen, was ein Kind mit einer Partnerschaft machen soll, nicht teile, aber gut, das ist hier nicht das Thema.

Ich denke (ganz moralisch jetzt) wenn man Leben in die Welt bringt sollte man sein Möglichstes tun, es auch zu erhalten. Und ich glaube, eine deiner Möglichkeiten ist, deinem Kind wenigsten für die ersten neun Monate eine gute Mutter zu sein und es dann Menschen anzuvertrauen, die darauf warten und sich darauf freuen, ein Kind großzuziehen.

Alles Gute!
Werner
 

Ragnarok

Mitglied
Hallo,

ich kann Deine Stimmung gut nach vollziehen. Ich habe aus anderen Gründen 100%ig so gedacht wie Du, nur kam ich nicht aus einem intakten Haus, weshalb ich weiß warum ich bin wie ich bin....
Also, Du willst diese Schwangerschaft eigentlich nicht, kannst aber auch nicht abtreiben a) weil es Dich irgendwie unglücklich macht und b) weil Du Angst hast Dein Partner bekommt es mit und macht schluß.
Richtig?
Nur Du selbst bestimmst über Deinen Körper, aber Du solltest bedenken, dass Du Deinen Partner bereits jetzt belügst. Du bist schwanger, das sollte er vielleicht wissen!?
Er hat kein Recht über Deinen Körper zu verfügen als dass er Dir vorschreiben kann was Du machen sollst, aber als reale Person der Dich in Deinem Leben begleitet, kann er mit Dir zusammen überschauen was das a oder b für Konsequenzen hat und ob er sie mit Dir zusammen tragen kann.
Bitte, tu mir den Gefallen, für Dich, rede mit Deinem Partner über alles, Deine Ängste, Deine Einstellung und Deine Gefühle. Er kann mit Dir darüber reden und Dich in den Arm nehmen, welche Entscheidung Du auch immer triffst. Hier kann das niemand!
Was auch immer Du tust, Du bist wichtig, denn Du lebst Dein Leben!
Ich habe das gleiche durchgemacht, habe ein Kind bekommen das ich nicht wollte, habe 9 Monate lang geheuelt vor verzweiflung, aber als sie kam....Wahnsinn...
Meine Gefühlsblockade hat sich durch mein Kind aufgelöst.
Ich hoffe Du findest einen Weg der Dich glücklich macht!

Alles Gute, am liebsten würde ich Dich in den Arm nehmen und glaube mir, das fällt mir bei allen anderen als meinen inzwischen 2 Kindern immernoch schwer!!!!

Ragnarok

Achja,ich glaube, es gibt verwerflichere Gründe ein Kind abzutreiben als Bedenken zu haben, ihm ernsthaft zu schaden, doch solltest Du Dir auf jeden Fall Hilfe holen, vom Partner, von einem Therapeuten, von allen Stellen die Du finden kannst. Aber versuche mit realen personen zu reden, dem Frauen Notruf, wenn Du es anonym halten willst! Es ist nicht einfach so einen Schritt zu gehen, er ist nicht rückgängig zu machen!
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Ich habe diesen mehrfach Bericht gelesen und er hat mich sehr berührt, da ich fast ganz genau so denke und vor der selben Frage stand. Ich habe mich entschieden, ob ich gut damit leben kann, weiß ich noch nicht.
Mich würde interessieren, wie Deine Entscheidung ausfiel - und wie es Dir mit der Entscheidung ergangen ist.
lg
 

Pixxi

Aktives Mitglied
Als ich in der Ausbildung war, bin ich auch ungewollt schwanger gewesen. Meine Gedanken waren damals ähnlich und ich habe mich für die Abtreibung entschieden.

Ich habe mich damals ausgiebig beraten lassen und habe auch viele Gespräche mit meinem damaligen Freund geführt. Aber im Endeffekt habe ich es für mich ganz allein entscheiden müssen und wenn ich heute daran zurückdenke, war es die richtige Entscheidung. Bereut habe ich es nie.
 

LaFamille

Aktives Mitglied
Hallo Gast,


Deine Empfindungen kann ich zwar überhaupt nicht teilen
( hab`selbst 4 Kinder bekommen),aber ich finde es gut,daß Du Dir diese Gedanken machst und sehr ehrlich bist,auch wenn Du mit Deiner Einstellung zu Kindern sicher (auch) aneckst.
Du bist wirklich in einem blöden Zwiespalt,ein " bißchen"
schwanger geht halt nicht.
Den Weg,das Kind auszutragen und sich mit dem Gedanken
einer Adoptionsfreigabe anzufreunden, halte ich für einen recht guten Kompromiß.Wie steht Dein Partner dieser Thematik
gegenüber ?
Wünsche Euch die für Euch richtige Entscheidung.

LG

LaFamille
 

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G Vater Schlaganfall, Bruder Scheidung, Mutter unglücklich, Ich unglücklich. Familie 6

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